Spieltheorie extrem: Würdet ihr euch gegenseitig bezahlen, um die Kinder ins Bett zu bringen?

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    • Offizieller Beitrag

    Ich bin heute hierrüber gestolpert: http://www.nbcnews.com/busines…other-put-kids-bed-n13021
    Das Prinzip finde ich durchaus interessant, wenn es um Sachen wie Abwasch oder Müll rausbringen geht. Aber beim Kinder ins Bett bringen? Das kann doch nicht sein, dass man das vor den Kindern macht? Was meint ihr, wie würden Kinder es empfinden, wenn ihr euch gegenseitig bezahlen würdet, um die Kinder ins Bett zu bringen? Ist das nicht schlimmer, als wenn man sich einfach drum streitet? Oder ist es ein ganz anderes Kaliber?


    Ich finde es so schräg, dass ich das mal mit euch teilen wollte und eure Meinung dazu wissen möchte.

  • 8I  :stupid: #hammer #weissnicht


    An sich kann man die Idee sicher so umsetzen und sich Gegenseitig für Dienstleistungen bezahlen, obwohl ich das auch schon ziemlich befremdlich finde so als Ehepaar. Aber für die Kinder? Wenn sie wenigstens bieten würden, damit jemand die Kinder ins Bett bringen darf und nicht damit er es nicht muss. ;( Ich frage mich auch, was man Kindern mit sowas generell vorlebt. Wer Geld hat, braucht nix zu tun und darf sich zurücklehnen? Wer keins hat, muss immer alles machen? Mag vielleicht die Gesellschaft widerspiegeln, im privaten bin ich jedoch froh, dass es eben nicht so ist.

  • So nach dem ersten Lesen, aus dem Bauch raus, ohne groß nachzudenken? Absurd - und traurig. Geld / Bezahlung quasi als Basis, als Wertemaßstab, als "Verhandlungsbasis" in einer Beziehung? Klar, man spart sich vielleicht viele anstrengende Diskussionen, ggf. sogar Streit, aber will man das? Ich will mich doch mit meinem Freund auseinander setzen und nicht durch eine "Bezahlung" echte Beziehungsarbeit umgehen.


    Und wenn Kinder ins Spiel kommen finde ich es schlicht unmoralisch und gefährlich - was sollen die Kinder denken; meine Mama muss dafür bezahlt werden, sich um mich zu kümmern? Ich bin also eine Art Job für sie? Klar mag ich auch hin und wieder mal Zeit für mich haben, mein Freund genau so - und wir ermöglichen uns dies gegenseitig gern, aus Respekt vor den Bedürfnissen des anderen und nicht um unser "Taschengeldkonto" aufzubessern. Mit einem gleichwürdigen, respektvollen Umgang hat das für mich jedenfalls überhaupt gar nichts zu tun...

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Ich find's lustig.


    Den Kindern fällt das wahrscheinlich nicht auf, dass das ein wenig irre ist, sie kennen ja nichts anderes.


    edit: Dass Leute dafür bezahlt werden, Kinder zu hüten, ist glaube ich recht verbreitet.

  • Abartig, das in barer Münze auszurechnen. In der Praxis "bezahle" ich meinen Mann dafür, dass er die Kinder ins Bett bringt und ich ein wenig Zeit für mich habe, indem er morgens ausschlafen darf - er "bezahlt" mich fürs Kochen, indem er einkaufen geht... das ist doch einfach nur Aufgabenteilung. Das mit Bezahlung gleichzusetzen, ist schon ziemlich schräg und würde ja voraussetzen, das beide das gleiche Geld zur Verfügung haben, was ja in den seltensten Fällen so sein dürfte.

  • Das mit Bezahlung gleichzusetzen, ist schon ziemlich schräg und würde ja voraussetzen, das beide das gleiche Geld zur Verfügung haben, was ja in den seltensten Fällen so sein dürfte.



    Zitat

    Another wrinkle is that the couple hasn't factored for how Danny didn't give birth to two children. He's also earned more in his life, giving him a bigger pot to bet with. They're mulling over whether to give Bethany a lump-sum payment to fix the imbalance.


