Kind bekommt besondere Süßigkeiten - Gerechtigkeit für geschwisterkinder?

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  • Shevek, da hast du recht, ich dichte etwas hinzu. Ich möchte auch ausdrücklich hinzufügen, dass ich nichts über die besondere Situation der Schwester sagen kann. Ich gehe auch davon aus, dass die Ungerechtigkeit, die sie erfahren hat, ihre Berechtigung hat. Das muss ja auch nichts mit der Mama zu tun haben. Vielleicht waren die Stiefgeschwister auch wirklich gemeine ekelpakete und sie wollte nicht mit ihnen teilen, was man dann ja auch verstehen könnte. Oder die Schwester war eigentlich eifersüchtig auf ihre Schwester, die alleine beim Papa lebte, die Süßigkeiten ganz für sich behalten konnte und nicht mit den möglicherweise doofen Stiefgeschwistern Zusammenleben musste.


    Meine Überlegungen gingen über das Ausgangsposition hinaus. Ich wollte nur zu Bedenken geben, dass ich nicht generell sagen würde, das hier zu Unrecht, das Eigentum eines Kindes angetastet wurde. Ich finde schon, dass man Kinder zu Großzügigkeit und zum teilen erziehen sollte, gerade bei Lebensmitteln noch dazu, wenn man sie nicht einfach kaufen kann und somit das Angebot der Nachfrage anpassen kann.

  • Stadtkaninchen, natürlich ist es erstrebenswert, zum teilen zu erziehen. Aber ich finde Großzügigkeit muss aus einem selbst heraus kommen, sonst ist es für mich kein teilen sondern wegnehmen - und das kann unangenehme Gefühle verursachen.


    Hier war/ist es so, dass Eigentum der Kinder auch ihr Eigentum bleibt. Sie konnten sich sicher sein, dass ihnen nicht einfach etwas weggenommen wird. Und dennoch habe ich sie immer wieder ermuntert zu teilen: sei es nun süßes oder Spielzeug. Ihnen erklärt, warum es schön ist zu teilen. Dass es andere glücklich macht. Dass andere dann auch selbst gerne mit einem Teilen etc. Und meine Kinder teilen inzwischen wirklich gerne und großzügig. Sie heben oft Sachen extra auf, damit jemand anders noch etwas bekommt usw. Aber sie wissen auch, dass sie nie müssen, dass sie entscheiden können, was, wann und wieviel sie abgeben.


    Ich habe eine Regel hier. Und die ist, dass wir mit Dingen nicht angeben. Wir setzen uns also nicht vor den anderen und essen ihm was vor und erzählen wie toll es ist.
    Aber prinzipiell ist es doch oft im Leben so, dass wir mal unterschiedliche Dinge haben..

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ich finde Teilen an sich wichtig, aber auch das Achten der Eigentumsverhältnisse.


    Deswegen gilt bei uns die Regel: Bekommt jemand Süßkram, den die anderen beiden nicht bekommen haben, kann er entscheiden, ob er sich zurückzieht und das Ganze alleine genießt oder mit den anderen Teilen. Das muss auch nicht gerecht geteilt werden, aber die anderen bekommen wenigstens eine Kleinigkeit ab.


    Zu Hause ist mir das nicht ganz so wichtig, weil ich einen Ausgleich schaffen kann. Aber gerade in der Situation mit den Süßigkeitenpäckchen aus dem Kiga war mir das immer wichtig. Ich möchte nicht, dass einer im Auto sitzt und den anderen etwas vor isst und die sitzen schmachtend daneben.
    Dann muss das Päckchen eben erst in den Rucksack und kann zu Hause verspeist werden.


    Alle haben sich mal so, mal so entschieden, teilen aber jetzt immer häufiger von sich aus, ohne dass ich überhaupt einen Kommentar dazu abgebe.


    Trotzdem höre ich wegen allerlei Sachen zwanzig Mal am Tag "Das ist aber ungerecht!!!!"
    Ich denke, es gibt keine Gerechtigkeit unter Geschwistern ;)


    Liebe Grüße
    Inge

    Inge (August 1981) mit Lisanne (August 2004), Zoe (Januar 2007), R (Mai 2010) und E (Mai 2015)


    It´s okay to be happy with a calm life.

