Kleidungstick wird immer schlimmer

Vielleicht hat sie tatsächlich ein anderes Wärmeempfinden als Du.
Dann hilft, sich selbst warm anzuziehen und zu ertragen, daß man denkt, das Kind erfriert. Für den Fall, daß es wirklich kalt ist, halt Sachen mitnehmen- wenn ein Kind wirklich friert, ist es meist doch bereit, die ungeliebten Sachen wieder anzuziehen.
Diese Erfahrung muß man Kinder halt dann auch mal machen lassen. Von kalten Füßen etc. bekommt man nicht direkt eine Lungenentzündung.

Ansonsten würde ich von den Kleidungsstücken, die sie gerade mag und die für Euch okay sind, eine ausreichende Anzahl kaufen.
Dinge, von denen Ihr nicht wollt, daß sie angezogen werden, müsst Ihr wirklich wegräumen, außer Sicht, damit dieser Machtkampf nicht entstehen kann.

Und vielleicht hilft es, schon abends ein Anziehmännchen rauszulegen, mit eurer Tochter zusammen, damit der Frust morgens sich in Grenzen hält.

Warum durfte sie die Strumpfhose nicht ohne Rock anziehen? Ist Dir das zu "nackt", zu sehr Unterwäsche? Dann würde ich eher auf Leggins plus Strümpfe umsteigen.

Ich denke, für eine 4jährige ist das schwer nachzuvollziehen, warum sie das nicht durfte- und dann wurde es ein Machtkampf.

Edit: Das mit dem "schick" sein- beobachtet mal genau, wie oft Ihr das kommentiert, daß sie schick/hübsch/etc. aussieht, oder wie oft Du Dich schick machst oder Dein Mann zu Dir sagt, daß Du aber schick aussiehst- vielleicht liegt da der Hund begraben.

Also erstmal möchte ich dir ein dalassen, wenn du magst. Meine Tochter (fast fünf) ist/war genauso. Mir ist Kleidung total unwichtig daher verstehe ich es echt absolut nicht.
Du kriegst bestimmt noch ganz viele tolle Ratschläge, aber ich wollte hierzu was sagen.

Zitat

Ich schaffe es nicht mehr immer ruhig zu bleiben, wenn sie ... sich schon wieder viel zu dünn anzieht.

Meine Tochter hat ein ganz anderes Kälte empfinden als ich. Z.B. hatten wir schon öfter den Fall, dass ich in Pullover+Jacke gefroren habe und sie ist mit 'nem kurzärmeligen T-Shirt rumgerannt. Anfangs viel es mir sehr schwer ihr das zu erlauben, ich habe auch sehr, sehr oft böse Blicke oder doofe Kommentare dafür geernet. Mittlerweile sage ich nur "Ja, mir wäre auch sau kalt wenn ich nur so wenig an hätte". Meine Tochter frage ich hin und wieder, ob sie nicht doch einen Pullover will, weil mir kalt ist, aber wenn sie nicht will, dann ist es halt ok. Und sie kann mittlerweile tatsächlich gut abschätzen wie viele Lagen sie braucht. Sie kommt auch von selbst und sagt, dass sie bitte noch einen Pulli oder ne Weste möchte aber oft friert sie einfach nicht.

Edit sagt, dass ich zu langsam war.

Ich leg Abends auch immer Klamotten raus und meist ist das ok für sie, aber oft wechselt sie das eine oder andere Teil. Wichtig ist, dass wie lara schreibt nur Sachen draußen sind, die der Witterung entsprechen, also keine Minitops im Winter und so. Wir haben mittlerweile nur ganz, ganz selten Kämpfe in der Richtung, vor einem Jahr war das noch an der Tagesordnung es wird also definitiv besser.

Noch eine Stimme für vielleicht anderes Temperaturempfinden. Ist aber nur eine Möglichkeit, muss nicht sein.
Ich teste bei meinen Kindern im Zweifelsfall im Nacken, ob sie warm haben. - manchmal rennen sie im T-Shirt rum, wenn ich in meiner Jacke fröstle, und haben total warm. Machmal merken sie aber echt nicht, dass sie ausgekühlt sind. Auf mein "Frierst du?" kommt dann ein blaulippiges "N-n-nein, g-gar nicht!".

Zum Anzieh-Tick kann ich leider nichts sinnvolles beitragen. Sie scheint sich ja sehr über die Kleidung zu definieren. Aber ob es stimmt, wo das herkommen könnte, und wie gegensteuern - keine Ahnung, leider. #knuddel. Manchmal krieg ich bei so Eigenheiten den Eindruck, dass es einfach zum Kind gehört. Ohne "kommt von da", "ist schuld", "kann man dagegen". Ich wünsche Euch, dass ihr einen möglichst stressarmen Weg findet, damit umzugehen.

