Papa und die Arbeit...

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  • zu den Zitaten unten: Könnt ihr euch wirklich einfach so Erwerbszeit teilen? Ich arbeite Vollzeit, mein Mann Teilzeit. In meinem Job wäre es z.B. gar nicht möglich einfach Stunden zu reduzieren. Da müsste ich schon erhebliche Einbußen hinnehmen. Meinen Funktion kann ich nur Vollzeit ausüben und würde ich meine Funktion aufgeben würde das finanziell ganz schön weh tun. Wir haben dieses Modell gewählt, weil uns finanziell gar keine andere Wahl blieb. Wir sind da auch nicht unglücklich drüber, wobei ich schon gerne mehr Zeit mit den Kindern hätte. Aber ist halt so wie es ist. Auch kann ich mir nicht (immer) aussuchen, ob ich gerne Überstunden mache oder nicht. Gibt's Krisen zu bewältigen kann ich nicht einfach sagen, ich mach das dann nächste Woche.



    Ich unterschreib bequemerweise hier.

    Jedes Kind ist mein Einziges
    Miriam Gillis-Carlebach

  • gerade noch gesehen :)


    zum Thema Voll- und Teilzeit hatte ich vorhin schon was geschrieben. Ich finde, so kann man das nicht vergleichen. Interessant wäre Deine Stundenzahl pro Woche plus Fahrzeit.


    Ich bin der Überzeugung, dass man (fast) jeden Job in Teilzeit machen kann. Insofern #weissnicht


    Warum geht das in den Niederlanden und bei uns nicht? Du willst uns Deine Funktion sicherlich nicht verraten, aber interessieren würds mich schon.


    Wobei ich auch ganz klar einräume, wenn Frau oder Mann Karriere machen wollen, ist das natürlich nix.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ich verdien alles und mein Mann nicht mal ein Taschengeld. Und zuhaus bin ich trotzdem die Nr. 1 - sobald ich da bin :)


    Da muss mein Mann ja Grund zum Weinen haben....


    Damit ich nicht mißverstanden werde (so allerdings geht's mir mit dem Thema hier):


    Worum geht's hier? Ich begreif den Kern nicht.....

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • Jensbot, mich interessiert bei diesem Thema immer, ob ein Paar gemeinsam und bewusst dieses Modell verabredet hat oder ob eine Person aus eigener Initiative heraus die Familienfinanzierung übernimmt. Ich kenne sehr viele Paare, bei denen sich das Rollenverständnis des Mannes mit der Geburt des ersten Kindes stark wandelt, wo Frauen plötzlich stark in die Rolle der Mutter und Rückenfreihalterin gedrängt werden. Sicher hängt dies mit geschlechtsspezifischer Sozialisation und Rollenvorbildern zusammen.


    Auch für uns ist das ein Thema, an dem wir immer arbeiten müssen und oft kontrovers diskutieren. Derzeit arbeiten wir beide nicht Vollzeit, und ja, dadurch entstehen Nachteile bei der beruflichen Entwicklung. Wir haben mehr gemeinsame Zeit und weniger Geld, das ist eine Entscheidung, die sich nicht immer leicht tragen lässt.

  • Ich bin der Überzeugung, dass man (fast) jeden Job in Teilzeit machen kann. Insofern


    Warum geht das in den Niederlanden und bei uns nicht? Du willst uns Deine Funktion sicherlich nicht verraten, aber interessieren würds mich schon.

    Ich bin Leitung in einer sozialen Einrichtung. Klingt jetzt vielleicht nicht grad nach der großen Karriere ;) aber die Einrichtung ist ein ziemlich großer Arbeitgeber und sehr eng mit anderen Einrichtungen vernetzt.
    Ich frag mich übrigens auch oft warum es z.B. in den Niederlanden zu funktionieren scheint.

    Kern? Den EINEN Kern gibt's grad glaub ich nicht. Aber ist doch auch okay wenn sich ne Diskussion mal wegentwickelt.
    Ich bin grad beim Thema "hat man überhaupt recht viel Wahl zwischen Erwerbszeit und Familie oder sind alle Überstundenschieber notorische Kinderzeitverweigerer" ;)

    Jedes Kind ist mein Einziges
    Miriam Gillis-Carlebach

  • Also wie das Kind reagiert auf Papa/Mama viel da/wenig da scheint ja sehr unterschiedlich zu sein. Hier bin ich am WE abgeschrieben, weil Papa in der Woche soviel weg ist.


