Naja, Stillen ist ernährungstechnisch das Beste für ein Kind und erfüllt darüberhinaus weitere Bedürfnisse. Es kommt aber auf das Gesamtpaket an. Wenn der Versuch zu Stillen aufgrund von was auch immer (schlechte Beratung, schwierige Geburt, körperliche Probleme. ..) die Mutter von ihrem Kind entfremdet, dann ist die Entscheidung die Flasche zu geben sicher nicht falsch. So geschehen bei einer Freundin. Sie hat sich unter Druck gesetzt, gespült, gepumpt und sterilisiert und ein schlechtes Gewissen gehabt. Erst mit dem Abstillen kam das Baby genießen. Ich kann sie verstehen!
Und so ist es doch mit vielem. Es kommt nicht auf die einzelne Entscheidung an, sondern das Gesamtpaket an Zuwendung bzw. Hinwendung zum Kind muss stimmen.
Meiner Meinung nach fängt bedürfnisorientierte Erziehung an bei der Fähigkeit der Eltern die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und einzuschätzen. Erst dann ist es nämlich möglich auch dafür zu sorgen, dass ganz elementare Elternbedürfnisse soweit befriedigt werden können, dass ein quakendes Kind nicht als der garstige Tyrann, der mir z.B. meinen Schlaf nicht gönnt wahrgenommen wird. Hingabe an das Kind darf nicht zur Selbstaufgabe der Eltern führen.
Mir z.B. ist es wichtig, dass ich essen und schlafen kann. Also sorge ich dafür, dass das weitestgehend geht. Mit Ausschlafen am Wochenende, Stillen zum schnellen Weiterschlafen, mit Baby hinlegen u.s.w.
Aber ohne das wäre ich sehr schnell überfordert und "unrabig"
Ich finde übrigens den Familenbettkrams, Stillen und entspannt, weil es mir entspricht. Anstrengend finde ich Dinge, die nicht meiner Natur entsprechen.