Liebe Raben,
ich suche eure Meinung. Meine Tochter, Lüttchen, ist 18 Monate alt wird viel, und ich meine SEHR VIEL gestillt. Sie ist noch immer kein großer Fan von Beikost, obwohl es gaaanz langsam besser wird. Sie schläft ausschließlich beim Stillen ein und trinkt auch nachts noch sehr häufig. Sie ist ein enormer Stillfan, braucht es und fordert es auch vehement ein. Stündlich. Da sie so wenig isst, biete ich ihr zusätzlich häufig Snacks an: Obst, Gemüse, Brot, etc. Auch mal Früchteriegel und Hirsekringel und Dinkelstangen (nicht ganz so toll, aber sie isst sie wenigstens etwas.)
Wir putzen seit dem ersten Zahn täglich 2x gründlich die Zähne, und Zucker hat sie bislang nie bekommen. Außer Muttermilch trinkt sie ausschließlich Wasser, das recht gern.
Nun mein persönlicher Mini-Gau: Ich habe gestern am Backenzahn Karies entdeckt und habe noch mindestens eine weitere Stelle im Verdacht. Am Montag mache ich mich auf die Suche nach einem Kinderzahnarzt und schnellstmöglichem Termin, und habe ehrlich gesagt ganz schön Schiss. Sie ist noch so klein, ich kann ihr ja selbst kaum in den Mund schauen, wie soll das erst in einer Zahnarztpraxis laufen. Und dann wie weiter - Kind sediert behandeln? Ich könnt heulen. Hab ich auch schon.
Und ich mache mir Vorwürfe. Doch nicht gründlich genug geputzt? Snacks gegeben die zu lange an den Zähnen kleben? Und vor allem: Das ständige Stillen, Tags und Nachts. Ich hab zwar viel gejammert, dass ich gern mal länger als 1,5 Stunden schlafen würde, aber ich habe ihr auf der anderen Seite gern gegeben, was sie braucht. Ich war noch nicht bereit, sie nachts abzustillen - tags abzustillen kommt bei mir weiterhin nicht in Frage, da lass ich mir auch vom Zahnarzt nicht reinreden, sollte ers versuchen.
Aber ohne Stillen einschlafen und weiterschlafen lassen, das würde ihrer Zahngesundheit helfen. Oder? Ich kenne die gegenläufigen Meinungen zum Thema Stillen und Karies; ich hab mich informiert sobald ihr 1. Zahn durchbrach. Bislang war ich sehr entspannt und dachte, wir putzen und machen alles richtig, Karies bekommt man nicht durchs Stillen, also kann ich sie auch stillen ohne schlechtes Gewissen. Und jetzt das.
Ich bin heute auf eine Doktorarbeit aus dem Jahr 2010 gestoßen. Wen es interessiert: http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2010/0269/pdf/dsy.pdf . Die Information darin: Ständiges nächtliches Stillen über das 1. Lebensjahr hinaus erhöht signifikant das Kariesrisiko. Stillen an sich mindert es eher (also Stillen tagsüber).
Still ich Lüttchen nun also nachts ab? Ich war noch nicht soweit, und sie ist es garantiert auch nicht. Aber ihre Zahngesundheit ist mir verdammt wichtig. Ihr Vater trägt mit, was ich für richtig halte, doch was ist richtig? Klar denken ist grad nicht meine Stärke, ich mach mir zuviel Sorgen.
Vielleicht hat einer von euch Rat?