Wie Kind stärken?

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  • Hallo!


    Mich treibt schon seit längerem eine Frage/ ein Problem um Wie um alles in der Welt kann ich meinen Sohn stärken?


    Der Lütte ist sieben Jahre alt (wird diesen April acht) und ist so zurückhaltend und ängstlich, dass ich manchmal innerlich schier verzweifele. Bis jetzt habe ich es mit viel Geduld und Zuspruch versucht und mir gedacht, das kommt schon noch. Es kommt auch etwas, langsam, sehr langsam, aber immerhin. Er lässt sich aber immer noch zuviel gefallen und denkt auch immer ganz schnell, er hätte alles falsch gemacht und will dann sofort aufgeben.


    Vielleicht auch als Eckdaten, möglicherweise wichtig; als er und seine Schwester drei waren, wurde Papa schwer krank. Die ganze Behandlung zog sich gute drei Jahre. In der Zeit war Papa totaler Pflegefall bis jetzt, wieder relativ fit, aber für immer körperlich eingeschränkt. Dazu kamen immer wieder lange (mehrere Wochen) Aufenthalte im Krankenhaus.
    Außerdem ist mein S. eher klein und schmal (etwa 1,23 m und 20-21 Kilo).


    Ich frage mich, ob es nicht noch Strategien gibt, um sein Selbstbewusstsein zu stärken. Irgendwas, was ich noch nicht kenne. Wunderrezepte erwarte ich natürlich nicht. Aber für etwas Input wäre ich unendlich dankbar.

    Liebe Grüße,


    Eva und die beiden "Frösche" 04/2006 und Nachzüglerfrosch 06/2014

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke einfach mal laut, vielleicht kommt ja ein brauchbarer Vorschlag:


    Kann der Kleine irgendetwas so richtig gut? Lego bauen, Malen...? Was auch immer... Das würde ich dann versuchen, auch immer mal wieder positiv zu bestärken. Ein Foto von einem besonders tollen Lego-Objekt aufhängen, so, dass es auch Gäste sehen... Irgendwas in der Art.


    Mag er Sport? Ein kleines, feines Judo/Karate/oderwasähnliches-Dojo, mit guten Trainern kann ein wahrer Selbstbewussteinsbooster sein.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Er hat mal Judo gemacht, kam sich aber mit den Fussballtrainingszeiten irgendwie in die Quere und der Trainer war ganz nett, aber auch nicht so ganz das Wahre leider. Ich fände es aber selbst auch schön, wenn er wieder damit anfangen würde.


    Richtig gut ist er in der Schule, das habe ich ganz vergessen. Da hatten wir allerdings auch das Thema, dass er immer zu leise gesprochen hat Das soll sich laut Lehrer auch gegeben haben. Und da wird er natürlich auch ganz dolle gelobt.


    Er denkt auch so unheimlich schlecht von sich selbe. Also selbst wenn ich sage, "Mensch, das ist aber ein tolles Bild/ eine tolle Geschichte!", watscht er das selbst ganz schnell ab.

    Liebe Grüße,


    Eva und die beiden "Frösche" 04/2006 und Nachzüglerfrosch 06/2014

    • Offizieller Beitrag

    Mhmhm, Fussball ist ja schon mal super!


    Und wenn Du gar nicht lobst, sondern es einfach kommentarlos "bewunderst"? In dem Du es aufhängst, es fotografierst und als Bildschirmhintergrund verwendest... Ich kann mir vorstellen, dass da steter Tropfen irgendwann auch den Stein höhlt und er das wahrnimmt. Wohingegen das Loben anscheinend eher das Gegenteil bewirkt? Er meint, verschaukelt zu werden?


    Ab und zu ein Buch, einen Knobelblock mitbringen, zum Lieblingsfach in der Schule? Auch eher so "nebenher", nicht mit Lob verknüpfen. Das es sich quasi im Kopf festsetzt, dass Ihr im Alltag sein Können einfach abgespeichert habt und es seht, immer wieder.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Na, da hat er ja auch ganz schön was mitgemacht. Da finde ich, dass das für ein sensibles Kind eine recht normale Reaktion ist.
    Und würde mal eben die "5 Sprachen der Liebe" in den Raum werfen.
    Das Buch gibt's in unzähligen verschiedenen Fassungen es geht aber einfach darum, dass jeder Mensch eine Sprache hat, in der er gut verstehen kann, dass er geliebt wird.


    Außerdem würde ich noch Musik in den Raum werfen. Aktiv (Musikinstrument, Chor) oder passiv, wenn das ihn persönlich trifft, kann das sehr, sehr gut tun.

  • Könnte es sein, daß er Eure Familiengeschichte nicht richtig verdaut hat, die Kinder haben ja ihre eigene Wahrnehmung und entwickeln ihre eigene Geschichte daraus. Vielleicht wäre eine Spieltherapie hilfreich für ihn, um aus seinen Mustern rauszukommen. Lob etc. erreicht ein Kind ja nicht so tief, wenn es irgendwie blockiert ist und das auch immer ausdrückt. Nur so als Idee, so etwas kann einfach sehr unterstützend sein, um auch neues Verhalten ausprobieren zu können.

  • Danke erstmal!


    Ja, er hat viel mitgemacht und es hat ihn auch anders mitgenommen, als seine Schwester. Er hat auch etwa ein Jahr Kunsttherapie hinter sich. Das hat schon etwas geholfen, aber ich habe das Gefühl, er kann selbst nicht verstehen/artikulieren, wie sehr ihm das möglicherweise nachhängt. Das ist allerdings in diesem Alter auch etwas zuviel verlangt gewesen?


    Ich habe meinem Mann auch schon öfters angeraten, das alles vorsichtig mit ihm zu thematisieren. Ich habe das auch öfters vorsichtig gemacht und dabei- im Zusammenhang mit einem Gespräch mit den Jugendpsychologen, in dessen Praxis die Kunsttherapie stattgefunden hat, das der Junge einfach total wegen Papas Krankheit in der Luft hing. Sprich; für uns Erwachsene war klar, wie es weitergeht, wie der Heilungsprozess verläuft, etc. . Inzwischen geht es meinem Mann ja soweit gut, dass er wieder laufen kann- wenn auch ohne Kniegelenk und Versteifung und auch nie ohne Hilfsmittel. Der Alltag ist längst wieder eingekehrt und solche Gespräche rücken automatisch nach hinten. Aber ich weiß, dass es S. sehr beschäftigt hat (womöglich immer noch beschäftigt), dass Papa nie mit ihm rennen oder trainieren kann.


    Er ist ja so ein toller, sensibler Junge. Aber leider ist er so voller negativer Gedanken und Ängste.

    Liebe Grüße,


    Eva und die beiden "Frösche" 04/2006 und Nachzüglerfrosch 06/2014