Nun meine Tochter wird bald 9 und ist genau so. Schon immer. Wir haben hier x Klamotten die nicht getragen werden, auch selbst ausgesuchte. Oft ist es ein bestimmtes Tragegefühl, sobald da irgendwas nicht hinhaut wird es nicht getragen. Dann nix mit Knöpfen. Nichts außergewöhnliches wie kurze Hose über Strumpfhose. Kein Oberteil was über den Po geht. Seit bald 2 Jahren keine Jeans. Meine Tochter war die einzige die bei -21 Grad eine Leggings trug. Es geht einfach kein Weg rein dass sie eine Jeans anzieht. Sie war aber tatsächlich den ganzen Winter nicht einmal krank und blieb konsequent in Leggings. Die Liste der nicht akzeptierten Sachen kann ich ewig verlängern auf Schuhe, Jacken, Mützen, Socken Schlüpfer und und und. Mittlerweile hab ich es akzeptiert. Hilft ja nix. Als sie 4 war war ich so verzweifelt wie du. Es macht einen irre. Wir stehen mittlerweile 20 min eher auf weil ich weiß dass anziehen 20-30 min dauert. Und das was am Abend vorher rausgesucht wurde früh plötzlich nicht mehr geht. Ich glaube du musst dich damit arrangieren. Ich hab viel probiert aber meine sonst absolut pflegeleichte Tochter blieb beim Kleidungsthema immer standhaft.

das mit dem Temperaturempfinden hör ich hier so oft, hilft bei uns aber nix! - sie steht dann draußen und bibbert und kuschelt sich an meine Beine - anziehen will sie aber nichts anderes/mehr. egal ob ich sie frage, oder ob ich darauf warte, dass sie von selber drauf kommt. Wenn ihre Lippen dann blau sind, will sie rein - aber zz ist es hier in der Wohnung auch nicht gerade warm.
wir führen seither die Diskussion wieder lieber vor dem rausgehen. Oft hilft der Hinweis, dass ich eine warme Jacke und Turnschuhe anziehe - weil es kalt ist, oder dass ich ohne Jacke gehe, weil es heute warm ist ...

das mit dem 5x am Tag umziehen kenn ich auch es macht mich wahnsinnig. ein bisschen hilft hier unsere Kiste mit tüchern, alten Unterröcken und großen tops ... zum drüber anziehen und verkleiden - dann sind es wenigstens nicht 5 frisch gewaschen shirts.

über den Stil und die Zusammenstellung sag ich nichts - gepunktete Leggins zu Tupfenkleid darunter shirt mit Punkten egal!

und ich weise jetzt auf Gelegenheiten hin, wo sie sich hübsch anziehen kann, wenn sie will - zb was ich für Ostern oder Muttertag bereithalten soll, oder heute ist Sauwetter und im Kiga Theater (also sicher ein drinnentag) und die beste Gelegenheit ein Kleid auszuführen. irgendwie kommt seither der Unterschied zwischen praktisch u weniger praktisch besser rüber und! sie hat verstanden, dass ihr lieblingszeug gewaschen werden muss, und das rechtzeitig, wenn sie es zb Ostern zur Oma anziehen will.
sie wird bald 5 und es wird langsam aber stetig besser - dafür ist jetzt jung supergreen so drauf.

btw. zum Geburtstag wünscht sie sich ein Dirndlkleid. soll sie bekommen, Oma wird es mit Freuden schenken und eine Gelegenheit zum Tragen finden wir auch.

ihr schafft das - ich bekomme nur noch sehr selten einen "wascht euch euer Zeug mal selber" Anfall. und meine Tochter tut gelegentlich auch wieder was zurück in den Schrank, wenn es noch tragbar ist.

Meine Kleine ist ähnlich gestrickt. Sie weiß sehr genau, was sie will, sucht Haarspangen passend zur Kleidung raus und andere dinge verweigert sie völlig.

Von dem Temperaturdingens würd ich mich an deiner Stelle verabschieden. Heute waren hier 7 grad. meine Tochter trägt eine leichte Übergangsjacke, dazu Rock und Leggings. Ich Wollpulli und Winterjacke. Sie hat definitiv ein anderes Temperaturempfinden als ich. Wenn es in der Wohnung über 18 Grad geht, fängt sie an die Klamotten von sich zu werfen. Ich sitz hier mit Fleecejacke und Körnerkissen.

Den Punkt würde ich aus dem Streit herausnehmen und sie wählen lassen. Manchmal pack ich einen Drüberziehpulli mit in die Tasche und gebe ihr Bescheid, dass sie es drüber ziehen kann, wenn sie mag.

