hörgeräteanpassung fehlgeschlagen

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  • nun ist es soweit: meine hörgeräteakustikerin hat aufgegeben. #heul seit mehr als 3 monaten laborieren wir daran herum ein gerät zu finden, mit dem ich zumindest nicht schlechter höre/verstehe als mit meinen mittlerweile 10 jahre alten.
    das ist mir in 30 jahren noch nicht passiert, daß das nicht geklappt hat, und ich bin jetzt ganz schön aufgeschmissen. ich weiß nicht, wen ich dazu befragen kann, "was man da noch machen kann".
    #hilfe

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Woran liegt es?


    Ich nerve meinen Akustiker auch sehr: Schulsituation und Musik als Fakultas ist echt hart ;) - ich werde nur unter den ganz teuren Geräten fündig, aber da gibt es durchaus mehrere, die halbwegs funktionieren. Und einige, die gehen gar nicht. Das hat was mit den persönlichen Bedürfnissen und dem Hörschaden zu tun. Du hast sicher nicht alle Firmen durch, oder? Geh zu einem anderen Akustiker und sag, welche Geräte du ohne Erfolg getestet hast. Probiere andere Hörersysteme aus - manche Geräte könnte ich nur mit geschlossener Versorgung tragen, weil es sonst quietscht. Aber das verzerrt natürlich mehr, drum hab ich jetzt eines (Phonak), das geht noch in offener Versorgung.


    Viel Erfolg!

  • Was sagt denn dein HNO Arzt dazu? Ist dein Hörvermögen schlecht geworden, oder hat sich sonst was am Ohr verändert?


    Ich hatte Mitte März einen Morbus Meniere Anfall, bei dem ich das Gehör auf dem rechten Ohr eingebüsst hab. Am Donnerstag hatte ich den 1. Termin für ein Hörgerät. Beim Test kam raus, das sich mein Ohr noch etwas erholt hat, und noch knapp 30% Hörvermögen da ist.


    Beim 1. Test in der Klinik hatte ich ein Hörvermögen von ca. 3%.


    Hast du schon mal überlegt, ob ein Cochlear-Implantat vielleicht eine Möglichkeit wäre?
    Hätte sich mein Ohr nicht doch noch so gut erholt, wäre das die einzige Möglichkeit gewesen.

    4.024 Beiträge im alten Forum, schon länger dabei! #pfeif Ich bin ein Oma-Schwein mit Fenstern!

    Amy-Fleur 11.11.2008*4500g*53cm*Geburtshaus Köln

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  • es liegt wahrscheinlich daran, daß ich noch analoge geräte habe (glaube ich; die akustikerin konnte sie nicht "anschließen" weil zu alt und zu ausländisch, deshalb weiß sie es nicht sicher. und ich habe solche fragen früher nie gestellt, weil nicht notwendig.) und mit den "tollen" neuen digitalen nicht zurecht komme.
    die akustikerin hat mich auch gefragt, ob mir noch nie ein CI vorgeschlagen worden wäre. sowas wie eine "offene versorgung" kommt daher überhaupt nicht in frage. zudem weiß ich noch von früher, daß es überhaupt nicht viele geräte gibt, die überhaupt in frage kommen. mein hörverlust scheint eher kompliziert zu sein.
    ich habe jetzt drei getestet, und eines war schlimmer als das andere :S bisher habe ich nie mehr als 2 geräte gestestet (weil es dann gepaßt hat.)


