Dieser Beitrag richtet sich vor allen Dingen an all die Eltern, deren Kinder den Sprung auf eine weiterführende Schule bereits hinter sich haben und mir insofern vielleicht weiterhelfen können, was wirklich, WIRKLICH wichtig ist und was lediglich ein Nice-to-have.
Meine Tochter kommt nach den Sommerferien auf's Gymnasium.
Die Schulform ist keine Frage, sie hat ein glattes Einser-Übertritts-Zeugnis.
Ich hab' mich monatelang deshalb rund gemacht - aus welchem Grund auch immer hat mir dieser Übertritt mehr zu schaffen gemacht, als ihr Schuleintritt vier Jahre zuvor.
Entsprechend sorgfältig hab' ich mir potenziell mögliche Schulen ausgeguckt.
Und nun sind es gleich zwei, auf die ich mein Kind einigermaßen leichten Herzens hinschicken könnte, und ich weiß einfach nicht, was klüger wäre.
Könnt ihr mir mal sortieren helfen?
Ich schreib' euch mal die jeweiligen Pros auf - wirkliche Kontras gibt s eigentlich keine.
Beide Schulen haben einen Sprachlichen Zweig.
Schule A hat überdies einen wirtschaftswissenschaftlichen Zweig, Schwerpunkt Sozialwissenschaften.
Schule B hat dazu einen musischen Zweig.
EIGENTLICH war ich bisher immer der Meinung, dass meine Tochter mit einem musischen Zweig gut bedient wäre. Sie spielt seit einem Jahr Klavier, gerne und gut, "übt" täglich (in Klammern, weil es für sie nicht "Üben" ist, es macht ihr einfach Spass) und sie hat, laut Klavierlehrerin, Talent.
Sie würde gerne noch ein zweites Instrument lernen, was beim musischen Zweig wohl auch gern gesehen ist. Also, ein zweites Instrument.
Nun frag' ich mich aber, ob das Musizieren auf einem musischen Gymnasium eher Ausgleich ist oder doch viel eher zur ungeliebten Last werden kann?
Im Moment WILL sie spielen, geht sie auf das musische Gymnasium, dann MUSS sie spielen - kann man ihr das dadurch nicht verleiden?
Habt ihr damit vielleicht Erfahrungen gemacht?
Der Schulweg ist bei beiden Schulen gleichermaßen lang (ca. 20 Minuten inklusive U-Bahn-Fahrt), bei Schule B muss sie dabei einen Tick länger laufen.
Schule A ist wesentlich kleiner, das Gebäude ist schöner. Vieles ist auf dem allerneusten Stand, hell und freundlich.
Bei Schule B wird gerade viel geplant und neu gestaltet. Die Schule ist um einiges größer.
Auf beiden Schulen sind die Lehrer, die ich beim Infoabend und beim Tag der offenen Tür kennengelernt habe, supernett und witzig. Beide Schulen haben tolle Konzepte und AGs, beide Schulen bieten viel an und haben eine Menge Ideen.
Auf beiden Schulen waren die Schüler aufgeschlossen, selbstbewusst und freundlich, die Atmosphäre ist stimmig.
Schule A gibt an, dass man zu 95% einen Platz bekommt, Schule B erklärt, es sei zu 100% sicher.
(Spielt schon 'ne Rolle, weil ich ausflippen werde, wenn meine Tochter plötzlich ohne Platz dastünde und zugeteilt werden würde.)
Meine Tochter findet übrigens BEIDE Schulen super und kann sich ebenfalls nicht entscheiden.
Letztlich dreht es sich für mich, glaube ich, um diesen musischen Zweig.
Ist das nun ein Vorteil oder ein Nachteil?
Wäre ich da sicherer, würde ich wohl zu Schule B tendieren.
Schon allein, weil wir den Platz da sicher hätten.
Überseh' ich noch etwas?
Was war bei euch letztlich wichtig?
Ach ja, die bisherige Klasse zerstreut sich bei uns komplett. Kaum zwei Kinder werden zusammen auf die weiterführende Schule kommen. Entsprechend würde meine Tochter bei beiden Schulen allein starten, also kein Freundinnen-Vorteil.
Und beide Schule starten mit Latein (da kommt man ja in Bayern kaum drumrum), aber bei beiden Schulen könnte sie dieses Fach nach der Neunten abwählen.
(Ich hätte nämlich eine Schule komplett ohne Latein präferiert, aber das abwählen können ist dann so ein Immerhin-Faktor.)