1. Klasse - 2012/2013

Ich muss auch heute Mittag mal diese blöde Zahlenheft zeigen. Ich hoffe sie bringt es mit heim. Das ist echt sowas von stupide.
Und was mich ja am meisten frustriert ist, dass Töchterchen die ersten 10 Zahlen eigentlich immer super schön schreibt ohne grossartig zu radieren. Und dann verliert sie die Lust und schmiert immer mehr. Und dann gefallen ihr die Zahlen nicht mehr und sie radiert sie x-mal wieder weg, wodurch die HA noch länger dauert.
Dh. ich seh da wirklich keinen Übungsaspekt drin.
Würde die Aufgabe lauten, schreib jede Zahl in einer anderen Farbe, wäre sie wahrscheinlich sogar wieder zu begeistern. Aber das dürfen sie nicht. Es muss alles mit Bleistift geschrieben werden.

Ich denke, wir arbeiten alle mit denselben Zahlenlernheften (so heißen sie auch), wo links oben die Zahl in groß steht mit, dort sind die Aufsetzpunkte für den Stift mit einem Punkt und die Schreibrichtung mit einem Pfeil gekennzeichnet.

Da meine Jungs die immer innerhalb kürzester Zeit fertig haben, musste ich mich noch nicht mit den Nachteilen auseinandersetzen. Sie sind auch nicht angenervt davon, ich somit auch nicht. Und ich achte sehr darauf, dass sie sich die richtigen Schreibrichtungen dabei auch angewöhnen, denn sonst wird bei der Null unten rechts angesetzt und im Uhrzeigersinn gekreist und und und. Und ja, bei meinem Drittklässler bemerke ich einfach, dass es den Schreibfluss stört und die Übung wichtig ist. Vielleicht finde ich sie aber auch nur deshalb so wichtig, weil mein Sohn noch viele Zahlen "falsch" schreibt, also auch spiegelverkehrt. Er rechnet den Lehrstoff der ersten und teils zweiten Klasse, aber das Verschriftlichen muss er einfach noch üben.

Ansonsten nur Kurzbericht, weil ich gleich zur Arbeit muss: hier läuft alles rund, ab nächste Woche sind Herbstferien. *freu*

Hallo nochmal Waschbär, Krebbel, Sosh,...

So, ich hab beim Duschen nochmal drüber nachgedacht

Also ja, ich denke, die Kinder haben wahrscheinlich alle das gleiche Heftchen. Große Zahlen, kleine, in Linien schreiben, in Kästchen,...

Ich weiss einfach nicht - meine Tochter bringt ja nicht jeden Tag nur dieses Heftchen mit heim. Sie weiss, dass das halt bei jeder neuen Zahl einmal dran ist, dann stöhnen wir gemeinsam drüber und ich "schenke" ihr ein paar Zahlen (sprich, ich schreibe für sie). Kann einem das "den Spaß an der Schule" nehmen? Selbst, wenn man sich mal eine Weile damit rumquälen muss?

Damit wird doch nicht nur das Schreiben der Zahl an sich, sondern auch die Ausdauer trainiert. Na klar, der Spaß und das Interesse sollte immer an erster Stelle stehen - aber gehört sich ein klitzekleinesbisschen "durchbeissen" müssen nicht auch dazu? Ich muss jeden Tag soviele Sachen machen, die mir nicht nur Spaß machen - dafür muss man doch irgendwann auch mal gelernt haben, dass man auch langweilige Sachen mit der entsprechenden Herangehensweise hinter sich bringen kann (ohne dabei den Spass "an der Schule" "am Alltag" "am Leben" zu verlieren).... was mich daran erinnert, dass ich noch zwei Körbe Bügelwäsche rumstehen hab.

Hallo Waschbär, wir haben so ein Zahlenlernheft gar nicht, nur einzelne Arbeitsblätter. Ob die zwingend gemacht werden müssen da hab ich keinen Einblick. Vermutlich hat T. da sein Pflichtprogramm schon hinter sich. Aktuell rechnet er wie ein besessener im "Mathe Stars 1".
Ich kann verstehen das deine Tochter das ätzend findet. Kannst du der Lehrerin vielleicht vom Problem deiner Tochter erzählen? Wenn sie dann nach 10 guten Zahlen nicht aufhören darf, darf sie eventuell ja bunt weiterschreiben wenn DU sie drum bittest? Mir ist auch nicht wirklich klar was sie da üben soll wenn sie die Zahlen doch richtig kann.
Was das Üben bei spiegelverkehrtem Schreiben angeht bin ich der Meinung: Die Kinder "üben" das jetzt im kürzesten Fall 9 Jahre alltäglich in der Schule. Bei der gedrehten 5 oder 6 jetzt hab ich überhaupt keine Sorge das er das auch nur nächstes Jahr noch so schreibt.
Ich wünsche dir und deiner Tochter gutes Durchhalten.
Habt ihr vor es als Quereinsteiger nochmal mit der Monte zu versuchen?

