Brauchen Kinder unter 3 Jahren andere Kinder?

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  • Mein erstes kind war mit unter einem jahr oft sehr unzufrieden allein it mama zu hause. Mein standardrezept war mit ihr zusammen zu einem schulfof zu laufen und sie gucken zu lassen. Ich habe in der zwischenzeit gelesen.


    Meine nichte jetzt 1,5 wurde im letzten urkaub aber sowas von argerlich, wennsie eben nicht gleich mit den anderen kindern mitlaufen konnte, weil novh ne windeln gewechselt werden musste etc.


    Klar sind andere kinder toll.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Ich glaube ja unbedingt und ich glaube auch in Form einer festen Gemeinschaft wie in der Kita ohne die Eltern. Sie lernen regeln ganz selbstverständlich und orientieren sich an den älteren Kindern.

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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  • Wenn ich mir die Interaktionen der Kinder in der U3 Gruppe meiner Kita ansehe ist mir ganz klar, dass Kinder andere Kinder "brauchen" bzw. sehr von sozialen - festen u. auch unterschiedlichen Beziehungen (zu anderen unterschiedlich alten Kindern, Erziehern, Praktikanten etc.) profitieren.


    Ist mir schleierhaft, wie man das anders einschätzen kann.

  • Mir ist zusätzlich auch nicht ganz klar, warum die magische Grenze da der 3. Geburtstag sein sollte. Oder, in Anlehnung an den anderen Thread, in dem es um Krippenbetreuung von Babys geht, warum da die meisten Krippen ab genau 12 Monaten nehmen (vielleicht angelehnt an die 12 Monate Elternzeit in Deutschland)..,

  • Je mehr Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Charakters/Tempraments Kinder kennenlernen, desto mehr Input bekommen sie für ihre soziale Entwicklung... denke ich.

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

  • Man sollte sicherlich gucken, was für das jeweilige Kind richtig ist. Unsere Tochter auf jeden Fall blüht total auf, seit sie in die Kita geht. Morgens kann ich kaum so schnell die Schuhe und die Jacke auskriegen, wie sie in der Menge verschwindet. Sie wird auch schon von mehreren Kindern begeistert begrüßt und freut sich offensichtlich auch, diese zu sehen. Seitdem isst sie zB auch plötzlich viel besser, das hat sie offensichtlich nicht von uns abgucken können sondern nur von den anderen Kindern. Auffällig ist vor allem, wie viel ausgeglichener sie ist seitdem. Sie kann jetzt auch mal ein paar Minuten still sitzen und ein Bilderbuch angucken, das ging vorher einfach nicht. Ich habs nicht gemerkt aber zuhause mit mir war sie offensichtlich nicht ausgelastet und dadurch oft hektisch oder unter Strom.


    Wie gesagt, man muss sicher immer Rücksicht auf die Bedürfnisse des speziellen Kindes nehmen und unsere Tochter ist eher der Extremfall. Für sie sind die anderen Kinder zum spielen - und das jeden Tag und über eine längere Zeit - offensichtlich sehr sehr wichtig!

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Oh, ich kann mir schon Kinder vorstellen, die lieber einen kleineren, überschaubareren Personenpool haben, auch was Kinderfreunde angeht.
    Ein bisschen Veranlagung ist da auf jeden Fall dabei.


    Liebe Grüsse


    Talpa


    Ja, mein großes *streck*

  • Ja, mein großes *streck*


    Mein großes auch. Der fühlt sich im Kindergarten erst so richtig wohl, seit er vier ist. Und dennoch orientiert er sich weiterhin eher an den Erwachsenen. Oder hilft den ganz kleinen (ab zwei). Die kleine Schwester als "Verstärkung" tut ihm auch gut.

  • meine tochter ist 16 monate und extrem sozial. sie sucht gezielt kontakt zu anderen kindern.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • Ja, brauchen sie.
    Wo, wie, wen und unterwelchen Umständen lässt sich vielfältig gestalten.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich denke auch, sie brauchen andere Kinder. Kinder reagieren ganz anders als Erwachsene. Allerdings spielen sie in dem Alter noch nicht so miteinander wie im Kindergartenalter. Vielleicht meinte sie so etwas?
    Und dass sie sie als Gegenstände sehen, halte ich für falsch. Es gibt doch meiner Erinnerung nach Forschung, dass schon Babies Gesichter erkennen und eher auf gesichtsähnliche Muster reagieren.

