Wenn die Augen größer sind als der Magen

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  • Hallo.


    Wir sind sehr locker, was Aufessen angeht. Nicht einmal haben wir unser Kind dazu ermuntert, mehr zu essen, oder aufzuessen, oder die Menge des Essens wertend kommentiert ("du hast ja schön viel gegessen" oder so).
    Ich wurde als Kind von meinen Großeltern oft zum Aufessen gezwungen und ich finde das ganz schlimm. Also fahren wir wirklich die komplett entgegengesetzte Schiene.


    Nun will das Kind (4,5) aber immer viel mehr auf den Teller, als er jemals isst. ZB isst er nie mehr als ein halbes Brötchen. Wenn ich ihm aber kein ganzes gebe, bricht er in einen totalen Heulkrampf aus, weil es doch UNBEDINGT das ganze sein muss. Wenn ich sage, dass er das einfach nicht schafft, sagt er "Heute esse ich alles auf, versprochen" Toll, genau sowas will ich ja vermeiden....


    Natürlich geben wir immer nach (sonst weint er wirklich untröstlich, für lange Zeit) und er bekommt das große Essen und schafft es natürlich nicht, weil viel zu viel. Wir hatten dann die Taktik, den Rest aufzuheben und ihm später wieder anzubieten. Das will er nicht und ich kann es auch verstehen - ich will auch nicht abends das schale schon geschmierte Brötchen vom Morgen essen, oder das eingematschte Müsli oder die angebraunte halbe Banane.


    Tipps? Bitte? Wir drehen uns irgendwie im Kreis, sobald ich erkläre, wieso ich ihm eine kleine Portion geben will (um nichts wegzuschmeißen), fängt er an, Aufessversprechungen zu machen. Ich finde es wirklich ganz schlimm, wenn Aufessen mit Wohlwollen der Eltern und Lob und Anerkennung assoziiert ist...dennoch will ich nicht täglich 3 halbe Mahlzeiten wegschmeißen.



    Edit: wieso er die großen Portionen will:
    Ich denke, bei Obst/Brötchen/etc., also Dingen, die es als Stücke gibt, ist es ihm wichtig, das Ganze zu haben - also einen ganzen Apfel statt eines halben.
    Bei Dingen, die es nicht als einzelne Stücke gibt (Müsli, oder Weintrauben, oder Cracker etc.) - kA? Irgendwie macht es ihm auch einfach Spaß, sich den Teller vollzuladen?

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

    2 Mal editiert, zuletzt von Iffebim ()

  • Eine ganz schnelle Lösung wäre vielleicht, kleineres Geschirr zu verwenden?


    Bei Obst und solchen Sachen rege ich mich schon lange nicht mehr auf - entweder ich esse es dann selbst oder es wird verfüttert.


    Ich kenne den Krampf. Und ich bemühe mich, das ganze locker zu sehen.
    Gelingt mal besser und mal schlechter ;)

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Hallo,


    gibt es in Eurer Umgebung irgendwo kleinere Brötchen zu kaufen?


    Bei Obst mache ich es so, dass ich die Familienportion Obst putze, in mundgerechte Schnitze zerlege und auf einen gemeinsamen Teller packe. Dann bekommt jeder außer dem Baby eine Gabel und kann sich damit Obststücke herauspicken. Will der Spezialist unbedingt drei Äpfel frühstücken, putze ich zwei, davon isst er einen - der dritte Apfel und ein Messer kommen mit auf den Tisch, um des lieben Friedens willen. Ich verspreche auch ehrlich, ihn zu zerlegen, wenn der Obstteller leer und noch Hunger da sein sollte, was aber noch nie vorkam.

  • Bei uns hilft recht gut, immer wieder zu sagen: du kannst essen, soviel du willst. Es ist genug da. Wenn du nach dieser (kleinen) Portion noch essen möchtest, bekommst du noch mehr.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • Hm, bei uns gibt es ganz klar dann nur ein halbes Brötchen auf den Teller. Das andere kann gern nachgenommen werden, nachdem die erste Hälfte geschafft ist. Das kann als Besitz meinetwegen auch gern vor dem Teller liegen, wird aber nicht beschmiert bevor das erste nicht aufgegessen ist.
    Bei warmem Essen befuelle ich die Teller meist in der Küche, und zwar auf das jeweilige Kind abgestimmt. Wer nachnehmen will tut das dann. Obst steht als Obstteller auf dem Tisch, Apfel also schon in Schnitzen, da essen wir dann alle nebenbei von. Joghurt und ko gibts in kleine Nachtisch Schüsseln, auch da darf, sofern nochwas vorhanden, nachgenommen werden.
    Bei einem meiner Kinder sind die Augen auch grundsätzlich groesser. Bei uns ist da die beste Devise, eins nach dem anderen und erst portioniere ich, dann nimmt er nach bei Bedarf.