Zitat von zwergnase

ok, so unterschiedlich kann das sein. bei uns ist beim zahlenüben immer eine deutliche entwicklung zu sehen von klar zu erkennender aber ungelenker zahl zu wirklich gut aussehender zahl. daher find ich das akzeptabel.

Natürlich sieht man auch bei meinem Sohn eine Entwicklung je öfter der die Zahlen schreibt, so meinte ich das nicht. Ich glaube das zum "üben" das ganz normale Rechnen reicht. Da schreiben sie die Zahlen ja auch logischerweise. Dazu muß man doch nicht stur ein Blatt mit immer der gleichen Zahl füllen.
Bei den Buchstaben halte ich ein anfängliches Abmalen dahingehend für sinnvoll, dass die Schreibrichtung trainiert wir und damit die Schreibgeschwindigkeit auch steigt, auch für die darauf aufbauende Schreibschrift. Wobei beim Großen(7.Klasse) niemand mehr Schreibschrift schreibt außer ihm.

50 mal dasselbe Schreiben ist nicht besser als 10 mal dasselbe schreiben. Üben sollte man in kleinen Portionen immer wieder. Man verkrampft ja auch, wenn man die Bewegung gerade erst gelernt hat und den Bewegungsapparat dann dermaßen strapaziert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Sinn macht.

Bei uns gibt es auch gemeinsames Frühstück.

Hier wird meist vor oder nach der Pause gegessen (sie dürfen natürlich auch währenddessen, aber da ist das Spielen bei vielen auch wichtiger).

meine Tochter hat auch ne kurze Essenspause, bevor dann alle gemeinsam rausgehen. Sie isst aber meist nicht alles (ob jetzt wenig Hunger oder wenig Zeit weiß ich gar nicht) und isst den Rest meistens auf dem Heimweg

Bei uns gibt es ein gemeinsames Frühstück die Pause ist halbiert in Spielzeit und Frühstückszeit), und meistens isst sie dann auch was. Morgens vor der Schule bekommt sie außer einem Becher Kakao meist nichts runter, da ist das Brot in der ersten Pause meist schnell weg. Allerdings essen sie auch schon um zwölf zu Mittag, von daher finde ich es nicht so schlimm, wenn sie über dem ganzen Spielen und Quasseln das Pausenbrotessen vergisst (oder nur zwei Mal reinbeißt). Die Kleine trinkt morgens auch nur Kakao, will im Kindergarten nicht frühstücken (weil Spielen und Basteln viel spannender ist) und bekommt so erst wieder um zwölf was, so überleben die auch.

Übrigens ist bei Malin in puncto Lesenlernen in den Herbstferien ein Knoten geplatzt. Sie hat mir einen Zettel geschrieben, auf dem stand:
"Lip-Mama
Ich-kan-rechnin
DBZTLIP"

Sie macht statt Leerzeichen immer Bindestriche...

Dann hat sie jetzt ihr erstes Anlautheft (das Ameisenheft) voll und darf jetzt im Delfinheft Wörter neben die entsprechenden Bilder schreiben. Da steht dann "Wali, Rosi, Hosi, Hasi, Nasi, Noti". Weil ein i ja z.B. in "Birne" klanglich auch eher Richtung kurzes e geht... Neben die Lupe hat sie "Brimak" (Briefmarke) geschrieben, weil die Lupe eine solche vergrößert, und neben der Tube steht "Zanpasda". "Sofha" und "Roth" sind auch sehr hübsch...

Oh Gott, ich weiß ja ehrlich nicht, ob ich da nächstes Jahr nicht Zustände kriege, wenn hier solche Wortkreationen geschrieben werden...

Das habe ich letztes Jahr auch noch gedacht. Ich bin eine absolute Rechtschreibfetischistin (Tippfehler finden so gerade noch Gnade vor meinen Augen, die mache ich selber ja auch) und fand die Vorstellung total grauenhaft, dass mein Kind auf diese Art und Weise schreiben lernen soll.

Aber mittlerweile finde ich es total süß. Vor allem, weil sie eine Woche vorher statt "rechnin" noch "räcn" geschrieben hätte. Das kam ganz von alleine - waren ja Ferien.

