Woran erkenne ich die "Qualität" eines Waldkindergartens?

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  • Huhu!


    Ich habe mir heute einen Waldkindergarten angeschaut, der am 1. April eröffnen wird. Die suchen noch Kinder ;) und wie es der Zufall will, sind die im Nachbarstädtchen ;) also heute gleich hin.


    Das machte alles einen supertollen EIndruck auf mich. Wirklich. Klang alles gut und durchdacht und so. Aber da ich mit "es klang alles so super" schon einmal gewaltig auf die Nase gefallen bin, bin ich mir nun sehr unsicher, ob das alles nur so klingt oder auch wirklich toll ist.


    Ich schreib mal ein paar Eckdaten, und würde euch - die Waldkindergartenerfahrenen - bitten, etwas dazu zu sagen:


    -Treffpunkt ist am Waldrand, Rand Wohngebiet, an einem Spielplatz
    -um 8:00 ziehen die Kinder los in den Wald, machen da auch Morgenkreis, haben dann Freispielzeit, ziehen gegen 11:30 in Richtung Gelände, wo sie bleiben bis 14 Uhr, um dann nochmal in den Wald zu gehen (wenn ich das richtig verstanden hab).
    -der Waldplatz ist eine "Halblichtung", also kein ganz dichter Wald, auf einer Seite "natürlich eingegrenzt" durch kleine Tannen. Der Wald ist nicht riesig, man ist recht schnell auf den Feldern, wenn man mag. Auf dem Waldplatz gibts eine natürliche Sandkuhle, insgesamt ist das Gelände relativ eben (also nicht am Hang).
    -In der Nähe des Treffpunktes befindet sich das Gelände des Wald-Kigas, und zwar wie so eine Art Schrebergarten. Dort steht ein Gartenhaus (ungefähr so groß wie ein Bauwagen), der elektrisch und per Holzofen beheizt werden kann. Außerdem befindet sich dort eine Pergola, also überdacht, aber nicht beheizt, eine Kompost-Toilette, und dann selbstgebaute Bänke/Tische/Hollywoodschaukel aus Holz. Außerdem wird dort von den Kindern ein Lehmofen gebaut. Auf dem Gelände stehen verschiedene Obstbäume. Es gibt ne Feuerstelle (für Stockbrot und so), und ein kleines Gärtchen.
    -Es gibt Platz für 20 Kinder, davon 15 Ganztags von 7:30 bis 16:30, der Rest von 8 bis 14 Uhr.
    - Es sind 6 Personen, verteilt auf 3,35 Stellen.
    - Das Team ist ein bestehendes Team, also muss sich nicht neu zusammenfinden.
    - Das ganze Team ist waldkindergartenerfahren.
    - es gibt einen KiGa-Hund, der grade eine "Therapie-Ausbildung" macht.
    - Im Haus gibts Spiele, Puzzle, Malsachen, Bastelsachen und so.
    - Das Essen wird von einem Bio-Caterer angeliefert (den ich kenne und super finde).
    - Es gibt übliche Kooperationen mit einer Schule für Vorschularbeit, einem Sportverein, einem Seniorenstift.
    - Einmal im Monat gibts einen Ausflug (einen richtigen), also z.B. Zoo, der Besuch einer alten Klosterruine und so....
    - manche Dinge erinnern mich ein bißchen an Waldorfpädagogik, z.B. wird jedes Kind ein "Tier-Sprüchlein" bekommen für 1 Jahr, das es dann am Tag seines Geburtstags im Morgenkreis aufsagt. Diese Sprüche sind nicht sinnfrei, sondern "Wissensvermittlung", also z.B. ein Vierzeiler über den Specht, warum der klopft, und was der frisst....
    - der Leiterin war sehr wichtig, dass die Dinge, die die Kinder machen, SINNvoll sind. Also nicht wildes rumgebastle und geklebe zu Muttertag (um dann ein mit Glitersteinchen verziertes Herz zu verschenken), sondern z.B. eher sowas wie ein Samen im Blumentopf, wo dann eine Sonnenblume draus wird.
    - Ja, und auf meine Nachfrage hin sagte die Leiterin, dass die Kinder im WKG deutlich weniger krank sind, und dass sie es bisher nur EIN mal erlebt hat, dass ein Kind nicht WKG-kompatibel ist. (Frage: Ist das richtig? Sind Waldkindergärten wirklich so das nonplusultra, dass da quasi jedes Kind reinpasst?).
    - 25 Schließtage im Jahr
    - Preis: 210 € für einen GT-Platz.



