Versicherungsmarkt für Hebammen bricht zusammen

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  • Ich habe beide Kinder im KH entbunden und auch wenn beim ersten Kind einiges blöd gelaufen ist - ich hatte immer mindestens eine Hebamme mit im Kreißsaal! "Meine" Hebamme hatte ne lange Nacht hinter sich und hat mir eine Kollegin organisiert, die die ersten 10 Stunden übernommen hat - danach waren sie zu Zweit.


    Und bei Nr. 2 hatte ich von Anfang bis Ende 2 Hebammen um mich.


    Beides waren ehr kleinere Häuser und eine Station hat leider schon geschlossen. Weil die diensttuenden Ärzte fehlten.... (Hebammen wären genug dagewesen. Und sie haben die Ärzte auch so spät wie möglich angerufen...)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Kommt auf die Hebamme an. Unsere war einiges mehr als 12 Stunden mit uns beschäftigt, nachdem sie am Vortag quasi gerade nach einer längeren Geburt ins Bett gekippt war und wir sie zu SEHR früher Morgenstunde wieder hochgejagt haben, hat aber auf ihre Ressourcen sehr geachtet (hat sich auch mit uns abgesprochen zu Anfang nochmal ein bis zwei Stunden im Nebenraum aufs Ohr gelegt, weil ihre Anwesenheit noch nicht erforderlich war). Wenn ich weiß, dass die Hebamme da aufmerksam ist und zur Not an ihre Kolleginnen abgibt, habe ich mit 20+ Schichten, die sie sich zutraut, kein so großes Problem.


    Edit: Uah, Gruselvorstellung für mich, im Krankenhaus alleine. #kreischen Zumindest bei der Erstgeburt hätte mich das total überfordert. Ohne die Hebamme wär das alles nicht so glatt gelaufen.

  • Ich hatte übrigens bei Kind 2 (im KH) nur eine Hebamme bei mir. Ich war auch nur 20 min da, bis das Kind da war, und ich war die einzige Gebärende zu dem Zeitpunkt. In dieser Nacht (zwischen 20 und 6 uhr) kamen vier Raketen-Kinder NACHEINANDER auf die Welt. Das war Glück ;)

    Wenn wir vier alle gleichzeitig aufgeschlagen wären, statt im 2-h-Abstand, dann hätte die Hebamme natürlich noch eine 2. Hebamme gerufen. Das KH arbeitet im Beleghebammensystem, es steht da schon immer noch eine in Bereitschaft. Aber auch die braucht ein paar Minuten, bis sie da ist.


    Fakt ist, dann wären 4 Kinder zumindest zeitweise von EINER Hebamme betreut worden. Fakt ist, dass dann die Hebamme z.B. sowas wie ein Dauer-CTG anschließt. Weil sie schlicht nicht die ganze Zeit gucken kann. Das Dauer-CTG stört aber bereits den Geburtsablauf. Sowas wie Wassergeburten usw. wären dann auch nicht so ohne weiteres möglich. Ein sich ankündigender hoher geradstand lässt sich durch Abwarten auch nicht lösen. Nur die 08/15-Geburtsverläufe haben dann noch ne gute Chance ;)

  • Das wird einem beim Rundgang/Besichtigung aber meistens nicht erzählt, dass es zwar mehrere Kreißsäale gibt, aber dann nur eine Hebamme Dienst hat. Da frag ich mich auch, wozu soviel Orte "bewerben", wenn die eh nur nacheinander benutzt werden können. #gruebel Das erscheint mir immer noch total unlogisch und überflüssig in dem besagten KH. Oder kriegen die bei mehreren Kreißsäalen mehr Geld oder Fördermittel oder so etwas? Und mit meinen Wehen hätten die uns auch locker wieder wegschicken können, in ein anderes KH, aber das wollten die natürlich auch nicht. Ich hab ja angeboten, noch mal nach Hause zu gehen, das wurde als gefährlicher Leichtsinn abgetan etc. #hammer


    Es gab dort übrigens 12-Stunden-Schichten, weil Geburten ja nicht länger dauern würden. Daher würde man dann ja keinen Wechsel haben, was besser wäre für die Gebärenden. Jetzt les ich von 24 h im Kreißsaal und bin echt etwas verwirrt. Meine 24-h waren jedenfalls bei denen pathologisch und bestätigte ihre Theorie nur, dass über 4 kg einfach nicht normal rauskommen kann (ich frage mich ja immer noch, wo meine Mutter ihre KS-Narbe versteckt hat, die sie bei mir fast 5 kg-Kind ja zwangsläufig haben müsste).