    sandra, nein, mein hörverlust ist seit 30 jahren so ziemlich unverändert. nur das hörverständnis verschlechtert sich langsam. "auf französisch" (ich lebe gerade da) ist es ziemlich schlecht.
    ein CI ist mir tatsächlich noch nie vorgeschlagen worden. ich komme ja aber auch seit 30 jahren mit hörgeräten ganz gut zurecht, da muß ich sagen daß mir so eine op, die möglicherweise einen totalen hörverlust zur folge hat, einfach zuviel risiko ist.
    ich will einfach nur wieder hörgeräte, mit denen ich auch was verstehe #heul


    und ich verstehe nicht so ganz, warum die neuen digitalen, die ja viel besser sein sollen, das nicht hinkriegen. ich hätte das gerne erklärt bekommen.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • eins vorweg ich habe keine ahnung von hörgeräten oder hörproblemen aber an deiner stelle würde ich vielleicht folgendes versuchen: erstens eine suchmaschine meiner wahl anschmeissen, es gibt für jede scheiss foren, vermutlich auch für hörgeräteversorgte, vielleicht sogar eins wort du hörgeräteakustikern fragen stellen kannst.


    parallel würde ich wohl nach einem älteren hörgeräteakkustiker suchen und versuch den zu der problematil warum klappt es mit den alten aber mit den tollen neuen nicht befragen. einen älteren deswegen weil ich einfach mal davon ausgehe das er mehr erfahrung mit den analogen hat und desshalb vielleicht andere ideen als jemand der eher mit den neuen digitalen gelernt hat.


    anonsten: beim hno genau fragen was das problem/die diagnose ist und ob er zu versorgung eine idee hat, auch wenn dafür ja eigentlich die akustikerin zuständig ist. manchmal hilft es wenn anderes überlegt, bei uns hat letztens der augenarzt ne intressante idee gehabt wo wir bei den unklaren beschwerden meiner tochter mal draufschauen sollen, dabei waren es magenprobleme und nix an den augen #top

  • und ich verstehe nicht so ganz, warum die neuen digitalen, die ja viel besser sein sollen, das nicht hinkriegen. ich hätte das gerne erklärt bekommen.


    Ah! Ich weiß es, ich weiß es! #nägel


    Ich habe meine Hörgeräte erst seit 8 Jahren und gleich digitale bekommen. Mit analogen war mir nicht zu helfen, weil ich Löcher im Frequenzspektrum habe, eine Mitteltonschwerhörigkeit und zugleich erhöhte Lärmempfindlichkeit. Analoge Hörgeräte aber machen, vereinfacht gesagt, alles was lauter. Sie können evtl. eher den Hochtonbereich verstärken oder eher den Tieftonbereich, aber das war's auch schon.


    Dass aber jemand einfach überall nur lauter braucht, ohne dass er auch lärmempfindlicher würde, ist eigentlich nicht möglich. Dennoch haben deine Hörgeräte bisher so gearbeitet und dein Gehirn hat gelernt, die Übersteuerungen und die Extreme auszublenden.


    Digitale Hörgeräte "schneiden" nun den Frequenzbereich des theoretisch Hörbaren in viele, viele kleine "Scheibchen". Für jedes Scheibchen wird ausgetestet, wie viel Verstärkung du je Ohr brauchst, in der Höhe, in der Tiefe, in der Amplitude. Und wo es zu viel wird. Und wo es dann im Zusammenspiel wieder unangenehm wird. Das kann man nur sehr begrenzt "messen", wie die meisten das von der Brille her kennen, das muss man probieren. Und das Gehrn und das Gehör und die Schultermuskulatur ermüden rasch, insofern sind viele Anpass-Sitzungen nötig. Dann gehste raus umd im Alltagsgeräuschteppich wirkt es wieder anders. Zu verbalisieren, wo genau es hakt, ist zudem oft nicht leicht. Ich war als ausgebildete Musikerin klar im Vorteil, konnte selbst den Freqenzbereich, in dem es quietschte, ausmessen und benennen. Mein Akustiker hatte viel Spaß mit mir. Sagt er. 8-)


    Und jetzt kommt der Hauptgrund, warum du Probleme hast: Dein Gehirn "lernt". Du kannst mit den digitalen Geräten plötzlich Dinge hören, die du eventuell noch nie gehört hast. Bäumerauschen. Wind, Autos in weiter Ferne. Gespräche in weiter Ferne. Den Klang der City. All das ist erstmal "Krach". Und "Stress". Dein Gehirm muss lernen, diese Geräusche wiederum auszublenden, damit sie nicht stören. Das dauert lange. Und dann muss wieder angepasst werden. Das Ergebnis wird aber ein in allen Alltagssituationen deutlich verbessertes Hören sein.


