Nein, ich will nicht!

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  • Hallo zusammen,
    ich weiß gerade nicht mehr, wie ich mit meiner Kleinen umgehen soll. Sie wehrt sich gegen alles, was sie machen soll und sagt ständig "Nein!"
    Sowohl bei Dingen, wie Anziehen oder Zähne putzen (wo ich es ja noch verstehen kann) als auch bei schönen Dingen wie auf den Spielplatz gehen oder Fahrrad fahren. Wenn wir es dann irgendwie geschafft haben anzufangen, ist alles kein Problem mehr aber erst mal da hin zu kommen ist echt schwierig.
    Das ist so unglaublich anstrengend. Man muss um alles kämpfen und oft merke ich auch, dass sie extra Dinge tut, um zu sehen, wie ich darauf reagiere.
    Hinzu kommt, dass sie auch angefangen hat, uns zu hauen (bevorzugt ins Gesicht), wenn ihr etwas nicht passt. Und das macht mich einfach unglaublich wütend.
    Das schlimmste ist für mich, dass ich das Gefühl habe, ständig nur noch zu schimpfen. Nicht, dass das irgendetwas bringen würde, sie ist davon völlig unbeeindruckt. Und natürlich ist das auch nicht die Art, wie ich mein Kind erziehen möchte.
    Ich versuche auch, so gelassen wie möglich zu sein und lasse sie auch so viel wie möglich selber machen und selber entscheiden - sie flippt trotzdem aus.
    Cool bleiben und ignorieren - hilft nicht .
    Versuchen, ihr alles recht zu machen - unmöglich.
    Ich habe das Gefühl, man kann es ihr zur Zeit aber auch gar nicht recht machen und oft weiß sie selber nicht, was gerade los ist und warum sie so ist, wie sie ist.
    Meine Süße ist vor einem Monat 2 geworden und ich weiß natürlich, dass das eine Zeit ist, in der die Kleinen immer mehr merken, was sie eigentlich wollen und erst noch lernen müssen, damit klarzukommen, wenn sich das nicht unbedingt mit dem deckt, was andere möchten.
    Bis ziemlich genau zu ihrem 2. Geburtstag war sie auch das umgänglichste Kind der Welt, es passt also schon.
    Trotzdem muss es doch einen Weg geben, durch diese Phase zu kommen, ohne dass sie ständig heult oder ich mich ärgere.

  • Wenn ich das jetzt alles noch mal lese klingt das so schrecklich negativ. Sie ist so ein tolles, charmantes, süßes Ding, das wollte ich nur noch dazu sagen. #herzen

  • #knuddel ... oehm... tief durchatmen und ohren auf Durchzug stellen.
    Hilft es dir, wenn ich erzaehle, dass meine Tochter jetzt seit Anfang April 2 ist und das Wort, das ich heute am allermeisten gehoert habe NEIN ist?
    Nicht auf den Arm aber auch nicht selber laufen usw
    Als sie dann an der Bushaltestelle auf dem Boden rumliegen musste, habe ich mein Handy rausgezogen und gespielt, bis sie sich entschieden hatte, das sie doch Roller fahren will. (Ich hatte Zeit und Musse dazu, sonst haette ich sie wohl um sich tretend nach Hause geschleppt)
    Am meisten hilft mir beim ruhig bleiben das Wissen, dass sie es nicht extra macht, sondern grad nicht anders kann irgendwie. Und wenn ich nicht gerade sowieso genervt bin, finde ich mein wuetendes Kind trotzdem total suess in ihrer Verzweifelung

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Au weia, das fängt hier auch gerade an, neben "Allleine machen!" und ich errinere mich gut an die Zeit bei der Großen #pfeif


    Erstmal zum Hauen ins Gesicht: Das geht gar nicht, da würde ich auch ganz klare Ansagen machen.
    Und zum Rest: ich glaube du machst das schon richtig so mit viel Geduld und Verständnis #taetschel Und manchmal wenn man wirklich weg muss und nicht ewig auf was warten kann, dann ist das auch mal blöd für das Kind. Aber das ist ja nicht die Regel... Das ist echt eine heftige Phase, die die Kleinen da durch machen. Sie merken, dass sie nicht alles in der Welt bewirken können, manches aber schon und müssen sich erstmal damit zurechtfinden #taetschel


    Halt durch!

