Karriere und Kinder

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    • Offizieller Beitrag

    Nur noch zum Klarstellen: ich meine nicht die Männer/Frauen, die trotz Alleinverdiener alles dran setzen, "präsent" zu sein!
    Die kenne ich durchaus - aber ich kenn halt auch die grosse Masse, die wie in der vielzitierten Umfrage nicht mal die Namen von drei Freunden ihres Kindes wissen...


    Und ICH werde morgen sehr entspannt zu einer Arbeitsstelle düsen - wo ich nur meine Arbeit leisten muss und nicht noch gleichzeitig drei andere...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • mein mann und ich sind ja beide berufstätig (finanziell tragen wir gleich viel zum einkommen bei), daneben manage ich die kinder und er unsere nicht gerade kleinen anderen baustellen. wenn die bewältigt sind freuen wir uns beide über eine bessere arbeitsteilung auch was die kinder angeht. gerade erlauben unsere sehr unterschiedlichen talente leider nichts anderes.


    wenn er dann ordentlich druck hat, dann knallt es hier bisweilen ordentlich, weil er dann nicht (mehr - in ner ruhigen minute dann aber wieder) sieht, was das ganze rumgegurke, essen kochen, hier mal lesen üben, dort mal wäsche machen an ressourcen frisst. das muss halt nebenher laufen und man(n) sieht kein ergebnis und fragt mich, warum es so schwer ist, noch mal eben dieses und jenes für ihn zu erledigen #flehan


    mich hat neulich eine ehemalige kollegin (inzwischen fh-professorin) gefragt, ob ich habilitieren will - und ich musste ihr sagen, dass ich das einfach nicht schaffe. und gerade hänge ich an der nicht unsicheren aber bis zur emiritierung meines chefs begrenzten unistelle, weil mir andere sicherere berufe leider nicht die flexibilität bieten, die ich aktuell brauche, um das alles hinzukriegen, vom evtl. dann notwendigen pendeln ganz zu schweigen...

  • Ja, die wichtigste Karriereentscheidung trifft man bei der Partnerwahl - mein Reden :)

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • Schilf, hast du Lean in von Sheryl Sandberg gelesen? Ich denke, das würde dir gefallen. Es gibt auch ein Kapitel, in dem es genau um die "richtige" Partnerwahl geht.

  • Ja, woher diese Gleichung Familienarbeit = Frauenarbeit kommt, frage ich mich auch.


    Mir geht es ja auch so: Obwohl wir nun tatsächlich eine ganze Weile das Modell "Frau verdient alles Geld, Mann ist mit dem Kind zu Hause" hatten, habe ich viel (und ich meine VIEL) mehr Familienarbeit geleistet als meine männlichen Kollegen*. Ich habe mich neulich mit einer Freundin unterhalten, die das auch hatte und da das Gleiche. Es war bei uns eben nicht so, dass wir die Rollen komplett "getauscht" haben, sondern nur in Teilen.


    Woran das liegt, weiß ich nicht, ich habe es mich oft gefragt. Ob ich die Familienorga zu sehr an mich reiße, ob mein Mann sie einfach nicht macht, wie es kommt, dass ich alles Geld verdiene und so viel Familienkrams mache. Ich denke schon, dass es auch viel zu tun hat mit Rollenerwartungen: Wenn ein Vater Samstag Nachmittag mit seinen Kindern was macht und sonst nicht so präsent ist, ist er schon prinzipiell ein guter Vater. Alles darüber hinaus macht ihn zu einem engagierten Vater. Eine Mutter, die sich mit den Kindern nur ein paar Stunden am Samstag Nachmittag beschäftigt, ist eine Mutter, die gefragt wird, warum sie eigentlich Kinder hat.


    Sowas z.B:

    Ich bleibe mit schreiendem 3-Monats-Kind und nicht durchschlafendem 3jährigen direkt nach einem Umzug für 5 Tage allein, weil er auf ein Seminar fliegt. Er wird das *aufholzklopf* NIE haben.


    wäre bei uns never-ever gegeangen. Nie wäre ich in der Situation fünf Tage weggefolgen und hätte ich es vorgeschlagen, hätte mein Mann mich wahrscheinlich gefragt, ob ich noch ganz richtig im Kopf bin.


