Erfahrung vers. neue Erkenntnisse; hier am Beispiel Baby-Beikost

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  • Liebe #rabe


    Der Bobby ist ja noch klein, aber mich beschäftigt gerade das Thema Beikost. Ich würde das Ganze aber gerne grundsätzlich diskutieren, da man Vergleichbares ja in allen Lebensbereichen erlebt.


    Früher wurde empfohlen, Babys unter einem Jahr keine stark allergenen Lebensmittel zu geben. Beikost sollte schrittweise eingeführt werden. Einfach Komponenten, nur langsam mehr Abwechslung usw. Allergiegefährdete Kinder eher länger vollstillen.
    Heute sagt man: Ruhig früh und vielseitig probieren lassen, auch und gerade die allergenen lebensmittel, gerade bei Allergiegefährdung etwas früher anfangen.


    Nun habe ich mit der "älteren" Methode wirklich gute Erfahrungen gemacht #weissnicht Drei Kinder, allergiegefährdet, keines hat eine Allergie entwickelt, alle essen vollkommen problemlos. Daher irritieren mich die neuen Enpfehlungen, ich kann das gar nicht richtig benennen, es fühlt sich komisch und verkehrt an, vielleicht weil es für mich damals vollkommen un-denk-bar war, meinem 6-Monats-Baby einen Löffel Joghurt oder eine Erdbeere zu geben. Ich wäre zum Ter geworden, wenn das jemand getan hätte.
    Allerdings klingt das Ganze auch ziemlich alltagstauglich und bequem #pfeif


    Daher einfach mal grundsätzlich und aufs Thema bezogen die Frage, wie ihr das handhabt:
    Erfahrungen - neuere Erkenntnisse - oder mal so, mal so, wie es gerade logisch erscheint oder in den Kram passt?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich fand die neuen Studien, die mich vor dem Beikoststart des 3. Kindes ereilt haben, sehr plausibel und wesentlich leichter umsetzbar als die Vermeidungsstrategie, die vorher aktuell war. Allerdings habe ich das für mich so ausgelegt, dass das Baby einfach probieren darf, was es mag. Meine Kinder haben im
    ersten Lebensjahr alle nicht viel mehr außer ein bisschen Obst, Brotkanten, Nudelm, Kartoffeln gegessen...aber ich hab mir dann eben keinen Kopf mehr gemCht, ob irgendwas mit Milch oder Gluten oder sonstwas in Berührung war.

  • Hallo,


    ich hab beim ersten alles versucht genauso zu machen, wie es empfohlen wurde. Also bei deinem Beispiel, hab ich mit Pastinakenbrei angefangen und ihr keinesfalls irgendetwas mit Gluten, Milch usw. gegeben. Nach meiner Erfahrung hat sich das aber Null durchsetzen lassen, sie wollte einfach das essen, was ich esse! Und hat sich irgendwann durchgesetzt.
    Bei der zweiten hab ich das meiste ohnehin nicht mehr so genau genommen und meinem Bauchgefühl mehr vertraut. Praktischerweise wurde dann beim Essen tatsächlich genau das empfohlen, was ich bei der Großen unfreiwillig gemacht habe.


    Insgesamt hinterfrage ich jetzt mehr. Das heißt hinterfragt hab ich es auch beim Ersten, aber beim Zweiten, habe ich es ohne schlechtes Gewissen so gemacht wie es mir besser erschien.
    Andererseits finde ich "Erfahrungswerte" nicht immer hilfreich. Bei Deinem Essensbeispiel weißt Du ja z.B. nicht was passiert wäre, wenn du es anders gemacht hättest bzw. ob sie später noch Allergien entwickeln oder einfach überhaupt nicht anfällig dafür sind.

  • Mein Kind hätte alles (also keine Süßigkeiten oder so, aber normale "einfache" Lebensmittel) probieren dürfen und hat das auch alle Jubeljahre mal getan. Gegessen wurde erst mit 16 Monaten.

