Mathetest, 2. Klasse - Kind hat andere Lösungswege als von Lehrerin vorgesehen gefunden

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Liebe kluge #rabe #rabe #rabe


    unser Großer hat heute einen Mathetest wiederbekommen. Ich bin jetzt etwas im Zwiespalt. Da ich zu rascher Kritik an Lehrkräften neige #schäm #angst frage ich euch erst mal. Thema war Division und Multiplikation. Es waren Bildchen aufgemalt, bspw. 15 Äpfel und es sollten immer 3 auf einem Tisch liegen. Kind rechnet 15:5=3 und schreibt als Lösingssatz: Es sind 5 Tische. Für den Lösungssatz bekommt es einen Punkt. Für die Gleichung 0 Punkte (noch mehr tut meinen Augen ja fast das f neben der Gleichung weh). Oder es sit eine zeichnung: 2 Luftballonsträuße mit jeweils 5 Luftballons. Kind schreibt als Gleichung dazu: 5x2=10 und bekommt dafür nur 1/2 Punkt. Zur Aufgabe 6x2=12 malt er 2 kreise mit jeweils 6 Kullern drin. Für die Lösung 12 bekommt er einen Punkt, die Zeichnung ist falsch.
    Anderes Bsp. 30 m lange Schnur soll in in gleiche Stücke á 5m geschnitten werden. Eine Lösungsskizze wird gefordert, hat er nicht gezeichnet, aber im Kopf richtige Antwort ausgerechnet und als Antwortsatz hingeschrieben. Bei dieser Aufgabe bin ich noch am ehesten geneigt, zu denken, dass eben gleichzeitig noch ein bisschen Geometrie abgeprüft werden sollte.


    Einfach unterschreiben und fertig? Innerlich sträube ich mich dagegen, weil ich denke: wenn es darum geht, im Test zu überprüfen, ob das Kind dividieren und multiplizieren kann, dann sind die PUnktabzüge nicht gerechtgertigt. Geht es darum, seine Konzentration zu überprüfen, dann sind die Punktabzüge i.O.


    Ich will nicht unebdingt schon wieder auf der Matte stehen, die Kommunikation mit der Lehrerin ist z.Z. ganz gut und ich bin in diesem Schuljahr auch sehr kooperativ, was meinem Kind letztlich ja mehr nützt.


    Vielleicht ist hier ja sogar jemand, der/die Mathe in der Grundschule unterrichtet und kann mir dazu was sagen.
    Dankeschön! #blume



    Edit: Falsche Rechenart korrigiert.

  • Hm, ich denke, hier geht es ja nicht nur um Rechnungen, sondern um die Logik. Also er kommt vielleicht auf das richtige Ergebnisse, in der Praxis ist es aber falsch. Denn es macht natürlich einen Unterschied, ob ich 12 Teile habe und gebe die in bündeln von zwei an sechs Leute, oder ob ich 2 Bündel a 6 Teile gebe.


    Und wenn da steht, bitte skizzieren, gehört zur Lösung auch eine Zeichnung, sonst ist die Aufgabe nicht vollständig erfüllt.


    Ich würde es daher eher zum Anlass nehmen, diese unterschiede noch mal aufzuzeigen und verdeutlichen, dass es wichtig ist genau zu lesen.



    Denn gerade in Vorbereitung auf spätere kompliziertere rechenwege ist der Lösungsansatz wesentlich wichtiger, als ein (zufällig) richtiges Ergebnis.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Keiner eine Idee? auch von den Nicht-Lehrern? Kann ja gut sein, dass ich das völlig falsch sehe und die Lehrerin absolut korrekt benotet. ich bin einfach unsicher und will die Lehrerin eben v.a. nicht ungerechtfertigt kritisieren.

  • Ebura: Danke für deine Antwort! Gerade mit der Skizze gebe ich dir recht, hatte ich ja auch schon so angedeutet. Vermutlich ist ihm nicht klar, dass der Lösungsweg halt auch wichtig ist. Interessant ist halt, dass er bei den Textaufgaben (statt Bildchen) die Lösungswege absolut wie erwünscht gefunden hat. Aufgabe bei den Bildchen war einfach: Schreibe zu jedem Bild eine Multiplikationsaufgabe - ein bisschen schwammig, wie ich finde, wenn dann nur eine Reihenfolge der Muliplikatoren richtig ist, oder?

