Erfahrung vers. neue Erkenntnisse; hier am Beispiel Baby-Beikost

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  • Ich find es jetzt nicht so absurd, einem Baby, das gerade frisch Interesse an Futter hat, nicht gleich zig Sachen durcheinander zu geben. Weniger weil mir plausibel scheint, dass man so eine Allergie vermeidet, als weil ich so bessere Chancen habe, die Ursache zu erraten, wenn das Kind was nicht verträgt (allergische Reaktion, Bauchweh, Verstopfung...). Natürlich nicht sklavisch. Wenn das prinzipiell interessiere Baby nunmal keine Kürbismatsche mag, nervt man es nicht die ganze Woche damit, sondern bietet halt mal was anderes an. Und so schwierig fand ich es in der Umsetzung auch nicht, aber da spielen sicher die eigenen Essgewohnheiten massiv rein.


    Und die neuen Empfehlungen verstand ich auch so, dass der Zeitpunkt für potentielle Allergieauslöser nicht so wichtig ist, wie die Tatsache, dass noch gestillt wird. Oder?


    Meine Tochter war ja mit gut 5 Monaten von Futter nicht mehr fernzuhalten und total hin und weg von - doch, richtig - Möhrchenbrei.
    #tuppern

  • Ich hätte mein (sowieso zahnloses) Kind wegen sowas nicht schreien lassen. Da ist mir das psychische Wohlbefinden deutlich wichtiger. Und so wie Babys einen manchmal abknutschen, gibt es doch sowieso ab und an mal Speichelaustausch, ich denke nicht, dass da der zusätzlich gelegentlich geteilte Löffel noch einen so großen Unterschied macht.

    Jeder wie er mag #weissnicht

  • Ich informiere mich über neue Entwicklungen, vorallem über die Begründungen und wenn's für mich sowohl emotional als auch vernunftsmäßig schlüssig erscheint und mit meinem Leben zusammenpasst.... warum nicht.


    Meine große Tochter habe ich vor 12 Jahren bekommen. Sie wurde exakt 6 Monate voll gestillt, dann haben wir lehrbuchmäßig Breimahlzeiten ersetzt. Immer schon vorsichtig bei der Nahrungsmittelauswahl wegen der Allergiegefahr und so....
    Die Kleine hat einfach am Familientisch mitgegessen, ich glaub so ab 5 1/2 Monate, nie Brei, alle Lebensmittel und weiter wild gestillt. Das fühlt sich für mich heute genauso richtig an wie mein Vorgehen vor 12 Jahren.

  • würd ich schlicht gucken, was das Kind will und je nachdem, entweder alles querbeet oder eben ausgesuchte Breie anbieten, fertig.


    Da unterschreib ich mal. Schnuppe darf essen/probieren, was sie möchte. Entweder sie mag es, oder eben nicht. Mit Brei brauch ich ihr nicht kommen, den nimmt sie nicht. Und trotz Mangels an Zähnen wird alles ausgiebig belutscht bzw im "ganzen" (Reis) geschluckt.

    Leonidenregen mit Stern (17.06.2011) und Schnuppe (20.06.2013)

  • Meine Kinder waren Breikinder und ich habe beim Kochen schon die Empfehlungen beachtet (z. B. empfohlener Fettgehalt). Allerdings habe ich relativ schnell viele unterschiedliche Gemüsesorten verwendet und auch nicht eine Woche getestet, ob das Kind sie verträgt. Das schien mir schon damals nicht sinnvoll. Reiner Pastinakenbrei ist ja wohl nicht das Wahre. Also halte ich mich prinzipell schon an Empfehlungen, aber nicht sklavisch. Insofern fällt es mir auch nicht schwer, geänderte Empfehlungen anzunehmen.