  • also beim großen war ich sehr unentspannt. Eben weil bei uns auch eine Allergiegefährdung gegeben war. Ich hab es so gehandhabt wie Du bei deinen großen.
    Tja, der Kerl hat nun Allergien (Erdnuss sogar Kl.6, also haben wir ein Notfallset) und Asthma.


    der kleine hat mit 3 Monaten die Krümel unter dem Platz vom großen vom Boden geschleckt und hat mit knapp 5 Monaten auf einem Rabenausflug so vehement auch was zu essen gefordert, dass er ein Stück Gurke bekam. Ich habe es bei ihm deutlich weniger geschafft nur ein Lebensmittel usw. zu geben, er war da immer sehr nachdrücklich #augen
    Er hat bis jetzt keine Allergien.
    (vielleicht ist er auch so robust, weil er ab dem Zeitpunkt, zu dem er stehen konnte aus dem Klo getrunken hat und jede Pfütze probieren musste :stupid: #yoga )


    ich finde die neuen Empfehlungen schlüssig und deutlich bequemer, hätte ich noch ein Kind in dem Alter wäre ich nun wohl entspannter und ohne schlechtes Gewissen...

    LG
    von Miramis mit Pata (2006) und Pon (2009)

  • diese empfehlung hat mich beim zweiten kind erwischt. als ich verstanden hatte, dank dem forum hier, dass die empfehlung hiess die "kritischen" sachen einzufuehren, wenn man noch stillt und deswegen alles vorgezogen wurde. weil eben die meisten mit 6 monaten abstillen. hab ihc mich entspannt zurueckgelegt und aufs kind gschaut. die sagen dir schon, ob sie das essen wollen oder nicht.


    ich finds sehr befremdlich einem 5monatigen kind brei zu fuettern, aber auch da soll es kinder geben, die das schon moegen. also empfehlung anhoeren, hinterfragen und dann dem Kind vertrauen :)

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Manche von diesen Empfehlungen fand ich auch immer unglaublich weltfremd. Nur ein Lebensmittel geben? Wie soll das funktionieren? Oder auch dem Baby nieeemals ein Besteck geben, das man selbst schon im Mund hatte. Das funktioniert doch überhaupt nicht.

  • ach ja im uebrigen seit ich im ausland erlebt habe, was es dort an beikost empfehlungen gibt bin ich noch entspannter

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Auch mich haben die veränderten Beikostempfehlungen sehr verwirrt....


    Da ich bei meinen beiden Großen guten Erfahrungen mit den alten Empfehlungen gemacht habe, habe ich es auch bei meinem Jüngsetn so gehandhabt.


    Die neuen Erkenntnisse überzeugen mich nicht #weissnicht
    Klingen wirklich einfach nur bequemer für Mama...

    Liebe Grüße vom Mutterschaf
    mit Lämmchen Nr.1 #female 07/04, Lämmchen Nr.2 #male 09/06, Lämmchen Nr.3 #male 04/12, Lämmchen Nr.4 #female 05/15 sowie "Bock" #love und Hütehund #herz

  • nun ja. Bei J. hab ich noch paar Bücher durchgelesen, dem Kind selbstgekochten Kartoffelbrei ohne alles serviert - Kind war nicht glücklich. Brei sogar mit Muttermilch probiert - Kind fand´s immer noch nicht gut. Paar Gläschen getestet - bäh.
    Danach hab ich beschlossen, ich hab da keine Lust drauf, ist mir viel zu viel Aufwand und Getue um etwas, was auch einfacher gehen könnte, ab da durfte sie alles probieren, was sie wollte. Kind aß also mit 7-8Monaten mit Begeisterung Joghurt, Gewürzgurken und anderen Kram, Brei und Gläschen hatten wir danach nie wieder. Sie hat keine Allergien.
    Bei S. hab ich mir den Aufwand gleich gespart, sie wollte schon früher essen und hat mit 5 Monaten Kartoffeleintopf und anderes probiert und wollte sehrsehr gerne mehr. Sie war auch nicht so ein Brustkind wie J., aß dann noch vielseitiger und mehr von der Menge her. Auch hier eher Stücke als breiig und am liebsten gleich von allem was. Auch keine Allergien.
    Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu sind mir so gesehen total egal, da meine Kinder von den damaligen Empfehlungen rein gar nichts gehalten haben. Würde ich jetzt nochmal eins bekommen (wird nicht der Fall sein, aber so in der Theorie), würd ich schlicht gucken, was das Kind will und je nachdem, entweder alles querbeet oder eben ausgesuchte Breie anbieten, fertig.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • aktuell hab ich kein Beikost-Kind, als meins in dem Alter war sagte der Kinderarzt auch, dass ich mit den allergenen Lebensmitteln vorsichtig sein solle, aber er wies darauf hin, dass es nicht sinnvoll sei, immer nur ein Lebensmittel zugleich zu geben. Also nix von wegen eine Woche lang nur pürierte Pastinaken, bis sich zeigt, dass das Kind sie verträgt.


