Bei deinen Argumenten, liebe gelöscht, frage ich mich, ob nicht ein Großteil dieser Vorzüge auch beim systematischen Lernen von Italienisch oder Spanisch zu erreichen wären.
Ich habe selbst vier Jahre ganz gerne und gut Latein gelernt und habe in Sprachwissenschaften promoviert. Dennoch bemühe ich mich, den mit dem Latinum einhergehenden latenten Standesdünkel nicht an meine Kinder weiter zu geben. Letztendlich kann ich Mathematik und Fremdwörter auch um ihrer selbst willen lernen und die frei werdende Lebenszeit für eine Reise nach Rom und Pompeji nutzen und dort italienisch sprechen...
Hier gibt's demnächst auch so eine unvoreingenommene Infoveranstaltung zum Thema Latein. Auf dem Podium: eine Lateinstudentin, ein Lateinlehrer, ein Lateinprofessor. Klar, dass die ohne Latein nicht durchs Leben kämen
Und ainu: ehrlich, klar ist das kulturell wichtig, was du da tust. Aber wie es um deine Chancen, langfristig bezahlte Beschäftigung zu finden steht, weißt du selbst. Da hilft Latein leider wenig weiter.
Mir tut's ein bisschen weh, so Ökonomie-orientiert zu denken. Aber all die hübschen rationalen Argumente für Latein sind doch irgendwie Liebhaberei (und das was bleibt ist, dass die Peergroup in einer Lateinklasse eventuell gediegener ist, weil die Eltern noch am Standesdünkel hängen. Davon versuche ich, mich frei zu machen.)
Kinder, die ein Musikinstrument lernen, zeigen durchschnittlich auch bessere Leistungen als jene, die das nicht tun.
Kinder, die mehrere Stunden zusätzlich Mathe erforschen, werden das wohl auch besser tun als andere. Wenn das Kind nicht von selbst eine große Begeisterung für und Sehnsucht nach Latein hat, darf es gerne etwas anderes lernen.