Musisches Gymnasium - und jetzt: Welches Instrument? Oboe?

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  • uns geht es ähnlich, wobei der Kind nicht unbedingt ins Orchester will. Da tut es der Chor auch. Klavier will er nicht, obwohl wir eins zuhause haben. Schlagzeug darf er noch nicht, erst ab der 7. Klasse als Zweitinstrument, das wäre aber sein Favorit.
    Ich persönlich würde Kontrabaß gut finden und denke auch, das liegt ihm. Aber das Kind ist 134cm groß und 24 kg schwer ... ich bin gespannt was uns der Musiklehrer rät, wir haben da in 3 Wochen einen Termin.


  • Ich persönlich würde Kontrabaß gut finden und denke auch, das liegt ihm. Aber das Kind ist 134cm groß und 24 kg schwer ... ich bin gespannt was uns der Musiklehrer rät, wir haben da in 3 Wochen einen Termin.


    Mein zukünftiger Bassist ist 104cm gross und 17kg leicht und der Kontrabass Lehrer sieht das völlig entspannt. Fangen wir halt mit einem 1/32 Mini-Bass an und wechseln dann erst auf 1/16. Und vom Klang der Minibässe war ich beim Tag der offenen Tür echt positiv überrascht. #super

  • Ich hab nicht alles gelesen und beziehe mich eher nur auf Kiras Posting.


    Ich finde auch, dass Instrument schon auch Typsache ist. Bläser gegen Streicher. Das ist ein Unterschied. :D Son bisschen Gruppenbildung gibts ja doch im Orchester, gell :D
    Ich sehe auf eine "Karriere" mit Waldhorn im Orchester zurück und verstehe Deine Tochter sehr, sehr gut! Klavier ist toll! Jaaaa. ABer immer nur Klavier und immer nur begleiten ist auch nicht das Wahre. Ich hab genau deswegen mit Trompete angefangen. Ich wollte ein Orchesterinstrument und Trompete war praktisch (Unterricht in der Schule und Instrument war irgendwo noch eins). Das war aber nicht meins. Es war eine Quälerei. Ich kam nicht vorwärts und hab nicht gerne geübt. Erst im Studium hab ich dann zu Horn gewechselt, mein Trauminstrument und schnell große Fortschritte gemacht. Damit war ich dann auch schnell im Orchester und überdies sehr gesucht :D


    Lange Rede, Kurzer Sinn: Ich halte es für unabdingbar, dass das Instrument passt. Ich plädiere daher für ausprobieren! Jetzt. Und dann entscheiden. Und wenn es schief gehen sollte, (sollte, es wird nicht schief gehen) dann kann deine Tochter zu Klavier als Leistungsinstrument wechseln und das zweite Instrument nebenher spielen. Das haben bei uns viele gemacht.


    Stellt euch darauf ein, dass zum Schulwechsel auch noch ein neues Instrument kommt und Viola UND Oboe spielen sich nicht von selbst.
    Owei! Klingt das negativ #angst Ich hoffe, du weißt, wie ich das meine...


    Zu deiner Angst: Ich denke auch, dass jedes Instrument Schäden verursachen kann, WENN die Technik nicht stimmt. Ich hatte in 24 Jahren Klavierspielen nicht eine einzige Sehnenscheidenentzündung. Und ich hab teilweise 8 Stunden am Tag geübt. Bei den Blasinstrumenten kommt es auf den richtigen Ansatz an und gerade an einem musischen Gymnasium rechne ich mit guten Lehrern. Ich würde nicht so viel auf dieses Oboe-Druck-Problem geben #weissnicht Nebenbei kenne ich hochintelligente Berusfoboisten ohne Schaden :D


    Und noch was zu Bratsche: Ich hab vor einigen Jahren zum Geburtstag eine Probenbratschenstunde bekommen. Meine erste Begegnung mit einem Streichinstrument. Es war schwer und schön geklungen hats nicht. #angst Ich würde mir also keinen großen Kopf machen, wenn die Töne, die sie der Bratsche entlockt hat, nicht sooooo schön klangen. Wahrscheinlich bekommt sie aus der Oboe erstmal gar keinen Ton raus. Kann sein, wäre nicht ungewöhnlich. (Ich hatte viel Kontakt zu Bläserklassen, deswegen weiß ich dass, das nicht ungewöhnlich ist)


    Und ich würde Fagott nicht sofort ausschließen. Meinst du, es geht nicht wegen der Größe? Hier schrieb schon jemand, dass es Fagottinos gibt. Ich denke auch, dass sie bei Viola und Oboe nicht sofort die großen Instrumente hätte.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Ich dachte unter anderem deshalb ans Horn, weil ihr die Oboe gefiel:
    Schön warme runde Klangfarbe
    Im Orchester einigermaßen prominent, schöne Soli
    Breite Auswahl an Konzertliteratur (da siehts bei der Bratsche schon knapper aus) und auch Kammermusik
    Man hat realistische Chancen, mit normalem Übeaufwand auf ein anständiges Niveau zu kommen.