    Wer nicht will, findet Gründe. Wer will, findet Wege.

  • hihi ...hier dasselbe, und bei etwa gleichem Alter auch schon seit Monaten so, aber es wird LAAANGSAM besser ...


    Bei jedem Nein, das trotzdem sein muss, sage ich "Ok, dann nicht." und hänge manchmal ein "Dann geht Mama halt alleine ..." dran. Das zieht. Weil ich wirklich gehe oder es mache, sprich weil meine innere Haltung dazu keinen Zweifel hinterlässt. Ob das so richtig ist, keine Ahnung, aber das Leben geht ja nun mal weiter mit Dingen, die anstehen.

  • Der junge Mann hier ist 2 Jahren und 8 Monate alt und jeder Satz beginnt mit gleich oder "Ich will nicht"
    Ich bin nur noch genervt - ich stelle das Baby ruhig damit ich mich dem großen widmen kann und der bockt nur rum und diskutiert. Bis ich mich dann durchgesetzt habe (wickeln, anziehen, Zähne putzen - alles ein Drama) meckert oder brüllt die kleine wieder. Über kurz oder lang plärren beide Kinder - wahrscheinlich krieg ich bald ein Magengeschwür. ..
    Ich mag nicht ständig drohen oder die Traurige mimen, damit Sohnemann kooperiert.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Oh, ich erinnere mich.
    Wir haben oft: "Klara sagt Nein" gelesen in der Zeit...


    Geholfen hat manchmal, die Entscheidungsräume eher wieder einzuschränken und nicht jede Situation zu einem Schauplatz zu machen.
    Natürlich soll das Kind diese beginnende Autonomiephase auch leben und braucht dafür Entscheidungsmöglichkeiten, aber zu viele davon haben meine Kinder manchmal überfordert. Dafür waren sie noch nicht kompetent.


    Einschränken hieß entweder die Auswahl auf zwei Dinge zu beschränken (also nicht: welchen Becher willst du, sondern "willst du den roten oder den blauen?") und bewusst nochmal darauf zu achten und zu unterscheiden, wo das Kind jetzt wirklich entscheiden kann (kompetent ist) und ich auch die Muße habe, mit der Entscheidung oder eben auch NIchtentscheidung zu leben und wo es eben nicht mitentscheiden kann, weil ich das so entschieden habe.


    Edit: Achja, und das vermehrte Hauen würde ich auch als Zeichen der Überforderung werten. Ist ja auch nicht leicht, so ein neuer Entwicklungssprung.


    Es sind nur Nuancen, aber oft hilft die Klarheit des Erwachsenen, dass das Kind gut mitgehen kann.

    Tolle Kids von 2005 und 2008

    Einmal editiert, zuletzt von marisa ()

    • Offizieller Beitrag

    Ja so fängt es an :D
    Damals lernte ich auf die rhetorische Alltagsfragen zu verzichten, wie "wollen wir rausgehen?" "Möchtest du dich schon mal ausziehen?" Ich achtete auf die Formulierung: "so los, jetzt geht's raus", "zieh du dich schon mal aus, ich hole deinen schlafanzug" etc. Klar gab es dann auch nein, will nicht aber ich hatte das Gefühl, dass fragerei fürs Kind schlimmer war nach dem motto sie fragt mich was, ich sag Nein, sie tut es trotzdem.
    Dann war mir wichtig das Gefühl des Kindes anzuerkennen. "Oh, du hast keine Lust dazu. Das verstehe ich. Trotzdem. ..."
    Vieles haben wir selbst übernommen obwohl das Kind es schon konnte. Also nicht er/gewartet, dass das Kind sich die Schuhe anzog sondern geholfen oder selber angezogen, wenn es nicht die heißeste Phase von selber! war.
    hauen geht nicht. Da wurde, wenn nötig, körperkontankt eingeschränkt. Der große haute manchmal aufm Arm. Klar u ruhig gesagt, nein das tut mir weh. Und kurz runter.
    Es geht nicht vorbei aber es wird besser.

