Versicherungsmarkt für Hebammen bricht zusammen

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  • #motz Natürlich wurde nichts berichtet. Ich bin so sauer!!!


    Wann hast Du die Antwortmail auf deine Anfrage bekommen? Ich denke die entsprechende Redaktion braucht auch etwas Zeit zum recherchieren.


    Ich wäre erst dann sauer, wenn eine Woche vergangen wäre und ich bis dahin, keinen Artikel darüber in der Zeitung gefunden hätte.

  • Schreib nochmal zurück und sag, dass du das enttäuschend findest und dann nächste Woche auf einen Bericht hoffst.


    Das ist eine gute Idee.
    @ Julikäfer- meinst Du das man eine ganze Woche für einen Artikel braucht? Gut, dann übe ich mich noch etwas in Geduld #yoga

  • Das ist eine gute Idee.
    @ Julikäfer- meinst Du das man eine ganze Woche für einen Artikel braucht? Gut, dann übe ich mich noch etwas in Geduld #yoga


    Du hast doch erst gestern an die Zeitung geschrieben, oder? Wenn die jetzt noch z.B. eine Hebamme suchen, die gerne was dazu sagen möchte, könnte es schon etwas dauern.


    In einem Teil der heutigen Ausgabe unserer Zeitung ist dieser Artikel erschienen
    http://www.augsburger-allgemei…uf-bangen-id28816557.html

  • Ich habe heute folgende E-Mail an WDR 2 gesendet:


    Sehr geehrte WDR2-Redakteure,


    wie ich einer Information des deutschen Hebammenverbandes (http://www.hebammenverband.de/) entnehme, hat vorgestern, am 13.2.2014, die Nürnberger Versicherung angekündigt, zum 1.7.2015 aus dem letzten verbliebenen Versicherungskonsortium auszusteigen, welches Berufshaftpflichtversicherungen für freiberufliche Hebammen anbietet. Die Berufsverbände der Hebammen haben daraufhin europaweit 151 Versicherungen angefragt, aber keine ist bereit, in die entstehende Lücke zu springen. Der Versicherungsmarkt für Hebammen steht also vor dem Zusammenbruch. Da Hebammen ohne Berufshaftpflichtversicherung aber nicht arbeiten dürfen, kommt dies einem Berufsverbot gleich. Freiberufliche Hebammen arbeiten nicht nur in Geburtshäusern und in der Hausgeburtshilfe, sondern auch als Beleghebammen an Krankenhäusern. Neben der Geburtshilfe bieten sie auch Schwangerenvorsorge, Geburtsvorbereitungskurse und Geburtsnachsorge sowie Rückbildungskurse an. Auch alle diese Bereiche sind nun akut gefährdet. Schon heute ist es je nach Region für viele schwangere Frauen sehr schwer, eine Hebamme zu finden, die sie in der Zeit vor, während und nach der Geburt betreut. Sollte die Politik nicht eingreifen, wird es ab dem Sommer nächsten Jahres für Schwangere so gut wie keine Geburtsvorbereitungskurse mehr geben, für Wöchnerinnen wird es so gut wie unmöglich sein, eine kompetente Ansprechpartnerin bei Schwierigkeiten mit dem Stillen oder bei der Säuglingspflege zu finden, und durch die mangelnde Unterstützung während der Geburt wird die Kaiserschnittrate weiter ansteigen.


    Ich bin völlig entsetzt über diese Zuspitzung der durch die exorbitanten Versicherungsprämien ohnehin schon unerträglichen Situation für Hebammen. Denn als Mutter von drei Kindern habe ich die Arbeit der Hebammen sehr zu schätzen gelernt und hätte mich ohne die kompetente Beratung und Unterstützung durch meine Hebamme vom Bonner Geburtshaus nach der ersten Geburt wahrscheinlich nicht an eine zweite und dritte Schwangerschaft gewagt.