    So. Wie gesagt, der Eindruck war gut. Ich habe ein bißchen Angst davor, dass mein Großer das nicht so findet ;) und nicht jeden Tag raus in die Kälte will v.a. im Winter (im Sommer kann er gar nicht genug draußen sein). Aber in erster Linie will ich einen guten Kindergarten haben.


    Wie hört sich das für euch an? Erzählt mal. :)

  • Für mich hört sich das sehr gut an, aber was mir am allerwichtigsten wäre: wie ist der Umgang mit den Kindern, wertschätzend, positiv, hat man das Gefühl dass den Erzieherinnen die Arbeit Spaß macht und wie reden sie mit den Kindern?


    Ich bin genau damit nämlich in einem "hört sich alles sehr gut an"-Kiga auch schon mal ein bißchen auf die Nase gefallen.



    edit: ach so, ich hab überlesen dass der Kiga erst eröffnet... also ist hospitieren wohl eher nicht möglich. Aber weil du schreibst das ist ein bestehendes Team, vielleicht kannst du sie woanders "beobachten", also in ihrem bestehenden Arbeitsbereich mal hospitieren?

    Einmal editiert, zuletzt von Milk ()

  • Nee, die arbeiten grade nur an der Gestaltung der äußeren Rahmenbedingungen. Mir wurde gesagt, dass das Team so wie es ist, in einem anderen Wald-KiGa gearbeitet hat, dort aber wegen der Leitung etwas unglücklich war. Und letztendlich sich entschlossen hat, sich selbständig zu machen (so in Kurzform).


    Ja, das ist mir auch am wichtigsten, das mit der wertschätzenden, positiven Art. Ich hatte den Eindruck im Falle der Leiterin, dass sie sich mit diesem Wald-Kiga einen Lebenstraum erfüllt, und dass sie überzeigte Waldpädagogin ist, ohne dabei übermäßig dogmatisch zu sein. Aber "Eindrücke" sind halt doch sehr subjektiv....

  • Ist der andere Waldkiga bei euch in der Nähe? Also könntest du andere Eltern mal ein bißchen über deren ehemaliges Team ausfragen? Bei sowas würde ich persönlich zweimal hinschauen. Es kann gut sein dass sie alle total nett sind und die ehemalige Leitung problematisch, aber könnte auch umgekehrt sein, das weiß man einfach nicht...


    Und hattest du dein Kind dabei als du mit ihnen gesprochen hast? Das sagt ja auch oft ganz viel aus, wie sie bei solchen Terminen mit dem Kind umgehen.


    Aber ansonsten klingt das schon alles wirklich gut, finde ich! :)

  • Rein von der Beschreibung her: super!


    Und ja, es gibt "waldunkompatible" Kinder, aber nach meinen Erfahrungen sind das wirklich wenige... meistens sind die Eltern waldunkompatibel ;)

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Boah Trüffel wo wohnst du???
    Das klingt sowas von toll!!!
    Und nein ich finde nicht das jedes Kind WKG tauglich ist.
    Mein Großer war es. Er ist bei jedem Wetter raus und hat am liebsten mit Stöcken, Steinen, Brettern und Matsch gearbeitet.
    Mein Mittlerer ist ein zartes, eher verfrorenes Kerlchen. Er steht oft da und beobachtet nur...
    Meine Maus ist wieder der bei jedem Wetter raus Typ.
    Ich finde es nur krass, dass die Ganztagsplätze anbieten!
    So viel an der frischen Luft strengt nämlich ganz schön an und die Kleidung ist auch oft mal durchnäßt.....

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Ich finde, die Beschreibung klingt sehr gut. Wie alt sind denn die Kinder, die dorthin gehen werden? Ab drei oder schon vorher? Gibt es eine Möglichkeit für die Kinder, sich irgendwo auszuruhen? Insbesondere im Winter sind so viele Stunden an der frischen Luft wirklich sehr anstrengend. Unser Waldkindergarten geht maximal bis 14.30 Uhr und für die unter vierjährigen wird empfohlen, dass sie schon um 12.30 Uhr abgeholt werden.


    Der Personalschlüssel klingt sehr gut, bei 6 Personen ist aber wahrscheinlich keiner immer da, oder?