  • Ja, da habt ihr alle recht - ich bin auch dafür beides in Einklang zu bringen, also Eigentumsverhältnisse und erziehen zur Großzügigkeit. Aber deshalb habe ich ja auch auf die besondere Situation der Mama verwiesen, die eben keinen adäquaten Ausgleich anzubieten vermochte. Wenn mein Sohn von einem Geburtstag oder aus der kiga süßes mitbringt und die kleine will was haben und er will nicht teilen, nehme ich es ihm auch nicht einfach weg, sondern gebe der kleinen etwas anderes und gut ist.


    Aber den Schmacht nach westsüßigkeiten konnte man zu DDR-Zeiten zumindest bei größeren Kindern einfach nicht durch Ost-Süßigkeiten ausgleichen. Westsüßigkeiten schmeckten nicht nur besser, weil sie vielleicht raffinierter hergestellt waren und eine buntere verpackung hatten, sondern sie waren für viele einfach das tollste, weil sie eben selten waren und a u s dem Westen. Russische Süßigkeiten, die man ja auch nicht einfach so bekam und die auch lecker waren, hätten niemals ein solches 'hallo' hervorgerufen. Es gab im delikat der DDR eine Nussschokolade, die auch heute noch produziert wird, und die qualitativ, also vom kakaoanteil usw. besser ist, als eine schnöde alpenmilchschokolade von Milka. Trotzdem bin ich mir sicher, dass die meisten Kinder (und auch Erwachsene...) die milka vorgezogen hätten, weil es eben die Schokolade aus der Werbung war;-))


    Wahrscheinlich ist das auch mit der Grund, weshalb die Schwester es so gemein fand, die sie ihre Süßigkeiten teilen musste. Hätte die Oma ihr normale Süßigkeiten aus der DDR geschenkt, hätte sie vielleicht sogar freiwillig geteilt;-))

  • In der Tat, meine Schwester musste verdammt viele Ungerechtigkeiten ertragen - da waren die Süßigkeiten zwar nur pillepalle, haben ihr aber besonders wehgetan.


    Dann liegt die Begebenheit ja fast 30 Jahre zurück. Durchaus möglich, dass meine Schwester da etwas verzerrt wahrnimmt. Meine Oma ist 1985 gestorben, unser erster Halbbruder ist 1984 geboren, der wird was Süßigkeiten angeht, nicht so sehr ins geweicht fallen. Bliebe einzig unsere Adoptivschwester und dieses Päckchen der Adoption war für uns alle Kinder ein heftiges. Das hier auszuführen, führt zu weit.... Nur kurz, meine große Schwester empfand sie als Eindringling und für mich fühlte es sich an, dass ich aus der Familie geworfen und ersetzt wurde....


    Wir Schwestern haben nun aber ein sehr herzliches und gutes Verhältnis

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Schwierige Frage.
    Wenn es dinge sind, die generll für die anderen nicht völlig ausser richweite sind, finde ich es nicht schlimm, das hat dann etwas von : nicht jedes kind bekommt in jeder situation gleichviel, das gleich sich dann woanders aus.


    Wenn aber jemand innerhalb einer familie stöndig ein mehr hat eines wirklich erstrebenswerten gutes, zu dem die anderen sonst keinen zugang haben, finde ich es schwierig innerhalb einer familie.
    Ich hätte daher dem kind gesagt das es bitte die süssigkeiten dort lassen und dort essen soll, wenn sie diese nur für sich alleine haben will. Denn diese mitbringen in eine gemeinschaft und dann für sich behalten, ist problematisch wenn alle anderen da einen mangel haben.
    Vergleichbar wäre das mit kleidung, hätten die anderen kinder keine oder wenig achlechte kleidung, finde ich es problematisch ein kind da gut auszustaffieren, die anderen nicht. Da würde ich als mutter auf ein gewisses teilen innerhalb der gemeinschaft pochen. Sowas zerstört sonst die gemeinschaft nachhaltig und separiert auch die bessergestellten kinder unangenehm und erzeugt neid.


