Krabbelbaby, großer Bruder und Spielsachen...

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo liebe Raben,


    vielleicht habt ihr ja ein paar gute Tipps.


    Der Kleine, 7 Monate alt, macht seit 3 Wochen das Haus unsicher. Der Große (3) kriegt regelmäßig Ausraster, weil sein Spielzeug natürlich sehr interessant gefunden wird.
    Wir haben eine große Wohndiele, an die die Kinderecke angrenzt. Ich passe auf, wenn ich mit dem Kleinen in der Kinderecke bin, dass er nichts kaputt macht und frage den Großemn explizit, was zum Spielen freigegeben ist.
    Wenn er aber Kram in der Wohndiele liegen lässt, dann finde ich, dass er damit leben muss, dass der Kleine da dran geht. Wir sprechen hier zB. vom Rutschauto, Büchern, Holztieren usw.
    Wir haben dem Großkind also gesagt, dass alles, was der Kleine nicht haben soll, in die Kinderecke gebracht wird.
    Ich habe mir viele Gedanken über das Thema teilen gemacht und finde nicht, dass Kinder alles und jederzeit teilen müssen.


    Hier zuhause bin ich mir grad nicht sicher, wie ich darüber denke. Die Spielsachen gehören nunmal alle dem Großen, aber wie ist das, wenn er die Sachen gerade gar nicht benutzt? Muss der Kleine grundsätzlich "Rücksicht" nehmen? Ist es Prinzipienreiterei, wenn ich verlange, dass der Kleine am Rutschauto stehen üen darf, wenn der Bruder es grad nicht braucht? Hier ist momentan immer so viel Geschrei wegen sowas.
    Es gibt auch Situationen, in denen er total großzügig ist und den Kleinen mit allem Spielen lässt, bzw. ihn konkret einlädt oder ihm Sachen bringt.


    Gibt sich das irgendwann? Brauchen wir irgendwie "Regeln"?
    Ich bin grad etwas planlos, was man von einem Dreijährigen erwarten und verlangen kann und was nicht...


    Danke fürs Lesen. :)

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

  • ich hab vieles recht schnell als 'kinderspielzeug' deklariert. was er nicht braucht, darf der kleine angucken/ansabbern/benutzen. klar hat der große dinge, die er dem kleinen nicht geben mag, das wird auch akzeptiert und von uns so weitergegeben. aber das allermeiste, was er mal bekommen hat in seinem kurzen leben, ist inzwischen für beide kinder da. irgendwie haben wir damit die schlimmste 'meins'-phase umschifft. wir hätten gar nicht die möglichkeiten hier explizit ne spielecke für eins der beiden kinder zu errichten. max bringt aber auch mal sachen in sicherheit im 'kinderzimmer'.
    Also: einzige regel, wenn etwas gerade bespielt wird ist es eben nicht für den anderen da. man kann fragen, ob man es auch mal haben kann (bringt noch nicht sooo viel, aber der kleine gibt auch schon ab)
    wenn der große mit papa lego baut, versuche ich Ole abzulenken. das is bissl blöd gerade. max is gerade draußen aus der 'ich mach alles erstmal kaputt'-phase und Ole fängt gerade damit an..

    • Offizieller Beitrag

    Hallo :-),


    unsere Kinder haben einen Abstand von zwei Jahren. Ich finde auch, dass Kinder nicht immer alles Teilen müssen. Bei Süßigkeiten zum Beispiel, oder wenn eins der Kinder etwas expiziet geschenkt bekommt, dann entscheidet der Beschenkte. ABER bei Spielsachen ansonsten gibt es hier ein Spielzimmer für beide Kinder. Das klappt eigentlich ganz gut. Wenn sich die beiden Streiten um Dinge, die erst gerade zum Geburtsatg oder Weihnachten geschenkt wurden, dann erinnere ich dran wer es eigentlich geschenkt bekommen hat. Und ganz besonderst geliebte Teile von einem Kind stelle ich auch mal hoch (damit der Große sein Lieblingsauto mit den vielen Kleinteilen nicht teilen muss). Aber im Grunde wird alles bespielt. Für später kann ich mir vorstellen, dass jedes Kind einen Platz, oder eine Truhe hat wo die liebsten Teile reinkommen und wo das andere Kind nicht dran darf ohne zu fragen etc, - aber so lange es so klappt soll es so bleiben.


    Frag deinen Großen doch mal was seine Lieblingssachen sind und findet einen Ort dafür und erkläre ihm auch, dass das Baby auch groß wird und mit den anderen Spielsachen spielen wird.