    Ich war auf einigen Dienstreisen, das erste Mal als mein Kind ein knappes Jahr alt war aber ich habe auch einige interessante Konferenzen mit Networking etc. NICHT gemacht, weil es nicht gepasst hat. Und klar, da habe ich karrieremäßig verloren gegenüber den Männern. Aber jetzt stellt euch mal vor, ich eröffne hier einen Thread: Wir sind gerade umgezogen, ich muss für fünf Tage weg, mein Baby bleibt bei meinem Mann, wer hat Tipps? Ganz ehrlich: Da kommt doch keine ermutigende Antwort. (Selbst bei deutlich älteren Kindern kommen da ja doch sehr oft Antworten, ob man das Kind nicht mitnehmen könne, oder so.) Für Väter ist es irgendwie völlig okay länger von ihren Kindern getrennt zu sein und da regt sich niemand auf. Aber bei Müttern - seufz.



    *Kleiner Witz am Rande: Ein Kollege erzählt mir neulich ganz stolz, er hätte ja einen Papatag. Da - ACHTUNG - bringt er das Kind in die Kita und ist dann erst um halb neun im Büro. Ich hab es erst gar nicht gecheckt, aber das ist das Ausmaß des Papatags. Er bringt das Kind in die Kita. Das ist doch kein Papatag, das ist Dienstag. (ABholen muss es dann die Mutter weil er kann ja nicht so früh Schluß machen - das seine Kolleginnen, dass auch hinkriegen (müssen) ist ihm wohl noch nicht so aufgefallen.


    Ich wußte echt nicht ob ich lachen oder heulen sollte ob so viel Selbstverblendung. Aber ja, karrieremäßig wäre ich (noch :D ) erfolgreicher wenn das mein ganzer Anteil an Kind und Haus wäre, das ist aber mal sicher. Und ich hätte noch so viel Zeit übrig. (ALso nicht, dass ich das wollte, ich hab ja kein Kind, um es von Fremden - aka ihrem Vater - groß ziehen zu lassen... #hammer)

  • Ich war auf einigen Dienstreisen, das erste Mal als mein Kind ein knappes Jahr alt war aber ich habe auch einige interessante Konferenzen mit Networking etc. NICHT gemacht, weil es nicht gepasst hat. Und klar, da habe ich karrieremäßig verloren gegenüber den Männern. Aber jetzt stellt euch mal vor, ich eröffne hier einen Thread: Wir sind gerade umgezogen, ich muss für fünf Tage weg, mein Baby bleibt bei meinem Mann, wer hat Tipps? Ganz ehrlich: Da kommt doch keine ermutigende Antwort. (Selbst bei deutlich älteren Kindern kommen da ja doch sehr oft Antworten, ob man das Kind nicht mitnehmen könne, oder so.) Für Väter ist es irgendwie völlig okay länger von ihren Kindern getrennt zu sein und da regt sich niemand auf. Aber bei Müttern - seufz.



    Deshalb betone ich immer wieder, dass ich als kleines Kind meinen Papa sehr wohl vermisst und nach ihm geweint habe. Obwohl er schon immer Vollzeit gearbeitet hat und meine Mama mehr mit mir zuhause war.


    In der Kita war ein Junge, der viel, viel mehr nach seinem Papa geweint hat als nach seiner Mama. Einschließlich Trauer, wenn ihn mal nicht der Papa, sondern die Mama abgeholt hat. Ich meine allerdings, dass da der Papa die Hauptbezugsperson war.

  • Hera, das Buch sagt mir nix. Ich schau es mir mal an, vielleicht gewinne ich was neues zum empfehlen.