    :D


    Ich find's lustig. Wenn es den Kindern wehtäte, wäre es natürlich blöd, dann sollten sie das an der Stelle aussetzen (so wie sie es offenbar auch beim Sex halten). Davon erzählt der Artikel allerdings nichts.


    Der Artikel der Mutter, der unten verlinkt ist, lässt sich interessant an:
    http://messymatters.com/autonomy/

  • Zitat

    [quote]Another wrinkle is that the couple hasn't factored for how Danny didn't give birth to two children. He's also earned more in his life, giving him a bigger pot to bet with. They're mulling over whether to give Bethany a lump-sum payment to fix the imbalance./[/url]


    Ja. Trotzdem schräg.

  • Oh Mann, wer will das denn alles verwalten :D - bei uns wäre es so, dass ich beim Klopapier- und Kosmetiketat ca. 65 % zu tragen hätte. Dafür sehe ich aufgrund der Kosmetik bei offiziellen Anlässen auch hübscher aus als er - gibt das Bonuspoints??


    Und die Kinder haben sich je nach Leistungsfähigkeit an den Haushaltspflichten zu beteiligen, Punkt. Taschengeld ist davon unabhängiges Einkommen. Echt verrückt, aber wenn sie so klarkommen...

  • Oh Mann, wer will das denn alles verwalten :D - bei uns wäre es so, dass ich beim Klopapier- und Kosmetiketat ca. 65 % zu tragen hätte. Dafür sehe ich aufgrund der Kosmetik bei offiziellen Anlässen auch hübscher aus als er - gibt das Bonuspoints??


    Und die Kinder haben sich je nach Leistungsfähigkeit an den Haushaltspflichten zu beteiligen, Punkt. Taschengeld ist davon unabhängiges Einkommen. Echt verrückt, aber wenn sie so klarkommen...


    Wir haben als Kinder Babysitterjobs von meinen Eltern bekommen. Das war super. #super Wir bekamen 2 DM, also viel weniger als ein "richtiger" Babysitter, aber für uns war es trotzdem nettes Geld. Dafür mussten wir uns richtig um unsere kleine Schwester kümmern (meistens ging es um Betreuung am frühen Abend, also ins Bett bringen mit Vorlesen und so) und durften sie nicht einfach vor dem Fernseher parken.


    Mit "Kinder haben... Punkt" machen ja bekanntlich viele Familien schlechte Erfahrungen, weil die Kinder dann nicht den Punkt machen, sondern irgendsowas: :stupid: #motz #heul #kreischen #contra


    Sie arbeiten wohl viel mit Schuldscheinen, Handy-App und so. Mir wäre es für den Alltag auch zu aufwändig. Aber für manche größeren oder regelmäßig wiederkehrenden Themen könnte ich es mir auch vorstellen - z.B. dass einer mehr Nebenkosten zahlt und der andere dafür den Müll rausbringt, oder so.


    Edit: Kosmetika: das käme doch eher darauf an, wem es wie wichtig ist, oder? Mich müsstest du teuer bezahlen, damit ich mir das antue... Wobei sie auch schrieb, dass Dinge, die v. a. die Autonomie eines Partners betreffen, tw. nicht zur Debatte stehen (Beispiel war, wie häufig sich einer die Beine rasiert).

  • Zitat

    Mit "Kinder haben... Punkt" machen ja bekanntlich viele Familien schlechte Erfahrungen, weil die Kinder dann nicht den Punkt machen, sondern irgendsowas: :stupid: #motz #heul #kreischen #contra


    Hier klappt das erstaunlicherweise ganz gut. Taschengeld ist Einkommen und wird in keinem Fall gekürzt. Mein Chef kürzt mir auch nicht willkürlich das Gehalt, wenn ich mal Mist bauen würde.

