Karriere und Kinder

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  • Was ich mich im Zusammenhang mit dem Thema Karriere immer frage ist, was überhaupt die Kriterien dafür sind, dass jemand "Karriere" macht, z.B. eine Führungsposition o.ä. bekommt. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass ich schätzungsweise 80% meiner (ehemaligen) Chefs, Profs (gilt jeweils für männlich und weiblich) usw. für fehlbesetzt halte/hielt, weil sie mE fachlich und/oder sozial nicht die Kompetenz hatten, die sie für den Posten hätten haben sollen. Und da frage ich mich, wie diese Leute an diese Posten gekommen sind. Hoher zeitlicher Einsatz? Zur rechten Zeit am rechten Ort? Bei Vorgesetzten eingeschleimt?
    Meiner Meinung nach wären jedenfalls viele der höherrangigen Posten besser besetzt, wenn man jemanden mit besserer Kompetenz wählen würde, selbst wenn ein 100- oder 120-prozentiger zeitlicher Einsatz nicht drin ist. Wenn ich mich mit anderen unterhalte, scheint es mir, dass das nicht nur meine Erfahrung ist, sondern dass es durchaus viele Chefs gibt, die mit null Plan agieren. Ein paar Highlights gibt es hier und da, wo ich echt denke: Ja, das passt. Aber so die große Masse? Eher nicht. Und mit hohem zeitlichem Einsatz Mist zu verzapfen bringt es dann auch nicht.


    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder kennt ihr eher Leute weiter oben auf der Karriereleiter, bei denen ihr meint, dass die da genau richtig sind?


    Beste Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • So kommentare sind doch immer eine Katastrophe. ich denke immer, da sitzen eben lauter frustrierte Leute, die nix anderes zu tun haben und ihre Bitterkeit dortlassen wo sich keiner dagegen wehren kann. Das kann man doch nicht ernst nehmen.


    Der Artikel selbst finde ich aber zutreffend, aber auch ein wenig bizarr. Da geht es um die oberste Fuehrungsebene der wertvollsten Unternehmen .. wir reden also von einer Untergruppe von vielleicht 200 Menschen. Von denen die meisten Maenner sind .. schon so eine Sache. Aber ich bin sicher, dass jeder dieser Maenner nicht nur sehr gut in dem ist, was er tut, sondern auch sehr ehrgeizig und jemand fuer den seine Arbeit quasi alles ist. Die Frage ist, ob "normale" Menschen damit ueberhaupt konkurrieren wollen? Ob Eltern, die auch Zeit fuer ihre Kinder nehmen wollen, das leisten koennen. Und eben das Problem .. es gibt genug Menschen, die sich entweder gar keine Kinder anschaffen oder aber eine/n passende/n Hausfrau/Hausmann dazu, der die Kinder quasi alleinerzieht.


    Wenn wir vom mittleren Management ausgehen oder kleineren Firmen, macht so eine Analyse sehr viel mehr Sinn und das ist auch ein realistisches Karriereziel .. wenn man denn BWLer o.ae. ist. Was auch fuer die meisten von uns schonmal nicht zutrifft.


    Fuer mich ist Karriere jedenfalls etwas anderes als Firmenleitung. Ich koennte wohl in die Unternehmensberatung einsteigen bzw. haette koennen ... aber ich habe schon bewusst nicht BWL studiert, weil mich das gar nicht interessiert.


    Was die Bosse betrifft. Ich kenne sehr gute Profs, die ihren Job fantastisch machen und solche, die ihr Ding durchziehen .. forschen, aber auf allen anderen Ebenen versagen. Ich kenne nicht viele Wirtschaftsbosse. Ein guter Freund von uns leitet ein mittelgrosses Unternehmen. Um dort hinzukommen hat er mit seiner Familie etliche Jahre im Ausland verbracht (z.b. in der Ukraine .. also nix glamoroeses) und verbringt mind. 2-3 Wochen jeden Monat sonstwo auf der Welt. Wenn er mal hier ist, dann nimmt er sich auch mal nen halben Tag frei fuer die Kinder u.ae.. Wie sich das mit einer Teilzeitstelle oder geregelten Arbeitszeiten vereinbaren lassen soll, ist mir schleierhaft. Und ob er in seinem Beruf gut ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich traue es ihm zu.


    Andere Bekannte von uns arbeiten beide in solchen Jobs .. beide in hoeheren leitenden Positionen. Die haben halt eine Kinderfrau, die bei ihnen lebt und die Kinder gross zieht (4 Kinder haben die auch) .. die kommt auch mit auf Reisen oder Feiern usw. Dann ist es auch egal ob die Kinder krank werden, Dienstreisen anstehen usw. Nur dass ist dann der Punkt, wo ich fuer mich sagen kann .. in der Situation wuerde ich keinen Sinn in den Kindern sehen (ausser meine Gene weiterzugeben). Aber das muss jeder selbst entscheiden denke ich. Die Kinder sind mit der Kinderfrau sicher auch gluecklich, aber die meisten von uns werden sich so jemand schlicht nicht leisten koennen .. auch mit zwei Vollzeitgehaeltern. Wir jedenfalls koennten das nicht .. selbst am Ende unserer potentiellen Karriere.

  • Was ich mich im Zusammenhang mit dem Thema Karriere immer frage ist, was überhaupt die Kriterien dafür sind, dass jemand "Karriere" macht, z.B. eine Führungsposition o.ä. bekommt. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass ich schätzungsweise 80% meiner (ehemaligen) Chefs, Profs (gilt jeweils für männlich und weiblich) usw. für fehlbesetzt halte/hielt, weil sie mE fachlich und/oder sozial nicht die Kompetenz hatten, die sie für den Posten hätten haben sollen. Und da frage ich mich, wie diese Leute an diese Posten gekommen sind. Hoher zeitlicher Einsatz? Zur rechten Zeit am rechten Ort? Bei Vorgesetzten eingeschleimt?


    Etwas OT, das erinnert mich an etwas worüber ich vor kurzem gelesen habe: http://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip Das würden deine Erfahrungen ja bestätigen ;)

  • Etwas OT, das erinnert mich an etwas worüber ich vor kurzem gelesen habe: http://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip Das würden deine Erfahrungen ja bestätigen ;)


    Das ist ja klasse! Danke für den Link, Liara, ich habe mich köstlich amüsiert. Genau so, wie es dort beschrieben ist, scheint es mir auch manchmal.


    Beste Grüße,
    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05