    Für meine ersten digitalen Hörgeräte, bei denen ich das alles so hinter mich gebracht habe, habe ich, nachdem ich mein Gerät gefunden hatte (bei dem es von Beginn an kaum quietschte und das sofort relativ angenehm war), rund 70 Sitzungen über 1,5 Jahre gebraucht. Die neuen, jetzt gut ein Jahr als, haben 3 Testsitzungen und ca. 15 Anpass-Sitzungen erfordert. Nach 6 Wochen war alles durch.


    Ich wünsche dir einen guten, geduldigen Akustiker und viel Erfolg!

  • aoide, wie kann mir das helfen? du, als musikerin, wirst mir zustimmen, daß man nicht leben kann, wenn alles, was man hört, eine einzige disharmonie ist. ich konnte die stimmen meiner kinder nicht mehr ertragen, weil sie klangen wie hundert jahre alte mikey-mäuse. jedes herumregeln am gerät hat das noch verstärkt. wenn mein mann eine gabel auf den tisch gelegt hat, hat das geklungen wie ein peitschenknall. und ich hab drei kinder, die ihr besteck alle nicht so sorgfältig ablegen, wie mein mann. sobald es ein nebengeräusch gab, hab ich sprache gar nicht mehr gehört ständig hatte ich das gefühl, daß einzelne geräusche, frequenzen? einfach plötzlich ganz rausgefiltert werden. ich konnte das auto nicht mehr hören, es "klang", als sei das gerät einfach ausgeschaltet, denn ich konnte auch meinen mann nicht mehr verstehen, wenn der motor lief.


    ja, es ist schwierig, zu beschreiben, wie die dinge klingen. noch schwieriger, das in einer fremdsprache zu versuchen.
    die akustikerin muß das gerät anpassen, bevor ich geld dafür bekommen kann, sie hat dazu sicherlich nicht 1,5 jahre und 70 stunden zeit.
    sie schien mir sehr verständnisvoll und motiviert, aber auch etwas hilflos. keine ahnung, ob sie "gut" ist #weissnicht sie hat mich aber auch ermutigt, es mit einem anderen akustiker nochmal zu versuchen.
    ich werde jetzt erstmal noch zu einem HNO gehen und mir mal erklären lassen, was mit meinem gehör nicht stimmt. und auch die deutsche firma anschreiben, was das wohl für geräte waren, die seit 10 jahren so gut funktionieren. ich war damals so glücklich, weil die geräte so eine immense verbesserung gebracht haben und bin davon ausgegangen, daß mit der neuen technik sowas jetzt immer leichter würde. pustekuchen #heul
    edit: deshalb bin ich auch gar nicht sicher, ob das wirklich noch analoge geräte sind, denn sie waren damals schon so "anders". evtl sind sie analog, aber computerprogrammierbar oder so. ich schäme mich echt, daß ich das alles nicht weiß. es war aber wirklich nie nötig.


    ich bin grad mutlos und so verzweifelt, ich könnte ständig losheulen. verzeiht das jammern.

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    (alice walker)

    Einmal editiert, zuletzt von Madrone ()

  • Ich wollte nur anmerken, dass eine CI-Implantation nicht nur möglicherweise, sondern definitiv einen völligen Hörverlust auf dem entsprechenden Ohr zur Folge hat. Solange also die Möglichkeit besteht, mit einem Hörgerät zurechtzukommen, würde ich mir diesen Schritt gut überlegen.


    Madrone, hast Du denn ein aktuelles Audiogramm? Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, dass ein Akustiker bei entsprechender Information nicht das richtige Gerät finden kann. #confused Kenne mich aber nur mit CIs aus, nicht mit Hörgeräten.