    Noch was: Ich denke nicht, dass es leichtere und schwerere Instrumente gibt. Ich denke, es gibt Instrumente, die besser zu jemanden passen oder eben nicht. Auch Klavier ist nicht leicht, wenn man sich nicht damit begnügt einfach Tasten runter zu drücken. Und Blockflöte, das angeblich leichte Instrument auch nicht.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Aaalso: Unsere Kinder durften hier auch nicht Oboe lernen, da der Vater (als Arzt in dieser Fachrichtung tätig) nicht wollte, dass die Kinder einen neurologischen Schaden davon tragen. Wenn ich mich recht erinnere, ging es da weniger um die Extremfälle der Hirnblutungen, sondern um die Dauerbelastung auf das Gehirn durch das Blasen mit viel Druck. Man kann wohl mit guter Technik einiges vermeiden - aber da braucht es dann wohl auch einen sehr guten Lehrer. Fakt bleibt, wenn die Kinder ihr Instrument ernsthaft betreiben, werden sie täglich eine nicht zu verachtende Zeit mit diesem Druck spielen müssen.
    Ich hätte das wahrscheinlich nicht so eng gesehen, aber ich bin auch nicht medizinisch vom Fach.


    Bratsche ist vom Klang wunderschön, allerdings frage ich mich, ob es die auch in 1/2 oder 3/4 Versionen gibt, soweit ich weiß, sind bei der Bratsche ja die Maße nicht so "vorgegeben" wie bei der Geige. Und deine Kleine scheint ja auch nicht der absolute Riese zu sein. Habt ihr eigentlich schon Cello in Betracht gezogen? Ein wunderbarer warmer Klang, auch noch etwas älter (verrückt, dass 4. Klässler schon als älter gelten) zu beginnen und von der Intonation einfacher als Geige. Und so schöne Musikliteratur dazu!


    Fagott: Lustigerweise wird bei unserem Musikgymnasium den 4. Klasse-Eltern, wenn sie fragen, auch immer Fagott vorgeschlagen. Scheint ein echtes Mangelinstrument zu sein! Allerdings sagen die Musiklehrer auch immer, dass die Kinder damit recht schnell ins Orchester können. Hier wird auch immer geraten, wenn noch ein neues Instrument vor dem Musikgymnasium, dann so schnell wie möglich in der 4. Klasse noch damit zu beginnen, damit man nicht allzu viel später ins Orchester reinkommt.


    Hier wurde ja auch Harfe vorgeschlagen. Eines meiner Kinder spielt Harfe. Mit großer Begeisterung und seit der 1. Klasse. Trotzdem ist das jetzt nicht das "ich bin bei jeder Orchesterprobe dabei und bin sozial voll ins Orchester integriert" Instrument. Also, erstens haben wir dann die Gymnasialwahl tatsächlich nach dem Vorhandensein einer Harfe eingeschränkt (logistisch sonst einfach nicht machbar), zweitens bekommt Töchterlein ihre Stimmte, übt diese mit ihrer Lehrerin und wird dann immer erst in den letzten Proben kurz vor dem Konzert integriert. Zitat des Musiklehrers: durch die Endlosproben mit den Streichern und Bläsern muss sie sich nicht durchquälen. Würde sie aber, glaube ich gerne, weil sie schon etwas traurig ist, immer nur so kurz wirklich Teil des Orchesters zu sein. Tja, und dann solltet ihr auf alle Fälle euer Budget und euer Auto auf Harfentauglichkeit testen. Die Hakenharfen am Anfang lassen sich noch leihen und in den Kombi verfrachten. Bei der Doppelpedalharfe wird es dann schon anders... Hier heißt es jetzt hoffen, dass sie dieses Jahr noch ein paar gute Wettbewerbsergebnisse erspielt, sodass wir eine Stiftung kontaktieren können, um ihr ein gutes Instrument zu organisieren.