    Das wird sich schon finden #ja


    LG,
    Nasenbär

  • Danke, ihr zwei.
    Findet ihr denn, dass das auch schon für unsere Alters-Konstellation gilt? Das Baby ist ja erst 7 Monate alt und würde sich ja theoretisch mit allem abfinden, was man ihm gibt. Ich könnte also für den Großen immer organisieren, dass ich sein nein hinnehme und dem Baby was anderes suche. Wenn es jetzt schon älter wäre und es wirklich konkret um spezielle Spielsachen ginge, die von dem Baby bespielt werden wollen (und nicht "einfach nur" dieses Ich-stcke-alles-in-den-Mund-was-meinen-Weg-kreuzt), dann wäre ich da auch klarer in meiner Position.
    Ich denke halt im Moment immer: Najaa, J. nimmt ja auch einfach seine Rassel, wenn er jetzt das Bilderbuch nicht haben kann. Und für F. ist es eine völlig neue Situation, dass J. jetzt überall rumwuselt.
    Aber es geht mir halt auch total gegen den Strich, dass er J. dann vom Auto wegschubsen will und es dringend braucht, obwohl er grad ganz woanders beschäftigt war eigentlich.
    Ich glaub, ein Punkt ist auch noch: Wenn ich das so durchsetzen will, wie ihr das jetzt in Teilen beschrieben habt, dann wird das hier eine einzige Brüll-Suppe und vor der drücke ich mich. ;)


    Ich merke, dass ich grad super verkopft da drin bin und versuche jetzt, mich zu entspannen und zu vertrauen, dass es sich finden wird.
    Mir war nur wichtig zu hören, ob ihr findet, dass man das von unserem Großen durchaus verlangen kann, bzw. dem Baby auch "Rechte zuspricht".


    Liebe Grüße. :)

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

  • ich denke, dass dieses eine Jahr mehr, dass dein großer alleine hatte, auch ein bissl mehr stresspotential bietet. vor allem weil zwischen 2 und 3 so irre viel passiert.


    ich hab das vorhin glaub ich gar nicht geschrieben (weil mein chaoszwerg MEINEN laptop zerstören wollte #freu) aber ich finde prinzipiell auch, dass man nicht alles teilen muss. spielzeug ist hier halt überwiegend allgemeingut. deswegen kann man da auch mal dran erinnern, wenn der große kreative Dinge mit der Motorikschleife veranstaltet und der kleine da aber gern die kullern rumschieben würde ;)
    bei

    Zitat

    dass er J. dann vom Auto wegschubsen will und es dringend braucht, obwohl er grad ganz woanders beschäftigt war eigentlich.

    sag ich ihm genau das. ruhig. und mit nem lächeln.
    besser wurde es hier übrigens nach dem ersten Weihnachten/Geburtstag. Da bekam Ole tolle sachen (puppenbuggy, duplo-bagger) die Max dann natürlich auch mal haben wollte und auch bekommen hat.


  • Ich denke halt im Moment immer: Najaa, J. nimmt ja auch einfach seine Rassel, wenn er jetzt das Bilderbuch nicht haben kann. Und für F. ist es eine völlig neue Situation, dass J. jetzt überall rumwuselt.
    Aber es geht mir halt auch total gegen den Strich, dass er J. dann vom Auto wegschubsen will und es dringend braucht, obwohl er grad ganz woanders beschäftigt war eigentlich.


    Kannst du F. da nicht einbeziehen? Also, ihm die Rassel geben und sagen: "Schau mal, vielleicht mag J. ja tauschen, gib ihm doch mal die Rassel!" oder so. Wenn das dann klappt, hat er sein Auto wieder ohne zu schubsen und lernt auf die Dauer eine wirksame Strategie zur Konfliktvermeidung im Umgang mit Babys.

  • mel-kane,
    ich werd da nochmal gut drauf achten, ihn freundlich und entspannt drauf hinzuweisen, wenn die Situation auftritt.


    Peppersweet,
    ja, so machen wir das häufig. Aber da kommt halt in mir immer wieder ein ungutes Gefühl, weil das Baby da eben immer "zurücksteckt". Aber das hängt natürlich auch stark mit dem Alter zusammen. Irgendwann wird er so einen Deal dann auch ablehnen.
    Ich würd mir wünschen, dass Spielzeug einfach Allgemeingut ist und peng.
    Aber es wurde nunmal alles dem Großen geschenkt und ich fühl mich auch blöd, wenn ich ihm dann vermittle: so, jetzt ist der kleine Bruder da, jetzt wird geteilt.