    Hast Du mal versucht, auf einschlägigen Foren/Internetseiten Informationen zu finden? Taubenschlag, Schwerhörigenforum etc. Vielleicht findet sich da jemand mit ähnlichem Problem.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • aoide, wie kann mir das helfen? du, als musikerin, wirst mir zustimmen, daß man nicht leben kann, wenn alles, was man hört, eine einzige disharmonie ist. ich konnte die stimmen meiner kinder nicht mehr ertragen, weil sie klangen wie hundert jahre alte mikey-mäuse. jedes herumregeln am gerät hat das noch verstärkt. wenn mein mann eine gabel auf den tisch gelegt hat, hat das geklungen wie ein peitschenknall. und ich hab drei kinder, die ihr besteck alle nicht so sorgfältig ablegen, wie mein mann. sobald es ein nebengeräusch gab, hab ich sprache gar nicht mehr gehört ständig hatte ich das gefühl, daß einzelne geräusche, frequenzen? einfach plötzlich ganz rausgefiltert werden. ich konnte das auto nicht mehr hören, es "klang", als sei das gerät einfach ausgeschaltet, denn ich konnte auch meinen mann nicht mehr verstehen, wenn der motor lief.


    Du Liebe, ich bin ja nun auch kein Akustiker, aber nach dem, was du beschreibst, gehe ich davon aus, dass das gesamte Spektrum zu hoch gezogen ist, zu hart einregelt, das Feedback-Management nicht stimmt und auf jeden afll zu viele Höhen hat. Ich bin etwas hart im Urteil, aber ich würde sagen, die Akustikerin war nicht gut.


    Ich hatte die ersten Jahre Geräte mit linearer Verstärkung, da war das z.T. auch so, also die reinknallenden Nebengeräusche. Hörverstehen war aber prima. Jetzt habe ich eines mit angepasster Paraboverstärkung, das ist mir manchmal nicht "hart" genug, d.h., etwas verwaschen und dumpf, aber dafür ist alles nicht mer so anstrengend... (Die Löcher im Hochtonbereich sind halt nicht ganz so exakt gestopft..)


    die akustikerin muß das gerät anpassen, bevor ich geld dafür bekommen kann, sie hat dazu sicherlich nicht 1,5 jahre und 70 stunden zeit.


    Neee, ich hatte für das erste Gerät auch die 70 Anpass-Sitzungen nicht VOR dem Kauf, etwa 15-20, dann wusste ich, das wird es. Gekauft, gemessen, bezahlt (6000 Flocken aus eigener Tasche, *autsch*), und danach hab ich darauf bestanden, das immer wieder nachzuregeln, bis ich mich dran gewöhnt hatte. Zur Belohnung kauf ich da jetzt auch die Folgegeräte.


    edit: deshalb bin ich auch gar nicht sicher, ob das wirklich noch analoge geräte sind, denn sie waren damals schon so "anders". evtl sind sie analog, aber computerprogrammierbar oder so. ich schäme mich echt, daß ich das alles nicht weiß. es war aber wirklich nie nötig.


    Wenn das Gerät mehr als 8 Jahre alt ist oder nicht mindetens 3000 Euro/Stück gekostet hat, ist es nicht digital.


    Ich möchte dich ermutigen, bei einem anderen Akustiker mit anderen Geräten nochmals dein Glück zu versuchen. Ich weiß immer noch nicht, ob du in-ears oder HDO hast und mit was für einem Passstück... Ich empfehle immer HdO, weil da einfach mehr Technik reinpasst.

  • Madrone, hast Du denn ein aktuelles Audiogramm? Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, dass ein Akustiker bei entsprechender Information nicht das richtige Gerät finden kann.