    Wie ich das heute handhaben würde und was ich anderen Müttern mit Beikost-Kindern erzähle: Vorsicht bei den Lebensmitteln, die in eurer Familie als Allergene bekannt sind. Was Eltern oder Geschwister nicht vertragen, dem Baby nur unter Vorbehalt geben, das ist leicht zu machen, weil diese Lebensmittel ja dann ohnehin schon weggelassen werden. Alles andere, was es am Familientisch gibt, darf das Baby entsprechend zerkleinert haben, soviel es möchte, und darüber hinaus so viel Milch wie es möchte.


    Wenn das Baby Allergieanzeichen zeigt, nachdem es vom Familienessen hatte, dann kann die Vermeidungs-Strategie helfen, das Allergen zu bestimmen und dann weg zu lassen. Von vorneherein aber jedes Lebensmittel argwöhnisch behandeln würd ich aber nicht (mehr).

  • Grundsätzlich habe ich mit jeden Kind mehr gelernt, entspannt zu sein und die Vorschriften Vorschriften sein zu lassen. Zum einen, weil sie sich eh dauernd ändern, zum anderen, weil es ja um das individuelle Kind geht und Kinder so verschieden sind.
    Und ich habe versucht meinen gesunden Menschenverstand und mein Bauchgefühl über Vorgaben zu stellen, auch dank dieses Forums, das da in vielen Punkten Rückendeckung gegeben hat.


    Beispiel Beikost:
    Bei ersten Kind haben wir wirklich auf den Kalender geschaut und pünktlich mit 6 Monaten den ersten Brei angeboten. Und auch nur Brei. Gluteneinführung wegen meiner Zöliakie erst mit 8 Monaten. Kind hat so gut wie nichts gegessen im 1. Lebensjahr und hatte am Ende starken Eisenmangel.
    Ab dem 2. Kind sind wir viel entspannter an das Thema herangegangen. Erste Beikost gab es erst mit ca. 6 1/2 Monaten und eigentlich kaum Brei, sondern schon BLW-artig. Aber mit der Gluteneinführung habe ich trotzdem bis nach dem 8. Monat gewartet. Auch weil ich wusste, dass ich sehr wahrscheinlich noch viel länger stillen möchte.
    Das 3. Kind hat schon mit 5 1/2 Monaten Melone aufgeschlürft. Wir haben es wieder wie beim 2. gemacht, inkl. später Gluteneinführung.


    Beispiel Schlafen:
    Das erste Kind hat vorbildlich in der Wiege auf dem Rücken geschlafen. Ergebnis war u.a. das es nicht richtig zugenommen hat und das es mit 4 1/2 Monaten einen Schiefhals hatte, weswegen wir monatelang zur Physiotherapie waren.
    Kind 2 und 3 haben bei mir im Bett geschlafen und meist in Seitenlage (ist ja auch am bequemsten zu Stillen). Sie haben deutlich besser zugenommen und hatten auch keine Probleme mit dem Köpfchen.


    etc.

  • Also ich sehe das auch sehr entspannt - solange ich noch stille.
    Allerdings habe ich auf tierische Produkte gänzlich bis zum ersten Lebensjahr verzichtet. Kuhmilch noch länger. Besonders zum trinken. Er bekommt ja Milch von mir #weissnicht Dafür steht er jetzt total auf Joghurt, Quark, Käse und Eier..
    Am Anfang hat er auch von Tomate SOFORT einen wunden Po bekommen. Was es uns schwer gemacht hat ihm das zu untersagen, weil er sie doch sooo liebt. Genau wie Orangen.. Aber wunder Po ist halt blöd.
    Ich finde, wenn man zwar guckt, was das Kind isst, es aber selber bestimmen lässt WAS es essen WILL... dann kann man viel schneller sehen, was es nicht verträgt.
    Bei dem ganzen Breigematsche muss man dann ja erstmal wider überlegen "was war da jetzt noch mal drin?"
    (Und reiner Karottenbrei, Pastinake oder Zucchini..wurde bei uns eh nur zum Tisch bemalen benutzt #wisch )