    ... und Jensbot: also bei meinem Mann ist es irgendwie so, dass er sich freut weil er in bestimmten Zeiten so wichtig ist und andererseits genießt er es aber auch mal nicht so wichtig zu sein und dann einfach mal loslassen zu können. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich vom ersten Tag an akribisch darauf geachtet habe, dass Papa trotz 4o Stunden wichtig bleibt auch wenn das manchmal anstrengend war/ist, weil keine Pause am Abend für meinen Mann.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Ich bin Leitung in einer sozialen Einrichtung. Klingt jetzt vielleicht nicht grad nach der großen Karriere aber die Einrichtung ist ein ziemlich großer Arbeitgeber und sehr eng mit anderen Einrichtungen vernetzt.
    Ich frag mich übrigens auch oft warum es z.B. in den Niederlanden zu funktionieren scheint.


    Was würde denn passieren, wenn Du nach dem Teilzeitgesetz Teilzeit beantragen würdest? Was wäre das Gegenargument Deines Arbeitgebers warum das nicht geht?
    Warum kann man Deine Arbeit nicht anders aufteilen / Dich von Routinearbeiten entlasten usw.?

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Wir haben dieses Einkommensmodell bewusst so gwählt, da wir uns für einen Lebensstandard entschieden haben, der bei anderer Aufteilung niemals möglich wäre. Ich finds toll, dass hier auch Familien schreiben, bei denen es genau anders herum ist. Also die Frau das Haupteinkommen beisteuert... Zu glauben, dass man einfach mal so Teilzeit machen und die ungleichen Einkommensverhältnisse auf den Kopf stellen kann, halte ich aber für sagen wir mal... träumerisch. ;) Jeder hat natürlich die Wahl.


    Mir geht es hier auch gar nicht um Rollenverteilung und Gleichberechtigung. Oder allergische Reaktionen darauf.


    Auch ist da gar nicht so das große Problem für das es DIE Lösung von einem von euch gibt. Mich interessiert einfach nur, ob es in anderen Familien ähnliche Situationen / Umstände gibt und wie darauf reagiert wird.

  • sag ich doch gar nicht, das mit dem Ablehnen.


    Aber da ich in der Tat mit dieser Einstellung / Aufteilung der Aufgaben nichts anfangen kann - Frauchen verdient dann mal Taschengeld....bin ich wie schon gesagt auch hier kein guter Diskussionspartner.


    Nun - da will ich dann aber nochmal was zu schreiben.


    Meine Frau kann sich aussuchen, wie lange sie in ihrem Job arbeiten will und ob sie nicht vielleicht was ganz anderes macht. Sie ist frei von irgendwelchen wirtschaftlichen Zwängen und kann sich ganz und gar auf das konzentrieren, was sie beruflich für erstrebenswert hält. Sie hat also die Chance, sich jobmäßig in jede Richtung zu orientieren, die sie möchte.


    DIESEN Luxus wünschen sich andere Familien mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Wäre sie der Hauptverdiener würde sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwann an den Punkt kommen, an dem sie sich fragt, ob es das wirklich für sie gewesen ist. Und sie gehört zu den Frauen, die sich ganz bewußt gegen die Karriere entschieden haben, um noch Zeit für andere Dinge im Leben (einschließlich Familie) zu haben.



    Wenn man (oder Frau) in leitende Positionen will, hat es sich in den meisten Fällen mit Teilzeit. Nicht umsonst verpflichtet man sich mit seiner Unterschrift ja auch, eine gewisse Stundenzeit pro Woche/Monat zu leisten.
    Und in manchen Berufen ist es m.E. auch schlichtweg unmöglich (Sorry, Kriesenintervention nicht möglich, Frau Merkel arbeitet Teilzeit, Sprechzeiten immer Dienstags und Donnerstags von 9-18 Uhr).


