toller Wohnort vs. Schulauswahl - bin grad etwas traurig

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  • Huhu,


    ich hab mir grad den Thread bzgl. dem musischen Gymnasium durchgelesen und dabei musste ich daran denken, wie gerne ich als Kind auf eines gegangen wäre. War aber nicht möglich, weil wir auf dem Dorf gelebt haben und die 3 Gymnasium im Umkreis (die auch alle schon jeweils 20-35km weit weg waren) nur naturwissenschaftlich und sprachliche Zweige hatten. Das nächste musische Gymnasium wäre in München gewesen und damit weder vom zeitlichen noch vom finanziellen Aufwand eine Wahl.


    Da muss ich dann schon immer schwer schlucken, dass wir unseren Kindern leider ebenfalls keine Schulauswahl bieten können, weil wir eben auch weit draussen auf dem Dorf leben.
    Hier ist es sogar noch "schlimmer", weil man nach der Dorfgrundschule (die sich inzwischen als wirklich toll rausgestellt hat, auch wenn ich lange daran zu knabbern hatte, dass wir auch dazu keine Alternative wie Montessori hatten) nur die Wahl zwischen Mittel-, Realschule und Gym hat, aber geweils nur eine entsprechende Schule dann in der Kreisstadt da ist. Also keine weitere Wahl.
    Das nächste musische Gymi wäre 40km entfernt und dorthin sind die öffentlichen Verkehrsmittel so schlecht, dass das Kind jeden Tag 1,5 Std. unterwegs wäre. ;(


    Andererseits möchte ich meine Kinder aber auch nicht in der Stadt grossziehen. Zum einen stressen mich soviele Menschen auf engem Raum wahnsinnig und dann leben wir hier in einem Kinderparadies, wo sie echt nach Herzenslust rumtoben und laut sein können ohne dass sich jemand daran stört.
    Nur manchmal kommt halt dann doch das schlechte Gewissen durch, weil ich meinen Kindern dadurch viel weniger Vielfalt bieten kann. Sie es schulisch, sportlich oder musikalisch.


    Kennt ihr diesen Zwiespalt auch ?

  • wir leben auch am popo der welt... ohne auto kann man quasi nichts machen...


    da unsre tochter in der grundschule schlimm gemobbt wird, stand es für uns gar nicht zur debatte, das sie im nebenort mit den gleichen mitschülern zur realschule gehen wird.


    das alllerdings bedeutet für sie auch ein ewiger schulweg. 30 km mit auto und öffentliche 3 mal umsteigen plus fussweg.


    wir sind momentan am fahrgemeinschaften suchen, da es ja auch andere kinder geben wird, die in diese stadt zur schule müssen... vielleicht wäre das ja auch eine option für euch

    liebe grüße Susi mit H(Juli04) N(Juni07) L(April10) K (April14) und T (Juni2016) #herzen

  • Vielleicht seid ihr ja dann mit der einzig möglich weiterführenden Schule genauso zufrieden wie jetzt mit der Dorfgrundschule? So richtig weiß man ja doch immer erst nach einiger Zeit, was man an einer Schule hat oder auch nicht hat, im Vorfeld kann man das gar nicht so abschätzen und daher ist die Wahl auch immer etwas Glückssache, wenn man denn die Wahl hat.
    Wir wohnen in der Großstadt, aber auch hier kommen nicht alle weiterführenden Schulen in Frage, weil sie zu umständlich zu erreichen wären. In die engere Wahl kamen "nur" vier Schulen und bei der Wunschschule war auch nicht sicher, ob unser Sohn einen Platz bekommen würde. Manche bekommen keinen Platz in ihren Wunschschulen und werden dann doch irgendeiner Schule zugeteilt. So viel bringt die Wahlfreiheit also auch nicht unbedingt. Wenn man allerdings ein ganz spezielles Profil sucht wie zum Beispiel das musische oder das sportliche, dann ist man in einer großen Stadt mit mehr Auswahl sicher besser aufgehoben, das stimmt schon. Muss dafür allerdings auch in der Stadt unter Umständen weite Wege auf sich nehmen, aber natürlich keine 40 km und die damit verbundenen Kosten. Und das Kind kann all diese Wege normalerweise alleine bewältigen, darin sehe ich einen großen Vorteil der Stadt, wenn die Kinder etwas älter sind.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Hier bemühen sich die Landschulen schon eine relativ große Auswahl zu bieten. Bei uns wird ein sprachlicher, ein naturwissenschaftlicher und ein musischer Zug angeboten.
    Mehr ist aber nicht möglich, das würde die Stundenpläne und die Klasseneinteilung zu schlecht machen.