  • Ich bin da ganz bei Hera ;)


    Empfehlungstechnisch freue ich mich darüber, dass die Empehlungen nun so sind, wie sie sind. Dieses geplante "heute fangen wir mit beikost an" fand ich voll schwierig umzusetzen. momentan läuft es so, dass wir das Trüffelchen immer beim essen dabei ist, und wenns was babkompatibles gibt, kriegt er das zum dran schlecken. Bisher sind 5 Brokkolibrösel wieder in der Windel aufgetaucht ;)


    ehrlich gesagt fand ich die alten empfehlungen immer sehr unlogisch, denn das hat überhaupt nicht mit sonstigen Allergie-"lehren" zusammengepasst.

  • Ich handhabe das meist so: Passt mir eine Empfehlung in den Kram, nehme ich sie erstmal an. Passt sie mir eher nicht in den Kram (z.B. Beikost, das war bei mir noch die 6-Monate-vollstill-Empfehlung), dann hinterfrage ich. Damals hab ich dann selber nach Studien gesucht und bin zu dem Schluss gekommen, dass man ruhig früher Beikost füttern kann (was ich eventuell sowieso gemacht habe, ich wollte mir das nur belegen).

  • Getrenntes Besteck ist schwer immer durchzusetzen, wenn das Baby dir seinen Löffel in den Mund steckt und dann selbst wieder abschleckt. Oder plötzlich genau dein Besteck haben will.


    Und so wie Babys einen manchmal abknutschen, gibt es doch sowieso ab und an mal Speichelaustausch, ich denke nicht, dass da der zusätzlich gelegentlich geteilte Löffel noch einen so großen Unterschied macht.


    #kreischen #stumm


    (Ist das so eine Hormonsache? also dass man das nicht abwehrt? so ein "jaaaa, aber bei den EIGENEN KINDERN ist das ganz anders"? ich finde das eklig, aber sowas von... und ich lasse mir auch nicht sooo gerne im Gesicht herumfummeln)

  • Ja, das ist definitiv etwas, was ich nur bei meinen kindern nicht eklig finde. Ich finde auch Babykaka und Babypipi nicht eklig, und Babykötzeleien sind zwar störend, aber irgendwie nicht eklig. All das gehört halt irgendwie zum gesamtpaket.

  • Ich ueberlege mir wie es von mutter natur angedacht sein koennte
    Deshalb
    Meine kinder durften essen was sie selbst gegrapscht und gegessen haben..
    Ab und an haben wir aus dem mund gefuettert


    Und es wurde nicht drauf geachtet was wann gegeben wurde..

  • Es gibt nichts niedlicheres als klitschnasse Babyküsschen mit ganz weit aufgerissenem Schnäbelchen und Sabber überall. #love


    Ja, das muss hormonell bedingt sein, solange ich nicht selbst ein Baby habe, finde ich das eklig. (Solange ich nicht selbst ein Windelkind habe, wechsle ich anderen KIndern auch nicht die Windeln, dann würde ich würgen müssen. :stupid: )

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Als meine Große klein war, gab es auch noch diese strengen Empfehlungen. Mein armes Kind hat gar kein Brot essen dürfen, bis sie ein Jahr alt war. Und ihren Hirsebrei (weil glutenfrei) hat sie mit PreMilch angerührt bekommen, die ich als Stillmama extra dafür gekauft habe. Gemüsebrei habe ich exakt nach Empfehlungen für sie gekocht, eingefroren und gefüttert.


    Zum Glück war sie ein Kind, das dagegen nicht rebelliert hat. Sie hat sich eh schon zeitlebens schwer getan, sich auf neue Sachen einzulassen, da war dieser langsame Ess-Start geradezu ideal.


    Dann kam Nummer 2. Und die fand Brei doof. Zum Glück war ich schon etwas erfahrener und konnte das aushalten. Trotzdem war ich vorsichtig mit dem, was ich ihr angeboten habe. Aus der Hand gewunden habe ich ihr aber nur definitiv un-essbare Sachen. ;)


    Und bei Nummer drei war ich noch gelassener.


    Alle drei haben eine leichte Allergiegefährdung, keine hat Lebensmittelallergien oder - Unverträglichkeiten. Alle habe ich gestillt, zwischen einem und 4,5 Jahren. (Auweih, hatte das Komma vergessen! 45 Jahre gestillt zu werden fände ich jetzt doch etwas gewagt)
    Woran das nun liegt, wage ich nicht zu beurteilen.


