Versicherungsmarkt für Hebammen bricht zusammen

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  • Doch, sicher. Ein Berufsverband ist halt anders strukturiert als ne Facebook-Gruppe. Und wer selbst am Verhandlungstisch sitzt, kann sich auch keine potentiell undiplomatischen Schnellschüsse erlauben.

  • nur am Rande:
    Die örtliche Yoga-Schule, in der ich vor einem Jahr einen Kurs gemacht hat, hat soeben über ihren Newsletter-Verteiler eine sehr gute Mail zum Thema geschickt #top

  • Warum gehen wir Frauen nicht für unsere Hebammen auf die Straße? Das kann doch so nicht weitergehen!


    Oder gibt es schon eine Aktion, die an mir vorbeiging?


    Ich bin durch mit meiner Familienplanung. Habe aber eine Tochter, der ich wünsche, dass sie auch einmal selbstbestimmt und mit frei gewählter Geburtshilfe entbinden kann.

  • Heute steht es in der Ostsee-Zeitung drin. Weniger als 200 Hebammen sind in Mecklenburg-Vorpommern selbstständig (eine genaue Zahl stand leider nicht dabei, die Gesamtzahl der Hebammen auch nicht). Der Artikel erweckt den Eindruck, als gehe es nur um Beleg- und Geburtshaus-Hebammen gehen. Es wird davon geschrieben, dass Frauen eine Wahlfreiheit haben sollten. Auf Vor- oder Nachsorge wird nicht eingegangen.

  • Für schlechte Zeitungsnachrichten gibt es ja das probate Instrument 'LeserInnenbrief' ;)
    Und dass es nur noch so wenige Betroffene gibt, ist ja nicht beruhigend, sondern Teil des Skandals.


    In den überregionalen Zeitungen kam weiterhin nichts, oder? Also abgesehen von den schon hier verlinkten/zitierten Meldungen.

  • Na, ich glaube, die Gesamtzahl der Hebammen in MV wird jetzt nicht sooo groß sein, sind ja auch wenige Leute hier, ingesamt nur 1,6 Mio. Einwohner. Das sind weniger als die Stadt Hamburg hat (die hat 1,7 Mio). Von daher passt die Anzahl. ;)



    (Bevor es wieder heißt, ich würde MV-Bashing betreiben: einfach google bemühen, da gibt es eine Übersicht über die Bundesländer/Städte und ihre Einwohnerzahl. Und den OZ-Artikel kann ich gerne komplett zitiert reinstellen, wenn mir nicht geglaubt wird).

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Hier war heute auch wieder nichts in der Regionalzeitung. Auf meine Mail an die Redaktion gab es (wie auch auf alle anderen) bisher keine Reaktion X( .


    Die Petition nimmt ja jetzt gut Fahrt auf. Jetzt sind es schon über 120.000 Unterschriften.


    Heute soll es auch ein Gespräch von Hebammen mit Minister Gröhe geben?! Weiß jemand näheres?

  • Gerade in einem FLÄCHENstaat braucht es FLÄCHENdeckende Hebammenversorgung. Damit frau nicht wegen eines entzündlichen Milchstaus stundenlang samt Neugeborenen zur Notfallpraxis eiern muss. Schöne Grüße an die Ostsee :)

  • Gerade in einem FLÄCHENstaat braucht es FLÄCHENdeckende Hebammenversorgung. Damit frau nicht wegen eines entzündlichen Milchstaus stundenlang samt Neugeborenen zur Notfallpraxis eiern muss. Schöne Grüße an die Ostsee :)


    Oder die Hebamme muss halt stundenlang hereiern. ;) Sofern es die Nachsorge doch nicht betrifft.


    (Das schreckt mich am Geburtshaus Rostock hab, obwohl es dort toll sein soll: 1 1/2 h Autofahrt, wenn es gut klappt. Im Sommer eher 3 h. *grusel*).

  • Vorhin hab ich diese Antwort von Report München bekommen:
    vielen Dank für Ihre E-Mail.
    Ich habe diese an unseren Sendungsplaner weitergeleitet. Der sieht sich die Sache mal genauer an.
    Sollten wir zu dem Entschluss kommen, einen Beitrag zu diesem Thema zu machen, werden wir uns
    mit Ihnen in Verbindung setzen.
    Bitte schreiben Sie uns wieder, wenn Sie Fragen oder Anregungen zu unserer Sendung haben.
    Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag
    Julia Bezdicek

    #laola
    Falls die sich nochmal bei mir melden, mag dann vielleicht eine Rabin aus Bayern übernehmen? Das kommt vielleicht besser. Bisher haben die nur meine E-Mailadresse, die wissen also nicht, dass ich aus NRW bin.