    Da würde ich vielleicht noch mal nachhaken. Und es gibt auf jeden Fall schon einen Unterschied, wie waldkompatibel Kinder so sind. Sie sind unterschiedlich gerne draußen, machen sich unterschiedlich gerne dreckig und brauchen unterschiedlich viel konkretes Material für ihr Spiel. Mein Ältester war zum Beispiel eigentlich kein Draußen-Kind, trotzdem war der WKG das richtige für ihn, weil einfach die Gruppen kleiner waren mit besserem Personalschlüssel und vor allem nicht so laut.


    Ich bin aber immer noch beeindruckt, wie Waldkinder überall um mit allem was zum Spielen finden, wie schön ruhig es im Wald ist.


    Viele Grüße,


    Doro

  • Mir wäre es persönlich auch am wichtigsten, wie sie mit den Kindern umgehene im Alltag. Damit steht und fällt alles, egal wie toll das Konzept ist. Ist bei dir allerdings schwierig, weil der Kindergarten ja erst neu eröffnet.


    Generell hört es sich auch für mich sehr gut an. Nur, was mir etwas zu denken gibt: Das ist ja nun schon eine Ganztagsbetreuung. Ist das nicht ein bisschen viel für so ein Kind? Meine Tochter ist in einem Kindergarten, der sehr ähnlich ist (nur kein Wald, sondern Bauernhof, aber auch immer draußen) und wenn ich die nach ca. 4 Stunden abhole, ist sie fix und alle. Genauso wie die meisten anderen Kinder, besonders natürlich die jüngeren. Bis 16.30 Uhr würde das da glaube ich niemand durchhalten.
    Ich finde das Konzept wirklich toll und Kinder können eigentlich gar nicht zu viel draußen sein. Aber es strengt ja doch ganz schön an. Haben die Kinder die Möglichkeit sich hinzulegen, auszuruhen, sich zurückzuziehen? Auch mal ohne die dicken Klamotten (besonders im Winter) zu spielen?


    Ich weiß nicht recht, ob ich diese Betreuungsform für so viele Stunden am Tag wählen würde. :|

  • Ich weiß nicht recht, ob ich diese Betreuungsform für so viele Stunden am Tag wählen würde.


    Das ist kurz zusammengefasst genau das, wo ich grade am rotieren bin innerlich.


    Also, mein Kind ist schon gerne draußen. Aber er mag nicht gerne frieren. Er ist ein Frühling-Sommer-Herbst-Draußen-Kind. Aber vermutlich kein Winter-Draußen-Kind. Genau dies ist aber nun mal dann im WKG auch der Fall.


    Er ist auch eher ein Beobachter, weniger ein "Macher", noch weniger ein "einfach so Buddler". Allerdings ist im Wald ja auch ein beobachtendes Kind gut aufgehoben. Aber ich erinnere mich, wie ich mit meinem knapp 2jährigen auf dem Wasserspielplatz war, und am Ende des Tages waren alle Kinder von unten bis oben eingesaut - nur meines nicht. Der hatte sich in der ganze Zeit nicht einmal in den Matsch gesetzt. Sondern Wasser von a nach b geschöpft (dabei hatte er aber sehr viel Spaß).


    Heute hat er sich das mit dem Papa angeschaut, und war nun erst mal vom Spielplatz (Treffpunkt) begeisterter als vom Gelände des KiGas :| nur die Hollywood-Schaukel fand er toll.


    Und ja, das ist es eben, ich denke dran, dass es ein GANZtageskindergarten ist, und ich find Waldkindergärten von 8 bis 13 Uhr echt super, aber länger glaube ich....nicht. Andererseits könnt ich da auch einen 8-14-Uhr-Platz haben. Also damit wärs ja zumindest nicht ewig. Und Bringzeit ist bis 9 Uhr (nur muss man dann das KInd in den Wald bringen), also man MUSS nicht um 8 anfangen.


    Die Kinder sind zwischen 3 und 6. Sie machen auch keine Ausnahmen,, was das 3sein angeht. Also vor 3 geht gar nix.


    Ausruhen.....also liegen gibts nicht. Es gibt das "Gartenhaus", das ist beheizt, und hat "normales Spielmaterial", wo die Kinder dann auch Haba-Spiele spielen, oder puzzeln oder so können. Lego gibts aber keins ;) Aber da können sie maximal sitzen.