    Übrigens alternativ zum Musikgeschäft, denn ich stelle es mir sehr schwierig vor, einen totalen Anfänger ein Instrument ausprobieren zu lassen, kennt ihr ein Kind, das diese Instrumente spielt? Oder könnt ihr mal zur Orchesterprobe in der neuen Schule und danach ein Kind mit dem entsprechenden Instrument bitten, mal ein wenig mit deiner Tochter auszuprobieren, so von Kind zu Kind?


    Viel Glück bei der Wahl! Und immer dran denken: Es ist doch ein wunderbares Geschenk, dass sie überhaupt in der glücklichen Lage ist, jetzt ein Instrument zu lernen, denn dies wird ihr ihr ganzes Leben bleiben und sie begleiten!

  • Zuerst einmal: Instrumentenwahl ist eine Typfrage, ob Streicher oder Bläser macht einen riesigen Unterschied. Und wem Viola nicht gefällt der hat vermutlich auch keinen echten Spass an einem anderen Streichinstrument.


    Die Vorschläge der Schule haben vermutlich 'ökonomischen' Charakter.
    - Viola ist gerne unterbesetzt, weil man auf die guten Geiger nicht gerne verzichtet und diese auch nur beschränkt zum Umstieg auf Viola bereit sind. Der Orchesterpart ist meist einfacher (eingerichtet), so dass man als Spätanfänger gute Chancen haben dürfte, mithalten zu können. Insbesondere bei den Geigen sieht das anders aus, weil viele früh damit anfangen.
    - Oboe ist 'Mangelinstrument', weil teuer in Anschaffung wie Unterhaltung und der Mythos vom Hirnschaden sich ja hartnckig hält, wie man auch an diesem Thread beobachten kann. Zu meinen Schulorchesterzeiten wurden diese Partien in der Not von Klarinetten oder Queflöten übernommen, von beiden hat man in der Regel viel zu viele. Authentisch ist das dann aber nicht wirklich.


    Das 'Problem' beim Oboespielen ist, dass man mehr Luft einatmet als man beim Spielen verbraucht. Deshalb ist ein zentraler Teil des Unterrichts, die richtige Atmung und dessen Stütze zu erlernen. Einen Ton produzieren können lt. dem Lehrer meines Sohnes durchaus schon Vorschulkinder. Desweiteren ist ein gewisses technisch-mechanisches Interesse nicht verkehrt - an den Dingern gibt es ständig was zu schrauben. Von Röhrchen schnitzen will ich mal nicht reden, aber das erledigt der Lehrer.


    Etwas schräg finde ich das Ansinnen der Schule das Entscheidungstempo. Ohne mal zumindest eine Probestunde beim künftigen Lehrer würde ich mich da gar nicht festlegen wollen.

  • offtopic, aber ich konnte nicht widerstehen:


    Oboist sitzt heulend in der Orchesterprobe. Der Dirigent bemerkt es und fragt, wass denn los sei.
    Oboist: "Der Bratscher hat mir mein Röhrchen kaputt gemacht."
    Daraufhin entgegnet der Bratscher: "Aber nur weil er mir einen Wirbel verstellt hat und mir nicht sagt welchen."

  • Etwas schräg finde ich das Ansinnen der Schule das Entscheidungstempo. Ohne mal zumindest eine Probestunde beim künftigen Lehrer würde ich mich da gar nicht festlegen wollen.

    Ähm, das ist hier Usus. Wir reden nicht vom ausschließlichen Hobby, sondern von einem Unterrichtsfach bzw. Teilfach, in dem es Noten gibt, wie in jedem anderen Fach. Musisches Gymnasium halt :D Beim Mathelehrer hast du ja auch keine Probestunde, in der du mal schaust, ob er zusagt. Grundsätzlich bin ich dafür, den Instrumentallehrer erst kennen zu lernen. Ja. Andererseits machen Kinder die Instrumenenwahl auch oft am Lehrer fest, von daher ist es vielleicht nicht soooo schlecht.
    Und die Schule muss ja irgendwie planen. Instrumentalunterricht ist sowieso logistisch ein Riesenaufwand. Die müssen das jetzt wissen.

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  • Ich finde das mit der Oboe auch übertrieben. Mit einem guten Lehrer kriegt man das auch schonend hin. Ähnliche "Probleme" hat man mit der Trompete und dem Fagott. Die sterben aber nicht alle an Hirnblutung...


    Ansonsten: Gibt es nur ein Sinfonie-Orchester oder auch ein sinfonisches Blasorchester?

  • offtopic, aber ich konnte nicht widerstehen:


    Oboist sitzt heulend in der Orchesterprobe. Der Dirigent bemerkt es und fragt, wass denn los sei.
    Oboist: "Der Bratscher hat mir mein Röhrchen kaputt gemacht."
    Daraufhin entgegnet der Bratscher: "Aber nur weil er mir einen Wirbel verstellt hat und mir nicht sagt welchen."


    #lol
    Bratscher-Witze sind toll ^^


    Ich hab damals, als die Entscheidung bei mir anstand, auch Oboe überlegt (wurde dann aber Querflöte) - ich finde Oboe sehr schön und kenne auch keinen einzigen Hirnblutungs-Kandidaten in unserem sehr großen, familiären Musiker-Bekanntenkreis ;)
    Ansonsten find ich als "gibt's-nicht-wie-Sand-am-Meer"-Instrument fürs Schulorchester tatsächlich Fagott toll, oder Kontrabaß, wofür mein Großer sich entschieden hat.
    Aber wenn lieber Blasinstrument, dann Fagott.
    (An unserem Gym hat der Fagottlehrer, den ich selber noch in Kammermusik hatte damals, auch versucht, meinen Sohn noch zum Fagott zu locken :D , wer sowas spielt, ist einfach sehr begehrt)

  • mein Großer spielt Fagott, er ist auch klein (1,30) und hat aber gleich am großen Instrument angefangen.
    (Fagottino ist echt grausam!)


    Der Druck ist nicht so hoch wie bei der Oboe, also kein Problem beim Blasen, nur manche Klappen kann er (mit dem linken Daumen) noch nicht greifen.
    Macht nix, der Tonumfang ist momentan bei 2 kompletten Oktaven, da kann man schon eine Menge spielen.
    Ich würde das Fagott also nicht ausschließen.
    Klingt toll warm, ich find´super!


    Ansonsten ist ja schon viel gesagt (Gruppen- oder Solo-Typ usw)

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Ich bin so eine Verrückte, die als Kind und Jugendliche Oboe gespielt hat. Soviel ich weiss, haben es alle meine MitschülerInnen überlebt, ebenfalls weilt meine wirklich tolle Oboenlehrerin noch auf Erden.
    Hin und wieder traure ich dem Instrument nach, ich hab wirklich gerne gespielt, eine Weile auch im Orchester.
    Einen wirklichen Nachteil für mich war, dass ich das Mundstück jeweils für 10min einweichen musste. Nach dieser Zeit war ich dann schon wieder mit etwas anderem beschäftigt und vergass es dann.

  • OT:


    Die Kinder, die gleich mit der Bratsche beginnen heissen dann Edelbratscher. #ja Sehr seltene Exemplare. Ich selber bin total unedel, habe ich doch das Musikstudium sogar noch mit Geige als Hauptfach begonnen...
    Und klar, natürlich gibt es kleine Kinderbratschen. Die Benennung der kleinen Grössen variiert aber auch. Manchmal entspricht z.B. eine Viertelbratsche den Maßen einer Viertelgeige, sie ist aber etwas dicker. Manchmal ist es eine Achtelbratsche, die die Maße einer Viertelgeige hat. Da muß man immer etwas aufpassen. Bei so kleinen Instrumenten vermeidet man aber im Anfangsunterricht das Spielen auf der C-Saite, weil die einfach nicht klingt.


    Bratschenwitze sind super. Kennt Ihr den kürzesten? Geht ein Bratscher an der Kneipe vorbei...

  • Hier auch eine Stimme dafür, das Fagott nochmal näher in Betracht zu ziehen. Meine Tochter spielt es seit drei Wochen als zweites Instrument neben dem Klavier. Die Größe ist hier ebenfalls kein Problem. Ich finde den Klang auch sehr angenehm (schon nach der kurzen Zeit). Und wie schon mehrmals geschrieben, ist das Fagott ein sehr gefragtes Instrument für Orchester aber auch Kammermusik.

  • Zitat


    Wie sind denn eure Erfahrungen mit neuen Instrumenten?
    Übertreib' ich mit der Oboe?
    :wacko:



    Ja, Du übertreibst mit der Oboe #ja
    Du gehst möglicherweise zu verkopft an die Sache.