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  • Manche von diesen Empfehlungen fand ich auch immer unglaublich weltfremd. Nur ein Lebensmittel geben? Wie soll das funktionieren? Oder auch dem Baby nieeemals ein Besteck geben, das man selbst schon im Mund hatte. Das funktioniert doch überhaupt nicht.

    Wieso funktioniert das nicht?
    Ich kann doch nur ein Gemüse kochen.
    Und wieso mußt du das Besteck in den Mund nehmen, mit dem du dein Kind fütterst? #weissnicht

  • Ich habe mich bei den jeweiligen Beikoststarts immer auf mein Bauchgefühl verlassen und auf das Intersse des Kindes geachtet.
    Und angefangen haben wir nie vor dem 6. Lebensmonat, meistens sogar später.
    Alle Kinder essen gerne und quasi alles.

  • Also mir wäre es zu blöd, eine Woche lang nur ein Gemüse zu essen und ich koche nicht doppelt. Schon gar nicht, wenn du ein Kind hast, das vielleicht mal das Gemüse mit der Zungenspitze berührt, mehr aber auch nicht. Brei hab ich zweimal ausgetestet, wurde nicht angerührt.
    Getrenntes Besteck ist schwer immer durchzusetzen, wenn das Baby dir seinen Löffel in den Mund steckt und dann selbst wieder abschleckt. Oder plötzlich genau dein Besteck haben will.

  • Man muß ja nicht alles zulassen (Besteck).
    Und über Karies, Parodontose und andere Zahnschädigungen darf man sich dann eben nicht wundern.

  • Ich hätte mein (sowieso zahnloses) Kind wegen sowas nicht schreien lassen. Da ist mir das psychische Wohlbefinden deutlich wichtiger. Und so wie Babys einen manchmal abknutschen, gibt es doch sowieso ab und an mal Speichelaustausch, ich denke nicht, dass da der zusätzlich gelegentlich geteilte Löffel noch einen so großen Unterschied macht.

  • ich habe die neuen empfehlungen nur zu gern übernommen.
    es ist soviel entspannter!
    ich fand dieses glutenfrei und nur ein gemüseding immer zu verkopft und habe mich nur ungern dran gehalten. jetzt die erlaubnis zu haben, meinem baby einfach mal was von unserem essen anzubieten ist schon toll.
    und mein neffe wurde nun genau nach dem alten plan ernährt. nun hat er eine deftige erdnussallergie. das lässt sich also nicht ganz verhindern.

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Als problematisch habe ich das nie wahrgenommen.
    ich habe fürs Baby seperat gekocht und eingefroren. Das wird wohl wieder ähnlich laufen; wir essen hier einfach oft zu scharf und meinen Chefkoch Ehemann da umzugewöhnen, wird schwieriger und umständlicher, als Baby-Portionen zu kochen.
    Umständlich war nur das weizenfreie, fein vermahlene, salzarme Bio-Brot, das wir nur fürs Baby gekauft und dann in Sticks geschnitten eingefroren haben ( #hammer ) ... da klingt "Stück frisches Brot aus dem Brotfach" doch wesentlich entspannter. Und ja, ich geb's zu, auch leckerer. ^^


    Meine Kinder haben das "langsame Anfüttern" aber auch immer problemlos mitgemacht und wollten nie das, was ich oder die Geschwister gegessen haben, wenn ich etwas anderes für sie hatte. Zumindest nicht unter einem Jahr. #gruebel


    Vermutlich ist es wieder so, wie überall sonst: Kind weiß schon, wie's am besten ist.
    Ich neige dazu, es wieder langsam angehen zu lassen und dann zu schauen, was passiert.


    Aber so ganz grundsätzlich: Fällt es euch auch schwer, etwas infrage zu stellen, womit ihr gute Erfahrungen gemacht habt, auch wenn man's "heute besser weiß"?
    Kommt ihr euch damit auch so alt vor? #freu