  • Ich würde mir die Aufgaben erstmal nochmal sehr genau alleine anschauen.
    Mir ist vor allem bei der Luftballon-Aufgabe nicht klar geworden, was erwartet war.
    Bei der Apfelaufgabe mag es sehr streng bewertet sein und es wäre mit Sicherheit glücklicher, eine kurze Erklärung statt eines simplen f an eine mathematisch richtige Gleichung zu setzen. Allerdings wäre aus der Aufgabenstellung wohl eben 15:3=5 erwartet gewesen.
    Auch die Murmelaufgabe ist streng bewertet. Allerdings lege ich bei meinen Kindern auch Wert darauf, dass sie die Aufgabenstellung richtig lesen. Das ist einfach fürs Leben wichtig.
    In den ersten beiden Klassen dreht sich vieles noch um Arbeitsmethoden, Arbeitsweisen.
    Und da ist es durchaus ein Unterschied, um mal eine Aufgabe zu nehmen, die bei uns vorkam, ob man 12 Dosen in seinem Korb hat und schon 5 ins Regal gestellt hat, oder ob man von 12 Dosen im Regal schon 7 in den Korb geladen hat.


    Bei solchen Auffassungsunterschieden, bei denen klar zu erkennen ist, dass ein Kind die Rechenart richtig beherrscht, versuche ich genau das meinen Kindern zu erklären und sie damit zu ermutigen. Dann erkläre ich ihnen aber, dass es auch dazu gehört, die Aufgabenstellung richtig zu lesen oder genau hinzuschauen.


    Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich mit meinem Kind den Test anschauen und für die Bewertung sensibilisieren. Dass es seine Sache gut gemacht hat, dass es die Bewertung aber auch nachvollziehen kann. Ich hätte Hemmungen, deswegen zum Lehrer zu gehen - einerseits ist es streng bewertet, ja, andererseits frage ich mich, wobei mein Kind mehr lernt fürs Leben: Wenn ich die Note/Bewertung ausdiskutiere oder mit ihm gemeinsam drauf schaue und verstehe, woran es liegt.
    Dazu kommt, zumindest bei uns, dass die Noten der 2. Klasse normalerweise keinerlei weitere Bedeutung haben. Wäre mein Kind versetzungsgefährdet oder würde es um die weiterführende Schule gehen, würde ich das allerdings differenzierter betrachten.

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

  • Danke für deine Antwort, Darujo! ja, zur Lehrerin gehen wäre vermutlich doof, hab da ja auch Hemmungen, weil ich es von mir kleinkariert finden würde.
    Was mich wohl ärgert, ist die strenge Bewertung bei sehr schwammig formulierten Aufgaben. Da muss das Kind schon sehr genau erinnern, wie die Übungsaufgaben im Unterricht erklärt wurden. Das ist mir eben durch dein Post klar geworden.
    Natürlich hat die Note für die Schullaufbahn keine Bedeutung. Darum geht es mir nicht sonder um die motivation meines kindes.

  • na, da lernt das kind dann gleich das wichtigste für das schulleben: herausfinden was der lehrer/die lehrerin für die richtige antwort hält, bzw. wie die frage gemeint war.

  • Das kann ich gut verstehen. Vor allem wenn ich darüber nachdenke, wie frustriert mein Großer, auch 2. Klasse, manchmal heimkommt mit seinen Tests. Ich würde in dem Fall auf alle Fälle betonen, dass die Rechnung an sich richtig ist, aber in dem Zusammenhang nicht in dieser Form gefragt war. Ihr habt bestimmt auch mit Umkehraufgaben gerechnet, oder?
    Daran würde ich es nochmal erklären.

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

  • unser Großer hat heute einen Mathetest wiederbekommen. Ich bin jetzt etwas im Zwiespalt. Da ich zu rascher Kritik an Lehrkräften neige #schäm #angst frage ich euch erst mal. Thema war Division und Multiplikation. Es waren Bildchen aufgemalt, bspw. 15 Äpfel und es sollten immer 3 auf einem Tisch liegen. Kind rechnet 15:5=3 und schreibt als Lösingssatz: Es sind 5 Tische. Für den Lösungssatz bekommt es einen Punkt. Für die Gleichung 0 Punkte (noch mehr tut meinen Augen ja fast das f neben der Gleichung weh).