    Kein Angebot im sportlichen oder musischen Bereich finde ich jetzt aber nicht so schlimm, da kann man auch am nachmittag in der Musikschule oder im Verein sein Talent fördern lassen.


    Landschulen haben andere Vorteile - bei uns ist (relativ) heile Welt. Hier lungern keine Junkies und deren Drogendealer auf dem Schulhof rum, hier werden keine Fünftklässler auf dem Schulweg gerippt ... all das kenne ich aus meiner eigenen Schulzeit in der Großstadt und das vermiss ich hier so gar nicht.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • weißt Du, wir sind für unsere Wunschschule extra rausgezogen aus M- und dann hab ich mir manches Mal die Haare gerauft, wie es an der Schule zugeht.
    OK, im Großen und Ganzen sind wir da sehr glücklich-aber Heile Welt ist das auch nicht immer.
    Einen Tod muß man sterben- und das Wohnumfeld ist wirklich wichtig!


    Wenn ich so Lehrer reden höre: Auf dem Land geht es an den Schulen doch noch beschaulicher zu.Da wünsche ich meine Kinder nicht an eine innerstädtische Schule.

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006


  • Andererseits möchte ich meine Kinder aber auch nicht in der Stadt grossziehen. Zum einen stressen mich soviele Menschen auf engem Raum wahnsinnig und dann leben wir hier in einem Kinderparadies, wo sie echt nach Herzenslust rumtoben und laut sein können ohne dass sich jemand daran stört.
    Nur manchmal kommt halt dann doch das schlechte Gewissen durch, weil ich meinen Kindern dadurch viel weniger Vielfalt bieten kann. Sie es schulisch, sportlich oder musikalisch.


    Kennt ihr diesen Zwiespalt auch ?


    Nein, zum Glück nicht.
    Denn man höre und staune, auch in Großstädten gibt es reichlich Wohngegenden, die für Kinder toll sind. (Draußen spielen, Wald, Garten, morgens von Vogelzwitschern wach werden, Schwimmbäder, Nachbarn, die uns seit Generationen kennen...)
    Die Schulauswahl ist gut und für unsere Kinder haben wir eine Traumschule, die sie problemlos mit dem Rad oder (dank guter städtischer Infrastruktur) mit Bus & Bahn erreichen können.


    Merkt man, daß mich das negative Image der Großstadt nervt?
    Ich frag mich dann immer, wo ich lebe? Ich finde mich in diesen (Vor)urteilen nicht wieder.



    btw: Für uns war und ist die Schulwahl tatsächlich ein sehr wichtiger Punkt für die Wohnort-Auswahl. Etliche Gegenden kämen deshalb für uns wirklich nicht in Frage.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Unsere Kinder sind auf einer recht beschaulichen Innenstadt-Grundschule, aber die große hätte ich eigentlich gerne auf mein altes Stadtrandgymnasium geschickt, wenn es einen naturwissenschaftlichen Zweig haben würde. :)

  • Bryn
    Sorry, ich wollte niemand zu nahe treten. Ich weiss, dass Städte nicht automatisch grau und überfüllt sind, aber ich fühl mich dort einfach nicht wohl. Keine Ahnung ob man das Sozialphobie nennt, aber je weniger (fremde) Menschen um mich rum sind, desto sicherer fühl ich mich. #schäm
    Ich hab selber als Teenie und Student dann einige Jahre am Aussenrand einer Kleinstadt gewohnt und weiss daher auch durchaus um die Vorteile von Öffis und einer guten Infrastruktur, grad wenn man eben keine Lust mehr hat, dass Mama einen überall hinbringt.