    @Sinn der Diskussion
    Ich verstehe Jensbot so, daß es ihm nicht um das in Frage stellen des Lebensmodells geht, sondern in erster Linie um den Austausch von Erfahrungen/Gefühlen, die einen überkommen, wenn man nach getaner Arbeit von den eigenen Kindern als "Person zweiter Klasse" behandelt wird. Insofern sind wir schon "Way off"...

  • Ich bin auch für gerechter es Teilen, im Sinne aller.
    Klar lässt sich das nicht über Nacht regeln, das erfordert etwas Planung und kann sich über Jahre hinziehen.


    Und ich gebe zu, ich kann mir weder vorstellen mein Kind so selten zu sehen wie du, noch kein eigenes Einkommen zu haben oder kein eigenes berufliches Umfeld.


    Bist du denn zufrieden, so wie es ist? Vermutlich nicht, sonst hättest du vermutlich nicht hier geschrieben...?

  • wenn man nach getaner Arbeit von den eigenen Kindern als "Person zweiter Klasse" behandelt wird


    Also ich tausche mich jetzt nur aus und möchte keine Lösung anbieten, wenn das so abgelehnt wird ^^ : Wieso ist denn das so schlimm wenn das Kind mal Mama und mal Papa wichtiger findet, es entwickelt sich und mal nimmt es mehr vom Mann und mal mehr von der Frau. Ich finde es viel wichtiger, dass das Kind wenn es den Papa (oder einfach mal Männer um sich rum) braucht, ihm das auch gegeben werden kann - zumindest soweit wie möglich. Und wenn es mal andersrum ist, dann ist das aber genauso wichtig.
    Ich fühle mich nicht als "Person zweiter Klasse" am WE - freue mich eher und da kommt auch dauernd - "nein Mama nicht, Papa soll" (Mund abwischen, mitrutschen, ins Bett bringen etc. etc.). Und wenn man(n) das Gefühl hat die Ablehnung kommt aus dem Schmerz heraus, dass Papa zu wenig da ist: na dann ran - spielen, quatsch machen, zusammen baden (ist bei uns immer das erste wenn Papa lange weg war -dann sitzen die beiden in der Wanne, tauschen sich aus, machen den größten Quatsch und ich hab endlich mal meine Ruhe - danach ist Söhnchen auch sichtbar zufriedener). Also ich find immer einfach wichtig: die Zeit die man zusammen hat, bewusst und intensiv nutzen.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

    Einmal editiert, zuletzt von Siha ()

  • Und in manchen Berufen ist es m.E. auch schlichtweg unmöglich (Sorry, Kriesenintervention nicht möglich, Frau Merkel arbeitet Teilzeit, Sprechzeiten immer Dienstags und Donnerstags von 9-18 Uhr).


    Man würde aber doch eine normale Leitungsposition dann eben nicht mit einer, sondern mit zwei Personen besetzen. Das ist doch vor allem eine Frage der Kommunikationsorganisation.


    In Krankenhäusern z.b. bekommen sie es doch auch hin, dass Kunden zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen Leuten betreut werden.


    Natürlich ist das anspruchsvoller als wenn jeder nur in seinem Süppchen kocht, und es gibt bestimmt genug Leute, die für sowas zu chaotisch/machtgeil/sonstwas sind... Aber gibt ja auch massenweise schlechte Chefs, die trotzdem Chef sein dürfen. Vielleicht braucht es auch etwas mehr Zeit an einigen Stellen, dafür bekommt man an anderen Stellen bessere Ergebnisse, weil mal zwei kluge Leute mitgedacht und draufgeschaut haben.


    Ich erlebe das in meiner Branche - die einen glauben noch, Arbeit käme in Blocks à 60-70 Stunden, die anderen wissen schon, dass das nicht stimmt und bieten Teilzeitmodelle für verschiedene Karrierestufen (auch Partner!) an.

  • Siha
    Naja - wieso ist das so schlimm... Gute Frage eigentlich, denn Deine Erklärung bringt es m.m.n. auf den Punkt - aber weh tun tut es trotzdem. Beinernem Erwachsenen würde ich das einfach thematisieren - klappt bei einem Kind - je nach alter - eben nur bedingt.