    2 Mal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Lemony, das hört sich so an wie auf dem Infoabend von dem ersten KH, wo ich war. Da wurde von der Hebamme (!!!) vorgerechnet, wie lang welche Geburtsphase dauert und wann das Kind dann da ist. Und wenn das länger dauert, wirds ne Sectio.
    Ich hab mich dann gegen diese Klinik entschieden #pfeif
    Blöd ist natürlich, wenn einem beim Info-Abend ganz tolle Versprechungen gemacht werden, die sich dann als Seifenblasen entpuppen.

  • DAS ist wenigstens ehrlich. So etwas hätte ich mir auch gewünscht, dann wäre ich vorbereitet gewesen!

  • Lemony, meine erste Geburt hat ca. 26 Stunden gedauert (von der ersten Wehe). Aber nur 1,5 Stunden im KH. ;) Und das 2. Kind mit ca. 4,4kg hat 16 Stunden gebraucht.
    Die erzählen doch eh nur Käse, was solche Sachen angeht.

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Da wurde von der Hebamme (!!!) vorgerechnet, wie lang welche Geburtsphase dauert und wann das Kind dann da ist. Und wenn das länger dauert, wirds ne Sectio.


    #kreischen :stupid:


    wie gesagt - ich wette, im KH hätten sie es entweder gar nicht mitbekommen oder mir einen Stillstand attestiert und nen Kaiserschnitt durchgeführt...


    In meinem GH arbeiten die Hebis übrigens nur noch zu zweit. Im Sommer setzten sie auch einen Monat aus, wenn nur noch eine Hebamme da ist und die anderen in Urlaub. Ich hatte bei allen Geburten eine zweite Hebamme dabei.
    bei der ersten ganz langen geburt kam die zweite Hebamme dann, als meiner Hebi die Kraft ausging (ich kam ja spät abends, sodass sie gar keine chance auf schlaf hatte).


    Ihr System sieht so aus, dass die drei Hebammen gewisse Tage Bereitschaft haben und die Geburten aber eben auch bis zum Ende begleiten ggf. mit zweiter Hebamme. Mit Beleghebammen finde ich das auch fürs KH super lösbar, ABER dafür muss man ihnen überhaupt erstmal die Möglichkeit zur Existens lassen.

  • Eowyn, #respekt (oder vielleicht auch ein bisschen wohlwollenden Neid) das hätte ich mich nicht getraut. Ich hatte vorher gelesen und so, aber als es soweit war, war da einfach nur noch große Panik - die Tatsache, dass ich erstgebäre und noch überhaupt keine Ahnung habe, was mein Körper da so macht und in welcher Geschwindigkeit das jetzt passiert hat bei mir alle rationalen Schalter deaktiviert. Ich brauchte die Rückversicherung ganz, ganz nötig. Und könnte bei einer weiteren Geburt nicht garantieren, dass es nicht genauso wäre.

  • Nur wie soll das realisiert werden? Eine reine 1:1-Betreuung ist doch bei Geburtsdauern wie bei Milbenfuß oder mir gar nicht möglich. Ich möchte keine Hebamme bei meiner Geburt dabei haben, die mich vorher schon 20 oder mehr Stunden betreut hat.