Ansonsten habe ich klar die Regel eingeführt, dass nicht mehr als einmal tagsüber umgezogen wird. Alle sauberen und noch tragbaren Sachen müssen auf eine Kleiderleiter gehängt werden. Wenn sie Klamotten raussucht bitte ich sie, erst mal auf der Leiter nachzusehen, ob sie was passendes findet.

Abend Klamotten gemeinsam rauslegen hat schon ganz gut geholfen. Manchmal entscheidet sie sich morgens noch um, aber das ist ok, weils mehrheitlich klappt. Fiese Klamotten, die ich absolut nicht mag, lass ich heimlich verschwinden. Zudem frag ich sie oft, was sie haben mag, was sie noch braucht oder lass sie die Farben (z.B. bei T-shirt im Mehrfachpack) selbst wählen.

Versuch den Druck rauszunehmen und zu akzeptieren, dass sie selbst wählt. Bei uns hat es ganz gut geholfen und wir haben nahezu keinen Streit mehr.

Ich plädiere für Gelassenheit. Das Wärme- und Schönheitsempfinden von Deiner Tochter und Dir mag unterschiedlich sein. Warum läßt Du sie nicht einfach mal kommentarlos!!! das anziehen, was sie möchte (auch, wenn Du innerlich die Hände über den Kopf schlägst wegen unpassend/zu schick/zu kalt/zu warm....)

Ich hatte bei beiden Kindern diese Phasen und habe beide nach kurzer Zeit des ärgerns das anziehen lassen, was sie wollten. Sobald der Machtkampf wegfiel, war das Thema schon bald nicht mehr interessant.

Nimm da etwas die Luft raus, sonst macht ihr euch das Leben selber schwer.

Ich verstehe auch nicht ganz, warum du sie nicht selbst entscheiden lässt, wann es zu kalt/warm ist. Sie ist doch alt genug.

Mein großer Sohn (4,5 Jahre alt) ist auch sehr an seinen Klamotten interessiert, sucht sich schon ewig lange alles selbst aus. Seit er so knapp drei ist, darf er auch selbst entscheiden, ob er eine Jacke, Mütze, etc. tragen möchte oder nicht. Wenn ich noch lange einen Pulli tragen würde, rennt er schon im T-Shirt und barfuß rum. Manche Eltern schauen dann auch komisch, da hier die meisten Kinder momentan noch dicke Jacken tragen und mein Kind halt meistens nur ein Langarmshirt.

Er hat einfach ein anderes Kälte/Wärmeempfinden als ich. Bei einem Freund von ihm geht das in die andere Richtung, der trägt immer noch ganz dicke Sachen und zum Schlafen sogar eine Thermoleggings unterm Schlafanzug.

Wie schon mehrmals hier erwähnt....versuch gelassener zu sein. Auch wenn es manchmal nicht leicht ist.

Hier auch so "kälteunempfindliches" Exemplar, bald 9 Jahre alt.

Irgendwann habe ich erkannt, dass ich diesen Klamottenkampf nie gewinnen werde und habe diese Baustelle einfach zugemacht.
Seit sie ca. 4 Jahre alt ist, entscheidet sie über die Klamottenwahl allein.

Ich kann an den Fingern abzählen, wie oft sie in den Jahren ihre Jacken anhatte, von Winterjacken ganz zu schweigen.

Ein Hoody ist das Maximum an Wärmeschicht, was sie braucht.

Ich sehe mal das Gute an dem Ganzen, dieses Kind ist so gut wie nie krank.

Meine Kleine ist ganz genauso.

Ich lasse sie (meistens )

Aber: am schlimmsten war dieses Verhalten, als es ihr richtig schlecht ging (im alten Kindergarten). Dramen jeden Morgen, was sie nun anzieht, tausendmal umentschieden etc....

Als sie gewechselt hat, und es ihr wieder gut ging, war der Spuk mit einem Mal vorbei!

Wenn die innere Verfassung gut ist, ist auch die Kleidung nicht sooo ein Drama (trotzdem für sie wichtig, oft anders als ich es machen würde, aber nicht mehr so ein Kampf, unter dem sie selbst auch sehr leidet!)

Hallo chaosmama,

ein Gedanke von mir, ganz unabhängig vom Temperaturempfinden.

Ich "musste" als Kind immer die Sachen anziehen, die mir rausgelegt/gekauft wurden und hatte NIE überhaupt Mitspracherecht. Und ich hab es gehasst...