    Der Punkt "nicht so laut" wäre denke ich etwas, was meinem Kind entgegen käme, er kann mit zu großen Gruppen gar nix anfangen und kriegt dann Angst. Im Wald verläuft sich das etwas, ich denke, das fände er schon schön.


    Ich habe Angst, mich dafür zu entscheiden, und dann wars die falsche ENtscheidung. Denn einen anderen Kindergartenplatz bekommen wir dann nicht mehr. Dann hab ich ein gewaltiges Problem. Das ist jetzt so eine endgültige Entscheidung....

  • Aber wirst du diese Angst/Sorge nicht bei jedem anderen Kindergarten aus dann jeweils anderen Gründen auch haben? Solche Entscheidungen sind immer schwierig und es kann immer schief laufen... Oder eben ganz toll werden...


    Bis wann müsst ihr euch denn entscheiden? Und wie sähen Alternativen aus?

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

    .



  • Ich war letzte Woche paarmal beim Begegnungshof die ja dort einen Bauernhofkindergarten haben (kennst du nehm ich an). Ist ja letztlich ein ähnliches Konzept, zwar kein Wald aber eben doch so gut wie immer draußen. Das war bei dem tollen Wetter das letzte Woche war auch wirklich schön anzusehen. Nur bei tagelangem Dauerregen? Wobei die mittlerweile auch ne Spielscheune dabei haben Die betreuen auch nur bis 14 Uhr. Das Gelände und auch die vielen Tiere dort sind klasse.


    Und mein Gedanke dabei war noch, dass das ja doch ne kleine Gruppe ist. Es ist nicht total wichtig, aber ich find es schon vorteilhaft, wenn die Kinder mit zukünftigen Klassenkameraden im Kiga sind. Gerade bei meiner Tochter aber war das ein wichtiger Punkt, ihr hätte der Schulstart sonst große Probleme bereitet. So kannte sie fast die ganze Klasse und das ging problemlos. So ne kleine Kindergartengruppe hat ja pro Jahr nur wenige Schulanfänger die dann auch nicht zwingend vom gleichen Ort kommen. Das wäre für mich ein Kontrapunkt.

  • Wir haben ja nun das zweite Kind im Wald. Beide haben übrigens U3 gestartet.


    Keine Sorge, die finden das Wetter weniger schlimm als die Eltern, die stört schöechtes Wetter dann beim Holen und Bringen. Dauerregen macht mir zu schaffen weil ich da mittlerweile immer 2 völlig verschlammte Kinder waschen darf. Die lieben Matschepampe. Mich wundert es, das meine Waschmaschine noch lebt.


    Waldpödagogik ist etwas sehr besonderes, gerade in der heutigen Zeit. Ich bin mit den Kindern einfach nicht so viel draussen wie sie es dort vor Ort sind. Kinder haben heute auch einen sehr beschränkten Radius. Als ich 3 Jahre alt war bin ich in unserem Dorf frei herum gelaufen, von einem Hof zum andern, zu meiner Freundin, mit ihr und der Oma mit dem Traktor auf den Acker, in den Schweinestall, zum Spielplatz usw usf. Heute haben die Kinder im Vorschulalter kaum einen "eigenen" Radius. Im Wald stromern die Kinder wirklich frei herum, haben Raum, Platz in der Natur. Das kann ich ihnen hier nicht bieten. Deswegen habe ich mich unter anderem für den Wald entschieden.


    Ich kann auch Nachmittags gar nicht so viel raus gehen, schon gar nicht bei jedem Wetter, wie es dort gemacht wird.


    Ich habe ein Jahrespraktikum in der Schweiz gemacht, tolle Einrichtung, nach Pikler, Montessori und den Wilds. Wunderbare Räume, toller Betreuungsschlüssel, großartige Materialien. Hier in D könnte man davon nur träumen. Aber das großartigste war die Waldgruppe. Das lag einfach am Wald. Jedes Kind hat sich da wohl gefühlt, wir hatten einen behinderten Jungen der hat dort solche wunderbaren Fortschritte gemacht, das war für mich ganz toll zu beobachten. Mich hat das extrem überzeugt, die Kinder wurden so gestärkt.


    Wenn es dich interessiert würde ich mal zu Louv, "Das letzte Kind im Wald", greifen. Renz-Polster hat ja auch ein neues zu der Thematik geschrieben.


    Schulübertritt hat den Kindern aus unserem Waldkindergarten noch keine Probleme bereitet, im Gegenteil, die bekommen überall nur Lob, da würde ich mir keine Gedanken machen.


