Versicherungsmarkt für Hebammen bricht zusammen

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  • Jetzt kam doch tatsächlich mal eine Antwort auf eine Mail an die Abgeordneten. Da steht, dass sie sich mit den zuständigen KollegInnen beraten und ich in den nächsten Tagen eine fachliche Antwort bekomme. Da bin ich ja gespannt.

  • Also Mädels, grad mit meienr Hebamme gesprochen, die beim Termin im Gesundheitsamt dabei war.
    Sie sagt, natürlich wird Herr Gröhe was machen, und es wird weiter Hebammenversorgung geben. Richtig Schritte dauern jetzt aber noch eine Weile, da sie erst in Arbeit sind.


    Auf der Kippe steht aber nach wie vor die außerklinische Geburtshilfe. Da habe er sich sehr bedeckt gehalten, was Unterstützung angeht, und die Lobby ist auch nicht so stark dafür.
    Das ist der Punkt, um den wir kämpfen müssen, die eine ausserklinische Geburt bevorzugen.
    Sie sagt, Ansatzpunkt sei, klar zu machen, dass natürliche Geburten nur noch ausserklinisch stattfinden, und da das Wissen um natürliche Geburten gesammelt und weitergegeben - und erhalten - wird. In der Klinik lernt keine Hebamme das mehr.
    Medizinische Interventionen in Kliniken: 93%!!!
    Es werdenicht darum gehen, die ausserklinische Geburt zu verbieten. - aber darum, ob die KK das zahlt, oder wir das in Zukunft selber zahlen dürfen.


    Handschriftliche, persönliche Briefe werden im Ministerium ernst genommen und gelesen, sagt sie, also ist es sinnvoll, nochmal den Füller in die Hand zu nehmen, und von Euren eigenen - positiven Hausgeburten/ Geburtshausgeburten - wie negativen Klinikgeburten zu berichten.


    (Ich zum Beispiel, dass ich grade alle naselang von Leuten gefragt werde, wann die Einleitung der Geburt oder der geplante Kaiserschnitt sei... #hammer )

  • Auf der Kippe steht aber nach wie vor die außerklinische Geburtshilfe. Da habe er sich sehr bedeckt gehalten, was Unterstützung angeht, und die Lobby ist auch nicht so stark dafür.


    Ich finde, das ist so ziemlich das Blödeste, was passieren kann. Dass gar nix für die Erhaltung des Berufsstandes getan wird, kann ich mir nämlich nicht vorstellen. Wohl aber, dass es irgendeine Lösung gibt, um die freiberuflichen Hebammen für Kurse und Wochenbettbetreuung (und ggf. die Tätigkeit als Beleghebamme), nicht aber für außerklinische Geburten, zu erhalten.


    Sollte man dann nicht in weiteren Briefen an die Politiker sich mehr auf diesen Punkt fokussieren? Bislang dachte ich, es wäre schlau, sich nicht so sehr auf diesen Aspekt zu stürzen, aber wenn tatsächlich die Gefahr besteht, dass das Thema aufgedröselt und nur ein Teil der Hebammenleistungen erhalten wird ...!?
    Hat sonst noch jemand von euch Kontakte zum Hebammenverband und kann den Eindruck von almuths Hebamme bestätigen?


    Ich frage mich außerdem, ob es nicht angebracht wäre, richtig Tacheles zu reden. Dieses "freie Wahl des Geburtsortes" - was meinen wir damit denn eigentlich? Warum ist das so wichtig? Sollte man sich nicht trauen, es wirklich mal auszusprechen bzw. zu -schreiben, dass es vielen Frauen z. B. auch darum geht, nicht mit zig fremden Personen im Schichtwechsel (halb)nackt intimste Momente teilen zu müssen und vaginal untersucht zu werden; dass wir in dieser extremen Ausnahmesituation, die eine Geburt nunmal ist, einen geschützten Raum mit uns vertrauten Begleitern brauchen etc. pp. Was meint ihr, sollte man die Gründe pro Hausgeburt/Geburtshaus/Beleghebamme detaillierter beschreiben - oder könnte das nach hinten losgehen?

  • Ich finde, das ist so ziemlich das Blödeste, was passieren kann. Dass gar nix für die Erhaltung des Berufsstandes getan wird, kann ich mir nämlich nicht vorstellen. Wohl aber, dass es irgendeine Lösung gibt, um die freiberuflichen Hebammen für Kurse und Wochenbettbetreuung (und ggf. die Tätigkeit als Beleghebamme), nicht aber für außerklinische Geburten, zu erhalten.


    Wenn das so enden sollte, dann hätte eine bestimmte Lobby diese Krise ausgenutzt, um ihre Interessen durchzusetzen. Denn die Haftungsproblematik der Versicherungen würde das ja nicht lösen. Diese unkalkulierbaren Risiken entstehen ja durch das Risiko Geburt an sich, egal wo sie stattfindet. Ich denke, dass sogar Kaiserschnittgeburten ähnliche Risiken für die Versicherungen darstellen. Es geht ja letztendlich darum, wer die Kosten trägt, die durch Komplikationen bei der Geburt entstehen. Irgendjemand muss sie tragen, die Versicherungen können/wollen das nicht mehr, also wer dann? Letztendlich tangiert die Frage nach außerklinisch oder nicht diese Problematik gar nicht. Auch Krankenhäuser haben inzwischen Probleme, Haftpflichtversicherungen zu bekommen. Eine Konzentration auf reine Krankenhausgeburten ohne Beleghebammen würde die ganze Problematik ja nur verschieben. Über kurz oder lang würden die Versicherungen auch dort ganz aussteigen.
    Da kann man nur hoffen, dass die Verantwortlichen nach einer wirklich umfassenden Lösung suchen.