    Ich find das klasse mit dem Interview und was bitte soll fernsehkompatibles Aussehen sein? Das ist doch ganz egal wie man aussieht!!!


    Eigentlich bin ich ja meistens ganz zufrieden mit meinem Aussehen. Allerdings schminke ich mich nie, hab dementsprechend auch keine Übung darin. Wird man dann im Scheinwerferlicht nicht jeden Pickel sehen? Aber vielleicht wird man da ja auch vorher von einer Visagistin zurecht gemacht, keine Ahnung. Jedenfalls hab ich aber auch ganz ungestylte Henna-Haare und eine John Lennon-Brille und die entsprechenden Klamotten. Ich seh aus wie eine Klischee-Öko-Hippiemutti #schäm . Würden die TV-Zuschauer da nicht denken: Ach ja, das ist nur ein Thema für Ökomuttis, das geht mich nicht an? #weissnicht


    Aber falls es ansonsten gar kein Interview gibt, würde ich mich notfalls opfern.

  • also ich bin ja echt mal gespannt, ich hab gestern auch einfach mal ein paar Minister angeschrieben die etwas weniger mit der Sache zu tun haben (na gut manche gar nix) und ich hab tatsächlich 4 antworten erhalten, eine hat die mail nur weitergeleitet, aber die anderen drei haben geantwortet. gut die erste war am ausführlichsten und keine ahnung ob ich von nummer 2 nochmal was höre, auch nummer 3 ist eher vage, wer weiss ob der Herr das wirklcih gelesen hat (ist mir auch egal, aber ich wollte was tun).


    Antwort1:
    das Thema Hebammenversorgung treibt mich und meine Partei um. Mit der andauernden Erhöhung der Haftpflichtbeiträge haben bereits viele geburtsbegleitende Hebammen ihre Tätigkeit aufgeben müssen. Viele haben ihren Beruf entweder komplett an den Nagel gehangen oder sind dazu übergangen, Vor- und Nachsorge zu übernehmen und Kurse anzubieten, aber keine Geburtsbegleitung mehr anzubieten, weil sie sich die teure Versicherung nicht leisten können. Die Folge ist, dass es in vielen Bereichen Deutschlands nicht mehr möglich ist ,eine Hebamme für eine Hausgeburt zu finden.


    Der nächste Schritt ist nun, dass viele Hebammen in Kliniken im Belegsystem arbeiten und nicht über die Klinik versichert sind. Auch hier haben mehr und mehr Hebammen nicht die Möglichkeit, die hohen Beiträge zu erwirtschaften und hören auf. Dies trägt mit dazu bei, dass Geburtshilfestationen schließen müssen. In meinem Wahlkreis in Schleswig-Holstein hat gerade zum 1.1.14 die Geburtshilfeabteilung auf Sylt dicht gemacht, Oldenburg und das Geburtshaus in Kiel sind akut bedroht.


    Für uns Grüne ist klar, dass Hebammen und Krankenhäuser nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Wir brauchen beides: Hebammen vor Ort und Spezialzentren in Krankenhäusern. Kurzum: Wir erwarten dringend, dass die Bundesebene umgehend zu einem Krisengipfel einlädt, um zu retten, was zu retten ist. Spätestens jetzt sollte auch der Bundesregierung klar sein, wie ernst die Lage ist.


    antwort 2:
    vielen Dank für Ihr Schreiben. Die Gesundheitspolitiker meiner Fraktion haben mir mitgeteilt, dass derzeit Gespräche mit den Beteiligten geführt werden, um eine Lösung zu finden. Über Inhalt und Stand der Verhandlungen kann ich Ihnen gegenwärtig keine Angaben machen. Sobald ich genaueres weiß, werde ich Sie umgehend informieren.
    und antwort 3:
    vielen Dank für Ihre E-Mail an Herrn Bundestagsabgeordneten Z. Er hat sie mit großem Interesse gelesen.


    Ihre Anregungen und Hinweise wird Herr Z. MdB in politische Diskussionsprozesse mitaufnehmen.

    Liebe Grüsse
    Rapunzel mit Andreas (6/2010), Anja (12/2011) und Linda (10/2013)

  • Herr Franke hat vorhin getwittert, dass man sich heute im Ministerium trifft und das Ganze morgen Thema im Gesundheitsausschuss ist. Also, hoffen wir auf eine sinnvolle, umfassende, nachhaltige Lösung.