    Deswegen frag ich mich ja manchmal ob unsere Wohnortwahl (die wir wegen Eigenheim auch gar nicht so einfach ändern könnten) nicht den Chancen meiner Kinder im Weg steht und ob sie uns das später wohl mal vorwerfen werden. #weissnicht

  • @ waschbär: Ich habe als Teenager meine dörfliche Wohnwelt, die damit verbunden mangelnde selbständige Mobilität und die mangelnden Möglichkeiten als sehr negativ empfunden, das stimmt schon. Meine "Sozialphobie" wurde auch eher im Dorf genährt, da dort die soziale Kontrolle stärker war als jetzt hier in der Großstadt. Aber: ich habe auf der anderen Seite auch sehr die Natur genossen, die großen zusammenhängenden Waldstücke, Wiesen,... und manchmal vermisse ich das jetzt durchaus und suche es auch bewusst in den Ferien. Und mit meiner weiterführenden Schule in der Kreisstadt (die einzig sinnvoll erreichbare) habe ich mich nie unwohl gefühlt, da habe ich auch nie etwas vermisst, es wurde viel angeboten (und alles kann man ja ohnehin nicht wahrnehmen)
    Alles kann man seinen Kindern halt nicht bieten und Teenager werden immer irgendetwas doof finden und es den Eltern vorwerfen, denke ich!

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich war auch so eine, die unbedingt auf das musische Gymnasium wollte und deshalb vom Land extra in die Stadt gefahren ist. Ich saß mit 11 bereits um 6.20 Uhr im Bus, der fuhr mich in die große Stadt und von da aus mußte ich noch Straßenbahn fahren. Da ich schon immer Frühaufsteherin war, hat mir das gar nicht so viel ausgemacht. Blöd war, dass alle Freundinnen woanders gewohnt haben und ich in meinem Dorf keine Schulfreunde hatte. Zum anderen hat die blöde Fahrerei mir so viel Zeit gestohlen und mich auch irgendwie erschöpft, dass die Hausaufgaben immer ein Kampf waren zwischen Müdigkeit und noch was in den Kopf bekommen. Letztendlich hab ich dann in der 8. Klasse auf die Realschule gewechselt, da die Noten von Jahr zu Jahr schlechter wurden. Eine Nachhilfe gab es hier auch nicht. Nach dem Wechsel sind wir in die Stadt zurückgezogen und ich war vom Zeitmanagement wieder in meiner Mitte. Kurzer Schulweg, im Sommer mit dem Rad, genug Zeit zum Lernen, ab da schrieb ich nur noch 1er und hab meine mittlere Reife mit Auszeichnung gemacht.
    Momentan bin ich froh, dass wir mitten der Stadt wohnen, 5 Gymnasien in 10min Laufweite von uns entfernt. Leider keine Schule für ADHS Kinder dabei, da ist Bayern ziemlich schlecht ausgestattet, damit hadere ich grad.

  • Wir wohnen mitten in der Stadt, haben zig Schulen zur Auswahl und trotzdem die genommen, die am bequemsten zu erreichen ist. Und so halten es die allermeisten Familien, wenn man den Informationen der Schule glaubt (was ich tue ;) ).

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Wir wohnen in der Großstadt und mein Sohn braucht 5 min zu seinem Gymnasium. Dieses finde ich grade toll, weil es keinen Schwerpunkt hat. Es gibt Angebote jeglicher Art (tollen Chor, Orchester, Bands, ganz viel Theater, AGs für Sportler, und auch für Naturwissenschaftler usw.). Manchmal entwickeln sich Interessen ja erst.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Weißt du, und wir wohnen in einer richtigen Großstadt, haben zig Schulen zur Auswahl, aber nur eine, auf die man sein Kind ruhigen Gewissens geben kann, eine Zweite evt. noch, obwohl ich davon in letzter Zeit auch vermehrt nichts Gutes höre.
    Mir grauts! Was wir machen wenn die Zweitgeborene oder die Anderen es nicht aufs Gymnasium schaffen, wissen wir noch nicht, wahrscheinlich umziehen.
    200m von uns ist eine Gesamtschule, die sich sooo toll anhörte, das Konzept, respektvolles Miteinander vieler Kulturen großgeschrieben, Streitschlichtung blablabla...einmal besichtigt, vergiss es! Auf dem Schulhof ist Mord und Todschlag. Kennst du das Buch: "Isch geh Schulhof."? Stell es dir so ähnlich vor, nur mit älteren Schülern und vielleicht nicht ganz so extrem. Unsere Grundschullehrerin war total entsetzt als ich ihr erzählte das wir diese Schule in Betracht ziehen 8I Sie sagte nur:"Tun sie mir den Gefallen, lesen sie nicht nur den Flyer und hören sich das Gequassel des Direktors an, bitte stellen sie sich mal eine große Pause dort an den Schulhof." Ein guter Rat. #pinch


    Also, du siehst, die riesen Schulauswahl bringt dich auch nicht wirklich weiter. Dann lieber Dorfschule. Ich ziehe idyllische Langeweile dem auf jeden Fall vor.