  • Von Klartext (RBB) hab ich heute diese Antwort bekommen:


    haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail an Herrn Borgmann, der mich gebeten
    hat, Ihnen zu antworten.


    Die berufliche Situation freiberuflicher Hebammen ist uns bekannt. Wie
    haben im April 2012 in Klartext darüber berichtet. Ich habe Ihre E-Mail an
    die Autorin des Beitrags weitergeleitet und gehe aus, dass sie Ihnen
    antworten wird. Betrachten Sie deshalb diese Zeilen bitte lediglich als
    Eingangsbestätigung.


    Freundliche Grüße

  • Ich versteh es so einfach noch nicht recht.
    Soweit ich weiß, ist es für die Haftpflichtversicherung vollkommen unerheblich, ob die Hebamme eine Geburt im KH oder außerhalb eines solchen betreut. Problem ist, überhaupt ein Angebot zu finden, das Geburtshilfe abdeckt.


    Und wie die Kostenübernahme durch für Kassen dort hineinspielt, ist mir auch nicht klar; selbst wenn ich bereit wäre, eine außerklinische Geburt selbst zu zahlen, bringt das nichts, wenn die Hebamme keine Haftpflichtversicherung hat und folglich gar nicht betreuen darf.

    Einmal editiert, zuletzt von heidschnuck () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Ich habe jetzt auch von einer zweiten Abgeordneten eine Antwort bekommen, dass sie mich informieren wollen, wenn es neue Entwicklungen gibt.


    Was ich mir auch vorstellen könnte mit dem Thema Berufshaftpflicht:
    Der Beruf Hebamme beinhaltet nun mal u.a. Geburtshilfe. Eine Berufshaftpflicht kann doch schlecht allgemein einen Kernpunkt des Berufs ausschließen.
    Also mal ganz konstruiert: wenn z.B. im Geburtsvorbereitungskurs, den eine Hebamme leitet, die nicht für Geburten versichert ist, eine Schwangere plötzlich eine Sturzgeburt erleidet, dann muss doch helfen, denn das ist ja ihr Beruf #weissnicht .

  • Freda, Notfallhilfe ist rechtlich nochmal anders gelagert, auch jetzt schon, meine ich. #gruebel viele Hebammen haben ja den Versicherungsschutz 'ohne Geburtshilfe' und dürften deine Sturzgeburt im Bauchgipsabdruckbemalkurs trotzdem nicht einfach sich selbst überlassen.


    Und klar, Kern des Berufs ist die Geburtshilfe, und dafür müssen Hebammen sich effektiv versichern können.

  • Soweit ich weiß, ist es für die Haftpflichtversicherung vollkommen unerheblich, ob die Hebamme eine Geburt im KH oder außerhalb eines solchen betreut. Problem ist, überhaupt ein Angebot zu finden, das Geburtshilfe abdeckt.


    Genau das meinte ich. Die Kosten, die durch Fehler entstehen können, können so immens sein, dass keine Versicherung das seriös abdecken kann. Ich denke, wie schon gesagt, dass diese Problematik im gesamten Gesundheitswesen auf uns zu kommen wird, v.a. dort, wo das unmittelbare Risiko sehr hoch ist. Und für die Versicherungen ist es im Grunde auch egal, ob ein Arzt oder eine Hebamme den Fehler gemacht hat. Deswegen glaube ich nicht, dass es hier um Hebammenbetreuung versus Arztbetreuung geht. Möglicherweise trifft es die Hebammen jetzt zuerst, weil sie die einzige Berufsgruppe in diesem "hochriskanten" Bereich sind, die "Geringverdiener" sind und zu einem großen Teil freiberuflich arbeiten. Belegärzte müssen für ihre Geburtshilfe-Haftpflicht meines Wissens nach einen fünfstelligen Betrag bezahlen. Die Schmerzgrenze bei Ärzten ist eben etwas höher, aber inzwischen wohl auch schon erreicht.

  • In der Hannover Neue Presse ist heute ein etwas größerer Artikel drin!


    Edit: Aber leider keine Ansätze zur Lösung. Es gab ein Treffen der Bundesverbände der Hebammen mit dem Bundesgesundheitsministerium.
    Matina Klenk sagt: "Das Gespräch gibt und Anlass zur Hoffnung, dass das strukturelle Problem endlich politisch angegangen wird." Mehr nicht #weissnicht

    Liebe Grüße Luci


    mit der Motte 07/10 und und der Erbse 11/13

    Einmal editiert, zuletzt von Luci ()

  • In Berlin gibt es am Montag ebenfalls eine Mahnwache, Zeit und Ort dürfen aber erst Samstagabend bekannt gegeben werden. (Information meiner Hebamme)

    #herz Bärchen (07/12) #herz Äffchen (07/14) #bherz Sternchen (07/16)#herzBauchbaby (08-09/2018)
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  • Gerade kam ein Beitrag auf RTL Punkt12. Ich hab nur die Hälfte gesehen, sah soweit gut aus. Und es soll gleich wohl noch zur Bedeutung der Hebammen für die Familien weitergehen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

    • Offizieller Beitrag

    In unserem Käseblatt hier war das Thema gestern auf der Titelseite, das war schon mal gut, es wurde auch geschrieben, dass es um Beleghebammen geht und dass es in unserem Land 9 Kliniken gibt, die nur mit Beleghebammen arbeiten und gar keine festangestellten haben. Ob und inwiefern Festangestellte betroffen sind, wurde nicht ausgeführt.

  • schön, dass das ganze fahrt aufgenommen hat und nun doch in den Medien bearbeitet wird!

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...