Unser Kind (6) braucht immer noch Einschlafbegleitung

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  • Was sagt er denn zur Problematik? Wenn Du ihm sagst, was du willst (Zeit für Dich, Zeit für Euch, mal wieder in Ruhe was lesen, etc.)? Hat er da keine Vorschläge zur Lösung?


    Mein (6jähriger) Sohn würde am liebsten auch noch angekuschelt an mich einschlafen, akzeptiert es aber auch ohne Probleme, dass ich nur ein paar Minuten mit ihm kuschele und dann gehe. Meiner Erfahrung nach dauerte es immer am Längsten mit dem Einschlafen, wenn ich am dringendsten darauf gewartet habe. Also eigentlich noch ganz viele Sachen machen wollte, aber mit zwei Kindern im Arm dalag und wartete bis sie endlich schlafen. Wenn ich mit eingeschlafen bin, ging es ratz fatz.


    Wenn es dich nervt, solltet ihr was ändern. Und ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass ein 6jähriger keine Ideen dazu hat. Du müsstest allerdings dann schon ziemlich klar in deinen Wünschen sein. Sonst gibt es für ihn ja keinen Anreiz zum Überlegen.



    Viele liebe Grüße,


    Doro

  • Wir haben keine derartigen Probleme, meine Tochter schläft seit gut 1,5 Jahren (seit sie so ca. 3 ist) allein ein. Mir kommt der Gedanke, dass es auch etwas mit Zutrauen zu tun hat: Ich traue meiner Tochter zu, dass sie das kann und kommuniziere ihr das auch. Ich glaube, mit 3 können das noch nicht alle Kinder, aber mit 5 oder darüber finde ich das für ein gesundes Kind eine normale Entwicklungsanforderung. Insofern würde ich daran arbeiten, meinem Kind eine klare Vorgabe zu machen, dass ich das nun so möchte (es sei denn, es ist mir egal). Ich genieße das Abendritual - ich glaube aber auch nur, weil es nie länger als 30 Minuten dauert. Danach habe ich frei. Meinem Mann geht es ähnlich.
    Ich bin kein Fan von Hörspielen, Bücher im Bett gibt es bei uns auch nicht (einfach weil ich mich nicht darauf verlassen kann, dass meine Tochter ihre Brille sorgfältig absetzt und sicher hinlegt, bevor sie einschläft) - aber es gibt ein Licht am Bett, das sie selbst an und aus machen darf wie sie will, es gibt Spieluhren und Kuscheltiere. Und sie dürfte auch nochmal aufstehen, sich die Brille nehmen und spielen. Das macht sie fast nie, es ist ihr aber wichtig, dass es erlaubt ist.


    Was ich meine ist: Ich glaube, dass es wichtig ist, dass das Bett Ruhe- und nicht Spielort ist. Ich glaube auch, dass es wichtig ist, dass wir die Ängste unserer Kinder ernst nehmen, ihnen aber auch sagen, dass sie unbegründet sind. Diese Kombination ist eine Gratwanderung aber ich denke, sie ist zu schaffen.
    Last but not least finde ich, wir Eltern haben ein Recht auf unseren Feierabend und auch ein Recht darauf, das von unseren Kindern zu fordern. Besser als halbherzig und mit steigender Wut ein Kind in den Schlaf zu begleiten ist es, mit Lust eine festgesetzte Zeit ein Ritual zu machen (das bei uns durchaus auch durch Trödeln ausfallen kann und durch alle Beteiligten auch veränderbar ist) und sich dann Freizeit zu gönnen.
    Ihr schafft das! #ja

  • Mein Sohn wird im Winter 8 und so langsam wir es mit der Einschlafbegleitung weniger. Er braucht zwar immer noch lange zum Einschlafen, aber er schaut sich nun Bücher an oder hört Radio (!?). Hörspiele waren aber auch eine Zeit lang gut, da will er nur immer bis zum Ende wach bleiben.


    Da er nun sehr schwer abschalten kann und gleichzeitig Geschichten liebt, habe ich mir angewöhnt, mir Traumreisen auszudenken. Also Geschichten, die er in einem imaginärem Zaubergarten erlebt. Dazu wird er massiert - nicht nur gestreichelt, sondern richtig geknetet. Das hat ihn unheimlich entspannt. Das dauert so 15 Minuten.


    Ich denke, dass so eine intensive Zeit zusammen es erleichtern kann, wenn man dann den Raum verlässt. Und du nimmst auch für dich den Druck und die Genervtheit raus. Ich finde es auch wichtig, dass das Kind merkt, dass man dann nicht völlig verschwunden ist. Also ruhig ein bisschen Krach machen ;)

  • Danke für eure Antworten!


    Bei uns war jetzt erst mal Pause mit der Einschlafgeschichte, einfach weil zuerst Sommerferien waren und dann Hort-Eingewöhnung und jetzt seit drei Wochen Schule ist.


    In diesen ganzen Umbruchphasen wollte ich nicht noch mit zusätzlichen Neuheiten kommen, sondern sich das erst mal setzen lassen.


    Was wir aber noch ausprobiert haben, ist die Sache mit den Hörbüchern. Allerdings hat sich da genau das gezeigt, was ich befürchtet habe: Er hört sich das Hörbuch im Dunklen an bis es aus ist und dann beginnt erst die Einschlafphase ... Das heißt, damit dauert es noch länger.