    4Jungs(00/04/06/08) & 1Bienchen(13)

  • Bei uns hilft recht gut, immer wieder zu sagen: du kannst essen, soviel du willst. Es ist genug da. Wenn du nach dieser (kleinen) Portion noch essen möchtest, bekommst du noch mehr.


    das machen wir auch so.


    nur sind meine eher die nach 2 gabeln keinen bock mehr und nach einer stunde wieder hunger kinder #augen :wacko:

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • da kann ich nur bei Amber unterschreiben, so machen wir es auch. Natürlich kommt schon mal Protest von Sohn. Da muss er dann durch.
    Irgendwann habe ich meinem Sohn dann auch mal erklärt was das Essen kostet und wieviel Spielzeug man für die vielen weggekippten Müslis hätten kaufen können. Die isst nämlich bei uns nachher auch niemand mehr. Mal abgesehen davon dass es einfach Verschwendung ist.

  • Beim Brötchen würde ich ihm beide Hälften geben, aber nur die eine schmieren. Die zweite wird erst geschmiert, wenn die erste aufgegessen wird. Ansonsten gibt es bei uns keine Riesenportionen auf die Teller. Ich mag kein Essen unnötig werwerfen.

  • Ich backe meistens die Broetchen selbst (habe einen Brotbackautomaten, der sich um meinen Teig kümmert :D ) und ich forme die Brötchen nur noch und schiebe sie in den Ofen. Und ich Backe wirklich nur Minibrötchen (wir Erwachsenen essen dann halt mehrere) und die Kinder bekommen auch ein Ganzes und schaffen das dann auch ( und freuen sich, weil sie nämlich auch die obere und die untere Hälfte essen möchten.....).


    Wäre das eine Option?

  • Ich finde die Idee mit dem kleineren Geschirr klasse!
    Bei uns muss dann halt die ganze Familie mitmachen, dass es nützt.
    Das muss ich mal mit dem Y besprechen.


    Und vllt Brot statt Brötchen?
    Dann ist es nicht so vorportioniert.


    Ich kann gut verstehen, dass du es nicht aushältst, dass er dann da durch muss.
    Meiner kann auch so unfassbar leidend und lange weinen. (Und er leidet dann wirklich sehr und über den Rest des Tages!)
    Da schüttet man dann doch irgendwie gerne das größte Glas randvoll, obwohl der kleine Herr ganz sicher keinen Durst mehr hat und nur seine Nudeln baden mag #augen

  • Kleinere Teller haben ein grosses psychologisches Potential #nägel . Seit ich das für mich so mache, esse ich tatsächlich weniger ohne das Gefühl zu haben, verzichten zu müssen (ich hatte ja einen Teller voll). Früchte und Gemüse entweder grundsätzlich kleingeschnitten anbieten, da es sich so einfacher portionieren lässt oder aber Haustiere zulegen, die sich über Reste freuen. Kleinere Brötchen kaufen/ machen oder Brot kaufen, das sich in kleine Scheiben schneiden lässt (Baguette oder so). Bei Trauben/ Crackern/ ect. nur so viel hinstellen, wie er ungefähr essen mag, also den Grossteil der Packung einfach im Schrank lassen.
    Eine Zeit lang habe ich mir weniger genommen und dann die Reste der Kinder aufgegessen. Meinen Hüften nach zu urteilen ist diese Variante aber nur bedingt nachahmenswert #pfeif .

  • Hallo,


    bei uns hat es viel gebracht, die Regel einzuführen das jeder von allen nur soviel nimmt wie sein Handteller groß ist. Wenn das gegessen ist darf man sich nachnehmen.
    Funktioniert meistens ganz gut, wobei es natürlich Ausnahmen wie Milchreis oder Nudeln gibt.

  • Ich würde vor allem erstmal drauf verzichten, ihm die zweite Brötchenhälfte etc. zu verbieten und dann, wenn er zu Heulen beginnt, doch zu erlauben. Das ist ein ungünstiges Schema, das sich da eingeschliffen hat. ;) Also bis du eine Lösung findest, nicht mehr "Nein" sagen, um nicht doch wieder zurück rudern zu müssen bzw. nur noch Nein sagen, wenn du es auch 100% durchsetzen wirst, oder zumindest einen Kompromiss aushandeln (die Idee, ihm die zweite Hälfte erstmal ungeschmiert zu geben, finde ich toll!).

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Obst sammle ich untertags in der schuessel und schmeiss es nachmittags in den entsafter ;)


    Wir haben in erster linie selbstgebackenes brot hier da gibts halbe scheiben ohne bla bla...


    mittagessen schoepfe ich in die teller..

  • hier ist das ganze Stück auch sehr wichtig. Bis ich das mal verstanden habe brauchte es erst einen zerbrochen Keks und bittere Tränen #augen (Kekse kann man übrigends mit Zuckerguss prima wieder zusammenkleben #augen :D ).