  • Gerne!
    Ich sprach gerade nochmal mit meiner Freundin, die (beruflich, beratend) seit langem und ständig mit Ministerien zu tun hat; auch sie hält das für eine wirklich zügige Reaktion. So langsam es einem im Twitter-Facebook-Eilmeldungs-Zeitalter auch erscheinen mag.

  • Viele haben ihren Beruf entweder komplett an den Nagel gehangen oder sind dazu übergangen, Vor- und Nachsorge zu übernehmen und Kurse anzubieten, aber keine Geburtsbegleitung mehr anzubieten, weil sie sich die teure Versicherung nicht leisten können.


    Das ist wieder so eine Aussage, die mich daran zweifeln lässt, ob das Thema grad richtig kommuniziert wird bzw. ob ich es richtig verstanden habe. Wenn es bisher so war, dass Hebammen die Haftpflicht nicht brauchten (oder halt eine andere nehmen konnten), wenn sie keine Geburten betreuuen, dann betrifft das Problem doch gar nicht die Hebammen, die nur Kurse & Nachsorge usw. anbieten.


    Das wäre einerseits gut, weil eben nicht ALLES auf dem Spiel steht.
    Andererseits aber schlecht, denn wenn es hier "nur" um das Thema Hausgeburt/Geburtshaus geht, werden sich wohl kaum genügend Unterstützer mobilisieren lassen.



    Dann noch ein Link zu einem Artikel (nur regional - aber immerhin):
    http://www.stuttgarter-nachric…c8-aa55-ae3c03127063.html

  • Wenn es bisher so war, dass Hebammen die Haftpflicht nicht brauchten (oder halt eine andere nehmen konnten), wenn sie keine Geburten betreuuen, dann betrifft das Problem doch gar nicht die Hebammen, die nur Kurse & Nachsorge usw. anbieten.


    Das möchte ich gerne glauben, im Link zum Hebammenverband von der Startseite findet sich aber dieses:

    Zitat

    Ruth Pinno, Vorsitzende des Bundes freiberuflicher Hebammen Deutschlands e.V. (BfHD) verdeutlicht: „Das bedeutet Berufsverbot für die freiberuflichen Hebammen, denn ohne Haftpflichtversicherung dürfen wir weder Geburten zu Hause, im Geburtshaus oder als 1:1-Beleghebamme in der Klinik betreuen noch Schwangeren- und Wochenbettbetreuungen annehmen.[...]


    Hat sie jetzt recht, oder nicht? Ich meine, sie ist die Vorsitzende des entsprechenden Verbandes, sie sollte es wissen, oder?

  • ich hab heute mit meiner Hebamme telefoniert, da war sie grade auf dem weg nach Berlin zu einem Treffen der Hebammen mit unserem Gesundheitsminister. Also tut sich was!
    Sie ist auch recht guten Mutes, dass eine Lösung gefunden wird, sie sagte halt, es sollte keine schnellschüsse geben, sondern eine lngfristige, stabile, gute Lösung muss gefunden werden.
    Für mich hört sich das gut und hoffnungsvoll an.
    Ich hab einen langen Brief geschrieben, den will ich in den nächsten Tagen zusammen mit einer Videobotschaft veröffentlichen, und auch noch verschicken.

  • Beim derzeitigen Stand der Dinge sind alle individuell versicherten H. betroffen, auch die, die keine Geburtshilfe versichern, auch die, die nur zusätzlich versichert sind zur Versicherung durch die Kliniken.

  • ich hab heute mit meiner Hebamme telefoniert, da war sie grade auf dem weg nach Berlin zu einem Treffen der Hebammen mit unserem Gesundheitsminister. Also tut sich was!


    Jaaaa, da war heute tatsächlich was :)


    Zitat

    Berlin – Angesichts der Probleme freiberuflicher Hebammen mit der Berufshaftpflicht hat die Bundesregierung Hilfe in Aussicht gestellt. Ab diesem Sommer solle es zunächst eine kurzfristige Lösung geben, um die Kosten für die Berufshaftpflicht für alle betroffenen Hebammen auszugleichen, erklärte die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes (DHV), Martina Klenk, am Dienstag nach einem Treffen mit Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Berlin.


    In den kommenden Wochen will eine interministerielle Arbeitsgruppe, die schon in der vergangenen Legislatur tagte, ihren Abschlussbericht zur Versorgung mit Hebammenhilfe vorlegen. Dieser ist laut Gesundheitsministerium dann Grundlage für weitere langfristige Maßnahmen.


    http://www.aerzteblatt.de/nach…-beim-Gesundheitsminister