    Jetzt geht meine Tochter bald auf ein ganz langweiliges Gymnasium, einen Kilometer weiter, dabei ist 350m von uns auch eins, aber hm...die Atmosphäre gefiel uns einfach nicht. Ich denke fast das liegt am Stadtteil. #weissnicht

  • Wir wohnen ja auch in einem Dorf, dass das ziemlich stadtnah ist, hilft leider nicht, die Infrastruktur ist schlecht, vor allem in Bezug auf ÖPNV. zum Glück sind meine Kinder auch noch so klein, dass ich mir darüber keine Gedanken gemacht habe, wir haben nämlich auch keine Auswahl, was KiTa, Grund- und weiterführende Schule angeht. Ich vermisse oft die Möglichkeit, schnell zum Einkaufen, ins Kino oder Theater zu kommen, ohne das Auto zu nehmen. Aber dafür hat das Leben hier andere Vorteile...


    Wenn es dir so wichtig ist, deinen Kindern mehr zu bieten, könntet ihr das doch auch am Nachmittag machen? Oder, wenn es wirkliche Berufsambitionen in der Richtung gibt, eine Schule mit Internatsanschluss wählen?

  • Liebe Claudia,
    bitte mach Dir nicht zu viele Gedanken.
    Es gibt keine perfekte Kindheit und keine perfekte Schule!
    Wir leben hier am Rand einer Mittelstadt mit VIELEN Gymnasien....
    Da ist die Wahl eine echte Qual (weil man auch nicht wirklich den notwendigen Einblick in die Schulen hat um eine echte Wahl zu treffen). Ich habe mir schon oft meine eigene Schulsituation herbeigewünscht (Es gab EIN Gymnasium und da gingen dann alle aus der Gegend hin, fertig.)
    Im Normalfall hat doch so ein "Landkreis" Gymnasium ganz viele verschiedene Angebote. Ob da das passende dabei ist, ist doch immer ein bisschen Glücksache.
    So sind auf jeden Fall die Schulkameraden aus der Nähe. Das ist doch schonmal super.....
    Ich hatte z.B. an meinem "Standardgymnasien" einige wirklich hervorragende Musik AGs. Aber einfach aus dem Grund, weil 2-3 Musiklehrer sich mit den AG s "selbstverwirklicht" haben. Da gab es ganz viel Engagement über das "normale" hinaus.
    Das ist aber Zufall und kann an jeder Schule passieren - oder auch nicht. Da hast Du keinen Einfluss drauf.
    Ich wünsche euch auf jeden Fall Glück mit Eurer Schule!
    lg, karlchen

  • Man sollte sich schon im Klaren sein, dass ein ganz abgeschiedenes Landleben für Kinder nicht automatisch ein "besseres Aufwachsen" bedeutet. Vielleicht ist es die ersten 10 Jahre die pure Idylle, dafür ist es in den Jahren zwischen 10 und 20 eher ziemlich unbeliebt, so jwd zu leben, gerade wenn man noch nicht selbst mobil ist. Also nicht nur in Bezug auf die Schulauswahl, sondern vor allem auf das soziale Leben, Kontaktpflege, Hobbys, das abendliche Ausgehen als Teenager…
    Allerdings seid ihr die Erwachsenen und habt euch nunmal mit gutem Grund so entschieden, da müssen die Kinder durch und ihr könnt sie allenfalls durch großzügige Fahrdienste "entschädigen".
    Wegen der Schule würde ich mich erst mal umhören, ob die einzige Möglichkeit nicht sogar eine ganz gute ist, dann wäre ja alles soweit okay. Spezifische Schul-Profile finde ich nicht soo wichtig, die kann man auch nebenbei oder dann später im Studium ausleben, wichtig ist, dass die Schule qualitativ gut ist.

  • Naja, ein bisschen vielleicht. Aber es gibt so viele andere wichtige Faktoren bei der Wahl des Wohnortes, dass das bei uns letztlich kein Kriterium war.


    Außerdem bin ich ja der Meinung, dass Schule nur einen kleinen Teil des Lebens ausmacht (der Meinung war ich auch schon als Schüler).


    Ich habe eben privat Musikunterricht gehabt, es gibt Vereine etc. Und ich kann nun mal gar nicht so viel (wirklich) entscheiden wie ich vielleicht gern möchte (so als Eltern, aber auch insgesamt). Letzten Endes macht man aus den (doch zugegebenerweise vergleichsweise guten) Bedingungen, die man hat, das Beste.