    Mein vater ist im krieg aufgewachsen. Ermkennt ähnliche erzählungen nur eine spur stärker:
    Da wurden die stifkinder weggespwert während die leiblichen kinder der stiefmutter kartoffeln gekocht bekamen. War halt nicht genug für alle da, und die waren eben für jene kinder.
    Das ist noch ne spur härter, aber so westsüssigkeiten waren nichts, was man hötte so besorgen oder irgendwie ausgleichen kann. Ich denke die mutter hat damit eine ruhe in die familiendynamik gebracht, auf kosten des eigentumgefühls des kindes.
    Auf der anderen seite ist ein kind nicht in der lage solche probleme in dem ausmass zu verstehen.
    Und ich denke als erwachsene würde ich mich nicht ärgern, sondern vielleicht auch daran denken wie sich die anderen fühlen, wenn ich als einzige so etwas habe, und nicht bereit bin von mir aus zu teilen.
    Von daher : ich hätte wie die mutter gehandelt. Wir sind eine familie, und wer in dieser im familienverband leben will, muss sich in gewissem sinne solidarisch zeigen.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Von daher : ich hätte wie die mutter gehandelt. Wir sind eine familie, und wer in dieser im familienverband leben will, muss sich in gewissem sinne solidarisch zeigen.


    Bin ich froh, dass ich unter diesem Zwang nicht leben muss. Da dreht sich mir alles um innerlich. Es ist ja wohl ein Unterschied, ob ich Hunger habe oder ob es um GENUSSMITTEL geht.


    Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an, dass nicht angegeben werden soll bzw. nicht vorgegessen werden soll. Das wäre dann aber eine ganz andere Baustelle.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • sehe es so wie fiawin et al., natürlich ist die oma nicht dazu da, komplett fremde kinder (nichts anderes ist das) mit den tollen westsüßigkeiten mitzuversorgen. und teilen auf zwang wird immer nur eine krasse aversion gegens teilen an sich hervorrufen.


    gegen den stress, den es gibt, wenn ein kind immer mit westsüßigkeiten nach hause kommt (selbst wenn es sich nicht an den gemeinsamen esstisch setzt und die leckerchen unmittelbar nach dem drögen mahl für alle sichtbar verzehrt - die anderen WISSEN, dass die süßigkeiten da sind), hilft tatsächlich nur "süßigkeiten direkt vor ort verzehren".


    in dem fall finde ich die lösung der oma und deren verhalten besonders nachvollziehbar. sie will IHREM enkelkind etwas gutes tun und ihm nicht noch zusätzlich schaden dadurch, dass es die leckeren sachen zwangsweise abgenommen bekommt (ich finde, der verlust von etwas wiegt schwerer als das gefühl, etwas gar nicht gehabt zu haben).


    lg patrick

  • Von daher : ich hätte wie die mutter gehandelt. Wir sind eine familie, und wer in dieser im familienverband leben will, muss sich in gewissem sinne solidarisch zeigen.

    Und was machst du, wenn ein Kind gar nicht in diesem Familienverband leben will?

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)


  • Meine Überlegungen gingen über das Ausgangsposition hinaus. Ich wollte nur zu Bedenken geben, dass ich nicht generell sagen würde, das hier zu Unrecht, das Eigentum eines Kindes angetastet wurde. Ich finde schon, dass man Kinder zu Großzügigkeit und zum teilen erziehen sollte, gerade bei Lebensmitteln noch dazu, wenn man sie nicht einfach kaufen kann und somit das Angebot der Nachfrage anpassen kann.

    Ich denke allerdings schon, dass hier zu Unrecht angetastet wurde, bzw man nicht einfach davon ausgehen kann, dass es kein Unrecht war.
    Auf diese Weise erzieht man auch nicht zum teilen, sondern genau im Gegenteil.


    Auch das Beispiel mit den Kartoffeln (von Katilein) passt da nicht.
    Es ist nicht die Mutter, die dem einen Kind Westsüßigkeiten kauft, und den anderen nichts, sondern das Kind bekommt von einer weiteren Person, die nun mal nur mit diesem einen Kind etwas zutun hat, etwas geschenkt, das die Mutter dann umverteilt. Es wäre etwas anderes, wenn die Mutter an Westsüßigkeiten gekommen wäre, und diese nur dem einen Kind gegeben hätte.


    Die Lösung die Süßigkeiten alle bei der Oma zu essen, war dann wohl wirklich das Beste.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Und was machst du, wenn ein Kind gar nicht in diesem Familienverband leben will?



    Eben, ich denke meine Schwester hätte alles für gegeben, nicht in dieser Familie aufwächst, so wie wir alle Kinder....
    Wobei man als Kind ja nicht so denkt...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Eben, ich denke meine Schwester hätte alles für gegeben, nicht in dieser Familie aufwächst, so wie wir alle Kinder....
    Wobei man als Kind ja nicht so denkt...

    Und dann will sie natürlich auch nicht teilen...


    Ne, ich denke schon, dass deine Schwester Recht hat.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Ich denke schon, das damals süssigkeiten nicht nur ein genussmittel waren, wie heute bei uns in der überflussgesellschaft. Das war eben nicht wie etwas, was man so auch bekommt.
    Ich denke so ein Mangel, auch nach etwas wie mal einer schokolade, ist durchaus etwas anderes wie eine süssigkeit in unseren komsumbreitengraden. Das hst für mich n der konstellation etwas anderes.


    Bei und wird jedes kind integriert. Mein grosser ist nicht der sohn meines mannes, würde er ihn anders behandeln geltlich, und d gab es durchaus mal tendenzen, würde ich meinen mann aus der gemeinschaft verabschieden.
    Komischerweise sehen die meisten dies hier anders. Wie wäre es denn, wenn in einer patchwokfamiliender vater seinen leiblichen sohn bevorteilt? Nichts anderes passiert hier, nur nicht vom vater.
    Da schiebe ich als mutter einen riegel vor.
    Ähnliches hat meine mutter gemacht, als mein (eigentlich stiefvater, hat fast was komisches) mich mit geschenken überhäufte, aber meine schwester komplett ausklammerte. Sie sagte ich kann mit den sachen spielen, und sie behalten. Aber daheim bewohnte ich ein zimmer mit meiner schwester, und ich konnte nicht spielsachen haben, tollere und schönere als meine schwester sie bekommen konnte von meiner mutter, ohne das meine schwester da traurig/neidisch wurde. Meine mutter hat mich damals gebeten meine schwester kitspielen zu lassen, die spielsachen in der fsmilie zu teilen. Meine. Hhissgeliebten lebensgrossen bären nicht, das war mein lieblingsspecialdings, aber es kann nicht ein kind alles haben, und die anderen in der Familie nichts.
    Mir ging das schon als kind auf, führte dazu das ich direkt manchmal nach etwas für meine schwester gefragt habe.
    Natürlich sollte das immer altersentsprechend mit einem kind besprochen werden.
    Ich kenne fsmilie. In denen nur die eltern bestimmtes fleisch z.b. Essen, für die kinder ist das zu *teuer*. Oder eheleute bei denen sie dinge nicht benutzen darf oder bekommt,das ist ist seins. Nein, würde ich so nicht mitmachen.
    Wer bei mir und von mir und mit mir lebt, der wird sicher nicht gleich enteignet, aber ein grosses gefälle an für alle sehr wichtigen ressourcen will ICH in einem zusammenleben nicht haben.
    Wi föngt das an und hört das auf?
    Bei essen nur wenn man wirklich hunger hat? Und dann nur reis! Oder auch wenn fleisch mitgegeben wird? Oder sowas wie bananen, obst das selten zu bekommen ist? Das war im ostblock ja damals ähnlich. Und halt die westschokolade.
    Nein, das hat für mich dann nicht mehr etwas mit jemandem sein eigentum zuzugestehen zu tun. Das löuft dann schon unter ressourcen.


    Hier komme ich zum glück kaum noch in solche bredoullie. Finanziell ist es eher so, das mein grosser durch das patchwork gewonnen hat, seine Familie väterlicherseits hat ihn nie so unterstützt wie nun sein stiefvater - das macht es einfacher.
    Hier kamen neulich die jugendlichen mit chips, setzten sich ins wohnzimmer, und wollten den kleinen wegschicken und die chips beim ungestörten fernsehen alleine schauen. Da können sie halt direkt wieder gehen, ich gönn allen meinen kindern ihre freiheiten - für sich alleine. Hier setzt sich ganz sicher keiner hin, isst trinkt oder spielt dem anderen etwas vor und lässt auch nach nachfrage nicht teilhaben. Das kann derjenige in seinem zimmer, alleine, machen. Und wenn eines der kinder dann aich mal chips will, dann kann ich welche kaufen. Könnte ich das nicht, würde ich das kind zumindest bitten seine süssigkeiten woanders zu konsumieren und sie niemandem unter die nase zu halten - sprich in diesem fall hätte das kind bei dem aufenthalt woanders essen können, soviel es will, aber es kann damit nicht in eine familie gehen, in der niemand etwas vergleichbares auch nur haben kann und quasi den anderen einen vorfuttern, es vorhalten.
    Nö.
    Da mag sich jedem der magen umdrehen, aber das würde ich dem jeweils anderem kind nicht zumuten.
    Das ist eben nix was man kompensieren kann oder das kind ein andernmal bekommt, und wo jedes kind bekommt was es braucht (denn wenn es ein herzenswunsch wäre auch ein stück westschokolade abzubekommen, könnte der innerhslb der familie eben nicht erfüllt werden).

