Promotionsstipendium und familienversicherung

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  • Hallo zusammen,


    hat jemand von euch ne Ahnung wie das geregelt ist: Mann hat eine Anstellung, über die die Krankenversicherung abgedeckt ist. Frau und Kind sind bei ihm familienversichert. Die Frau bekommt dann ein Promotionsstipendium in Höhe von 1160 Euro - kann sie weiterhin bei ihrem Mann familienversichert sein?


    Ich danke schonmal für die Antworten!

  • Genau, Stipendium zu Forschungszwecken ist kein Einkommen, für das man Steuern zahlen muss, und daher muss sie auch keine Sozialversicherungsbeiträge und keine Einkommenssteuer zahlen.
    Die Kehrseite ist, dass solche Stipendien auch nicht auf die Rente angerechnet werden.
    Die Krankenkasse fragt sowieso nur das Einkommen ab, auf das Steuern gezahlt werden müssen.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Ja - geht über Familienversicherung.


    Stipendium ist nicht sozialversicherungsrelevant und wird nicht beim Familienversicherungs-Fragebogen erfragt.


    ABER - überleg dir sehr gut, ob du das machen wilst ... Stipendium heißt gleichzeitig KEINERLEI soziale Absicherung ... keine Urlaubsregelung, keine Kind-krank Regelung, keine Arbeitslosenversicherung kein Mutterschutzgeld, Elterngeld Basisbetrag (beliebig fortzusetzen). Man ist total abhängig vom Gutwillen des Chefs ...
    Ich hab auch ein Promotionsstipendium - und sogar ein Post Doc Stipendium gehabt (halt, nicht eins ... eher 5 oder so?) ... und über kurz oder lang hat das alle, die ich kenne extrem unzufrieden gemacht, weil es keinerlei Absicherung gibt ...


    LG

  • Ich schließe mich an: Bei mir war das auch kein Problem mit der FAmilienversicherung. Bei den Gedanken zur "Kehrseite" schließe ich mich ebenfalls an, vor allem zählt es auch nicht für die Rente und du musst eigentlich davon privat vorsorgen. (Allerdings ist dein Kind ja noch recht jung und du bist darüber noch eine Weile rentenversichert)

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich würde immer (!) schauen ob es nicht möglich ist eine halbe Stelle statt Stipendium zu bekommen. Hilft Dir bei Deiner Frage nicht weiter, wollte es aber mal da lassen.

  • Ich weiß ja nicht, in was für Fachrichtungen Ihr unterwegs seid, aber das kann man sich nicht überall einfach so "aussuchen". Ich rödele ja nun schon einige Zeit rum und bin heilfroh wenn irgendwer mir irgendwann irgendwie ein bisschen Geld gibt. Und ich kenne noch andere, denen es so geht. So Gedanken wie Ihr sie äußert laufen bei mir unter "reiner Luxus".


    Eine Stelle hat auch Nachteile - nicht selten sind damit weitere Aufgaben am Lehrstuhl oder im Projekt verbunden, ich kenne da schon Leute, die nach 5 Jahren noch nicht übers Exposé rausgekommen sind, weil sie so viele Lehrverpflichtungen haben. Außerdem hat man bei einer Stelle oft auch ein Büro und damit Anwesenheits"pflicht" und kann somit seine Arbeitszeiten nicht ganz so kinderkompatibel und flexibel planen.


    Was mich bei einer Freundin auch immer sehr stresst, wenn ich sie in ihrem Büro an der Uni besuche, ist, wie oft Leute reinschauen zum Kaffeetrinken, Mittagessen, wöchentlichen Doktoranden-Kaffeerunde etc. - da bin ich doch ganz froh, dass ich zu Hause oder in der Bib/Archiv in Ruhe sitzen kann und mich, wenn ich mich einsam fühle, lieber mal gezielt verabreden kann.
    So kann ich meine wenige Zeit viel besser nutzen.

  • @ MaNe, du hast Recht, in vielen Fachbereichen hat man nicht wirklich die Wahl. (Allerdings kann man sich da natürlich fragen, ob es dann überhaupt Sinn macht, zu promovieren nur um dann wie Schlumpii es beschreibt in einer jahre- oder gar jahrzehntelangen Stipendienendlosschleife zu landen, an deren Ende man mit buchstäblich nichts da steht: keine Rentenansprüche, nichtmal Ansprüche auf ARbeitslosengeld I.)
    Aber gut genutzt kann so ein Stipendium auch Vorteile haben gegenüber einer Stelle, da hast Du auch REcht, gerade wenn die Möglichkeit zur Familienversicherung besteht und frau ohnehin noch über das Kind, das jünger als 3 ist, rentenversichert ist.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Danke für die Antworten - so hatte ich mir das auch gedacht. Und deshalb haben wir das nie bei der Krankenkasse angegeben. Eben weil die immer nach "steuerpflichtigen" Einnahmen gefragt haben.
    Aber jetzt will die Krankenkasse aus anderen Gründen wissen, wovon ich im letzten Jahr gelebt habe und deshalb muss das jetzt angegeben werden.
    Habe inzwischen bei der KK angerufen. Wenn ich einen Nachweis liefere, dass das Stipendium wirklich steuerfrei war (es ist im Januar ausgelaufen), habe ich keine Probleme.


    Und nun bin ich beruhigt #applaus


    P.s.: Ja, ich konnte mir das in meiner Fachrichtung leider auch nicht aussuchen und war froh, dass ich dieses Stipendium hatte. Gerade in der Anfangszeit mit unserer Tochter war ich dadurch sehr flexibel.
    Und ja, um eine Stelle an der Uni reiße ich mich auch aus den genannten Gründen nicht wirklich. Und es müssen ja nicht zwangsläufig Jahrzehnte werden...