    Deshalb habe ich seit Donnerstag gespannt die Berichterstattung in den Medien abgewartet. Zu meiner großen Enttäuschung und meinem größten Entsetzen findet dieses wichtige Thema jedoch fast kein Echo in Fernsehen, Funk und Printmedien. Auf WDR2 wurde überhaupt nicht darüber berichtet. Dabei habe ich so viele Fragen, deren Beantwortung ich mir von journalistischer Seite erhoffe: Wie haben die freiberuflichen Hebammen in NRW auf die Hiobsbotschaft reagiert, z.B. die Hebammen des Bonner Geburtshauses oder des Kölner Geburtshauses? Wie stehen die Chancen für eine politische Lösung des Problems, hat Gesundheitsminister Gröhe den Mut, wie von den Hebammen gefordert eine Deckelung der Versicherungssumme auf 1 Million Euro pro Schadensfall durchzusetzen (darüber hinausgehende Summen würden dann vom Staat finanziert werden), so dass der Markt für Versicherer wieder attraktiv wird? Wird die NRW-Landesregierung sich im Bund für eine Lösung des Problems engagieren? Was würde passieren, wenn die Politik nicht eingreift? Würden dann mehr Hebammen eine Festanstellung an Krankenhäusern bekommen, so dass der Wegfall freiberuflicher Hebammenhilfe zumindest teilweise abgefangen werden kann? Oder gerät im Gegenteil auch die klinische Geburtshilfe weiter ins Schlingern? Wie sieht es mit den Berufshaftpflichtversicherungen für in der Geburtshilfe tätige Ärzte aus?


    Ich würde mich sehr sehr freuen, wenn sie sich - wenn auch mit einiger Verspätung - doch noch dieses in seiner gesellschaftspolitischen Bedeutung kaum zu überschätzenden Themas annehmen könnten!


    Mit freundlichen Grüßen,
    Schwertlilie


    Ähnliche E-Mails haben auch die taz und das ZDF von mir bekommen. Vielleicht schreib ich gleich noch an die Emma.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwertlilie ()

  • #motz Natürlich wurde nichts berichtet. Ich bin so sauer!!!



    Erfahrungsgemäß würde ich denen 1 Woche Zeit lassen.
    Ein bisken Zeit für eigene Recherche, Kontaktaufnahme zu Hebammen usw brauchen die ja, zumindest wenn es mehr als eine Randnotiz werden soll

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Vielen Dank für den Link zur Petition und die weiterführenden Zeitungsartikel. Dass es auch für Ärzte und andere Berufsgruppen immer schwieriger wird eine Haftpflichtversicherung zu bekommen und zu bezahlen, war mir nicht bewusst.
    Letztlich hat das ja nicht nur Auswirkungen auf die Minderheit von Frauen, die außerklinisch gebären und Hebammenbetreuung in Schwangerschaft und Wochenbett möchten, sondern auf das ganze Gesundheitssystem.
    Ich hoffe sehr, dass es bald eine politische Lösung geben wird, auch aus ganz egoistischen Gründen, sonst ärgere ich mich noch mehr über meinen aufgeschobenen Kinderwunsch. Zum Kotzen ist das Ganze!

  • Sagt mal, wieviele Frauen nehmen eigentlich Wochenbettbetreuung in Amspruch? Ist es üblich mach dem KH-Aufenthalt keine Hebamme mehr zu haben?

  • Sagt mal, wieviele Frauen nehmen eigentlich Wochenbettbetreuung in Amspruch? Ist es üblich mach dem KH-Aufenthalt keine Hebamme mehr zu haben?


    Ich hatte nach beiden Geburten im KH eine Hebamme, die mich zu Hause besucht hat. Es war zwar nicht die, die meine Kinder entbunden hat, da sie sehr weit weg von meinem Wohnort wohnte, aber dafür kam dann eine, die näher dran wohnte.