    Möglicherweise bringt aber die Schule tatsächlich eine Erleichterung.
    Zum einen muss er jetzt früher ins Bett gehen, weil er eine halbe Stunde früher aufstehen muss als zum Kindergarten. Alleine dadurch, dass sich diese Phase um eine halbe Stunde nach vorne verschiebt, fühlt es sich schon leichter an. Weil es jetzt eben halb neun ist, wenn er schläft und nicht zwischen neun und halb zehn.


    Was - vielleicht - auch noch etwas bringen wird, ist, wenn er selbst im Bett lesen kann. Dann kann er vielleicht wirklich alleine bleiben und lesen bis ihm die Augen zu fallen. Aber da müssen wir noch etwas abwarten.


    kröte: seine Meinung ist: Mama, Du musst bei mir bleiben, sonst kann ich nicht einschlafen, weil ich Angst habe.


    Der Punkt ist, dass ich das schlicht und einfach verstehen kann! Ich würde auch nicht eine halbe Stunde im Dunkeln auf Schlaf warten wollen... Und ich kann mich noch sehr gut erinnern, welche Angst alleine und im Dunkeln ich in dem Alter hatte. Im Winter abends in den Keller gehen zu müssen - selbst wenn alle Lichter an sind - war der Horror! Daher tue ich mich auch schwer, da "durchzugreifen".


    spacedog: klingt vielleicht komisch, aber das tröstet mich jetzt tatsächlich :). Weil ich mir irgendwie gar nicht vorstellen kann, dass das irgendwann anders wird. Andererseits wird er natürlich älter und beweist mir ja jeden Tag, dass er immer größer und selbständiger wird.


    Also, es hat sich ein kleines bisschen entschärft und läuft nun an den meisten Tagen wieder im grünen Bereich.

  • Erstmal_ Schön, dass es sich entspannt hat.


    Der Punkt ist, dass ich das schlicht und einfach verstehen kann! Ich würde auch nicht eine halbe Stunde im Dunkeln auf Schlaf warten wollen... Und ich kann mich noch sehr gut erinnern, welche Angst alleine und im Dunkeln ich in dem Alter hatte. Im Winter abends in den Keller gehen zu müssen - selbst wenn alle Lichter an sind - war der Horror! Daher tue ich mich auch schwer, da "durchzugreifen".



    Das verstehe ich gar nicht. Schläfst Du immer schneller ein? Ich liege oft lange und genieße das, da ruhig im Dunkeln zu liegen. Wovor genau hattest Du den Angst? Und was hätte Dir geholfen?
    Für mich liest es sicher wirklich so, als wärest eigentlich du diejenige, die es ihm nicht ganz zutrauen kann - weil es auch für Dich in dem Alter so schwierig war. Und ich frage mich unwilkürlich, warum Du damals eine so harte Zeit hattest. Und ob Dein Sohn die wirklich auch hat, oder ob er nicht doch ein anderer in einer anderen Situation ist.


    Was ich auch nicht verstehe ist, was "durchgreifen" heißen könnte. Wenn die Angst Deines Sohnes so weit sinken würde, dass er allein einschlafen kann - das wäre doch für alle Beteiligten toll. Mit Durchgreifen im Sinne von Zwang oder Härte hätte es aber nichts zu tun. Mein Weg wäre somit eher zu schauen, wovor er Angst hat und was helfen kann, damit er auch das Einschlafen in die eigenen Hände nehmen kann. So ist es ja z.B. gar nicht gesagt, dass man im Dunkeln einschlafen muss, oder?

  • hallo, ich habe überhaupt keine ahnung von 6 jährigen jungs und weiß auch nicht, was schon geschrieben wurde. spontan fällt mir ein: legt den jungen doch ins wohnzimmer. macht das licht dämmerig und dein mann und du machen stillarbeit. nichts was den kleinen interessieren könnte, aber so, dass er euch hören und sehen kann. dann ist die einschlafzeit nicht so traurig und langweilig. und ihr könnt noch beieinander sein. können 6 jährige so einen deal schon verstehen? viel glück euch.

    trudle durch die welt. sie ist so schön.

  • hallo, ich habe überhaupt keine ahnung von 6 jährigen jungs und weiß auch nicht, was schon geschrieben wurde. spontan fällt mir ein: legt den jungen doch ins wohnzimmer. macht das licht dämmerig und dein mann und du machen stillarbeit. nichts was den kleinen interessieren könnte, aber so, dass er euch hören und sehen kann. dann ist die einschlafzeit nicht so traurig und langweilig. und ihr könnt noch beieinander sein. können 6 jährige so einen deal schon verstehen? viel glück euch.


    mit sicherheit. meine konnte das mit fünf auch. allerdings ist sie dann immer nach ein paar tagen oder wochen wieder in ihr zimmer hoch. weil sie mich dann eben nicht mehr in ruhe gelassen hat, mich in gespräche verwickeln wollte. immer wieder über die sofalehne gelinst hat, was ich mache usw.
    aber am anfang ging es recht gut und dann kam bei uns die ich sitz im nebenzimmer und schau alle 10 min nach dir-phase.


    lg