    Die "richtige" Rechnung waere gewesen
    15:3=5, denn die Frage war ja wieviele Tische fuer 15 Aepfel mit 3/Tisch.
    Die Rechnung deines Kindes ist mathematisch interpretiert
    (15 Aepfel) / (5 Tische) = (3 Aepfel pro Tisch),
    das stimmt mit der geforderten Apfelanzahl pro Tisch ueberein, somit ist 5 die richtige Antwort.
    Ist aber in dem Sinne nicht die Glg, die die Frage loest, sondern eine Umstellung.
    Das kann man jetzt Kruemelkacken nennen, auf der anderen Seite war mir als Grundschulkind lange Zeit nicht klar, ob Division und Subtraktion nun kommutativ ist oder nicht, und ich habe dann auch immer ein bisschen geraten und gehofft, also da wuerde ich schauen, dass dein Sohn das verstanden hat.


    Zitat


    Oder es sit eine zeichnung: 2 Luftballonsträuße mit jeweils 5 Luftballons. Kind schreibt als Gleichung dazu: 5x2=10 und bekommt dafür nur 1/2 Punkt. Zur Aufgabe 6x2=12 malt er 2 kreise mit jeweils 6 Kullern drin. Für die Lösung 12 bekommt er einen Punkt, die Zeichnung ist falsch.


    Das finde ich wiederrum bescheuert, denn Multiplikation ist ja kommutativ, also es ist voellig egal ob 5x2 oder 2x5 oder 6 Kreise mit 2 Kullern oder umgekehrt...haben die da event. ein Schema F in der Schule gelernt, also man nimmt zuerst die Anzahl der Mengen (Luftballonstraeusse) und dann die jeweilige Anzahl der Elemente?


    Edit: Falsche Rechenart korrigiert.

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Hilda, ich finde Du kannst wenn Du unsicher bist, die Lehrerin ruhig fragen. Es komt halt darauf an mit welchem Ton und welcher Grundeinstellung Du bei ihr auftauchst. Gegen eine interessierte Nachfrage ist miener Meinung nach nix einzuwenden. bei der Lehrerin wütend auf der Matte zu stehen und gleich draufloszukritisieren ist nicht hilfreich (das ist ein Extrem, ich möchte Dir das nicht unterstellen).

  • Hilda, 15:5=3 ist es dem Fall schlicht nicht korrekt, weil 15:3=5 rauskommen sollte -> 5 ist die Antwort, nicht 3.
    Beim Rest: ja, hier wurde auch drauf geachtet, daß man eben 6 Kreise mit 2 Murmeln malen sollte, weil 6x2 Murmeln und nicht 2x6Murmeln - sie haben dann allerdings schon noch durchgenommen, daß beides dasselbe ergibt, aber systematisch richtig bei "zeichne 6x2" wäre nur eine Lösung und nicht beide...
    Ich würde eher mit dem Kind reden und nochmal verdeutlichen, daß die richtige Reihenfolge entscheidend ist und nicht nur das richtige Ergebnis... auch wenn man sich denken mag, mein Gott, ob jetzt 6x2 odr 2x6, ist doch eh das gleiche...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • aber systematisch richtig bei "zeichne 6x2" wäre nur eine Lösung und nicht beide...


    Das Problem ist ja, dass die Aufgabenstellung nicht so eindeutig gestellt war. Sondern bspw. Bildchen (2 Luftballonsträuße á 5 Ballons) und dazu: Schreibe zum Bild eine Mulitplikationsaufgabe. Und ich habe ein Problem damit, meinem Kind zu erklären, dass nur 2x5=10 korrekt wäre. Ist halt Schema F und das stört mich. Eben dieses erahnen müssen, was jetzt die Lehrkraft hören will. Dabei raus kommen dann Mittelstufen-Schüler, die verzweifet sind, wenn sie Aufgaben kriegen, bei denen sie selber denken sollen und es eben nicht, die eine richtige Antwort gibt, weil ihre eigenen Gedanken und Sichtweisen gefragt sind.


    Es ist halt sogar in Mathe nicht einfach, eindeutige und klare Aufgabenstellungen zu finden. (Das meine ich jetzt nicht ironisch oder so, weiß ja selber, wie schwierig es ist, verständliche und eindeutige Aufgaben zu stellen ...)


    Danke, Iffebim, jetzt weiß ich weshalb ich bei der Divisionsaufgabe nur etwas Bauchgrummeln hatte, aber bei der Multiplikationsaufgabe mich glatt zusammenreißen musste, nix daneben zu schreiben.

  • Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum "2 Sträuße mit je 5 Ballons (2*5)" richtig ist, aber "5 Ballons in je zwei Sträußen (5x2)" falsch.
    Mit der Aufgabenstellung wären für ich beide Lösungen richtig (bin aber keine Expertin). An der Stelle würde ich aber tatsächlich mal mit der Lehrerin sprechen. Es kann zum Einen sein, dass bei der Aufgabe ein Aspekt dabei ist, den man als nicht-Lehrer eben nicht sieht. Zum Anderen kann aber auch die Lehrerin übersehen haben, dass man die Aufgabe auch so lesen kann. Lehrer sind ja auch nur Menschen. Vielleicht ist ihr auch gar nicht bewusst, dass die Aufgabe nicht klar gestellt ist.


    übrigends bezieht sich das f neben der Gleichung 15:5=3 ja nicht auf das Ergebnis, das ist natürlich richtig. Es bezieht sich darauf, dass es die falsche Gleichung ist. Ich denke das solltest Du vielleciht auch nochmal mit Deinem Sohn besprechen und ihm den Unterschied nochmal sagen (falls Du das icht schon längst hast) sonst fühlt er sich evtl ungerecht behandelt.


    ich muss nochmal editieren: ich denke ich habe die 2*5- und die 6*2-Aufgaben jetzt verstanden #schäm
    Es geht darum Etwas in Mengen zusammenzufassen. Es sind insgesamt 10 Luftballons die zu zwei Sträßen zusammengefasst sind von denen jeder 5 Ballons enthält. Genauso sind es 6 Kreise die jeweils 2 Murmeln enthalten. Man geht quasi immer von der groben zur feinen Struktur, versteht mand as?

  • Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum "2 Sträuße mit je 5 Ballons (2*5)" richtig ist, aber "5 Ballons in je zwei Sträußen (5x2)" falsch.
    Mit der Aufgabenstellung wären für ich beide Lösungen richtig (bin aber keine Expertin). An der Stelle würde ich aber tatsächlich mal mit der Lehrerin sprechen. Es kann zum Einen sein, dass bei der Aufgabe ein Aspekt dabei ist, den man als nicht-Lehrer eben nicht sieht. Zum Anderen kann aber auch die Lehrerin übersehen haben, dass man die Aufgabe auch so lesen kann. Lehrer sind ja auch nur Menschen. Vielleicht ist ihr auch gar nicht bewusst, dass die Aufgabe nicht klar gestellt ist.


    Ich hatte oben gemutmasst, dass event. Division eingefuehrt wurde als
    "x*y bedeutet in x Mengen sind jeweils y Elemente"
    Demnach waere die richtige Interpretation von 2 Straeussen mit 5 Ballons 2 Mengen mit jeweils 5 Elementen sind 2*5 und nicht 5*2.
    Was natuerlich mathematisch Humbug ist, aber vllt wurde es so erklaert...

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Ich verstehe die bewertung und ich denke, es ist wichtig, dass dein sohn das auch versteht.


    es ist einen unterschied, ob ich sage 6x2 oder 2x6. Das ergebnis beider rechnungen ist natuerlich dasselbe, aber die bedeutung der gleichung ist eine andere. Und ich denke genau das ist es , was er derzeit lernen soll.


    Ich finde es aber genau deshalb bescheuert, dass sowas bewertet wird. Dein sohn kann offensichtlich rechnen, hat aber einen grundlegenden denkfehler in der herangehensweise. Solange der ihm bewusst ist und er es sich nur einfacher macht ... wunderbar. Aber er sollte eben den unterschied verstehen ... und nicht lernen, dass eins wertvoller ist als das andere.



    Ich wuerd das einfach unterzeichnen und stattdessen meinem kind erklaeren, was das problem ist und darin bestaerken, dass es super rechnen kann ... nur eben an beispielen den unterschied in der reihenfolge verdeutlichen.

  • PS Ich hatte wie gesagt in der Grundschule lange Zeit nicht verstanden, dass a-b nicht das selbe ist wie b-a. Da wir keine negativen Zahlen kannten, habe ich einfach immer die Differenz gebildet. Event. dient dieses Kruemelkacken bzgl. 2*5 und 5*2 dazu, erstmal zu lehren, dass man nicht zwingend davon ausgehen darf, dass Verknuepfungen kommutativ sind, und nur spezielle es tatsaechlich sind?