    Mensch, wieso fühlt sich das grad so kompliziert an? Vermutlich ist es völlig ok, es so zu handhaben wie du, Peppersweet, das schreibst, bis das Baby eben in dem Bereich ein anderes Bewusstsein erlangt hat und anfängt, seine Interessen und Rechte auf dem Gebiet deutlicher anzumelden. ;)
    Ich hab wohl manchmal einfach Sorge, dass der Große noch willensstärker und vehementer wird, als er es eh schon ist. ;)

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

  • Bei uns gibt es ebenfalls die große Menge "Kinderspielzeug", deren Grundstock mein Ältester geschenkt bekommen hat.
    Irgendwie war das aber nie das große Problem. Vielleicht weil wir durch diverse Besucherkinder von Anfang an von Kinderspiezeug geredet haben?? Oder weil mein Ältester kaum diese "Alles-Meins-Gedanken" hat?? Wir haben im Freundeskreis einen Buben, knapp älter ist als mein Großer, der es ganz extrem schwer fand Spielzeug zu teilen. Meiner hat das mit drei Jahren schon ganz genau beobachtet und so haben wir immer wieder über das Teilen und Miteinander spielen geredet, da er es selbst immer wieder erlebt hat, wie blöd es ist, wenn einem alles weg genommen wird!



    Unsere zweite hat dann, wie Mel Kane beschrieben, zu diversen Feiern passende Ergänzungen oder tolle Neuigkeiten bekommen. Spätestens dann war meinem damals Dreijährigen ganz klar, dass das meiste gemeinsam benutzt wird!


    Gut bewährt hat sich auch, dass wir das Baby (bzw bei uns dann die zwei Babys ;) ) ins Spiel einbauen...
    Sie schlabbern grad am liebsten Duplo-Teile ab: Juhu, wir haben hier eine Waschstraße/ eine Dusche!
    Oder es gibt beim Spiel grad ständig Verletzte und das kleine Geschwister ist die Frau Doktor/Her Doktor und untersucht ganz genau.
    Für Umschmeiß-Aktionen hab ich auch mal Unwetter-Warnungen ausgegeben: Achtung! Unser Taifun/Wirbelsturm ist wieder unterwegs! Rette sich wer kann!
    Solche Interaktionen wurden dann auch immer wieder von den älteren Kindern selbst eingeplant - genauso oft wurde aber auch geschrien: Mama! Hol sie weg! Sie macht grad....!


    Neben dem Allgemeingut-Spielzeug gibt es einige wenige Teile, die wirklich einem Kind ganz speziell gehören. Bei uns sind das gerade vor allem Kuscheltiere und Puppen (welche dann aber auch wieder von allen verwendet werden...)

  • Hier darf prinzipiell alles bespielt werden. Was der Kleine nicht haben soll, müssen die Großen wegtun. Ansonsten müssen sie damit leben, dass er damit spielt. Dann kommts eventuell auch mal zu kleineren Handgreiflichkeiten. Spätestens da haben die Mädels mit dem Brülli dann Mitleid und er bekommts doch.

  • brülli #freu


    du sagst ja, der kleine lässt sich noch gut ablenken mit anderem spielzeug. steck da das schlechte gewissen weg (hab/hatte ich auch. er hat mir teilweise echt leid getan, dass er in so jungen jahren schon so sehr 'der kleine bruder' is. ich bin selber ne kleine schwester, wahrscheinlich hab ich da nen hau weg #freu) die zeit, in der der kleine sachen einfordert kommen noch schnell genug. der tausch-vorschlag ist gut. haben wir auch ne weile praktiziert (wir sind schon in der einforder-phase angelangt, klappt nur noch selten ;))

  • Ich leite die Großen zum Tauschen an. Wollen sie etwas vom Baby, müssen sie was zum Tauschen anbieten. Droht das Baby was kaputtzumachen, sollen sie es mit anderem Zeug ablenken. Im Zweifel interveniere ich.
    Meistens klappt es.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • Das Babyspielzeug gehört in eine Kiste in der Wohnküche, das Kinderspielzeug ins Kinderzimmer. Alles, was im Wohnzimmer/Flur/Bad/Schlafzimmer und der Küche ist, darf Zappelchen benutzen. Ausnahmen von dieser Regel sind Gesellschaftsspiele und normale Bücher, die landen auf dem Esstisch, wenn der Spezialist sie braucht.
    Will er ein Spielzeug vor seinem kleinen Bruder in Sicherheit bringen, dann trägt er es ins Kinderzimmer. Krabbelt Zappelchen dort hinein, dann schleppt der Spezialist ihn schnaufend und schimpfend wieder hinaus, zum großen Vergnügen des Kleinen, und schließt dann die Tür.


    Freiwillig geteilt wird hier nur das Babyspielzeug...

  • Hach, ihr seid super.
    Das mit dem Tauschen fühlt sich total stimmig an. Das werden wir jetzt hier einführen. Alles, was im Wohnzimmer rumliegt, ist für beide Kinder. Hat das Baby etwas davon, muss der Bruder entweder warten oder was zum Tauschen anbieten. Nicht mehr einfach wegnehmen. Wenn er dabei Hilfe braucht, kann er mir bescheid sagen. Alles, was ihm wichtig ist, muss er in seiner Kinderecke deponieren.


    Jetzt fühle ich mich viel klarer, auch, wenn ich das im Ansatz schon so im Kopf hatte.


    :)

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne