Jetzt bin ich wohl offiziell Langzeitstillerin - Arztgenerve...

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hach, ich kann mich einreihen...


    aber was ich ja total spannend finde: beim ersten Kind habe ich immer wieder schräge Kommentare erhalten, wurde dauernd gefragt wann ich denn mal abstillen würde (mit 15 Monaten dann...). Beim zweiten Kind wird eher nur noch gefragt: oh, du stillst immernoch? Ich antworte dann ziemlich trocken mit "Ja." fertig. Ich frage mich, ob ich einfach eine andere Ausstrahlung habe/klarer bin oder die Leute mittlerweile erkannt haben, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin...


    Bei einer OP der Kleinen mit ca. 1,5 Jahren habe ich nachgefragt, ob und wann nach der OP ich wieder stillen darf. Da wurde mir geraten eine Frauenärztin anzurufen und zu fragen #confused meine Aussage, dass das jawohl der operierende Arzt selbst beantworten können müsste und es ums Kind geht, meinte sie: "Aber Frauenärzte wissen sowas doch immer" .... Sie meinte dann noch: "Aber ich kann ja mal einen Arzt fragen...."- Ich meinte darauf: "Das klingt nach einer guten Idee" und sie: "Sowas ist hier in der Klinik noch nie vorgekommen!!!"


    Sowas....und jeder war erstaunt wie gut zu beruhigen das kleinchen war nach der OP...unfassbar.


    Aber eine kurzzeitige Kinderärztin von uns war auch der festen Überzeugung eine Studie besage, dass Kinder ab 4 / spätestens 6 Monaten ein Fleischgläschen pro Woche zu gefüttert bekommen MÜSSEN, um keinen Eisenmangel zu bekommen. Auf meine Aussage, dass das ja Quatsch wäre und für ein Vollgestilltes Kind nicht zutreffen könne, wurde sie echt ausfallend und beendete das Gespräch mit den Worten: "Ich kann ihnen ja nur sagen was das beste für ihr Kind ist!!!" - naja, ich sage nur wer die Studie bezahlt hat: Fleischgroßkonzern! Und wie viel Eisen in so einem Geflügelgläschen ist, nunja....

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • So ab 4/5 Jahren wird dann nicht mehr direkt versucht, das stillen auszutreiben. Dann wird eher darauf rumgeritten, dass IRGENDWAS das Kind OFFENSICHTLICH in seiner Autonomieentwicklung zurückhält ;)

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Als ich neu schwanger war, riet mir mein Gyn doch bitte jetzt mein 19 monatiges Kind abzustillen.
    Das hätte ja jetzt keinerlei nutzen mehr und wäre ein psychisches Problem meinerseits.


    #super

    Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen.


    Jirina Prekop

  • Das Fröschchen hat jetzt gerade mit Logopädie angefangen.
    Beim Erstgespräch hat die Logopädin gefragt, ob ich gestillt habe. Ja. Wie lange? Drei Jahre. Ein etwas überraschter Blick und dann "Das Stillen ist ja schon mal gut, das trainiert die Mundmuskulatur." Sonst nichts.

  • Aber eine kurzzeitige Kinderärztin von uns war auch der festen Überzeugung eine Studie besage, dass Kinder ab 4 / spätestens 6 Monaten ein Fleischgläschen pro Woche zu gefüttert bekommen MÜSSEN, um keinen Eisenmangel zu bekommen. Auf meine Aussage, dass das ja Quatsch wäre und für ein Vollgestilltes Kind nicht zutreffen könne, wurde sie echt ausfallend und beendete das Gespräch mit den Worten: "Ich kann ihnen ja nur sagen was das beste für ihr Kind ist!!!" - naja, ich sage nur wer die Studie bezahlt hat: Fleischgroßkonzern! Und wie viel Eisen in so einem Geflügelgläschen ist, nunja....

    Da sieht man mal wie schell sich auch die Ärzte von so em quatsch beeinflussen/kaufen lassen!


    Meine KiÄrztin hat mir damals als ich sagte ich würde gerne so langsam mal abstillen (da war die Kleine knapp 10 Monate) gesagt, je länger, desto besser fürs Kind! Auch zum eigenen Bett sagte sie damals, wenn ein Kind die Nähe/Schutz braucht, warum nicht geben? Im Bekanntenkreis wird man schief angeguckt wenn man länger als 6 Monate stillt und wenns Kind dann noch nicht im eigenen Zimmer/Bett und durchschlafen kann, hat man als Eltern sowieso alles falsch gemacht #stirn

  • Ludo, das kenne ich!! Wohnst Du in Lippe? Vielleicht hatten wir die gleich KiÄ. Ich habe die dann gewechselt, auch weil noch anderes nicht stimmte.


    Die Nummer mit der Logopädin ist cool. #freu

  • #confused
    Ich stelle mal etwas provokativ eine Frage, die mir seid Beginn dieses Threads durch den Kopf geistert:
    Empören oder ärgern euch die Kommentare anderer bzgl eurer Stillzeit tatsächlich???
    Oder ists nur nett, sich hier gegenseitig den einen oder anderen Schwank zu erzählen?


    Ich hab mich nie wirklich geärgert über blöde, verständnislose Sprüche #weissnicht (und einige geerntet hab ich auch #ja ).
    Es steckt doch meist Unwissenheit dahinter. Kein böser Wille. Oder tatsächlich Erstaunen. Weil es einfach selten ist, sehr lang stillende Mütter hierzulande anzutreffen.
    Natürlich kann man den "Kommentatoren" vorwerfen, sie hätten keine Ahnung und sollten sich darum raushalten. Erst Recht, wenn das Thema eigentlich nix zur Sache tut.
    Aber oft sind es ja auch nur spontane Äußerungen. Keine langen Diskussionen. Vielleicht dienen die "Begegnungen" dem Gegenüber auch als Denkanstoß, who knows?
    Dass ich an gesellschaftlichen Tabus kratze und von der Norm abweiche, wenn ich langzeitstille, das war mir immer bewusst. Insofern hat mich Gegenwind nie gewundert.


    Und im Vergleich zu einigen hier, ist meine Stilldauer noch echt ein Klacks:
    Den Sohn hab ich gestillt, bis er knapp über 2 war. Ist das überhaupt schon Langzeitstillen? #freu

  • Froschfamilie: es geht ja oft viel weiter, als ein blöder Spruch. Wenn es Dir gesundheitlich richtig mies geht und ein Arzt weigert sich, Dir eine nötige Medizin zu verschreiben, weil Du nicht bereit bist, abzustillen, dann ist das nicht besonders lustig und das kann ich dann auch nicht "überhören".

  • Freda:
    Na ja, sowas liegt natürlich auf einer anderen Ebene. Diese Beispiele meinte ich nicht.
    Ich spielte eher auf diese Begegnungen an, in denen die Augenbrauen gehoben werden, wenn "noch" gestillt wird.
    Oder man mal schnell den Hinweis kriegt, man könne ja auch Abstillen, bevor dann aber doch geschaut wird, wie sich eine stillfreundliche Lösung auftreiben lässt.
    Dein Bsp ist natürlich schlimm ;( .
    Meine Bsp bewegen sich in einem Bereich, in dem ich als bewusste, überzeugte Stillmutter mit ein bisschen Hintergrundwissen in Petto nicht aus der Fassung gerate #gruebel .

    • Offizieller Beitrag

    Genau, ich finde auch: bei Fachleuten hört der Spass auf. Und auch bei so manchem echt übergriffigem Spruch, den ich hier so lese.


    Mir ist sowas nie passiert und der junge Arzt, von dem meine Geschichte handelte, war überfordert (das war er schon vor der Stillfrage, ist aber auch nicht leicht, so schnell Patientinnen richtig einzuordnen und die Sprache anzupassen) aber sicherlich nicht übergriffig.