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • danke belleamie, so versteh ich das jetzt auch :)
    Iffebrim nein. Das wäre für die Multiplikation ja einfach falsch, die ist kommutativ. Es kommt wohl wirklich auf die Bedeutung an und jetzt seh ich auch ein, wie wichtig das ist.
    Man braucht diese Grundvorstellung, dass Gleichungen auch eine Bedeutung haben und dass es auf eben diese auch ankommt. Die Schüler sollen später ja viel komplexere Modellierungsaufgaben lösen. Dazu muss man wissen wie man Bedeutung in Gleichungen umwandeln kann (mathematisieren) und danach die Lösung auch wieder im Sinne des Ausgangsproblems interpretieren muss.

  • Eure Erklärungen, weshalb es wichtig sein kann, darauf zu achten, ob 6x2 oder 2x6 da steht, leuchten mir durchaus ein. Aber kann man das dann irgendwie in eine verständliche und eindeutige Aufgabenstellung packen?
    Ich glaube halt nicht, dass er einen Denkfehler hat in der Herangehensweise, sondern das das evtl. nicht erklärt wurde? Passiert einem ja mitunter, dass man Sachen, die man selber total einleuchtend findet, nicht großartig erklärt. Finde ich menschlich erst mal. Ist halt die Frage, wie man das dann bewertet und wie die Aufgabenstellung gestellt ist.


    Ich habe die Arbeit unterschrieben und fertig. Mein Kind war heute - nach einem langen Schultag - nicht mehr in der Stimmung groß über die Arbeit zu reden. Muss ich erst mal so hinnehmen. Mir geht es ja schon darum, dass seine Noten ihn motivieren und seinem Können in Mathe (er ist im Rechnen absolut fit) entsprechen können. Bisher hatte er oft einfach echt heftig viele Schusselfehler drin, das war dieses mal nicht. Dafür eben so ein paar Aufgaben, bei denen ich mich frage, ob er sich ungerecht behandelt fühlt.


    Edit: ich muss vielleicht ehrlicherweise dazu sagen, dass ich Textaufgaben in Mathe total gehasst habe. Ich hab mich immer gefragt, weshalb die nicht einfach die reine Rechenaufgabe stellen und fertig. Und solche Bildchen und Aufgaben dazu, wären mir ein graus gewesen.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man eine Aufgabe eindeutig und korrekt formuliert, wird sie für viele Schüler oft völlig unverständlich. Ich vermute eigentlich eher, dass die Sache im Unterricht ausführlich besprochen wurde und die Lehrerin daher die Aufgabe nicht präziser formuliert hat. Die Schüler sollten eben aus dem Unterricht heraus genau wissen, wie es gemeint war. Es kann passieren, dass es trotzdem einige nicht mitkriegen. Das ist in eurem Fall gar kein so schlimmes Drama. Es ist ein systematischer Fehler. Wenn du oder die Lehrerin das mit ihm klärt, dann macht er den vermutlich nie mehr und das Problem ist beseitigt.

  • Sehe ich auch so.


    Ob das Problem darin liegt, dass es nicht gut genug erklaert wurde oder er es trotz guter Erklaerung so nicht verstanden hat, kann ich natuerlich nicht beurteilen. Aber ich denke mir bei meinen Kindern dann immer, wenn es da ein Verstaendnisproblem gibt, dann versuche ich es halt zu klaeren .. egal woher das nun beruht.


    Textaufgaben halte ich eigentlich fuer sehr wichtig. Reine Mathematik begegnet einem im Leben doch gar nicht so oft bzw. wir reine Mathematik heutzutage eh von Maschinen erledigt. Kein Kassierer muss heute rechnen koennen.


    Aber im Alltag begegnen uns am laufenden Band mathematische Probleme und das sind eben Kontextprobleme. Und genau darin liegt auch der Sinn von Textaufgaben .. in einem Kontext ein Problem identifizieren und eine passende Loesung finden.


    Ich wuerde es eher anders sehen und sobald die Grundrechnung halbwegs klar ist ganz weg von stupidem Rumgerechne kommen. Es sei denn man erreicht dann die hoehere Mathematik, wo selbst simple Gleichungen nicht mehr einfach zu loesen sind. Und auch da dienen diese ja (ausser den Mathematikern selbst) immer nur zum Loesen von Kontextproblemen komplexerer Art .. ist schon immens wichtig, dass man solche Probleme mittels Gleichungen formulieren kann .. und das muss eben von Anfang an exakt sein. Auch wenn es bei einfachen Problemen oft Abkuerzungen gibt, die einem erstmal sinnvoller oder genausogut erscheinen.