    Was bei meiner Tochter eine Schwierigkeit war, war der erste Winter. Glücklicherweise war er nicht streng, aber an kalten Tagen musste ich zu solchen Aktivkohle-Schuh- und Handwärmern greifen und ihr teure Merinounterwäsche anziehen. Damit ging es besser. Die U3-Kinder sind halt auch extrem dick eingepackt, die sind ja quasi so breit wie hoch. Seit Frühlingsbeginn ist sie super im Wald angekommen, ich gehe manchmal selber früher hin um die Atmosphäre dort besser mit zu bekommen. Viele Kinder in Räumen machen mich schon alleine lärmtechnisch echt nervös, vielleicht gewöhnt man sich mit der Zeit daran, aber mag die Ruhe und die Weitläufigkeit im Wald.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Wundert mich übrigens, dass dort Ganztag ohne Ruheraum angeboten wird. Unser Kindergarten will verlängerte Öffnungszeiten anbieten und da sind Ruheplätze vorgeschrieben. Im Moment behelfen sie sich mit Kinderwägen, da schlafen manche Kleinen drinnen (auch ohne Nachmittagsbetreuung braucht da zumindest ein Kind gegen 11:30 ein Schläfchen...).

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Bei uns sind auch Ruheräume bzw Ausruhmöglichkeiten vorgeschrieben, da würde ich nochmal nachfragen, denn ein Tag im Wald ist schon sehr anstrengend und lang... Ansonsten klingt der Kindergarten traumhaft und ich würde, wenn der Kiga dann eröffnet ist nach einem Schnuppertag fragen und dann schauen wie die Erzieher/innen mit den Kindern umgehen usw.
    Viel Erfolg!

  • Danke für den Input. Dann werde ich nochmal speziell nach Ruheräumen fragen.


    Juana, auch nochmal danke für den Hinweis mit dem Begegnungshof. Jetzt stehe ich nämlich vor einer grundsätzlichen Frage - wenn ich zu dem Schluss komme, dass GT zu viel für mein Kind ist, und ich mich in DIESEM KiGa damit arrangieren könnte, dass es nur VÖ geht, dann wäre das auuch gleichzeitig die Entscheidung, dass es arbeitstechnisch langfristig auf ne vormittags-Beschäftigung rausläuft.


    Außerdem wollt ich vom aktuellen KiGa ja weg, weil ich gesagt hab: für VÖ ist es grade so ok, aber bitte niemals SO ganztags.


    Und dann gäbe es halt noch möglicherweise (das bin ich grade am abklären) die Möglichkeit eines Bauernhofkindergartens. Ist allerdings wieder andere Gemeinde, daher nur möglicherweise.



    Uah, ich werd ich Kopf ganz wuschig. Ich danke euch sehr für den Hinweis, dass GT sehr anstrengend ist in einem WKG. Mein Sohn macht jetzt noch ab und an Mittagschlaf, wenn er morgens viel draußen war, es könnt echt sein, dass das zu viel ist für ihn.

  • Die meisten Waldkindergartengruppen hier haben einen beheizbaren Bauwagen, in dem auch gewickelt wird und Matratzen liegen, auf denen sich die Kinder ausruhen können. Bei ganz miserablem Wetter wird auch mal im Bauwagen gefrühstückt, sonst dient er als Ruheraum.


    Deine Schilderungen klingen übrigens toll! Mich freut sehr, dass es für Euch die Chance auf einen Platz dort gibt!

  • Du könntest auch erst einmal Vormittags buchen und später auf ganztags umschwenken.


    Besonders anstrengend sind bei uns auch immer die ersten Tage nach Ferien usw, ansonsten gewöhnen sie sich da schon.


    Könnt ihr mal in einem anderen Waldkindergarten hospitieren oder mit Kind schnuppern einfach um zu sehen, ob er es generell mag?

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Meine Töchter waren (bzw. sind, die Kleine ist noch da) im Waldkindergarten. Die Große hat mit knapp vier gestartet.