    Ich bin etwas hart im Urteil, aber ich würde sagen, die Akustikerin war nicht gut.


    okay, das läßt mich ja jetzt doch wieder etwas hoffen. ich h o f f e , daß ihr beide recht habt, und die furchtbar nette akustikerin einfach nicht so viel von ihrem job versteht.


    selbstverständlich gab es ein aktuelles audiogramm #weissnicht


    linearer Verstärkung


    angepasster Paraboverstärkung


    das verstehe ich nicht. das ist auch mein problem, wenn ich in einschlägigen foren zu lesen versuche. die leute sprechen dort eine sprache, die ich nicht verstehe. ich weiß ja nichtmal die namen der geräte, die ich ausprobiert habe #weissnicht


    ich habe immer schon HdO-geräte und dicht schließende paßstücke. bis vor relativ kurzem war mir nichtmal klar, daß das so ist, weil ich sehr schlecht höre. #weissnicht
    ich komme mir vor, wie ein vollidiot :(


    Ich wollte nur anmerken, dass eine CI-Implantation nicht nur möglicherweise, sondern definitiv einen völligen Hörverlust auf dem entsprechenden Ohr zur Folge hat.

    ja, eben. und da "niemand weiß" wie man mit den CIs eigentlich hört kann mir auch niemand garantieren, daß ich damit dann besser zurecht komme und ein "zurück" ist dann nicht mehr möglich. schon darüber nachzudenken verursacht mir schweißausbrüche.


    morgen hole ich mir erstmal meine unterlagen ab, mache einen termin beim HNO und dann versuche ich es noch einmal.


    danke, daß ihr mir zusprecht. ich hab sonst nicht viel zuspruch, grade.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • danke, daß ihr mir zusprecht. ich hab sonst nicht viel zuspruch, grade.


    #knuddel weisste hier im forum wird einem bei so vielem geholfen, vielleicht sogar bei hörgeräte problemen hmm?

  • Liebe Madrone,


    sind deine alten HGs eigentlich kaputt? Wie hörst du denn aktuell?
    Ich stelle mir das sehr zermürbend vor, das Testen und nix finden.


    Aber vielleicht ist das jetzt deine Chance, dich mehr mit der Materie zu befassen. Hattest du nicht in Erwägung gezogen, selbst HG-Akustikerin zu werden? Da wäre es doch wichtig, die Technologien zu verstehen und die Hersteller zu kennen. Kannst du dir jeden Tag eine Viertelstunde für Recherche reservieren? (Wenn es jetzt mehr Backlinge statt Bratlinge gibt, wird ja Zeit frei ;) )
    Dann entweder vom Hersteller (also z.B. Phonak) oder von Aoides Fachwörtern ausgehend Dich durchs Netz wühlen. Eventuell kannst du dir auch bei der netten Akustikerin noch mal was erklären lassen? Broschüren einsammeln?


    Ich les dich so gerne und wünsche Dir Mut und Durchhaltevermögen!


    Cashew.


  • Lineare Verstärkung heißt, dass der jeweils angesprochene Frequenzbereich quasi sofort und gleichmäßig hochzieht. Was unter Umständen ziemlich reinknallen kann. Parabolische (L vergessen) Verstärkung bedeutet, der Computer rechnet Input und Output um und setzt etwas weicher ein. Das führt aber zu Millisekunden Verzögerung, die man als Verzerrung wahrnimmt. An beides gewöhnt sich das Gehirn. Die Umstellung war halt etwas strange.


    Zurzeit sind meines Wissens keine linearen Verstärker auf dem Markt. Für mich als Musikerin waren die eigentlich besser, derzeit ziehe ich zumindest beim Chorsingen die Geräte aus (macht nix, die Musik höre ich besser und reiner ohne, ich verstehe aber die Chorleiterin dann schlecht. Mit Geräten ist aber auch keine Option: Wenn ich die im Musik-Programm habe - alle anderen würden bei der Lautstärke, die ich selber beim Singen produziere, übersteuern - brauchts nun mit der parabolischen Verstärkung ein paar Millisekunden, bis die wieder af Sprache switchen. den Zwischenruf der Chorleiterin verstünde ich also vermutlich eh nicht. So ist das halt #weissnicht). Die Firma Interton, die die letzten geräte mit linearer Verstärkung gebaut hat, ist an Resound verkauft, die haben das Shape-Prinzip (so hießen diese Geräte mit linearer Verstärkung) nicht übernommen. Phonak arbeitet, soweit ich weiß, wieder an sowas.