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • Ich weiss nicht, ob das Problem der Karriere nicht auch einfach darin begruendet liegt, dass man als Elternteil mit Menschen (noch) ohne Kinder konkurieren muss. Von mir will ich ja gar nicht reden .. ich werde keine Karriere machen und will das auch nicht. (und dass hat nix mit meinem Frausein zu tun). Aber mein Mann hat sich z.B. gegen eine Unikarriere entschieden, weil eben klar ist, dass man eine echte Karriere (sprich gute Professur) nur mit sehr hohem Einsatz erreicht. Regelmaessige Arbeitszeiten und Wochenenden kann man da getrost vergessen und das ist eben nicht kinderkompatibel. Es sei denn man will diese nur erzeugen und finanzieren und sonst nix mit ihnen zu tun haben. Es mag Ausnahmen geben, aber so sieht nunmal die Regel aus.
    Und in der Wirtschaft sieht es auch nicht anders aus. Die einzige Variante Kinder und Karriere zu kombinieren liegt doch darin, in den ersten 10-15 Arbeitsjahren alles zu geben. Sprich lange Naechte, kurze Wochenenden, wenig Freizeit. Und dann eine Stelle erreicht zu haben, in der man es sich leisten kann, solche Arbeit an andere abzugeben und sich selbst Freiheiten zu nehmen. Oder wenn man ganz ganz nach oben will eben so weiterzumachen. Das ist nicht kinderkompatibel. Ein Mann hat aber den Vorteil, dass er sich auch mit 40 noch ne junge Frau suchen kann und dann passt das schon. Eine Frau kann das versuchen .. kann aber auch sehr gut sein, dass sie dann Karriere ohne Kinder auf Dauer hat.
    Und natuerlich waere es schoen, wenn es einen Weg gaebe auch ohne diesen Arbeitseinsatz grosses zu erreichen. Einzelnen gelingt das sicher auch. Aber es gibt eben immer eine grosse Konkurrenz an Menschen, die bereit sind, den Einsatz zu leisten und dann muss man eben schon sehr genial sein, wenn man in weniger Zeit besser sein moechte.
    Und auch Sandberg und Mayer sind genau diesen Weg gegangen. Jung (mit Hilfe von Eliteausbildungen/Mentoren) sehr viel erreicht und in dieser Zeit mit Sicherheit sehr sehr viel gearbeitet .. und dann spaet die Kinder dazubekommen samt den finanziellen Moeglichkeiten, diese optimal betreuen zu lassen. MM haengt das nicht am Partner, sondern daran, dass man schon sehr frueh, sehr sehr karriereorientiert sein muss.

  • Das Buch ist dann mal in meinem Einkaufswagen gelandet, danke für den Tipp!

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

    • Offizieller Beitrag

    Zur Verteidigung sehr vieler Väter: ich kenn' das auch anders!
    Mein Prof, der völlig selbstverständlich zuhause blieb, wenn eines der Kinder krank war und seine Frau einen Kundentermin hatte, ein Vater, der ebenfalls völlig selbstverständlich auf einem Seminar (als Leiter!) sagt: ich verabschiede mich jetzt, weil ich meine Tochter aus der Kita hole. Oder all die Väter, die trotz viel ausserhaus Arbeit eine Menge mitdenken und -tragen im Familienleben.

    Ich kenne eine Menge Väter und ihre Arbeitgeber, für die das unterdessen normal geworden ist - und das macht es für alle Eltern einfacher. Ich muss nicht gegen Kinderlose konkurrieren, das ist schön!
    Aber der Wechsel erfolgt nur sehr, sehr langsam... Und sobald eine Störung (zum Beispiel eine leichte wirtschaftliche Flaute) dazwischen kommt, sind die alten Verhältnisse schnell wieder zementiert.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und zur Verteidigung meines Mannes: Es war ein Seminar, wo er sich drauf bewerben musste, und bei Bewerbung war nicht klar, wann es stattfindet, und sehr unwahrscheinlich, dass er genommen wird. Dass dann der unwahrscheinlichste Fall eintrat, war erst 4 Wochen vorher abzusehen. Und er hat mich um Erlaubnis gefragt ;) und ER hat dann meine Eltern um Hilfe gebeten ;)


  • die frage ist, wie sieht es bei der großen masse aus?


    Die breite Masse geht arbeiten, macht aber egal ob mit Kind(ern) oder ohne keine Karriere.


    Auch nicht die vielen Väter, die "Hausfrauen daheim haben", zumindest nicht die, die ich kenne.
    Das ist übrigens ein Punkt, der mir von Jahr zu Jahr mehr auf die Nerven geht, immer diese Unterstellung, ich (als Hausfrau) würde meinem Mann den Rücken für die Karriere frei halten und wir könnten uns das Einverdienermodell ja nur leisten, weil er so viel arbeiten und massig Geld verdienen können.
    Echt, das geht sowas an der Lebensrealität von uns und vielen anderen Familien, die ich kenne vorbei.
    #sauer

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

    Einmal editiert, zuletzt von Bryn ()

  • Zur Verteidigung sehr vieler Väter


    in meiner wahrnehmung sind das absolut nicht "sehr viele", sondern totale ringeltauben, ausnahmeerscheinungen, kollateralschäden.


    was peppersweet beschreibt, kenne ich hier als absolute regel. auch hauptverdienerinnen haben immer den größten teil der familiären organisation, verantwortung und oft sogar arbeit "am bein". ganz ganz schlimm finde ich, wenn der schwarze peter den frauen selber zugeschoben wird. das berühmte "an sich reißen".
    natürlich gibt es welche, die das tun. aber über solche zwangscharaktere (habe z.b. eine kollegin, die das wirklich zwanghaft immer und überall macht, aber diese hat keine kinder) rede ich hier nicht.