    Der Kiga hat ein Teil-Konzept, es gibt (zusätzlich zum Wald mit Bauwagen und Tipi an einer der Waldstellen (zusätzlich gibt es auch andere Waldstellen ohne Unterstellmöglichkeit)) ein Haus mit großem Garten (dazwischen wird mit dem öffentlichen Bus gefahren).
    An drei Tagen sind die Kinder bis vor dem Mittagessen im Wald, fahren dann mit dem Bus (der fährt viertel vor 1 in der Nähe der Waldstellen los) ins Haus und essen dort (selbst gekocht von Eltern). Am Freitag schließt der Kiga danach (um 2), an zwei Tagen geht es im Haus/Garten weiter bis halb fünf.
    An zwei Tagen sind die Kinder bis kurz vor vier im Wald und fahren um vier mit dem Bus zurück ins Haus. Abgeholt werden sie dort um halb 5.


    Meine Kleine ist U3 (nach 3 Monaten wurde sie drei) gestartet und wollte bereits nach wenigen Wochen gerne auch einen langen Waldtag mitmachen. Ab dem zweiten Jahr hat sie beide langen Waldtage mitgemacht. Anfangs ist sie nach dem 2. langen Waldtag sofort im Auto eingeschlafen und manchmal erst am nächsten Morgen wieder aufgewacht ;) Ist also schon anstrengend! Allerdings fand sie trotzdem diese Tage total Klasse und wollte unbedingt!


    Die Große hat sofort mit einem langen Waldtag gestartet und hat den zweiten mitgemacht, sobald er eingeführt wurde (gab es anfangs noch nicht). Sie war nach dem zweiten langen Waldtag auch müde, aber nicht so platt wie die Kleine.


    Frühdienst (von halb 8 bis 9) findet immer im Haus bzw. Garten statt.


    Seitdem ich im Ref bin ist, geht die Große in die Schule und die Kleine geht voll in den Kiga, jeden Tag von halb 8 bis halb 5, Freitag bis 2.
    Sie macht das gut mit, hat aber auch keine andere Wahl. Spätnachmittag- oder Abendtermine packt sie aber nur schwer zusätzlich. Ab halb 7 ist sie so was von bettreif!


    Den Preis finde ich ok. Bei uns kostet der ganze Platz 190, man muss allerdings drei Stunden pro Woche Elterndienst machen (Essen ist da aber schon dabei! Selbstgekochtes Bio-Essen).


    Gibt es bei euch nicht die Möglichkeit,nur einen oder zwei ganze Tage zu buchen und den Rest halb? Die langen Tage (mit Essen im Wald usw.) haben schon einen ganz besonderen Reiz, finde ich! An den halben Tagen ist es oft so, dass die Kinder aus dem Spiel gerissen werden, wenn es zurück ins Haus geht.

  • Hallo!


    Mir sind ein paar Dinge aufgefallen die hier noch nicht angesprochen wurden, die mich aber stutzig machen und für mich nicht in Ordnung wären.


    Die Ganztagsplätze sind von 7.30-16.30?
    Das finde ich, aus jahrelanger kita-Erfahrung, sehr kurz für Vollzeitarbeitende Eltern! Das sind grad mal 9 Stunden! Vollzeit wären (bei den Eltern) ja eher 8 Stunden, plus Pause und dann noch Fahrtzeit. Und viele haben nun mal mehr als 15 Minuten Fahrtzeit!


    25 schliesstage finde ich sehr viel!
    Das sind 5 Wochen und sogar mehr als der gesetzliche Urlaubsanspruch eines Erwachsenen!
    Wie teilt sich das denn auf?
    Nicht das es euch irgendwann nervt nur in den Ferien reisen zu können.


    Die freispielzeit....
    Natürlich, es ist wahnsinnig wichtig die Kinder frei Spielen zu lassen, da gibts keine Frage.
    Aber sie treffen sich um 8? Dann morgenkreis? Für wie lange und was wird da gemacht?
    Warum werden nicht vormittags Angebote gemacht?
    Nachmittags/mittags Angebote finde ich persönlich nicht so sinnvoll. Da sind meist schon wieder die ersten abgeholt, es sind viele müde etc.

  • Ähm. Ich glaube, das ist eine regionale Sache, Katzenkind. Die meisten Kindergärten hier haben nur Öffnungszeiten von 9, maximal 9,5 Stunden. Das ist üblich. Aber ich suche nicht explizit nach Kindergärten mit 10stündiger Öffnungszeit.


    Und ja, vollzeit arbeiten ist damit nicht möglich, richtig.


    25 Schließtage sind hier auch üblich: 3 Wochen Sommer, 1 Woche Pfingsten, und zwischen Weihnachten und Neujahr. Aber ganz ehrlich, Kindergärten mit anderen Schließzeiten gibts hier quasi nicht.