    Letztenendes musst du das alles aber nicht verstehen, das muss dein Akustiker können. Ich weiß ein bisschen was, weil ich meinen Akustiker mächtig gelöchert habe und der seinerseits ganz froh war, einen Sparringspartner wie mich zu haben - drum war und ist er auch so auskunftsbereit -, er behauptet, unheimlich profitiert zu haben davon, dass ich eben aufgrund meiner Ausbildung sehr genau benennen konnte, welcher Höreindruck wie zu Stande kommt.


    Halt die Ohren steif, es lohnt sich! #knuddel


    edit: Das Audiogramm des HNO kannste, wenn du mich fragst, dem Hasen geben - das ist nur so ungefähr ne Hausnummer für die Krankenkasse und mit dem, was der Akustiker kann, kaum zu vergleichen. Im Ernst, das, was mein Augenarzt misst, taugt auch nicht für meine Brille. Der Optiker nimmt sich 10x so viel Zeit und tut den ganzen Tag nix anderes.

  • Ich mach gerade an einem ähnlichen Problem rum. Ich hatte dazu vor kurzem auch schon einen Thread. Meine sehr nette Hörgeräteakustikerin konnte auf meine Fragen grundsätzlich nichts sinnvolles antworten. Ich habe mich schließlich doch getraut, den Chef zu verlangen (in D gibt's den wohl immer, da Meisterzwang), und teste jetzt so vor mich hin.


    Meine alten Hörgeräte von vor 10 Jahren waren auch schon digital, a*teuer, und damals ein Modell von höchstens dreien, die ich getestet habe. Der Akustiker von damals ist aber leider zu weit weg.


    Jetzt wurden erst mal drei Kassenmodelle durchgetestet. Mein Eindruck war, dass ich beim ersten Gerät schon besser verstanden habe wie mit dem alten, aber das drumrum hat nicht gepasst. Das erste hat gepfiffen wie blöd (und das bei geschlossener Versorgung). Wenn ich zu nah an die Lampe (oder die Wand oder das 1,40m Kind) kam, hatte ich Rückkopplungen. Das zweite hatte originellerweise eine schicke scharfe Kante, die direkt auf mein Ohr gedrückt hat. Das dritte hatte einen rausstehenden Schalter zwischen den beiden Mikrofonen, an denen meine Haare ständig Krach machten.


    Lauter so Mist.


    Jetzt habe ich eins, bei dem man die Lautstärke per Rädchen verstellen kann - und bei dem sich ständig eine falsche Lautstärke einstellt.


    Ich konnte bei meinem alten Gerät sowohl Lautstärke als auch Programm selber verstellen und würde das gerne auch beibehalten. Ich möchte nicht, dass mein Hörgerät Eigenleben entwickelt und sich plötzlich in ein anderes Programm umschaltet. Ich traue keinem Hörgerät zu, selber zu entscheiden, ob jetzt die Kinderstimmen oder die Musik als Störgeräusche zu betrachten sind.


    Ich bin also auch kompliziert. Und dass du das auf Französisch nochmal deutlich schwieriger findest, kann ich komplett nachvollziehen!


    Aber das du nur drei Geräte testen konntest, das muss eigentlich was mit deren Bezahlung zu tun haben. Ich habe mal Listen angeschaut, wieviele Hörgeräte es so von den verschiedenen Herstellern gibt, und auch für starken Hörverlust sind das mit Sicherheit mehr als 20.