    Seit dem gibts ganze Stücke wenn möglich. Es gibt kleine Äpfel und bei Brötchen und Laugenbretzel ess ich dann gern mit (wenn ich weiß, dass ich evtl anfallende reste nicht essen mag, dann diskutier ich das und mach Alternativvorschläge, das klappt gut). Beim Essen kann es ja sein, dass das nochwas drauf geben wichtig ist? Dann mach doch erstmal zu wenig auf den teller so, dass wenn noch was drauf kommt die Portion gut ist :) Kleinerer Teller ist auch gut, der sieht dann voll aus.
    Ich denke sowas pendelt sich ein wenn man Druck rausnimmt.


    Bei mir ist es heute übrigends immer noch so, dass meine Augen größer sind als mein Magen wenn ich Hunger habe #schäm .
    Ich habe auch festgestellt, dass wenn wir beim Italiener sind, der hier keine gastronomischen Portionen anbietet sondern vernünftige, ich oft erschrecke ob des leeren Tellers. Am Ende bin ich aber trotzdem satt #pfeif

  • Bei einigen Sachen würde ich es wohl so hinnehmen bzw. tue es auch (ganze Banane, etc). Da ist es eben schwierig nur ne halbe zu machen, weil die andere Hälfte ja dann schnell schlecht wird. Es wird dann davon so viel gegessen, wie das Kind eben will, und der Rest kommt weg.


    Bei Mahlzeiten gibt es hier erstmal Kindergeschirr, d.h. der Teller wirkt voller, weil er kleiner ist. Beim Brötchen machen wir es so, dass es eben trotzdem nur ein halbes gibt. Entweder es wird von Anfang an mit Mama/Papa geteilt oder die andere Hälfte bleibt dann exklusiv fürs Kind liegen und kann bei Bedarf dann nachgeschmiert werden (fast nie der Fall). 2 Hälften schmieren, wenn eine praktisch immer für den Müll ist, mache ich ganz einfach nicht. Dafür sind mir sowohl die Lebensmittel als auch das Geld zu schade und ich finde, dass es zum Groß werden dazu gehört zu lernen, nur so viel zu nehmen wie man auch essen kann. So hart das erstmal auch ist und natürlich ganz klar Frust erzeugt.
    Nachnehmen darf man hier übrigens auch immer und aufessen muss niemand. Wobei ich schon manchmal sagen, dass sie sich zu viel genommen haben, wenn der Teller wirklich noch sehr voll ist oder sie vom Nachschlag nur 2 Löffel essen. Aber eher als Hinweis: "Das war jetzt doch zu viel. Nächstes mal tun wir etwas weniger drauf und du überlegst, ob du wirklich noch Hunger hast." Da ist der Zusammenhang sichtbar und klar. Abstrakt auf die Zukunft verweise ("Das isst du nachher gar nicht auf.") ist manchmal schon schwer für Kinder in dem Alter.

  • falls beim Brötchen der Aspekt wichtig ist, Ober- und Unterhälfte zu haben - Brötchen erstmal längs in 2 Hälften teilen und dann erst aufschneiden
    wir haben früher auch manchmal das ganze Brötchen dem Kind hingelegt und dann in mehrere Teilstücke zerschnitten und erst nachdem eins verspeist war, das nächste geschmiert
    oft hab ich dann später die Reste gegessen (und vorher selbst weniger genommen) oder Brötchen z.B. getrocknet für Semmelmehl etc.
    das Brot kann man ja noch gut verwenden, um den Belag täte es mir aber zu sehr leid


    für kleinteiliges Obst, Pudding, Müsli etc. habe ich grundsätzlich eher kleine Gefäße benutzt

    Liebe Grüße,
    Tine und die Muckelmäuse (7/98 und 9/02)


    ...ich flog in dein Licht...

  • Bei uns gibt es das auch immer wieder und ich hab gestern (ja gestern! und die Kinder sind fast 6 und 4, ich Superschnellzünder) festgestellt wie wichtig das Vorbild der Eltern ist. Es klappt mit dem halben Brötchen, nur einem Stück Fleisch,.... dann gut, wenn wir Eltern auch nur so wenig auf den Teller nehmen und uns dann nachnehmen. Gestern wollte mein Mann z.B. von den winzigen Schnitzeln gleich drei und den Kindern dann zu erklären, sie dürfen aber erstmal nur eins nehmen und sich, sollten sie noch Hunger haben, nachnehmen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Nehme ich mir aber nur ein kleines Stück und dafür 10 mal hintereinander, machen sie das genauso, nur eben weniger oft.

  • Hier auch wie bei carinosa und odette. Nicht immer ganz konfliktfrei, aber mit kloeteransatz nach dem befinden des kindes geht das gut. Weinen kann halt mal echtes leid sein, aber bei uns durchaus auch mal eine recht beeindruckende schauspielerische darbietung ... insb beim taeglichen kampf ums essen ...