  • Zitat von Siha


    Ich fühle mich nicht als "Person zweiter Klasse" am WE - freue mich eher und da kommt auch dauernd - "nein Mama nicht, Papa soll" (Mund abwischen, mitrutschen, ins Bett bringen etc. etc.). Und wenn man(n) das Gefühl hat die Ablehnung kommt aus dem Schmerz heraus, dass Papa zu wenig da ist: na dann ran - spielen, quatsch machen, zusammen baden (ist bei uns immer das erste wenn Papa lange weg war -dann sitzen die beiden in der Wanne, tauschen sich aus, machen den größten Quatsch und ich hab endlich mal meine Ruhe - danach ist Söhnchen auch sichtbar zufriedener). Also ich find immer einfach wichtig: die Zeit die man zusammen hat, bewusst und intensiv nutzen.


    Zitat von Frankmann


    @Sinn der Diskussion
    Ich verstehe Jensbot so, daß es ihm nicht um das in Frage stellen des Lebensmodells geht, sondern in erster Linie um den Austausch von Erfahrungen/Gefühlen, die einen überkommen, wenn man nach getaner Arbeit von den eigenen Kindern als "Person zweiter Klasse" behandelt wird.


    ^das und das! #prost

  • Was würde denn passieren, wenn Du nach dem Teilzeitgesetz Teilzeit beantragen würdest? Was wäre das Gegenargument Deines Arbeitgebers warum das nicht geht?
    Warum kann man Deine Arbeit nicht anders aufteilen / Dich von Routinearbeiten entlasten usw.?

    Weil es, in Phasen in denen das versucht wurde, nicht gut funktioniert hat. Das empfand ich als sehr, sehr anstrengend und nervtötend. In der Praxis zeigte sich einfach, dass es einen braucht der alles bündelt und koordiniert und vor allem die Verantwortung trägt, wenn was schief läuft. Ich kann mit vorstellen, dass eine Teilung der Leitung funktionieren kann, wenn die Chemie zwischen den Personen stimmt und ein gutes Vertrauensverhältnis herrscht. Wenn dem aber nicht so ist, kann das wirklich zur totalen Belastung werden.



    Von der Organisation her ist bei uns schon alles sehr gut auf mehrere Leute runtergebrochen und so strukturiert, dass die zu Routine läuft. Ich muss keine 50 Stunden die Woche arbeiten, aber 38,5 sind schon notwendig ;)


    In Krankenhäusern z.b. bekommen sie es doch auch hin, dass Kunden zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen Leuten betreut werden.


    Natürlich ist das anspruchsvoller als wenn jeder nur in seinem Süppchen kocht, und es gibt bestimmt genug Leute, die für sowas zu chaotisch/machtgeil/sonstwas sind... Aber gibt ja auch massenweise schlechte Chefs, die trotzdem Chef sein dürfen. Vielleicht braucht es auch etwas mehr Zeit an einigen Stellen, dafür bekommt man an anderen Stellen bessere Ergebnisse, weil mal zwei kluge Leute mitgedacht und draufgeschaut haben.

    Siehe oben. So ist es! Ich habe einen Kollegen mit dem würde es absolut funktionieren, aber der hat andere Ambitionen. Leider.
    Ich mache das wirklich lieber alleine, als dass ich mich nochmals auf etwas einlasse, das meine Nerven tötet. Die letzte Leitungszusammenarbeit endete in einer Kündigung, viel Chaos und Tränen (nicht von mir, aber es geht nicht spurlos an einem vorbei).

    Man würde aber doch eine normale Leitungsposition dann eben nicht mit einer, sondern mit zwei Personen besetzen. Das ist doch vor allem eine Frage der Kommunikationsorganisation.


    Einfacher und letztendlich billiger ist es für einen Betrieb, wenn man eine Leitung hat die gut läuft.

    Jedes Kind ist mein Einziges
    Miriam Gillis-Carlebach

  • Meine Frau kann sich aussuchen, wie lange sie in ihrem Job arbeiten will und ob sie nicht vielleicht was ganz anderes macht. Sie ist frei von irgendwelchen wirtschaftlichen Zwängen und kann sich ganz und gar auf das konzentrieren, was sie beruflich für erstrebenswert hält. Sie hat also die Chance, sich jobmäßig in jede Richtung zu orientieren, die sie möchte.