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Ich habe das zweite mal auch ambulant entbunden und auch da war die Betreuung soooo ein Lichtblick am Tag im Wochenbett, wenn meine Hebi kam und ich mich nach deren "Check-up" vom Baby und Wahrnehmen auch selber mal in dieser Situation sortieren konnte- war ne Traumgeburt und alles, aber dennoch, es gab soooo einen Bedarf an genau dieser Begleitung... ich bin sowas von sprachlos, wie einem so wichtigen Berufszweig mal so kurz ignorant alle Chancen auf Berufsausübung wegrationalisiert werden können- einfach unglaublich!
    Wenn frau zum ersten Mal Mama wird, dann ist dieser Mensch unter anderem nochmals mehr wichtig- aber wem sage ich das hier...
    Und grade- ich wäre echt am Arsch so im Auto-fahr-minimum-25-min-auf-dem-Land ... sollen statt HG dann die Sanka-Geburtsraten hochgehen und die Hebis dann sozusagen "Gebärmobile" aufrüsten oder was?
    Und die zwei ambinitonierten Herzchens planen doch grade noch in TÜ zusammen mit einer dritten ein Geburtshaus aufzumachen... ich hoffe, die bleiben bei ihrem Plan bzw. behalten die Traute, angesichts so eines BIGBAM für ihr berufliches Vorhaben...


    Schneefrau, die echt das grosse Glück hatte im Dunstkreis bei TÜ noch zwei der wenigen Hebis zu schnappen für die Geburt in ca. 1 Monat, die gar noch HG anbieten trotz der besch.... Versicherungskostenlage von ca. 5000 Euronen im Jahr!!!!

    Mit drei Schneejungs 2007, 2009 & 2014 #love

  • Sagt mal, wieviele Frauen nehmen eigentlich Wochenbettbetreuung in Amspruch? Ist es üblich mach dem KH-Aufenthalt keine Hebamme mehr zu haben?


    Ich kenne es von den Krankenhäusern so, daß sie sehr viel Wert auf eine Nachbetreuung durch Hebammen legen. Unsere Hebi meinte, daß sogar viele Frauen erst am Ende des Krankenhausaufenthaltes das erste mal damit "konfrontiert" werden, daß es eine Hebammenbetreuung in der Nachsorge gibt. Aus diesem Grund kommen viele Frauen erst far too Late zu ihr und auch anderen Hebis in Hannover. Es ist zwar nicht verpflichtend, aber m.E, klarer Bestandteil der Betreuung.

  • In dem KH, in dem ich war, wurde einem eine Hebamme zugeteilt. Vorher aus der angebundenen Hebammenpraxis eine auszusuchen, war nicht erlaubt. Jede Hebamme dort hatte ihren Bezirk. Das fand ich richtig doof, könnte aber bald allgemeiner Usus werden, fürchte ich. Noch zu erwähnen, dass mir die Hebamme überhaupt nicht geholfen hat, sondern mich nur gestresst hat und ich sehr froh war, als die Termine rum waren. Dann lieber ohne Hebamme beim nächsten Kind, ehrlich gesagt, wenn ich keine freiberufliche mehr kriegen kann. :|

  • Hier empfehlen die Gyn.s offenbar flächendeckend, sich eine Nachsorgehebamme zu suchen. Und man hat mir gesagt, dass auch die KH bei den Infoabenden und auch der Vorstellung vor der Geburt dringend dazu raten, Listen austeilen und sich den Namen der Hebamme auch in der Akte notieren.

  • Und hier war Voraussetzung für eine vorzeitige Entlassung (das heißt eine Entlassung vor Tag 3), dass man eine Nachsorgehebamme hat. Natürlich dürfen die einen nicht anbinden, aber das ist doch immer die erste Frage gewesen, wenn ich nach ambulanter Geburt gefragt hab.

  • Da ich im KH von meiner Hebamme abgeliefert wurde, wussten sie schon Bescheid. Meine Zimmernachbarn hat kurz nach der Geburt ihrer Tochter eine Liste mit Hebammen bekommen. Wurde also quasi auch damit "überrumpelt" jetzt noch was organisieren zu müssen.
    Scheinbar weisen einen die Ärzte bei den VU darauf nicht hin....

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