    meist hat das übernehmen von verantwortung und die einhaltung von qualitätsmaßstäben (!!!) absolut nichts mit "an sich reißen" von aufgaben zu tun. über die qualitätsmaßstäbe muss gesprochen werden, denn ja, die gibt es und NICHT alle ergeben so gar keinen sinn.


    da sind einmal die von außen strikt vorgegbenen anforderungen wie elterndienst im kindergarten, antanzen zum gespräch in der schule, aber auch andere dinge, die man verweigern kann mit unterschiedlichen konsequenzen.


    man muss das kind nicht mit sauberen, zueinander passenden, witterungsgemäßen kleidungsstücken ausstatten.
    man muss nicht dafür sorgen, dass es die verfatzten haare bürstet oder die zähne putzt.
    man muss ihm kein ausgewogenes, "gesundes" essen kochen.
    man muss nicht unterstützen, dass sich das kind jenseits von institutionen mit seinen freunden trifft.
    man muss nicht mit dem kind rausgehen oder am wochenende ausflüge machen.
    man muss dem kind nicht bei den hausaufgaben helfen.
    man muss nicht dem jugendlichen beim referat helfen.
    man muss das baby nicht nachts betreuen, wenn es "ohne grund" schreit und man schlafen will.
    man muss nicht den jugendlichen im motivationsloch unterstützen, sein instrument weiter zu lernen.


    das überleben die alle, manche sogar gut, wenn man es nicht macht.
    es gibt aber schon einen qualitätskonsens, zumindest in meinen kreisen, dass die o.g. punkte zur kinderbegleitung dazugehören.


    das verantwortungsgefühl dafür, dass es in der umgebung "rund läuft", kriegen nach wie vor die frauen zu 250% mehr ansozialisiert als die männer. ich selber mache keine ausnahme, fürchte ich, und wundere mich oft über die dickfelligkeit und dreiste faulheit meines bald 12jährigen sohnes und frage mich, was ich alles wo genau falsch gemacht habe. da kann pompeii untergehen, er macht seine sachen und drämelt ab und wenn ich hilfe brauche, muss ich ihm den arsch aufreißen deshalb. dass er schon mit anfasst bzw. hier was macht, wenn ich wirklich schwerST krank bin, macht es m.e. nicht besser, sondern schlimmer: ich weiß, er könnte theoretisch.


    das beobachte ich bei vielen männlichen zeitgenossen. einmal doofgestellt, einmal beamtenmikado... hilft fürs ganze leben. mutti richtets und wirds weiter richten. und ich finde DAS verwerflich und fürchterlich, weil männer keineswegs durchweg minderbegabt oder qua geschlecht für "einfühlende aufgaben" ungeeignet sind (<- das halte ich für maximalen bullshit).


    sich abweichungen von den konsensuellen und eigenen qualitätsmaßstäben nicht lange ansehen zu können und zwecks resssourcenschonung (!) die aufgaben halt selbst übernehmen anstatt einen mordskonflikt darüber anzuzetteln, das halte ich NICHT für verwerflich.





    dann wollte ich noch was zum "einfacheren teil" sagen. da stimme ich _persönlich_ emolga zu, und ich sitze "gemütlich im büro" (eine formulierung des grauens).


    ich habe beide teile in dieser """"familie"""" zu 100% an der backe. und nie, nie, nie, nie, nie war der kinderpart der "schwierigere" teil. die lohnarbeit und verdien-verantwortung fand ich immer zu 1.000% anstrengender, unbefriedigender, kotziger, nerviger, demütigend zum teil, erheblichst fremdbestimmter, mit schlimmen existenzängsten behaftet - was natürlich das kinderprogramm nicht ist. viele der mir bekannten frauen sehen das eher so wie ich, wobei ich auch welche kenne, die so extrem für ihren beruf brennen, dass ihnen dieser bzw. mehr zeit für diesen an der kinderfront schon fehlt (worum ich die frauen beneide). aber auch die finden das kinderprogramm nicht anstrengender, sie lieben nur halt einfach den job so, dass sie ihn durchweg vermissen.



    lg, patrick

  • Bryn, ich kann dich leider nicht zitieren, irgendwas klappt nicht:



    JA, das sehe ich auch so, die breite masse aller lohnarbeitenden macht keine "karriere".
    hier ging es aber speziell um karriere, oder nicht?