    Meine Tochter entschied sich für die Oboe und sie ist nie umgekippt oder so. Und ja, es ist ein anspruchsvolles Instrument und der Anfang war etwas holprig. Es ist gar nicht so einfach, auch nur einen Ton herauszubekommen - also mir jedenfalls fiel es schwer.
    Was beim Oboenspiel zum Problem werden könnte ist eine Zahnspange, dieses Problem hatte meine Tochter aber nicht. Sie hat schon bald im Jugendorchester gespielt und war zuletzt die Solo-Oboistin #herzen


    Lass deine Tochter entscheiden, was nutzt ein zweites Instrument, wenn sie keine Freude daran hat und dementsprechend wenig übt.

  • Ich hatte im Studium mal zwei Oboenstunde, für eine Didaktik-Prüfung einer Oboistin. Es ist wirklich nicht so einfach gewesen, aber ich denke, die Anfangsmotivation ist extrem wichtig bei allen Instrumenten. Daher würde ich schon sehr drauf achten, dass eine gewisse Begeisterung vom Kind da ist. Fagott sollte auch gehen, wurde ja schon gesagt. Und es ist so ein schönes Instrument.

  • Guten Morgen,


    zuerst einmal noch kurz zu euren Beiträgen, dann verrate ich, für welches Instrument sich mein Kind entschieden hat (ich verarbeite das noch).


    Wahrscheinlich bekommt sie aus der Oboe erstmal gar keinen Ton raus. Kann sein, wäre nicht ungewöhnlich.


    Doch, das fiel ihr ziemlich leicht.
    Ich glaube, dieser Fakt, zusammen mit der Tatsache, dass mein Kind seine Gesichtsfarbe beibehielt (Oboe-Lehrerin: "Oh, du wirst gar nicht rot! Das ist gut!"), überzeugte recht schnell.
    Wie gesagt, meine Tochter mag den Klang des Instrumentes, außerdem neigt sie aber dazu, sich gleich ein bisschen "verpflichtet" zu fühlen, wenn jemand sie überschwänglich lobt. Will sagen, mir stellte sich schon auch ein bisschen die Frage, ob sie jetzt Oboe spielen möchte, weil sie, wie sie selbst sagt, die potenziell zukünftige Lehrerin "nicht enttäuschen" will.
    Was für sie übrigens total dagegen sprach: Das Schnitzen der Hölzchen.
    Im ersten halben Jahr bekommen die Kinder die Hölzchen wohl noch fertig, danach müssen sie selber ran.
    Etwas unbedacht hat die Lehrerin meiner Tochter erklärt, dass man "ungefähr genau so lange an den Hölzchen schnitzt, wie man das Instrument selbst übt" - DAS fand mein Kind absolut niederschmetternd.



    Oboist sitzt heulend in der Orchesterprobe. Der Dirigent bemerkt es und fragt, wass denn los sei.
    Oboist: "Der Bratscher hat mir mein Röhrchen kaputt gemacht."
    Daraufhin entgegnet der Bratscher: "Aber nur weil er mir einen Wirbel verstellt hat und mir nicht sagt welchen."


    :D


    Ansonsten: Gibt es nur ein Sinfonie-Orchester oder auch ein sinfonisches Blasorchester?


    Da fragst du mich was.
    Keine Ahnung.
    Es gibt einen Schulorchester, das etwa 70 Mitwirkende umfasst.
    Außerdem ein Gitarren-Ensemble, ein Querflöten-Ensemble und mehrere Kammermusikensembles.


    Übrigens alternativ zum Musikgeschäft, denn ich stelle es mir sehr schwierig vor, einen totalen Anfänger ein Instrument ausprobieren zu lassen, kennt ihr ein Kind, das diese Instrumente spielt? Oder könnt ihr mal zur Orchesterprobe in der neuen Schule und danach ein Kind mit dem entsprechenden Instrument bitten, mal ein wenig mit deiner Tochter auszuprobieren, so von Kind zu Kind?


    Wir stehen ja unter einem gewissen Zeitdruck, weil meine Tochter sich ja nun schon letzte Woche hätte entscheiden müssen.


    Gestern waren wir noch einmal im Musikhaus.
    Dort hat sie Querflöte ausprobiert.
    Vom Saxophon wurde ihr vom Verkäufer, der selbst Saxophon spielt, im Moment noch abgeraten. Er meinte, sie solle damit erst in zwei, drei Jahren beginnen, im Moment würde er denken, sie sei dazu körperlich einfach noch zu "zart".
    Hm.