    Klar, es wäre schön, wenn wir in der nächsten Kleinstadt wären, da müssten die Kinder nicht so viel gefahren werden. Es wäre schön, wenn ich eine wirklich gute Ballettschule für meine Kids hätte, wo ich doch sehe, dass sie Spaß haben und durchaus begabt (den Spaß hat sie aber auch an der "normalen" Ballettschule).


    Was zählt, sind doch die persönlichen Begegnungen, Erlebnisse. Und die können an einer supidupi Schule manchmal sogar schlechter sein als an der StiNo-Schule.


    Ich versuche mich in solchen Momenten eben auf das zu konzentrieren, das wir haben: Wir haben hier eine vergleichsweise gute Schulbildung, eine gute Infrastruktur mit relativ viel Freiheit für uns und unsere Kinder.

  • Erstmal schließe ich mich hanna an, so sehe ich das auch :)


    Zwischen ländlichem Wohnen gibt es ja große Unterschiede. Wenn ich meine Schwiegereltern sehe (30 km von Landshut entfernt, das Niederbayern, oder?), die wohnen in meinem Empfinden am Ende der Welt. Nichts und niemand würde mich da hinbekommen. Und es fallen ihnen noch deutlich entlegenere Gegenden ein. Egal, was man machen möchte (mal schnell zu h&m, in die Bücherei, zur Apotheke, schwimmen gehen), man sitzt eine halbe Stunde minimum im Auto, nach Öffis braucht man gar nicht erst zu gucken, denn mit Glück kommt man irgendwo hin, aber sicher am selben Tag nicht mehr zurück...
    Meine Eltern wohnen auch auf dem Land (Nordeifel), aber sie haben alles vor Ort und sind in 20 Minuten in der größeren Kreisstadt (86.000 EW).


    Und genau diese Unterschiede gibt es bei städtischem Wohnen doch auch. Und ob eine Wohngegend familiärer, gemütlicher oder persönlicher ist, hängt nicht davon ab, ob sie 1 oder 100km von der nächsten Großstadt entfernt ist. Das liegt an den Menschen, die dort wohnen.


    Ich würde mit Kindern nicht ans Ende der Welt ziehen wollen- auch aus dem Grund, dass sie eine gewisse Wahlmöglichkeit bezüglich Hobbies, Freizeit, Shopping, Kultur und Schule haben sollen.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Um Musik zu studieren, muss man nicht auf einem musischen Gymnasium(szweig) gewesen sein, ebensowenig auf einem naturwissenschaftlichen für Physik oder... oder... oder...


    Eine Musikschule kann man bestimmt auch nachmittags erreichen und einen Schulchor, vielleicht sogar ein Schulorchester (oder eine Band) hat vielleicht auch ein Feld-Wald-Wiesen-Gymnasium.


    Und auch bei einer Riesen-Auswahl heißt das noch lange nicht, dass die gewählte Schule und das Kind zueinander kompatibel sind.


    Abgesehen davon fahren hier im Landkreis Schulbusse zu allen Gymnasien, das dauert zwar (weshalb die meisten doch die nächstgelegene Schule wählen), aber es ist machbar.


    Alles Gute!

  • Aber wenn du in der Stadt wohnst - dann kann dein Kind auch nicht immer automatisch auf die Wunschschule. Kürzlich gab es hier doch erst den Thread das eine Mutter völlig entsetzt feststellt, das die beiden Schulen ihrer Wahl beide das Kind (trotz guter Noten!) abgelehnt haben.


    Wir wohnen in einer Kleinstadt mit einem Schulzentrum (Haupt-, Realschule und Gymnasium). Der Große kann seine Sachen alleine erreichen. Die Schule hat keinen musischen Zweig aber seit Jahren eine sehr aktive Musical-Gemeinschaft. Die Unterstufe kann im Chor oder Orchesta mitspielen, danach auch in Sprach- und Tanzrollen. Ich glaube ab Mittelstufe können sie auch bei der Technik etc. mitmachen. Kürzlich hatten sie die Chortage, da fahren (ich glaube fast 200 Schüler) mit. Da wird geprobt und die Kinder lernen sich so noch Klassenübergreifend besser kennen. Es ist ein Projekt der ganzen Schule.


    LG


    sabine