Zitat von thistlejo

"Lip-Mama
Ich-kan-rechnin
DBZTLIP"

Ich habe nach wie vor Probleme, es einfach nur süß zu finden. Vor allem, weil meine Tochter beim Lesen, ehrlich gesagt, in etwa so klingt, wie ich mir einen Tauben vorstelle, der gerade das Sprechen lernt. Da ist bei manchem Mitschüler der Knoten schon etwas mehr geplatzt.

Ich habe am WOE ein liebevoll mit Buchstabenaufklebern kreiertes Bild geschenkt bekommen, in der Mitte aber eine selbst geschriebene Vignette folgenden Inhalts:

Also, man muß die Platzbegrenzungen am Ende der Zeile ggf. mitbedenken *hüstel*

Halllo,

hier in Ba-Wü sind jetzt mal eine Woche Ferien, zum Glück, mein Erstklässler hat wirklich eine Pause gebraucht.

Vorher hatte jemand nach dem Essen gefragt - das ist bei uns super, sie vespern zusammen, bevor sie in die Bewegungspause gehen. Und mein Sohn kommt jetzt immer nach Hause, und hat einen Bärenhunger, die frische Luft auf dem Schulweg tut da wohl ihr übriges

Aber ich hab auch eine Frage - wie läuft es denn bei euch Jungsmamas auf dem Schulweg und Schulhof mit den anderen Jungs? Bei uns ist es grad ein riesen Thema - gegenseitig ärgern, merken oder nicht merken wann es dem anderen Kind zu viel wird, wie wehrt man sich am besten , wie grenzt man sich am besten ab....
Und als Mama - wann greift man ein, wann lässt man es mal laufen, welche "Tipps" gebe ich meinem Kind auf den Weg?
Mein Sohn tut sich da echt schwer, dazu kommt, dass in unserem Kindergarten in solchen Fällen immer eingegriffen und moderiert wird, was auf dem Schulhof/Schulweg einfach nicht passiert - und ich fühl mich gerade sehr hilflos, und hab Angst, dass er in eine Opfer- oder Außenseiterrolle rutscht...
Bei den Mädels läuft das anders, ich kann auch nicht auf Erfahrungen mit der großen Tocchte zurück greifen *seufz*

Ich glaube ihr müsst euch keine Sorgen machen, was die Fehler beim schreiben lernen angehen. Meine Tochter, die ja auch dieses Jahr in die Schule gekommen ist, hat sich das mehr oder weniger selbst vor der Schule beigebracht. Sie hat halt viel gefragt und dann hab ich ihr Antworten gegeben, aber sie ansonsten machen lassen. Am Anfang sah das genauso aus, wie in euern Beispielen. Inzwischen schreibt sie fehlerfreier als die Drittklässler in ihrer Klasse (hier ist JÜL 1-3). Das kommt alles von allein! Viel lesen hilft, denn dann sehen sie, wie die Wörter richtig geschrieben sind!

Zitat von tanzmaus

Viel lesen hilft, denn dann sehen sie, wie die Wörter richtig geschrieben sind!

Das denke ich auch, aber beim Lesen ist der Knoten einfach noch nicht geplatzt. Sie liest zB auch beim zehnten Mal die Artikel der / die / das so, als würde sie sie das allererste Mal überhaupt sehen. Und dann die Irritationen, wenn ich ihr Geschriebenes nicht gleich verstehe; wo die Lehrerin im Unterricht doch so oft die Rückmeldung gibt, daß alles "picobello" sei (Vokal erkannt etc.). Das geht schwer zusammen, läßt sich jedoch nicht immer vermeiden. Sie ist aber auch schon auf den Trichter gekommen, daß nicht wenige Wörter wohl doch anders geschrieben werden, als sie selbst sie für sich hört (Er/sie "est" statt "ist" beispielsweise; sie weicht auch nicht davon ab, daß sie genau das hört). B und D hat sie als Kleinkind oft verwechselt, ich war sicherheitshalber mit ihr in der Logopädie, es wurde dann auch besser, da es sich schon über anderthalb Jahre sehr hartnäckig festgesetzt hatte. Und jetzt? Verwechselt sie es wieder andauernd
Aber Schule macht ihr Spaß, Kunst ist ihr Liebstes, und im Rechnen erledigt sie die Arbeitsaufgaben sehr schnell. Ihre Hausis erledigt sie überwiegend auch noch während des Unterrichts - dabei wurden die regelmäßigen Hausaufgaben groß angekündigt. An der Front ist hier gerad alles sehr entspannt.