    Zum Beispiel, indem du von einem Hebammenteam betreut wirst. So läuft das hier im GH. Du lernst in der Schwangerschaft deine 2-4 Hebammen kennen, und bei der Geburt hast du dann eine davon. Und wenn die k.o. ist, kommt eine andere aus dem Team. Dann hast du immernoch jemand Bekanntes vor dir :)


    Ich hab die 1:1 Bezugshebamme ja auf die Spitze getrieben: meine Freundin war die Hebamme - und die Geburt hat in mir sehr viel positives bewirkt. Das lässt sich fast nicht in Worte fassen.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • ribisel, die drei nächsten waren geplante Alleingeburten. ;) Ich brauch eher meine Ruhe und niemanden, der mir reinquatscht.


    Bei uns sieht es im übrigen so aus, dass das GH vor längerem schon zugemacht hat, und Beleggeburten gibt es seit einiger Zeit im ganzen Kreis auch keine mehr. :wacko: #flop

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004


  • Zum Beispiel, indem du von einem Hebammenteam betreut wirst. So läuft das hier im GH. Du lernst in der Schwangerschaft deine 2-4 Hebammen kennen, und bei der Geburt hast du dann eine davon. Und wenn die k.o. ist, kommt eine andere aus dem Team. Dann hast du immernoch jemand Bekanntes vor dir :)


    Ich hab die 1:1 Bezugshebamme ja auf die Spitze getrieben: meine Freundin war die Hebamme - und die Geburt hat in mir sehr viel positives bewirkt. Das lässt sich fast nicht in Worte fassen.


    Acuh wenn meine geplante HG in einer Notsectio endete, so war genau das System, das Sito anspricht das tollste überhaupt! Ich war im gleichen GH und mein Hebammenteam aus 3 Hebammen habe ich ab SSW 12 im Wechsel kennengelernt. Ab SSW 37+0 und somit Beginn der Rufbereitschaft kam jede Hebamme 1 mal zu mir nach Hause, damit jede wusste, wo sie hin muss (in 10 Tagen waren alle 3 bei uns zur VU und Weg anschauen sowie Klingel finden)
    In die Klinik hat mich die gerufene und begleitende Hebamme auch noch begleitet.
    Die Klinik hat jetzt sogar einen Vertrag mit besagtem GH und sie haben dort Beleghebammen. Aber wie lange das ncoh gut geht - keine Ahnung. Eine Bekannte wird wg Schwangerschaftsdiabetes nun dort entbinden, denn die Beleghebamme ist für sie sozusagen das trösten für die 2. wieder nciht mögliche HG/GHG


    Es ist einfach traurig, wie wenig die Menschen darüber aufgeklärt sind, worum es beim Hebammensterben geht. Die Mehrheit ist ja der Meinung, es gehe nach wie vor "nur" um die außerklinischen Geburten. Dass ich hier in Form der Stillberatung tonnenweise Mütter kennenlerne, die keinerlei Nachsorgehebamme finden, fällt erst dann auf :S
    Eien Mutter aus unserer Einrichtung hat 20 Absagen von 20 Hebammen bekommen - nur zur Nachsorge angefragt. Dass sie "zu spät" dran ist, wusste sie nicht.

  • Deswegen fange ich dauernd Gespräche mit Leuten an und erkläre ihnen, worum es geht. Auf Arbeit wissen mittlerweile auch alle noch kinderlosen Frauen, was es für Optionen gibt. Die waren ganz überrascht, was alles möglich ist, und dass eine hebammenbegleitete Geburt nicht dasselbe ist, wie eine Wald- und Wiesengeburt. Ich lege da in der Aufklärung das meiste Gewicht auf die Beleggeburten. Und bei den Politikern ist der Wissensstand derselbe! Deswegen müssen die aufgeklärt werden!


    Und klar - Stillberatung wäre mit 1:1 Begleitung und mit entsprechender Nachsorge auch seltener notwendig. So viel Leid könnte erspart werden..
    (Ich war am Wochenende wieder auf dem Stillkongress und habe da auch viel Aufklärung betrieben. Selbst dort wussten viele nicht, was genau los ist, obwohl sie praktisch täglich damit konfrontiert werden..)