    Zuersteinmal kümmert deine Frau sich doch um das Kind (die Kinder?). Wir bitte willst du das damit verbinden sich jobmässig in alle Richtungen zu entwickeln?
    Es gibt nicht nur wirtschaftliche Zwänge.
    Deine Frau muss vielleicht kein Geld verdienen, dafür ist sie an Kindergartenzeiten gebunden, muss sich um Arzttermine kümmern, da sein wenn das Kind krank ist, ist alles andere als mobil (oder kann sie mal für drei Tage beruflich weg fahren?) und wenn Nachts was ist, wer steht auf und kümmert sich drum? Ich tippe da ja auf deine Frau.


    So ist das: Wenn man so klar aufteilt in Verdiener(in) und Kinderbetreuer(in), dann ist das auch so stark aufgeteilt.


    Dann hat die Person die sich um die Kinder kümmert mehr Kontakt zum Kind und die Person die sich um das Geld verdienen kümmert kann Karriere machen.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • shevek, da hast du ein einfaches gesetz gut auf den punkt gebracht. es ist nicht alles nur eine frage der "qualität". size (in dem fall quantity) DOES matter. ich merke auch, dass ich von meinem sohn nach phasen, wo ich ihn häufiger "wegorganisieren" muss (bin 24/7 AE) eher etwas entfremdeter bin als in phasen, wo ich pünktlichst feierabend machen kann.


    wobei ich nun dringend nach der lektüre von schilfs beitrag eine beobachtung loswerden muss.


    ich kenne ganz überwiegend familien, in denen die frau den teilzeitjob macht und das kinderprogramm fährt. der mann macht im kinderprogramm nichts bzw. wenig und verdient den löwenanteil des einkommens. alle familien in meinem umfeld sind übrigens glücklich mit der aufteilung, nirgends trennungen oder stress etc. in sicht. in all diesen familien ist die frau bezugsperson nr. 1 der kinder. klar, nachvollziehbar, verständlich und natürlich eine entscheidung von allen beteiligten.


    nun kenne ich aber auch einige sehr wenige familien, bei denen die frau vollzeit hauptverdienerin oder alleinverdienerin ist UND in denen männer vorhanden sind. in _ausnahmslos allen diesen fällen_ macht die frau einen großteil der "kinder-orga" mit, ist SEHR eingebunden ins kinderprogramm, schafft sich beruflich freiräume, um zu kinderveranstaltungen zu gehen.


    überall ist es so wie bei schilf, die mutter ist die hauptbezugsperson der kinder. klar wechselt das immer mal hier, mal da, dass die kinder sich den einen tag lieber von ihm die brote reichen und die geschichte vorlesen lassen und den anderen tag lieber von ihr. aber so richtig "letzte instanz" sind trotz allem meistens die mütter. obwohl hier die quantität eigentlich "gegen sie" spricht.


    ich vermute, das hat was mit der sozialisation hier zu tun. die ist so verfestigt... ich weiß nicht, ob sich das noch ändern wird.



    lg patrick

  • Zuersteinmal kümmert deine Frau sich doch um das Kind (die Kinder?). Wir bitte willst du das damit verbinden sich jobmässig in alle Richtungen zu entwickeln?
    Es gibt nicht nur wirtschaftliche Zwänge.
    Deine Frau muss vielleicht kein Geld verdienen, dafür ist sie an Kindergartenzeiten gebunden, muss sich um Arzttermine kümmern, da sein wenn das Kind krank ist, ist alles andere als mobil (oder kann sie mal für drei Tage beruflich weg fahren?) und wenn Nachts was ist, wer steht auf und kümmert sich drum? Ich tippe da ja auf deine Frau.


    So ist das: Wenn man so klar aufteilt in Verdiener(in) und Kinderbetreuer(in), dann ist das auch so stark aufgeteilt.


    Dann hat die Person die sich um die Kinder kümmert mehr Kontakt zum Kind und die Person die sich um das Geld verdienen kümmert kann Karriere machen.


