Huhu!
Ich habe mir heute einen Waldkindergarten angeschaut, der am 1. April eröffnen wird. Die suchen noch Kinder und wie es der Zufall will, sind die im Nachbarstädtchen also heute gleich hin.
Das machte alles einen supertollen EIndruck auf mich. Wirklich. Klang alles gut und durchdacht und so. Aber da ich mit "es klang alles so super" schon einmal gewaltig auf die Nase gefallen bin, bin ich mir nun sehr unsicher, ob das alles nur so klingt oder auch wirklich toll ist.
Ich schreib mal ein paar Eckdaten, und würde euch - die Waldkindergartenerfahrenen - bitten, etwas dazu zu sagen:
-Treffpunkt ist am Waldrand, Rand Wohngebiet, an einem Spielplatz
-um 8:00 ziehen die Kinder los in den Wald, machen da auch Morgenkreis, haben dann Freispielzeit, ziehen gegen 11:30 in Richtung Gelände, wo sie bleiben bis 14 Uhr, um dann nochmal in den Wald zu gehen (wenn ich das richtig verstanden hab).
-der Waldplatz ist eine "Halblichtung", also kein ganz dichter Wald, auf einer Seite "natürlich eingegrenzt" durch kleine Tannen. Der Wald ist nicht riesig, man ist recht schnell auf den Feldern, wenn man mag. Auf dem Waldplatz gibts eine natürliche Sandkuhle, insgesamt ist das Gelände relativ eben (also nicht am Hang).
-In der Nähe des Treffpunktes befindet sich das Gelände des Wald-Kigas, und zwar wie so eine Art Schrebergarten. Dort steht ein Gartenhaus (ungefähr so groß wie ein Bauwagen), der elektrisch und per Holzofen beheizt werden kann. Außerdem befindet sich dort eine Pergola, also überdacht, aber nicht beheizt, eine Kompost-Toilette, und dann selbstgebaute Bänke/Tische/Hollywoodschaukel aus Holz. Außerdem wird dort von den Kindern ein Lehmofen gebaut. Auf dem Gelände stehen verschiedene Obstbäume. Es gibt ne Feuerstelle (für Stockbrot und so), und ein kleines Gärtchen.
-Es gibt Platz für 20 Kinder, davon 15 Ganztags von 7:30 bis 16:30, der Rest von 8 bis 14 Uhr.
- Es sind 6 Personen, verteilt auf 3,35 Stellen.
- Das Team ist ein bestehendes Team, also muss sich nicht neu zusammenfinden.
- Das ganze Team ist waldkindergartenerfahren.
- es gibt einen KiGa-Hund, der grade eine "Therapie-Ausbildung" macht.
- Im Haus gibts Spiele, Puzzle, Malsachen, Bastelsachen und so.
- Das Essen wird von einem Bio-Caterer angeliefert (den ich kenne und super finde).
- Es gibt übliche Kooperationen mit einer Schule für Vorschularbeit, einem Sportverein, einem Seniorenstift.
- Einmal im Monat gibts einen Ausflug (einen richtigen), also z.B. Zoo, der Besuch einer alten Klosterruine und so....
- manche Dinge erinnern mich ein bißchen an Waldorfpädagogik, z.B. wird jedes Kind ein "Tier-Sprüchlein" bekommen für 1 Jahr, das es dann am Tag seines Geburtstags im Morgenkreis aufsagt. Diese Sprüche sind nicht sinnfrei, sondern "Wissensvermittlung", also z.B. ein Vierzeiler über den Specht, warum der klopft, und was der frisst....
- der Leiterin war sehr wichtig, dass die Dinge, die die Kinder machen, SINNvoll sind. Also nicht wildes rumgebastle und geklebe zu Muttertag (um dann ein mit Glitersteinchen verziertes Herz zu verschenken), sondern z.B. eher sowas wie ein Samen im Blumentopf, wo dann eine Sonnenblume draus wird.
- Ja, und auf meine Nachfrage hin sagte die Leiterin, dass die Kinder im WKG deutlich weniger krank sind, und dass sie es bisher nur EIN mal erlebt hat, dass ein Kind nicht WKG-kompatibel ist. (Frage: Ist das richtig? Sind Waldkindergärten wirklich so das nonplusultra, dass da quasi jedes Kind reinpasst?).
- 25 Schließtage im Jahr
- Preis: 210 € für einen GT-Platz.
So. Wie gesagt, der Eindruck war gut. Ich habe ein bißchen Angst davor, dass mein Großer das nicht so findet und nicht jeden Tag raus in die Kälte will v.a. im Winter (im Sommer kann er gar nicht genug draußen sein). Aber in erster Linie will ich einen guten Kindergarten haben.
Wie hört sich das für euch an? Erzählt mal.