ADHS - Diagnoseweg?

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  • Hallo,


    bei mir erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass Don Blech ADHS hat. Ich würde ihn gerne testen lassen. Gehe ich da erst zum KiA oder direkt zum SPZ? Wir sind privat versichert, brauchen also keine Überweisung.

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Ich würde mich dann direkt an ein SPZ wenden. Bei uns waren dort sämtliche Spezialisten unter einem Dach, auch das EEG (und als es um eine Medikamentierung ging, auch ein EKG) konnten in der angeschlossenen Klinik erledigt werden. Zudem wurde dort auch ein Konzentrationstraining (Attentioner) für Kinder angeboten. Nur für eine pädaudiologische Untersuchung mussten wir in ein anderes SPZ fahren.

  • Ich würde mich erkundigen, wer bei euch in der Umgebung gut ist. Nichts ist schlimmer als ein blöder Diagnostiker... Wo genau der dann sitzt ist eigenltich zweitrangig!

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Wir sind auf Empfehlung zu einer Kinderärztin gegangen, die sich auf AD(H)S spezialisiert hat. Bei uns war der Leidensdruck auch so hoch, dass wir keine 10 Wochen auf einen Termin in SPZ warten wollten. Zudem betrug da der einfache Fahrtweg über 70 km, die Kinderarztpraxis ist weniger als 40 km entfernt.


    Diese Frau ist wirklich toll und es können in der Praxis alle Tests gemacht werden.


    Insgesamt waren es vier Termine:
    - Vorgespräch mit Kind und Eltern, wo überhaupt entschieden wird, ob es genug Hinweise gibt, um die Diagnostik zu beginnen. Da bekommt man dann auch Fragebögen mit, die Eltern und das Kind auszufüllen haben
    - EEG, EKG, Seh- und Hörtest
    - IQ-Test
    - Abschlussgespräch


    Bei uns wurden auch die Zeugnisse mit den Bemerkungen kopiert und beim Abschlussgespräch alles erörtert.

  • Bei uns war es ähnlich, allerdings hatten wir den Verdacht schon sehr früh, deshalb war die erste Diagnose von der Psychologin des heilpädagogischen Kindergarten und er hat deshalb auch den Platz dort bekommen.
    In die normales Diagnose sind wir mit 4,5 Jahren gegangen, sie dauerte insgesamt ca. 15 Monate. Wir sind direkt zu einer Kinderpsychiaterin gegangen, die hat einen super Ruf als Diagnostikerin, sehr sehr ausführlich, deshalb die lange Zeit. Es gab Einzeltermine mit Eltern / Kind, Fragebögen für den Kindergarten über Wochen - sehr viele, Kind vielfach in Gruppensituationen beobachtet, bei Lernaufgaben usw. Wir wollten das sauber abgeklärt haben, auch im Unterschied zu Autismen und anderen Erkrankungen. Also Abklärungstermine bei Ohrenarzt, Augenarzt, EKG, EEG, großes Blutbild. Den Kinderarzt haben wir eigentlich nur gebraucht, wenn das jährliche große Blutbild fällig ist, er bekommt die Diagnoseunterlagen und stellt die Bescheinigungen für Ergotherapie aus.


    Wir hatten vor diesem heilpädagogischen Kindergarten mit ca. 2,5 Jahren einen Termin im SPZ, weil er aus dem Montekindergarten nach 6 Wochen rausgeflogen ist. Hier wurde uns die Diagnostik verweigert, weil der dortige Oberarzt ihn beim Versuch einen Schrank im Untersuchungszimmer zu öffnen, total zusammengebrüllt hat, woraufhin Merlin fürchtlich zu weinen begann. Wir waren dann nach 10 min wieder draußen mit den Worten "Ihr Kind ist nur schlecht erzogen! Wir haben hier echte kranke Kinder!" und sollen ihm nicht seine Zeit stehlen. Wir haben dann nach einigem hin- und her doch einen Termin bei der Heilpädagogin im SPZ bekommen, gegen den Wunsch des Oberarztes. Merlin war dort zu einem Test und halt typisch im Verhalten: nur rumgeturnt, keine Sekunde diese Aufgaben erfüllt mit den Karten, die er machten sollte, ständig gehüpft und sichtlich unkonzentriert. Trotzdem war das Ergebnis: bestanden! Weil der Arzt es so wollte, schließlich hatte er schon entschieden, dass unser Kind total gesund ist. Seitdem rate ich jedem vom SPZ Augsburg ab.

  • Ich hol das noch mal hoch.


    Wir waren nun im Sommer im SPZ und ich bin irgendwie... hm. Unzufrieden? Keine Ahnung. Wir hatten nur ein Gespräch, bei dem Don Blech sich natürlich absolut vorbildlich benommen hat, auch einigermaßen konzentriert mitgemacht hat, und der Arzt meinte, na ja, manche Kinder sind halt hibbeliger, aber AD(H)S ist das mit Sicherheit nicht, schönen Tag noch. Hm. Hm, hm, hm.


    Mag ja sein, dass er das wirklich nicht hat. Aber ist es falsch, mit diesem Gespräch unzufrieden zu sein? Ich fühle mich da sehr abgekanzelt, denn die Verhaltensprobleme gibt es natürlich nach wie vor, und die sind nach dem Schulstart auch nicht weniger geworden. Er ist nach wie vor emotional kaum belastbar, hat 0 Frustrationstoleranz. Er zappelt ununterbrochen durch die Gegend, abends läuft er den Flur auf und ab, ohne Pause, wenn man ihn lässt eine halbe Stunde und länger.


    Im Frühjahr haben wir wieder U-Termin, sollte ich das bei der KiÄ noch mal ansprechen? #hilfe

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Wie alt ist er denn?
    Ich würde nicht im SPZ (bzw. nicht in jedem ;)) sondern von einer Kinder- und Jugendpsychiatrie multidisziplinär (Psychologe, Neurologe, Sprachwissenschaftler usw) abklären lassen, um die Differentialdiagnosen einigermaßen sicher ausschließen zu können.
    Vielleicht im Frühjahr vom kia dahin überweisen lassen?

  • Er wird nächsten Monat 7.


    Ich war extra nicht in das SPZ hier vor Ort gegangen, weil das einen eher mittelmäßigen Ruf hat, das andere einen sehr guten. Und dann hatte ich das Gefühl, der Arzt lacht sich innerlich kaputt, so im Sinne von "Was will die denn hier?". :S Wie gesagt, ich bin echt nicht auf diese Diagnose festgelegt, aber da kam schon ein bißchen "Finden Sie sich damit ab" rüber. Hmpf.


    Ja, das werde ich dann wohl machen.

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Ich würde mal den Kiarzt fragen, ob er nicht eine gute Psychiatrische Praxis kennt , oder mal bei einer Erziehungsberatungsstelle anrufen, darüber hatten wir Glück und einen ganz tollen Psychologen gefunden, der uns dann Empfehlungen zur Diagnostik gegeben hat.
    Wenn du vermutest dass es ADHS ist, dann kannst du auch eine ADHS-Telefonberatung anrufen, die haben auch schon mal Adressen und hilfreiche Tipps...


    Viel Erfolg dass du jemanden findest der dich ernst nimmt!

  • Bei uns war es ähnlich. Kia fand nach einigen wenigen Tests: ja könnte adhs sein...medikamente würde ich nicht geben...ev. Psychotherapie..das wars dann. gleichzeitig wurde sie vom spd abgeklärt mit der Diagnose: sicher kein adhs, (sie hatte Anfang 3. klasse einen notendurchschnitt von 5,5 (Schweiz) und deshalb fanden die auch was ich hier mache. die Lehrerin hat aber nach wenigen Wochen gemeint dass wir sie abklären lassen müssen. wenn ich ehrlich bin habe ich mich auch etwas gewehrt dagegen. ich wollte den Tatsachen nicht so ins Auge blicken. gut dann lief alles wie bisher. ich habe mich immer intensiver damit beschäftigt und irgendwie war klar: das kind hat ADHS. 1 Jahr später habe ich mich an einen kinderpsychologen gewandt der umfassende Diagnostik vorgenommen hat: herauskam: klares ADHS mit IQ nahe an der HB. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt habe desto besser konnte ich meine Tochter auch verstehen und jetzt war klar: das kind hat nicht nur ein wenig adhs sondern ein richtiges. sie kann nur gut kompensieren da ihr iq so hoch ist. der 1. mediversuch ist leider gescheitert und wir brachen nach kurzem wieder ab. nach 1 weiteren Jahr hat sie der Psychologe wieder angeschaut und es war wieder klar: wir müssen unbedingt nochmals medis versuchen. diesmal war ich auch endlich soweit und sah die Notwendigkeit von Medikamenten. momentan sind wir dran und es läuft gut. es wäre sicher schlauer gewesen da viel früher anzufangen...aber nun ist es wie es ist...es war ein Prozess für alle. ihr Selbstwertgefühl hat in all den Jahren sehr gelitten und das obwohl ich sehr viel auffangen konnte. deshalb rate ich euch: auch wenn es wieder ruhiger wird...manchmal kommen so ruhige Phasen da denkt man es wird alles gut. wird es nicht. sucht euch schnell einen schlauen kinderpsychologen / Psychiater. nicht locker lassen.