    Hmm - viele Fragen, ich will mal versuchen, den Plan, den wir haben, zu beschreiben. Wem gesagt - unser kleiner wird morgen drei Wochen, das sind gerade "nur" Pläne, die sich in der Praxis erstmal beweisen müssen.


    In der Elternzeit kümmert sich der Elternteil um das Kind, der da ist. Das ist (ab Mai) meine Frau.


    Der Wiedereinstieg meiner Frau in den Beruf hängt davon ab, wie und im welchen Umfang wir die Betreuung des kleinen geregelt bekommen - und vor allem - was für uns gefühlsmäßig akzeptabel ist und was nicht.


    Krankheiten des Kindes werden wir versuchen, gemeinsam zu regeln - inclusive Ausfallzeiten bei der Arbeit. Das Aufstehen Nachts kann ich derzeit nur soweit unterstützen, als daß wir uns bei allem abwechseln - bis aufs Stillen natürlich. Wie sich das entwickeln wird, wenn wir bzw. einer von uns arbeitet sehen wir dann. Prinzipiell sehe ich das so, daß wenn beide arbeiten, beide raus müssen. Arbeitet nur einer, sollte der, der nicht arbeitet den Hauptpart nachts übernehmen.


    Übrigens - auch ein Wechsel der "Rollen" (ich hasse das Wort in diesem Zusammenhang - meine Frau und ich sind ein Team, und da Hängen die Tätigkeiten von wesentlich mehr ab als vom Geschlecht) ist durchaus ein Thema bzw. wird diskutiert. Und wenn meine Frau auf Dienstreise muß und ich den kleinen ganztägig betreuen muß - dann ist es eben so.


    Wie gesagt - das alles muß sich in der Praxis erstmal beweisen. Des Weiteren wollen wir ggf. noch ein zweites Kind haben <- neue Situation, die ggf. andere Maßnahmen/Planungen erfordert. Von da her kann man gerne sagen " Frankmann, red Du man" - meine Einstellung zum Thema sollte aber deutlich geworden sein.

  • Der Wiedereinstieg deiner Frau wird an den Kindergartenzeiten hängen.
    Bei der derzeitigen Situation auf dem Arbeitsmarkt kann das auch schwierig werden.


    Ich hatte Bewerbungsgespräche, bei denen sich die Leute mehr Gedanken um die Versorgung meiner Kinder, als um meine Qualifikation als Arbeitnehmerin gemacht haben.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Ich kann ja direkt bestätigen, was Patrick so schön beschrieben hat. Hier auch eine Alleinverdienerin, einen von Geburt an liebevollen Vollzeit-zu Hause kümmernden Papa, und trotzdem bin ich sobald ich da bin, die Hauptansprechperson für die Kinder. Allerdings bin ich halt auch diejenige, die sich um fast alle "Aussenkontakte" der Kinder kümmert.


    Das mit dem Aufteilen der Erwerbsarbeit ist leider so eine Sache. Ich bin ja eigentlich immer komplett bei denen, die dran zweifeln, ob die männlichen Alleinverdiener wirklich für 60 Stunden pro Woche komplett unabkömmlich sind und sofort ihre Arbeitsstelle aufs Spiel setzen würden, sollten sie es wagen, an familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle auch nur zu denken.
    Meinen Job könnte man prima auch in Teilzeit erledigen und ich würde liebend gern die Verantwortung fürs Geld verdienen aufteilen. Allerdings reagiere ich inzwischen wirklich allergisch auf Kommentare in die Richtung "man muss nur arbeiten wollen, dann findet man auch was....". Es ist eine unglaubliche Belastung für unsere Beziehung, fürs ganze Familienleben, dass einer von uns beiden es einfach nicht schafft, bezahlte Arbeit zu finden, während die andere sich nichts mehr wünscht, als einfach nur ein bisschen mehr Luft zu haben und wenigstens hin und wieder einen ganz normalen alltäglichen Nachmittag mit den Kindern zu erleben.
    Von nur einem Teilzeiteinkommen können wir allerdings wirklich nicht leben....


    Unser Traum wären zweimal 30 Stunden pro Woche oder sowas....
    lg martita