    zu 2.: ein gewisses einkommen muss sein, wenn eine familie von einem gehalt gut leben will. da MUSS also der verdiener einen bestimmten einsatz zeigen. das sehe ich ja selbst bei mir, und wir sind keine familie, sondern nur zu zweit! was für ein einkommen ist nötig, um z.b. 5 mann zu versorgen? ggf. sogar mit immobilienkauf? da kann mir niemand erzählen, dass riesig spielraum vorhanden wäre, um als alleinverdiener noch arbeitszeiten zu reduzieren etc., um an der familienfront so richtig einsatz zu bringen. und ja, da hält ihm ganz eindeutig die hausfrau den rücken frei. es ist einfach eine arbeitsteilung, daran ist ja auch nichts ehrenrühriges.


    jeder hat eben nur 100% zur verfügung. wer die noch zu 30% in die familie stecken muss/will, HAT auf der arbeit nur noch 70. und das reicht oft nicht, um eine familie alleine zu versorgen. GERADE in den "nicht-karriere-bereichen", wo einfach oft scheiße bezahlt wird.



    lg patrick

  • Ich mag deine Beiträge, patrick, auch wenn ich da immer die latente Wut rauslese,

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel ()

  • Ich fand und finde den Kinderpart auch nicht anstrengender als den Job. Abgesehen allerdings wohl von einzelnen Tagen in der Säuglings- und Kleinkindzeit. Mein "Job" ist eigentlich ein ganz "gemütlicher" Schreibtischjob, aber ich stehe da schon unter Erfolgsdruck und müsste eigentlich geistig immer ziemlich präsent sein ;) Wäre ich Alleinverdiener, hätte ich noch viel, viel mehr Druck, weil unsichere, befristete Arbeitsverhältnisse, da wäre es sicherlich angenehmer, diesen Part ganz dem anderen überlassen zu können! Mag sein, dass das im Supertraumbeamtenjob anders aussieht, aber wie häufig ist das?

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Also, wenn ich dich richtig verstehe, Patrick, sagst du:
    Frauen werden viel stärker darauf sozialisiert, Familienarbeit wahrzunehmen als Männer.
    Männer vermeiden Familienarbeit, indem sie sie übersehen oder sich ungeschickt anstellen.
    Die Frauen übernehmen dann lieber die Familienarbeit als sich darüber zu streiten.
    Für dich und die Frauen in deinem Umfeld ist diese Arbeit leichter und angenehmer als Erwerbsarbeit.


    Fazit: Die Frauen gehen den Weg des geringsten Widerstands, und das ist ok. Die Männer gehen den Weg des geringsten Widerstandes und das ist arschig.


    ?


    Zitat

    das verantwortungsgefühl dafür, dass es in der umgebung "rund läuft", kriegen nach wie vor die frauen zu 250% mehr ansozialisiert als die männer. ich selber mache keine ausnahme, fürchte ich, und wundere mich oft über die dickfelligkeit und dreiste faulheit meines bald 12jährigen sohnes und frage mich, was ich alles wo genau falsch gemacht habe. da kann pompeii untergehen, er macht seine sachen und drämelt ab und wenn ich hilfe brauche, muss ich ihm den arsch aufreißen deshalb. dass er schon mit anfasst bzw. hier was macht, wenn ich wirklich schwerST krank bin, macht es m.e. nicht besser, sondern schlimmer: ich weiß, er könnte theoretisch.


    Na ja, ihr habt ein Eltern-Kind-Verhältnis. Ich war genauso wie dein Sohn. Meine Mama hat geschimpft und durchaus darauf bestanden, dass wir Sachen machen, anmotzen und hinterherkontrollieren inklusive. Das hatte aber praktisch keinen nachhaltigen Effekt.


    Zitat

    das überleben die alle, manche sogar gut, wenn man es nicht macht.
    es gibt aber schon einen qualitätskonsens, zumindest in meinen kreisen, dass die o.g. punkte zur kinderbegleitung dazugehören.


    Gibt es den wirklich? und gibt es den in der Form, dass beide dafür verantwortlich sind? Da habe ich doch arge Zweifel dran, solange die Frauen so viel mehr Verantwortung übernehmen.
    Ich würde übrigens manches davon anders sehen oder anders machen. Wenn ich dann eine Partnerin oder einen Partner hätte, der/dem das aber wichtig ist, es so zu handhaben, würde ich auch sagen: Ja, dann mach du halt.