  • Hey Annika,


    mh, ja, auch ich denke, man muss solche Phasen teilweise einfach "aushalten", denn das Kind benötigt sie ja oofenbar... die willensbildung muss eben auch trainiert werden. Wobei "aushalten" eigentlich das falsche Wort ist, denn man kan (und muss) sich ja selbst auch positionieren und kann manches tun, um die Situation für sich und evtl dadurch auch das Kind, weniger konfrontativ zu machen.
    Zunächst schließe ich mich meiner Vorschreiberin an: zuviele und bestimmte Entscheidungen können ein so kleines Kind überforden und auch zu einer Unruhe /Unzufriedenheit führen. Dennoch kann es helfen, wenn es bestimmte Bereiche gibt, in denen das Kind generell entscheiden kann - es mag sein, dass es dann (zumindest nach einiger Zeit und wenn die Entscheidungsbereiche dem Kind "ausreichen") in anderen Fragen wieder kooperativer wird. Es macht, um ein Besipiel zu nennen, zB Sinn, den Kleiderschrank so zu bestücken, dass es Jahreszeiten-kompatible Sachen sind (also keine dünnen Sommerblüschen im noch kalten Frühling drin lassen), so kann das Kind sich seine Anziehsachen aussuchen, man lässt halt zu, dass es evtl nicht den mütterlichen Geschmack trifft... oder wenn ich Essen auf den Tisch stelle und prinzipiell alles davon selbst gut heiße, dann isst das Kind eben (typischerwesie :-)) nur mal die nackten Nudeln zum Mittag... wenn man an vielen kleineren Stellen solche Entscheidungsspielräume zulässt/einbaut - und eventuell in solchen auch sagt: hier, was möchtest Du, Du kannst entscheiden, was Du anziehen/essen magst - dann kann das auch mal Wunder bewirken.
    Zweitens IST es aber auch so, dass die Kleinen austesten müssen - klar, wie sonst auch sollen sie herausfinden, was geht und was nicht. Also kann es schon mal sein, dass sie untersucht (und das wiederholt, denn es muss ja konsistent bleiben), wie Du reagierst.
    Ich weiß, dass es manchmal unendlich schwer ist und traurig, wütend, hilflos macht... bei uns ist es nichtmal sooo schlimm, aber es ist schon anstrengend, wenn es jeden Abend beim Umziehen ewig dauert usw. ... zudem mit Baby dabei, das auch seine Bedürfnisse hat.
    Was auch helfen kann: wenn Du Dir überlegst, in welchen Situationen Du die Dinge auf jeden Fall so oder so haben möchtest - dann bist Du da ganz ganz klar und 100%ig überzeugt davon, dass Du das so durchziehen wirst - und das sagts Du Deinem Kind auch. Was nämlich auch oft passiert: man sagt bittend und freundlich: Süße, wollen wir jetzt mal die Windel wechseln, sie ist schon ganz voll...?!?!?! Kind sagt: NEIN. Ja, und dann?? Man hat ja tatsächlich GEFRAGT oder selbst wenn es nicht als Frage formuliert war, hängt ein Fragezeichen dran... das ist eine echt unlare Botschaft. Also besser: ankündigen, was jetzt passiert und durchziehen. Und die Bereiche, in denen das Kind entscheiden kann, ausbauen. Das mit der Klarheit ist, was ich so (an mir und anderen) beobachte, ein großes Problem. Oft sind wir nicht klar dem Kind ggü. und das macht es auch unsicher... evtl genau deswegen testet und testet es immer wieder und weiter. Und was das hauen angeht: ich würde sagen: Nein, das ill ich nicht! Und die Hand des Kindes festhalten, so dass es mich nicht mehr hauen kann. Wenn es auf das Geschwisterchen losgeht, die eigenen Hände od Arme dazwischen halten, so dass das Baby nicht getroffen wird und auch sagen: Nein! Wenn es rabiater wird, muss man auch da mal die Hände festhalten oder das Kind mal hochnehmen und zwei Meter weiter abstellen und NEIN sagen. Man kann sicher auch mal erklären, warum. Aber in deer konkreten Situation macht man das viel zu oft - beim Kind kommt keine klare Botschaft mehr an, nur Rumgelaber.
    Und dann braucht es vielleicht auch einfach in bisserl Zeit. Wobei es, wenn man ganz klar ist - und da, wo es irgend geht, geduldig dazu - oft ganz schnell geht!
    So... ich hoffe, das hilft vielleicht ein bisschen und dass es bei Euch bald wieder ein bisschen friedlicher wird!
    Alles Gute!
    angelkate

  • Bei jedem Nein, das trotzdem sein muss, sage ich "Ok, dann nicht." und hänge manchmal ein "Dann geht Mama halt alleine ..." dran. Das zieht. Weil ich wirklich gehe oder es mache, sprich weil meine innere Haltung dazu keinen Zweifel hinterlässt. Ob das so richtig ist, keine Ahnung, aber das Leben geht ja nun mal weiter mit Dingen, die anstehen.



    Nach Kind 1 hätte ich das auch noch gesagt. Dann kam Kind 2 und dem war/ist es schnurzegal, wohin Mama geht, wenn es selbst beschlossen hat, hier zu bleiben. Kind 3 zeigt jetzt (mit 16 Monaten schon diese Tendenz #kreischen ). Ist also auch kindabhängig, ob das funktioniert. Und ja meine innere Haltung ist sehr sehr fest und das Kind stand dann mutterseelenallein in der Wiese und pflückte Blumen. 30min lang, während ich hinter einem Busch hockte ud darauf wartete, daß es mich vermisst. Tat es nicht, es lief dann den Weg nach Hause, den es kannte #pfeif

  • Wir haben hier die gleichen Symptome. Kind ist noch nicht 2 hat aber eine stark ausgeprägte nein-phase. Manchmal sogar eine nein-doch-phase die mich echt noch verrückter macht. Hier auch ein kleines baby dabei.
    Was ich zum Beispiel in der Praxis gemerkt habe: wenn ich (oder papa) sage, du jetzt muss der L. bei der Mama trinken dann protestiert sie jedes mal ganz laut und wenn ich ohne Ansage das baby stille hat sie kein Problem damit.
    Letztens vermeide ich sogar das gute Nacht sagen (wenn der Papa ins bett bringt) weil das irgendwie für sie einfacher ist. Habe dann aber ein bisschen schlechtes Gewissen.

  • Wow, das ist echt immer Wahnsinn, wie schnell ihr mit euren Antworten seid!
    Also an alle, die ein Kind in dieser Phase und noch dazu weitere Kinder oder gar kleine Babys haben: Respekt! Ich kann mir echt nicht vorstellen, wie ich das schaffen würde.


    Dass Fragen stellen sehr oft kontraproduktiv ist, habe ich auch schon festgestellt. Zumindest wenn man eigentlich nur eine bestimmte Antwort akzeptieren kann.
    Ich bemühe mich auch wirklich um klare Ansagen aber es kann absolut sein, dass ich da noch klarer und vor allem kürzer werden muss. Meine Kleine ist sprachlich schon sehr weit und ich glaube, ich überschätze deshalb manchmal, wie sehr ich bei meinen Erklärungen ins Detail gehen kann.
    Lustig ist, dass ich mich manchmal schrecklich aufrege und schimpfe. Aber wehe der Papa macht das. Dann schaltet sich sofort mein Beschützerinstinkt ein und ich verteidige sie und werde total geduldig und kann super auf sie eingehen. Das wiederum hilft ihr dann runterzukommen.
    Naja, so geduldig bin ich aber leider nicht immer und ich möchte mich auch nicht verstellen. Sie soll ja durchaus auch merken, dass mich ihr Verhalten wütend macht.



    Was das Hauen angeht habe ich auch das Gefühl, dass sie das macht, wenn sie überfordert ist und nicht mehr weiter weiß.
    Oder auch, wenn man ihre Grenzen nicht akzeptiert. Das müssen übereifrige Abknutscher dann zu spüren bekommen. Da bin ich dann schon wieder froh, dass sie sich sowas nicht gefallen lässt.


    Einfach wegzugehen geht hier übrigens gar nicht. Wenn ich auch nur wütend das Zimmer verlasse ist meine Kleine absolut untröstlich, das ist ganz schlimm für sie. Ich glaube da bekommt sie richtig Angst.


    Gerade liegt die kleine Maus in Ihrer Federwiege und schläft, sie ist nämlich krank. Da kann ich die Tatsache, dass die letzten zwei Tage besonders schlimm waren jetzt erst mal darauf schieben.

  • Cool, ein paar eurer tipps habe ich heute schon erfolgreich umsetzen können. Allerdings war heute auch den ganzen Tag der Papa zu hause und konnte sich auch mal ums Baby kümmern, so dass ich den Kopf frei hatte und halbwegs pädagogisch reagieren konnte.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Hallo,


    uns hat in dieser Phase nur Gewaltfreie Kommunikation gerettet. So ein richtig echter Trotzanfall lässt sich damit natürlich nicht beenden, aber oft schon im Vorfeld vermeiden. Und vor allem hat es mir geholfen, ruhig zu bleiben. Ich habe häufig die Gefühle meines Sohnes verbalisiert, so blieben wir "im Gespräch", und ich hatte eine Strategie, um nicht wütend zu werden.


    Happy Spider hatte damals ein Büchlein verlinkt, das mir geholfen hat:Link. Aber es gibt unheimlich viel zu dem Thema. Muss man aber mögen.


    Alles Gute und gute Nerven.
    Gruß,
    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Zitat

    Nach Kind 1 hätte ich das auch noch gesagt. Dann kam Kind 2 und dem war/ist es schnurzegal, wohin Mama geht, wenn es selbst beschlossen hat, hier zu bleiben. Kind 3 zeigt jetzt (mit 16 Monaten schon diese Tendenz #kreischen ). Ist also auch kindabhängig, ob das funktioniert. Und ja meine innere Haltung ist sehr sehr fest und das Kind stand dann mutterseelenallein in der Wiese und pflückte Blumen. 30min lang, während ich hinter einem Busch hockte ud darauf wartete, daß es mich vermisst. Tat es nicht, es lief dann den Weg nach Hause, den es kannte #pfeif



    Ja so ein Kind hab ich hier auch. Das spielt dann ganz allein eine halbe Stunde oder so (ich glaub es weiß einfach, dass ich es nie wirklich allein lassen würde).

  • @ Frisch: habe mir das Büchlein direkt mal angesehen und in der Beschreibung ist der erste Satz:
    "Häufig wollen Eltern ihre Kinder dahin bringen, zu tun, was sie wollen, auf genau die Art, wie sie es für richtig halten"
    Argh, woher kennen die mich?
    Ich glaube echt, dass das bestimmt mit zu dem Problem beiträgt. Ich kann schon manchmal ein kleiner Kontrollfreak sein. Bei manchen Dingen habe ich mich da inzwischen ganz gut im Griff (ich hasse z.B. Geschmiere beim Essen, lasse meine Kleine aber trotzdem so essen, wie sie es kann und will) aber bei anderen Themen muss ich da echt noch ein bisschen an mir arbeiten. #schäm


    Rabentipps sind echt immer super. Ich hoffe, meine Kleine ist morgen wieder fit, dann wird alles gleichzeitig ausprobiert ;)

  • ich hab hier auch so ein exemplar daheim ... du bist also nicht allein ... und ich offensichtlich auch nicht, auch wenn ich das oft nicht glauben kann #hammer

    lieben gruß von mauli mit maulino (2/12)


    ... mal da, mal dort, mal hier, mal fort ...

  • Ich hab heute mal ein bisschen rum experimentiert. Beim windel wechseln hab ich sie gar nichts gefragt sondern einfach gemacht mit innerer uberzeugung dass das jetzt klappt und sie stand zufällig in so einer Ecke wo sie nicht weglaufen konnte. Dann hat sie aber protestiert als ich die Hose anziehen wollte und ich hab etwas gemacht was ich sonst NIE mache und zwar ablenken. Wie waren vorm Fenster und da flog gerade ein Vogel ich meinte nur: oh hast du den Vogel da gesehen? Wie schnell ist er weg geflogen oder? Und da ist ein hund blablabla. Die Hose habe ich ihr ganz einfach angezogen dazu noch Socken und hausschuhe.
    Keine Ahnung ob das so richtig ist #weissnicht

  • Ich hab heute mal ein bisschen rum experimentiert. Beim windel wechseln hab ich sie gar nichts gefragt sondern einfach gemacht mit innerer uberzeugung dass das jetzt klappt und sie stand zufällig in so einer Ecke wo sie nicht weglaufen konnte. Dann hat sie aber protestiert als ich die Hose anziehen wollte und ich hab etwas gemacht was ich sonst NIE mache und zwar ablenken. Wie waren vorm Fenster und da flog gerade ein Vogel ich meinte nur: oh hast du den Vogel da gesehen? Wie schnell ist er weg geflogen oder? Und da ist ein hund blablabla. Die Hose habe ich ihr ganz einfach angezogen dazu noch Socken und hausschuhe.
    Keine Ahnung ob das so richtig ist #weissnicht


    Ich glaub nicht, dass es ein richtig oder falsch gibt, sondern nur ein funktioniert oder funktioniert nicht. In solchen Phasen machen Kinder einfach nicht mit, wenn wenn es für sie nicht passt. Wenn sie kooperieren, dann war es "richtig".


    Wobei ich es toll finde, wenn man die innere Ruhe hat, den Druck rauszunehmen - das geht natürlich nur, wenn man viel Zeit hat und keine Termine einhalten muss.
    Meine Erfahrung damit, Kinder im Rahmen der Möglichkeiten selber bestimmen zu lassen, sind gigantisch gut.


    Z.B. haben wir, wenn wir von irgendwo nach Hause fahren mussten, unserem Sohn gesagt: "Wir wollen losfahren. Bitte sag Bescheid, wenn du soweit bist." Ich weiß noch die Blicke der anderen Eltern ... Und siehe da, nach ein paar Minuten kam unser Sohn zuverlässig an und sagte: "Jetzt können wir."
    Er hatte eine Phase, in der war Anziehen schier unmöglich. Er wollte am liebsten nackt sein. Wir haben ihn so viel wie möglich nackt sein lassen, aber wenn es mir zu kalt wurde, habe ich ihm gesagt: "Ich möchte, dass du etwas überziehst. Was magst du anhaben?" Oft hat er sich für etwas sehr Abwegiges entschieden, z.B. für ein T-Shirt von mir, aber er hat immer irgendwie mitgezogen.
    Ablenken war super. Er war richtig dankbar für Ablenkung, wenn er sich in seiner Nein-Haltung festgefahren hatte. Ich erinnere mich an eine Situation, in der er müde und hungrig auf dem Spielplatz war. Ich wollte nach Hause, und er warf sich auf den Boden, heulte, brüllte, und irgendwann legte ich mich einfach zu ihm auf den Boden. Als ich da lag, sah ich, dass über uns ein Mückenschwarm tanzte. Ich machte ihn darauf aufmerksam, und dann lagen wir beide eine ganze Weile nebeneinander und guckten den Mücken zu. Danach standen wir auf und gingen nach Hause.
    Und ein weiteres Element, das so wichtig war (und das wird in der Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern ganz hoch propagiert), ist das Spielen. Kinder spielen im Grunde permanent. Macht man eine Situation zu einem Spiel, wird sie plötzlich annehmbar für das Kind. Ins Auto einsteigen z.B. wurde bei uns oft zum Abenteuer umdeklariert. Die Schuhe stritten sich immer, wer zuerst an den Fuß darf. Die Mütze rief, dass sie mit raus wollte usw.


    Für all das, was bei uns funkionierte, brauchte ich aber viel Kraft und gute Nerven. Außerdem gab es noch keine Geschwister. Jetzt, bei meiner kleinen Tochter, bin ich selbst gespannt, wie gut ich meine eigenen Ratschläge werde umsetzen können.


    Gruß,
    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.