    Und "Du stillst noch?" kann schon seeeeeeehr unterschiedlich betont werden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Aber selbst, wenn so eine Frage vorwurfsvoll daherkommt:
    Wunderts einen?
    Bringts dich aus der Fassung?
    Ich fand das nie verwunderlich #weissnicht , ist doch kein Geheimnis, dass Frauen schon komisch angesehen werden, wenn sie nen Jahr lang stillen.
    Meine Taktik war auch nie, mit einem möglichst blöden Spruch zu antworten und mein Gegenüber mundtot zu machen.
    Altklug daherzukommen, hab ich auch vermieden.
    Ich hab einfach knapp und sachlich Auskunft gegeben. Den "Unterton" einfach überhört.
    Daraufhin passierte mir eigentlich nur zweierlei:


    Entweder war der Austausch über das Thema sofort vorbei. Es war klar: Hier sind 2 Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen aufeinabdergetroffen, aber jeder hat dem anderen seins gelassen.
    Oder es entwickelte sich ein kurzes Gespräch. Das war nicht so selten der Fall. Und ich hab bemerkt, dass Viele diese Langzeitstillerei exotisch, spannend aber meist auch irgendwie gut finden. Oder dass sie zum ersten Mal ein bisschen sensibilisiert wurden für diese Möglichkeit. Oder, dass sie einfach gemerkt haben, dass durchaus auch "normale" Menschen so obskur ticken können ;) .


    Zum Familienbett und zum Tragen hab ich übrigens völlig vergleichbare Erfahrungen gemacht #cool .

  • @ frosch ..ich finde schon, dass du einerseits recht hast, aber was ist mit den müttern die eben nicht so sicher sind wie du ?


    es stehen hier ja auch geschichten von erstlingsmüttern die ein halbes jahr voll gestillt haben und dann von Fachleuten solche aussagen bekommen haben .
    ich finde sowas verunsichert schon und bringt bestimmt einige zum abstillen.


    lg mel

    • Offizieller Beitrag

    Es kommt nicht nur drauf an, wie sicher sich frau in der Sache selbst ist oder ob sie generell ein Typ ist, der sich nicht leicht verunsichern lässt...
    Es kommt auch auf das Verhältnis zur "tadelnden" Person an: wenn das innerfamiläre Verhältnis eh schon gespannt ist und immer latente Kritik mitschwingt, dann nimmt frau so Spitzen halt nicht immer so leicht....


    Edit: meine Antworten hängen sehr von der Frage ab. Wenn mir jemand pampig-aggressiv kommt, dann ist die Retoure halt auch eher giftig. Bei mildem Erstaunen bleibe ich locker-sachlich und bei echtem Interesse auch mal freundlich erklärend.
    Ich brauchte ehrlich gesagt nicht mal letzteres sehr oft, hier ist Stillen recht verbreitet und auch Langzeitstillen nicht soooooo selten.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Viel interessanter wirds doch, wenn man einfach so in Anwesenheit Dritter das Kind stillt. Wenn mein Sohn echt unleidlich wird dann stille ich ihn. Früher (als er so 0,5 war) hab ich noch gefragt, ob das jemanden stört. Mittlerweile mach ichs einfach.


    Oft denke ich gar nicht drüber nach. Manchmal wird mir erst nachher bewusst, dass es wen hätte stören können.


    Mir sagte kürzlich jemand, ich solle doch mal abstillen, damit ich das Kind in die Kita geben kann. Er würde sich sonst nie von mir lösen.

  • mel:
    Hast recht #ja , das ist blöd.
    Ich hab mich mit meinen Äußerungen auf Langzeitstillerinnen bezogen. Und bei denen gehe ich davon aus, dass sie über Kenntnis und ein gewisses Standing verfügen.
    Bei Erstlingsmüttern und innerhalb des "normalen" Stillzeitraums ist das natürlich etwas anderes. Grad, wenn "Fachleute" mit Tipps schmeißen ... :S .

  • Zur Öffentlichkeit beim Stillen:
    Ich gestehe: #schäm ab dem Zeipunkt, als mein Sohn ca 1,5 war, hab ich mich "drum herum gedrückt #schäm .
    Drüber reden fand ich immer ok. Stillen wollt ich irgendwann nur noch "unter uns".

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Zur Öffentlichkeit beim Stillen:
    Ich gestehe: #schäm ab dem Zeipunkt, als mein Sohn ca 1,5 war, hab ich mich "drum herum gedrückt #schäm .
    Drüber reden fand ich immer ok. Stillen wollt ich irgendwann nur noch "unter uns".


    Tsss, das reicht aber noch nicht für den Ritterschlag!
    *kicher*


    Ich habe auch noch mit über 2 "öffentlich" gestillt - sonst hätte ich ja kein Sozialleben mehr gehabt...


    Liebe Grüsse


    Talpa