Deshalb bin ich ganz bei lara und würde dafür sorgen, ausreichend Klamotten da zu haben, die du als passend und deine Tochter als schön empfindet und sich so auch "zugehörig" fühlen kann. Ich habe es gehasst, diese Sachen zu tragen und mich dafür geschämt und wollte nie mit den anderen Kindern spielen... (Die Sachen waren objektiv bestimmt nicht hässlich, haben mir einfach nicht gefallen)

Toll, dass deine Tochter so selbstbewusst ist und weiß, was sie will!!!

Zitat von leipzigmaus

Die Liste der nicht akzeptierten Sachen kann ich ewig verlängern auf Schuhe, Jacken, Mützen, Socken Schlüpfer und und und.

Leipzigmaus, deine Tochter ist ja jetzt schon etwas älter. Trägt sie immer noch keine Unterhosen? Wenn ja, wie reagieren andere darauf, z.B. beim Umziehen im Sportuntericht? Ich habe eine fünfjährige Tochter, die seit drei Jahren Unterwäsche verweigert und immer Hitze hat. Ich führe nahezu wöchentliche Diskusionen mit den Erzieherinnen im Kindergarten über dieses Thema. Zu hause läuft sie meistens nackt rum, Unterhose geht nur unter Rock/ Kleid, solange keine andere Hose drüber ist. Sonst ist das Gefühl schrecklich, sagt sie.

Nachtrag wegen Temperaturempfinden: Ich kenne ein Kind, dem ich durchaus zutraue, halb zu erfrieren oder sich in eine Schweisspfütze zu verwandeln, damit *DIESE* Klamotten getragen werden können. Also dass die Kleider nicht zur Temperatur/zum Wetter passen, das Kind dies durchaus auch so empfindet, es ist ihm aber für die Kleiderwahl egal...

Meine Mädchen sind auch so, bzw. waren immer so.
Ich bin da seit Jahren raus aus dem Thema.

Meine Tochter trug heute morgen um 7 Uhr zum Schulweg ein langärmliges Jeanskleid, eine Unterhose, Söckchen und Stiefel. Den Schultag über war sie dann barfuß. Kaum kam sie nach Hause, wurde alles ausgezogen und gegen ein kurzes Spagettiträgerkleid ausgetauscht, weil ihr ja sooo warm war. Dazu trägt sie neonfarbene Netzhandschuhe.
Aktuell sind es draußen 16°C, ich trage Jeans, T-Shirt, Sweatjacke, Wollsocken & Halstuch.

Ich lass sie einfach machen, auch wenn sie manchmal echt wirr aussieht.
Unterhosen trägt sie auch nur sporadisch - unter Hosen hält sie die nicht für notwendig.

wunschkröte: ich hab das anders gemeint, sie trägt Unterhosen, es müssen eben bestimmte sein. Ich glaube wenn sie sich weigern würde welche zu tragen hätte ich arge Probleme damit. Insofern verstehe ich die Erzieherin. Aber schlaue Tipps für dich fallen mir auch nicht ein...

Hier auch eine 9 jährige, die sich weigert Jeans zu tragen. Und sie friert mit Leggings, sagt sie selbst. Doch diese engen Röhrchenjeans würde sie tragen, passt aber da leider selten rein. Was mich da am meisten stört, dass ich merke sie macht es wegen den anderen Mädchen.....ist sie mit uns unterwegs kann sie auch mal normale Hosen tragen.

Zitat von hetereocephalus glober

Meine Tochter trug heute morgen um 7 Uhr zum Schulweg ein langärmliges Jeanskleid, eine Unterhose, Söckchen und Stiefel. Den Schultag über war sie dann barfuß. Kaum kam sie nach Hause, wurde alles ausgezogen und gegen ein kurzes Spagettiträgerkleid ausgetauscht, weil ihr ja sooo warm war. Dazu trägt sie neonfarbene Netzhandschuhe.

Zwischendurch war es: graue Boxershort vom Bruder, BVB-Trikot, pinke Flipflops. Perlenkette.
Aktuell: gelbe Radlerhose, schwarzes T-Shirt, rote Ringel-Babylegs und ein gelbes Kopftuch. Einen der oben erwähnten Netzhandschuhe trägt sie auch noch, den anderen trägt der Hund ...

Das mit der Strumpfhose kenne ich allerdings auch und ja, DAS nervt mich auch. Wir haben Strumpfhosen ohne Fuß, heißen Leggings, sehen aber bis auf den Fuß haargenau wie Strumpfhosen aus. Mit Zwickel.
Für mich ist das Unterwäsche. Das Kind schaut mich an wie ein Klugscheißer und erklärt, es sei eine Leggings.
Die finde ich aber wirklich ganz, ganz hässlich ohne was drüber, da bestehe ich dann auch auf ein Kleid, eine lange Tunika oder ein Röckchen drüber.
Man fügt sich stöhnend und augenrollend.