Ich konnte lesen und schreiben, als ich in die Schule kam. Ich habe mich teilweise gelangweilt, meine Lehrerin hat damals aber auch noch gar keine Binnendifferenzierung betrieben. Und ich würde lieber mich in der Schule langweilen (das kommt ja lernstandsunabhängig gelegentlich vor ) als etwas nicht lernen zu dürfen!
Ich habe von meinem Vater einige Buchstaben (v. a. Schreibschrift) anders beigebracht bekommen als unsere Lehrerin sie unterrichtete. Da hätte es mir geholfen, wenn jemand mal gesagt hätte, dass es für manche Buchstaben mehrere Arten gibt, sie zu schreiben, und dass es ok ist, eine zweite Art zu lernen (und im Unterricht zu verwenden) und das deshalb keine der beiden Arten falsch sein muss.
Das erlebe ich gerade mit meiner Tochter bei den Zahlen. Sie merkt, dass man die 4 und die 7 unterschiedlich schreiben kann und findet das eher interessant als verwirrend. Ich hoffe, dass sie später in der Schule deswegen keinen Ärger bekommt. Bei uns damals gab es DIE eine Schreibweise, und alles andere war "falsch".
danke für eure bestätigung.
holla, mag sein, dass das nicht so selten ist (glaub ich nämlich auch ), aber seit ich hier ernsthaft diskussionen mit müttern führen muss, die darüber nachdenken, kinder, die 5 monate vor stichtag geboren sind, zurückzubehalten, weil "sollen ja noch spielen" , verzweifle ich regelmässig. #pinch
Naja, das kommt auf die Kinder an. Schule ist ja nicht nur Lesen, Schreiben, Zählen und Rechnen können oder eben noch nicht können. Auch die Entwicklung der Persönlichkeit ist ausschlaggebend darüber, ob ein Kind in der Schule gut zurechtkommt oder nicht. Bei einem eher schüchternen Kind wäre ich vielleicht auch unsicher, ob ich es nicht lieber ein Jahr zu spät, als ein Jahr zu früh einschulen ließe.
Wegen "Die sollen doch spielen" oder "Lass doch dein Kind noch Kind sein":
Meiner Meinung nach ist Lernen für Kinder auch eine gewisse Art von Spiel - jedenfalls so lange, bis es in Frust und Druck ausartet (was in der Schule durchaus vorkommen kann). Und ich habe selten Kinder erlebt, die nicht wirklich dazu lernen wollen.
Das Ausbremsen kindlicher Neugier an neuem Lernstoff halte ich für weit fataler als das Lesenlernen vor der Schuleinführung.