    Bei einer eventuellen Nummer vier wäre ich aber auch gelassen.


    Ich erinnere mich an zahlreiche online- und Live-Diskussionen, in denen über Großeltern geschimpft wurde, die den Kindern sonst was für Essen gegeben haben (die erste Beikost meiner Großen waren Kuchenkrümel mit vier Monaten von meinem Schwiegervater, was war ich sauer! Na, das wäre ich heute auch noch....)
    Aber ich kann mir lebhaft vorstellen, dass das in ein paar Jahren genau umgekehrt abläuft:
    "Wieso gönnen die Großeltern meinem Baby nicht, dass es an einer Brezel rumlüllt, schon wieder wollten sie sie ihr nehmen! Und dann die andauernden Geschichten über Allergien, die sie erzählen! Als bekäme man sie davon!"
    Nur sind wir dann die Großeltern. #ja #ja

  • Es gibt nichts niedlicheres als klitschnasse Babyküsschen mit ganz weit aufgerissenem Schnäbelchen und Sabber überall. #love



    #ja


    Oh ja #love
    Meine Hormonlage scheint da allerdings eher global ausgelegt :D





    Und zum Thema:
    Ich finde dieses ganze Hin und Her in den Bestimmungen zeigt letztlich sehr gut, wie zweitrangig das alles ist. Solange die Beziehung zwischen Eltern und Kind stimmt, hat das Kind gute Chancen ein zufriedenes, gesundes Menschlein zu werden :)

  • (Ist das so eine Hormonsache? also dass man das nicht abwehrt? so ein "jaaaa, aber bei den EIGENEN KINDERN ist das ganz anders"? ich finde das eklig, aber sowas von... und ich lasse mir auch nicht sooo gerne im Gesicht herumfummeln)

    #ja
    Hormone führen ja oft dazu, dass man Dinge tut, die man ohne Hormonunterstützung bzw -verwirrung nicht täte...
    *grusel*


    Aber so ganz grundsätzlich: Fällt es euch auch schwer, etwas infrage zu stellen, womit ihr gute Erfahrungen gemacht habt, auch wenn man's "heute besser weiß"?
    Kommt ihr euch damit auch so alt vor? #freu

    Meine Schwester hat gerade ein Kind bekommen, mein jüngstes ist sechs. Ich halte mich völlig raus mit Ratschlägen und bin manchmal verwundert, was sie mir so erzählt, was jetzt wie gemacht wird.


    Wenn sich in sechs Jahren soviel ändert, braucht man sich eigentlich nicht über die geradezu revolutionären Veränderungen von einer Generation zur nächsten wundern.


    Zitat

    ...
    es fühlt sich komisch und verkehrt an, vielleicht weil es für mich
    damals vollkommen un-denk-bar war, meinem 6-Monats-Baby einen Löffel
    Joghurt oder eine Erdbeere zu geben. Ich wäre zum Ter geworden, wenn das
    jemand getan hätte.

    Ich glaube, das erklärt auch manche Großeltern-Eltern Konflikte:
    manches war für einen selber undenkbar und mit dem Enkel wird es gemacht! Da spricht dann die eigene Erfahrung dagegen und man hat doch mit dem eigenen Kind alles richtig gemacht, warum soll das jetzt nicht mehr gelten.


    Mir fällt es bei fremden Kindern jetzt leicht "nix zu sagen", aber wenn es dann mal meine Enkel sind? Ich hoffe, ich kann mich auch dann zusammennehmen!


    :D Aber dann bin ich ja wirklich alt!! Und weiss es aufgrund meiner Lebenserfahrung einfach besser ;) !!


    Im Ernst:
    um mich dazu zu bringen, etwas neues zu akzeptieren, braucht es echt gute Argumente! Neu heißt: ich habe gute Erfahrungen mit etwas gemacht und das soll jetzt nicht mehr richtig sein. (ogott höre ich mich alt und konservativ an...)