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Gegenfrage:
    Wenn der vater in der patchworkgemeinschaft seinen leiblichen kindern die westschokolade mit ringt, und die schwester hätte in dem fall nix abbekommen und zusehen müssen, das fändet ihr richtig und gut?
    Ich meine ist ja auch sein eigentum und logisch das er mehr an seinen leiblichen kindern hängt. Es wäre das gleiche in grün, nur von einer anderen person. Die wirkung in dem menschen, der aussen vorsteht und nix bekommt ist aber gleich.
    Und nein, sowas gibt es hier nicht.
    Es müssen nicht alle das gleiche bekommen, aber alle bekommen was sie brauchen und die ressourcen aller werden in einem topf dem bedarf entsprechend verwendet.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Mit dem Unterschied, dass der Vater erwachsen ist und das Kind nicht. Er sollte mit kostbarem Gut im Sinne der Familie haushalten können! das von einem 7jährigem Kind zu verlangen, halte ich für übertrieben.


    Desweiteren ist ein patchworkvater für das wohl aller Familienmitglieder zuständig und sollte mit den Ressourcen so umgehen! dass alle einen großen Nutzen von haben.....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Meine Frage hast du nicht beantwortet, Katilein: Was ist, wenn das Kind gar nicht in dem Familienverbund leben will?
    Die Erwachsenen haben sich dafür entschieden, die Kinder nicht.


    Es nimmt auch niemand dem Vater etwas weg, was ihm persönlich geschenkt wurde, und verteilt es an alle.


    Und die Oma hatte nicht alle Kinder zu Besuch, sondern nur dieses eine.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Wenn jemand nicht im Familienverband leben möchte, dann darf dieser egal ob Erwachsener oder Kind sich jederzeit aus dem Familienverband ausklinken, wenn es möchte. Ich denke in der DDR war das problematischer, heute hat jedes Kind die Möglichkeit, was ich gut finde. Ab einem bestimmten Alter - der Pubertät - machen Kinder das auch ganz gerne. Mein Grosser meinte Stellenweise auch - wie ich denke normal als Teenager - das es woanders schöner ist. Er lebte eine Zeitlang bei seinem Vater, probierte sogar mal betreutes wohnen aus und ist jetzt recht glücklich wieder hier. Ich vertrete hier gewisse Regeln, die ich für nötig erachte und im Familienverbund durchsetze. Ich zwinge kein Kind zu etwas, aber ich erkläre und was ich wichtig finde: jedem Kind versuche ich das Gefühl zu geben das ich es liebe, egal was es macht. Das es gerne bei mir daheim gesehen ist, egal was war, was aber die Familie nicht zum freien Raum im Miteinander werden lässt. Ich versuche Ihnen mein ehrliches Interesse entgegenzubringen . an Ihrer Sichtweise und dem, wer sie sind, was sie denken und fühlen. Trotzdem kann der Teenager hier nicht rein kommen mit ner Horde Freunde, den Junior aus den Wohräumen "rausschmeissen" und Leckerein dann für sich allein mit seinen Freunden exklusiv einnehmen. Einfach weil das hier ein Familienraum ist, und die Bedürfnisse aller in Erwägung gezogen werden. Ich versuche dann einen Kompromiss zu finden: eine bestimmte Zeit die gespielt wird, das teilweise etwas von den Chips abgegeben wird. Da meine Kinder nicht immer dazu in der Lage sind, bestimme diese Kompromisse und vorgehensweisen ICH. Bei einem Erwachsenen Partner erwarte ich das er das Wohl der Familie automatisch im Blick hat, ja. Aber bedeutet daß, das Kinder ein Recht auf alles haben, daheim, egal wie es anderen Familienmitgliedern geht? In meinen Augen nicht, wenn das "leiden" der anderen irgendwann zu groß ist.
    Wir haben hier wie gesagt allgemein einen Überfluss, daher ist die Situation nicht so drastisch, aber eine ähnliche Situation:
    eine Freundin hat eine Patchworkfamilie. Das Kind des Vaters kommt diesen öfter besuchen. Es bringt dann eine Spielekonsole und Spiele mit, seine, die er in dieser Zeit an den Fernseher anschliessen will. Das Kind erwartet das er Spielen kann wie er will, und andere Kinder der Freundin, die dort leben, dürfen die geheiligte Konsole nicht anfassen, und können in der Zeit auch nicht mit ihrer (minderwertigeren) Konsole spielen oder fernsehen (man kann nun streiten ob das wichtig ist).
    Die Freundin hat nun die Regel aufgestellt das entweder zusammen gespielt wird, oder aber gar nicht gespielt wird und die Konsole daheim gelassen. Genau das Gleiche wre meine Löung für die Süssigkeiten: es gönnt jeder dem Mädchen SEINES. Aber dann soll es doch bitte da bleiben, wo es herkommt und dort bei den Besuchen gegessen werden. Das dann in die Familie mitzunehmen und nicht teilen zu wollen/sollen:
    nun, selbst wenn die Schwester sich da noch nicht als ausserhalb der Familie stehend sehen würde, danach würde sie es auf jeden Fall. Das würde ich meinen Kindern ersparen wollen.
    Wenn ein Kind sich aber selbst vehement ausserhalb der Familie stellen will - dann kann und darf es das natürlich. Da würde ich als erwachsener nichts machen, ausser dem Kind offene Arme signalisieren. Aber es würde nichts ändern, das Familie für mich ein MITEINANDER und TEILEN heisst. Von den Eltern per se, und bei den Kindern auch. Die teilen sich ja im Endeffekt das Familieneinkommen.