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    Einmal editiert, zuletzt von sitopanaki () aus folgendem Grund: RSF

  • Ich hab die 1:1 Bezugshebamme ja auf die Spitze getrieben: meine Freundin war die Hebamme - und die Geburt hat in mir sehr viel positives bewirkt. Das lässt sich fast nicht in Worte fassen.


    Danke, das tut so unglaublich gut grad!!!
    Mir ist grad so komisch und ich überlege oft, ob ich nach der Geburt doch wieder im KH arbeiten sollte.

  • Sagt mal, Sito und Mille und die anderen Fachfrauen: könnte es was bringen, wenn geballt direkt bei den KKs protestiert wird in Form von der Drohung eines Kassenwechsels, wenn sie sich für diese dämliche Regelung aussprechen sollte?


    Jetzt mal unabhängig davon, ob man das auch wirklich durchzieht, aber damit die sehen, was kommen könnte? Dafür müssten natürlch wirklich viele mitmachen, aber das wäre ja eigentlich nen gute Statement, was denen schon bissel Druck machen würde oder?

  • Klar kann man das machen, ich denke aber nicht, dass das viel bringt - schon allein, weil es die meisten nicht tun werden.
    Und letztlich wird mit der Gesamtvertretung aller gesetzlichen Kassen verhandelt - also bringt ein Wechsel von einer gesetzlichen in die andere wenig.
    Machen kann man das natürlich trotzdem. Die Krankenkassen freuen sich tierisch, wenn sie täglich 50 liebe Briefe bekommen ;)


    Was wirkt:
    - politisch Druck machen (auf allen Ebenen! kommunal, Landes- und Bundesebene - die Politik muss das System ändern!)
    - alle aufklären - wenn es vielen Leuten wichtig ist, beteiligen sich mehr Leute - wir brauchen eine starke Stimme!


    Es geht hier nicht um die konkreten Kriterien. Es geht um Geld, um Wirtschaftlichkeit, und die ist nur gegeben, wenn im bestehendes System den Frauen ihr Selbstbestimmungsrecht genommen wird. Das lässt sich in diesem System nicht groß ändern - wir brauchen ein anderes System. Und das müssen viele Menschen wissen und wollen. Dann lässt sich Druck aufbauen. Und klar, zwischendurch müssen wir zusehen, dass es uns so gut wie möglich geht und dem GKV ein Bein stellen.

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  • Irgendjemand muss ja den Gegentrend setzen :) mein Verein (HappyBirthday - Gemeinsam für eine selbstbestimmte Geburtskultur e.V.) hat beschlossen, JETZT alles dafür zu tun, um endlich in Karlsruhe ein Geburtshaus zu gründen. In Karlsruhe sind sämtliche Alternativen zur Klinikgeburt inzwischen verschwunden - keine Beleghebammen mehr, nur noch eine Hausgeburtshebamme (und diese bietet nicht rund ums Jahr an), und kein Geburtshaus. Noch nicht mal ein als babyfreundlich zertifiziertes Krankenhaus haben wir hier. Deshalb setzen wir jetzt ein Zeichen! Ich muss das dringend hier teilen, weil wir nun auch interessierte und motivierte Hebammen haben, die jetzt mit uns als Elternverein die ersten Schritte wagen. Dafür gibts am Montag, 13. Juli eine Podiumsdiskussion mit anschließenden Workshops, zu der Politik, Stadt, Eltern, Hebammen und alle weiteren Interessierten eingeladen werden.


    Die Veranstaltung findet ihr hier:
    https://www.facebook.com/events/916133281779372/


    Und unseren Verein hier:
    https://www.happybirthday-deutschland.de/



    Vielleicht - falls ihr Freunde oder Bekannte habt, die in oder um Karlsruhe wohnen - könntet ihr das noch teilen? Das wäre super!

  • Cool!


    (Wenn du sagst "mein Verein" - warst du in Kassel dabei?)

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    2 Mal editiert, zuletzt von sitopanaki ()

  • ja, das fetzt!! richtig so!!!


    unsere hebis sind sehr... niedergeschlagen und haben wenig hoffnung. das tat mir so leid, sie so zu sehen. sie sind eigentlich so lebensfroh!