    Liebe Grüße, Nina

  • Mich hat das auch einige Überwindung gekostet, mein Baby einfach mal probieren zulassen. Aber da es einfach so viel netter und bequemer ist, ging die Umstellung auf die neuen Richtlinien dann doch problemlos. :D


    Mich hat diese Veränderung in der Ratschlägen aber vor allem ziemlich beratungsresistent gemacht, so insgesamt betrachtet. Ich kann das leider nicht vergessen, dass "man" mich verar... äh veräppelt hat. Wenn ich jetzt irgendwelche arbeitsaufwendigen Anweisungen bezüglich Kinderaufzucht bekomme, schaue ich genauer hin, ob da wirklich was substantielles dahintersteht.


    Die Beikosteinführung ist ja beileibe nicht das einzige Gebiet, auf dem irgendwelche unüberprüften Thesen als Fakten verkauft werden. Mein Lieblingsaufreger dazu sind die Empfehlungen der DGE, die nahezu völlig aus der Luft gegriffen wurden und jetzt aber als Fakten verkauft werden. Oder die Verteufelung von Cholesterin und von Fett im allgemeinen.

  • Bei meiner Tochter habe ich mich nicht so ganz an Empfehlungen gehalten.


    Sie wurde schon 6 Monate voll gestillt, danach gabs Karottenbrei. Dann Pastinake, dann beides mit Kartoffel.


    Extrabrot habe ich nie gekauft.


    Aber ich weiß noch, als wir in Paris waren, war meine Tochter 8 Monate und da hat sie Croissant gespeist, beim Frühstücken.Etwa im gleichen Alter hat sie bei meiner Freundin Tomaten aus der Gemüseschale stibitzt.


    So mit etwa 10 Monaten hat sie am Familientisch mitgegessen.


    So ähnlich will ich es wieder machen.

  • Ich habe mein erste Kind auch nach allen Regeln der damaligen Allergievermeidungskost gefüttert. Karotten gab es erst z.B. mit 11 Monaten und da auch nur die demeter Karotten, die angeblich nicht allergen waren :) . Ei und Kuhmilch zum ersten Mal am ersten Geburtstat etc.. Kind ist jetzt fast 7 und hat keine Allergien.


    Zweites Kind habe ich auch erst mit 6 Monaten zugefüttert. Es hat aber fast alles Essen verweigert. Mal ein paar Trauben hier, mal eine Kante Brot (mit Weizen), mit 11 Monaten sogar schon Schokolade. Hat bisher (4 Jahre) auch noch keine Allergie. Mal abwarten, was in 10 Jahren ist.

    • Offizieller Beitrag

    Das trifft es auf den Punkt, damit kommt man sich alt vor!
    Ich habe aber trotzdem noch keine Kuhmilch verabreicht und anderes hochallergenes Zeug. Konnte nicht so recht aus meiner Haut. Außerdem stillt der kleine Abrißunternehmer noch ziemlich viel.
    Bin aber schon etwas entspannter.

  • für mich ist es auch schwer,mich an die neuen empfehlungen zu gewöhnen.mein großer hat die beikost auch noch nach altem schema bekommen,hat keine allergien und es klappte ganz toll.gerne hätte ich es jetzt wieder so gemacht,aber mein baby ist leider kein breifan und ich hab mich letztes wochenende hinreißen lassen 8o und ihm eine brotecke zum knabbern gegeben,die viiiiiiiieeeeel besser als der olle brei war ;) .
    würde er so essen wie der große hätte ich es wie vor 10 jahren gemacht,ja,ja,man wird alt und schwört auf das altbewährte #hammer ;) !

  • Also was das Brot betrifft, finde ich es wunderbar! Dass ich kein Brot geben "durfte", fand ich lästig und blöd. ich meine, Brot ist doch toll!! Der Bobby kriegt gleich zu Anfang Brot #ja


    Bei Milchprodukten z.B. geht bei mir innerlich allerdings gleich eine gefühlte Sperre hoch. Nein, das wird es so früh nicht geben, #finger da bin ich altbacken.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!