    Shevek, ich würde von einem Erwachsenen auch erwarten, das er ein Kind nicht mit seltenem Gut über die Norm ausstaffiert und in die Familie schickt. Das ist für das Kind eine blöde Situation und da sind Probleme vorprogrammiert. Es reagiert menschlich egoistisch, wie alle Menschen in Mangelsituationen meist erstmal (gibt da nette Literatur zu), von einem Erwachsenen in einem Familienverbund erwarte ich, das er das mit maximal einem Gespräch ändert und entsprechend dem Familienwohl handelt. Bei Kindern sehe ich das noch etwas anders, da ist es natürlich das Kinder sich erstmal nicht per se um andere kümmern. Das fängt mit dem Spielen an Konsolen oder wann wer seinen täglichen Flm sehen darf an, da vermittel ich und würde eben nicht zulassen das der Stärkere oder derjenige der mehr hat die anderen überrollt.
    Wir haben aber auch das Glück das es hier wie gesagt keine Ressourcen gibt, die wir nicht irgendwie anbieten, ausgleichen könnten. Wenn wir aber eine vergleichbare Situationen hätten, würde ich wie gesagt das Kind bitten entweder zu teilen oder diese Dinge woanders zu lassen, z.B. bei der Verwandten oder dem Vater, wo das Ganze herkommt.
    Hier haben wir es oft das Kind a irgendwo ist und etwas bekommt und dann Kind b mault, weil es das nicht hat. Wir können da schmunzeln, denn hier ist es wirklich "nur" ein Genussmittel das wir ersetzen können. Meist teilt dann das jeweilige Kind von ganz allein . wenn nicht bekommt das jeweilige Kind dann etwas von mir.


    Wie würdet ihr das denn als Patchworkeltern machen?
    Wenn die anderen da mitkriegen, das eine Kind bekommt da immer supertolle Sachen zu essen, an die alle anderen nicht rankommen? Würdet Ihr denen echt sagen: ja, die hat noch andere Familie, das ist ihres von IHREN Verwandten, da habt ihr halt nichts dran zu suchen? Und wäre es dann umgekehrt auch okay, wenn die Stieffamilie die Kinder jeweils ausstaffiert und das Stiefkind auslässt? Haltet ihr das für gut, gerade im Patchwork für den Familienverbund?
    Ich staune, und bin mir nicht sicher ob ihr wirklich schonmal vergleichbare Situationen erlebt habt?