  • Ich finde das einen totalen Quatsch. Und ich würde mit keinem ein Kind haben wollen, der mir irgendwas aufrechnet. *grusel*

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Naja, der Punkt ist doch, dass man eh aufrechnet, wenn es schon Streit darum gibt (sonst gäbe es wohl eher keinen). Warum dann nicht ganz im Ernst dafür bezahlen? Es ist eine Möglichkeit festzustellen, wer momentan mehr leidet (derjenige würde ja deutlich mehr zahlen).


    Psychologisch gesehen kein so schlechter Ansatz, würde ich sagen.


    Wenn das "KinderinsBettbringen" nie ein Problem ist, wird es auch nicht dazu kommen, dass man diese Mittel nutzt.


    Aber sich darüber zu empören, dass es andere machen, halte ich für Bigotterie.

  • Hier klappt das erstaunlicherweise ganz gut. Taschengeld ist Einkommen und wird in keinem Fall gekürzt. Mein Chef kürzt mir auch nicht willkürlich das Gehalt, wenn ich mal Mist bauen würde.



    Das sind doch zwei verschiedene Sachen? Das eine ist, ob man ein leistungsunabhängiges Taschengeld gibt (gab's bei uns auch). Der Teil meines Beitrags, den du zitierst, bezog sich dagegen darauf, dass längst nicht alle Kinder brav im Haushalt helfen, bloß weil die Eltern das wollen. Bei uns gab es da regelmäßig Knatsch und aus dem Forum habe ich den Eindruck, dass das bei mancher anderen Familie ähnlich ist.



    Ich finde das einen totalen Quatsch. Und ich würde mit keinem ein Kind haben wollen, der mir irgendwas aufrechnet. *grusel*


    Na ja, so ein bisschen achten doch die meisten darauf, dass die Beziehung ausgewogen bleibt, oder? Wie man das macht und ausdrückt, ist doch eher eine Frage der involvierten Charaktere.


    Statt Geld zu bieten, kann man ja auch anders darüber reden, wie wichtig einem etwas ist. Was die da machen, ist letztlich nicht weit entfernt von Kloeters' "Wer leidet mehr"

  • Ich weiss nicht ob ich das richtig gelesen habe, aber sie schuldet ihm eigentlich noch Geld von der Uni? Dieses "Schulden-Haben" beim Mann/Freund ist fuer mich in einer Beziehung irgendwie nicht vorstellbar. Wir haben jetzt auch gemeinsame Konten, d.h. deren ganzes System wuerde nicht wirklich bei uns funktionieren.


    Das Thema mit den Kindern ins Bett bringen las ich eher als Aufreisser fuer die ganze Story, ich weiss nicht, wie oft das bei dem Paar vorkommt dass mal jemand keine Lust hat (ich habe den Artikel auch eher ueberflogen ehrlich gesagt). Wie auch immer, wenn es die Kinder mitkriegen, wird es kritisch.


    Jedem Seins, meins ist es nicht.

  • Ja, irgendwas muss mit dem College gewesen sein. Offenbar hat er sie finanziert? Und sie haben umgekehrt auch einen Ausgleich dafür vereinbart, dass sie wegen Schwangerschaft ihren Abschluss erst später gemacht hat.


    Zu den Kindern habe ich praktisch keine Infos gesehen, außer dass sie mit denen auch solche Spiele spielen:


    10. How will you handle this with your kids?


    I hope no one will perceive it as abusive that we’re already inculcating them with this way of thinking of things. We don’t give the kids allowances, we just pay them for things. Not just chores, but we buy their candy from them, have auctions with them about where to go on weekends, and gamble on chess games with each other.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist eine Möglichkeit festzustellen, wer momentan mehr leidet (derjenige würde ja deutlich mehr zahlen).


    Das funktioniert nur, wenn beide das gleiche Wertesystem haben. Und daran zweifle ich. Das sieht man schon allein daran, wie unterschiedlich sich Frauen und Männer in Lohnverhandlungen verhalten und mit wie vie viel weniger sich Frauen oft zufrieden geben.
    Ich glaube eher, dass da derjenige gewinnt, der den anderen besser einschätzen kann. Und das ist nicht notwendiger Weise der, der mehr leidet.


    Genau das ist die crux an behavioural economy.