    Und entschieden hat sie sich nun letztlich für - das Horn.
    *umkipp*


    Damit hätte ich irgendwie so gar nicht gerechnet.
    Das Instrument ist ziemlich schwer (also, nicht schwer im Sinne von "schwer zu spielen", sondern einfach: schwer), und die Töne, die sie hervorbrachte, hatten ganz klar etwas von einer Elefantenherde.
    Aber das erste, was sie sagte, als der Musikmensch die Querflöte holen ging, war: "Cool."


    Abends schauten wir uns dann noch eine halbe Stunde diverse Horn-Bläser auf youtube an, was sie nicht wirklich in Schwanken brachte.
    (Wenn sie auch ein bisschen darüber nachgrübelte, ob es mit einem Horn prinzipiell überhaupt möglich sei, auch "fröhliche Musik" zu spielen. Das wäre ihr nämlich wichtig.)
    Heute morgen scheint sie aber immer noch überzeugt.


    Nun.


    Ich bin da ja gerade ziemlich so 8I - damit hätte ich irgendwie nicht wirklich gerechnet.


    Ich hoffe nur, dass diese Instrumentenkreiselei der letzten zwei Wochen ihr nicht irgendwie den Blick "verstellt". So wie wenn man an zwanzig verschiedenen Duftproben riecht und letztlich überhaupt kein Gefühl mehr dafür hat, was man mag und was nicht. (Versteht mich eine?)


    Aber gut. Es ist für ein Jahr.
    Wenn es gar nicht passt, dann muss sie danach eben noch einmal wechseln.
    Und das Klavier behält sie ja bei, im Zweifelsfall steigt sie dann eben damit wieder ein.
    Oder?
    (Ich würde echt gerne mit jemanden von der Schule reden, der mir dazu vielleicht noch ein paar Gedanken mitgeben könnte, aber irgendwie kommt mir das blöde vor. Mensch, alle anderen haben sich doch auch mal so eben entschieden. Wieso ist das bei uns so kompliziert?)

    Kira


    Be who you needed when you were younger

  • Dein Kind hat sich entschieden #ja , gut #ja


    Warum fühlst du denn ein "oder"? Weil sie eine andere Wahl getroffen hat als du das gedacht hattest? Oder als du dir das gewünscht hattest? Das kann ich total gut verstehen, aber (also für mich gesprochen) ich müsste jetzt bei meinen Kindern die Zähne zusammenbeissen und nix sagen, weil ich sie mit meinem "oder" verunsichern würde. Ich mein, sie heiratet das Horn ja nicht, wie du schon richtig gesagt hast, sie kann ja notfalls wieder wechseln und behält das Klavier ja bei. Wir schon alles gut #taetschel :)

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist doch nicht blöd! Wir haben das Angebot der Musiklehrerin gerne angenommen und jetzt spielt unser Sohn bei ihr Klarinette, Einzelunterricht und Ensemble.
    Er wird nie ein Profimusiker - aber das konnten wir in dem Gespräch auch gleich klären: wir wollen, dass er Grundkenntnisse hat, an die er jederzeit wieder anknüpfen könnte und dass er Freude am Musizieren hat. Das, was wir beide zum Glück auch vermittelt bekommen haben.


    "Mittelbegabt" finde ich ein Blasinstrument perfekt, weil es relativ flexibel einsetzbar ist und eine gute "Notengrundlage" legt. Selbst bin ich Holzblas-affin, aber warum nicht Horn? Ein wunderschönes Instrument.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Warum fühlst du denn ein "oder"? Weil sie eine andere Wahl getroffen hat als du das gedacht hattest? Oder als du dir das gewünscht hattest? Das kann ich total gut verstehen, aber (also für mich gesprochen) ich müsste jetzt bei meinen Kindern die Zähne zusammenbeissen und nix sagen, weil ich sie mit meinem "oder" verunsichern würde. Ich mein, sie heiratet das Horn ja nicht, wie du schon richtig gesagt hast, sie kann ja notfalls wieder wechseln und behält das Klavier ja bei. Wir schon alles gut


    Ja, Du hast Recht.
    Zumindest hab' ich kein klitzekleines bisschen "oder" heraushängen lassen.
    Ich glaube, es liegt wirklich daran, dass mir die Blechblasinstrumente immer am weitesten entfernt scheinen, so gefühlsmäßig.


    Ich persönlich hab' heimlich für die Viola gevotet und diese Vorliebe wohl auch durch besonders ausgewählte youtube-Videos nicht ganz heraushalten können.
    Dass es TROTZDEM ein Blasinstrument wird - okay, dann soll das wohl so sein.

    Kira


    Be who you needed when you were younger