    Ich vermute wir kommen hier auf keinen Konsens, aber mal gegengefragt:
    was macht ihr, wenn euer Kind bei euch kein Tel der Familie sein will? Am liebsten nicht mehr bei/mit euch und euren Regeln - die ja nun jeder etwas anders zieht und auslegt - leben will?
    Meiner Meinung kann man da doch garnichts machen, ausser demjenigen zu zeigen das man ihn gern hat, auch wenn Probleme da sind, und ihn gerne weiter integriert.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Übrigens:
    wenn der Vater etwas zu essen geschenkt bekommt, kann er mal versuchen das hier alleine zu essen und keinem wa abzugeben :D 8o
    Und natürlich darf jeder auch etwas eigenes haben - ich habe auch mein Handy. mein Grosser hat seine musikanlage, sein Handy u.s.w.
    Aber hier geht es ja schon um etwas essentielleres. Fändest Du es okay, wenn das eine Kind jeden Tag Bananen und nen Schnitzel geschickt bekäme, und die anderen Kinder haben nur Nudeln mit Sosse, und sollen halt zuschauen?
    Ehrlich, sowas geht nicht. Dann soll das Kind die Schokolade auswärts essen, wenn sie sie allein haben will.
    Aber nicht den anderen etwas voressen, so etwas gibt es bei uns nicht.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns ist es so, dass die Kinder Paten mit sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten haben.
    So hat die Mittlere von ihrem Paten ein IPad bekommen, während die Grosse von ihrem Paten in der Regel einen 20-EUR Schein erhält.


    Ich denke, ich kann nur die Kinder darauf hinsensibiliesieren, dass der Wert der Geschenke nicht den Wert der Beziehung ausdrückt und jeder Pate halt das schenkt, was er kann, aber das von Herzen.


    Ich möchte weder die teuren Geschenke der Mittleren "aufteilen" oder "wegschicken", weil ich dann das Gefühl hätte, sie eben doch zu etwas Besonderen zu machen.
    Und wenn ich sie dann zum Teilen zwingen würde, dann müsste ich doch ebenso den 20Euro-Schein aufteilen, meiner Meinung nach.
    Dann gäbe es gar keine individuellen Geschenke mehr.


    Manchmal teilen sie trotzdem. Manchmal murrt trotzdem eines über Ungerechtigkeit. Meist ist es kein Thema.

  • Aber nicht den anderen etwas voressen, so etwas gibt es bei uns nicht.



    voressen... dass DAS nicht geht, da sind sich alle einig, denke ich.


    das mit dem vater kann man nicht so vergleichen. erwachsene haben da (meine ich) einen anderen zugang zu, während kinder doch in der regel wesentlich mehr an derart materiellem hängen. außerdem ist das auch für das kind eine zuwendung seiner oma; von einer familie, von der es wider willen getrennt ist. das wegzureißen und unter den anderen, die explizit nicht dazugehören und explizit ausgenommen sind, aufzuteilen, kommt noch mal schlimmer.


    zur "patchwork"-konstellation: die oma hat mit den neuen, jüngeren kindern der ex ihres sohnes nix am sträußchen, wenn sie weit weg wohnen und nicht die familien noch verbandelt sind. meine mutter hat z.b. dem neuen baby meines ex zwar was zur geburt geschenkt und so, aber das auch und in erster linie, weil der junge mein patenkind ist (hier also keinerlei differenzen). aber trotzdem würde sie ihn jetzt nicht als "zu ihrer familie gehörig" betrachten. obwohl sie ihn süß findet und ihm nur das beste wünscht. wenn dann da noch irgendwelcher stress in der familie lag... grundsätzlich finde ich es eine heftige und für mich schlimme vorstellung, wenn geschwister getrennt sind. so sehr ich meine zeit meiner kindheit hätte loswerden wollen.


    so wie man es dreht und wendet, war die lösung der oma "süßigkeiten druckbetanken vor der abfahrt nach hause" m.e. die beste. das enkelkind erhält die westsüßigkeiten, es muss nicht teilen, den anderen werden aber keine westsüßigkeiten vor der nase rumgeschwenkt.



    lg patrick