    • Offizieller Beitrag

    Hier war gerade ein sechsmonatiges Baby zu Besuch. Die fand Nepomuk, Kasimir und Korbinian großartig. Wenn die Ball gespielt haben, hat die kleine Person sich weggeschmissen. Mich oder ihre Mutter fand sie nicht halb so komisch. Und natürlich wollte sie zur Mutter, wenn sie müde war oder Hunger hatte.


    Von daher: Interaktion findet statt und schon kleine Babies sehen in anderen Kindern alles andere als "Dinge". Inwiefern sie dann tatsächlich interagieren, dies wohlmöglich gar brauchen und ob daraus Rückschlüsse auf irgendeine Form der Betreuung zu ziehen sind - das steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt. Aber Behauptung, Babies sähen in andern Kindern "Objekte" finde ich :stupid:, netter ausgedrückt: Es deckt sich überhaupt nicht mit meine Erfahrungswerten.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Meine Große hat eine Freundin, die sie seit 1 1/2 Jahren fast täglich sieht - DAS find ich am idealsten (für mein Kind)! In größeren Kindergruppen wie beim Turnen oder jetzt im KiGa ist es tatsächlich so, dass sie eher vor sich hin spielt oder beobachtet. Mit der einen, Vertrauten und beständigen Freundin, da reibt sie sich, führt Sozialstudien durch, hekt mit ihr zusammen die tollsten Ideen aus usw.
    Ich glaube die Interaktion mit diesem einen Kind bringt ihr mehr, als die tollsten Kleinkind-Bespassungs-Gruppen ihr je geben könnten! Von daher denke ich, ist es schon toll für ein Kind, jemanden auf Augenhöhe zu haben, eine Gruppe muss aber gar nicht sein.

    "Konzentrier dich auf die kleinen Dinge und mache die gut!"

  • Also unsere Tochter definitiv und das weit bevor sie drei Jahre alt war. Sie hat sehr früh begonnen, soziale Kontakte zu knüpfen und war von anderen Kindern bereits im frühen Säuglingsalter fasziniert. Mit 1,5 Jahren ging sie zur Tagesmutter und war in ihrem Element :) Sie ist auch heute noch sozial höchst kompetent.


    Ich würde aber sagen, ist sicher abhängig vom Kind und durchaus auch vom Sozialverhalten der Eltern.

  • ich denke es kommt auf das Kind drauf an, meine Große Tochter ist, wie ihr Vater gerne und ausgiebig in Kontakt mit anderen Menschen und das war schon mit 1,5 Jahren so, sie hat seit um den 2. Geburtstag herum eine beste Freundin, die hat sie immer noch. Meine Kleine Tochter bräuchte denke ich keine anderen Kinder um sich herum, die ist sich irgendwie selbst am Liebsten, wenn man das so ausdrücken kann.

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick

  • Meine große Tochter hätte von sich aus erst deutlich nach dem vierten Geburtstag andere Kinder "eingeklagt". In der Mutter-Kind-Krabbelgruppe war sie neugierig, was die anderen machten, hat sich aber nie ins Getümmel gestürtzt, sondern alles aus sicherer Entfernung oder aus einem Versteck aus beobachtet. Sie ging in eine kleine Kita-Gruppe ab 2;2 Jahre (12 Kinder zwischen 4 Monate und 6 Jahre), da hat sie lange die gleichaltrigen Kinder gemieden und sich gezielt nach ganz Kleinen umgeschaut, die sich noch nicht bewegen konnten oder nach Vorschulkindern, die ihr nicht mehr so wild und unberechenbar schienen. Sie ist auch heute noch ein Mensch, der gerne Trubel aus dem Weg geht.


    Die Zwillinge wurden ja nicht gefragt, ob sie Kontakt zu anderen U-3-Kindern wollen, die mussten sich ja immer gegenseitig ertragen ;)
    Sie haben sich aber auch nie gestört und weil sie von Natur aus aufgeschlossen, laut und wild sind, waren sie auch immer am liebsten da, wo der meiste Ramazamba ist, also unter Kindern.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Ich stelle die Frage motiviert durch eine Aussage unserer Pikler-Turn-Leitung, die meinte, dass Kinder bis zu 3 Jahren (mit individuellen Unterschieden versteht sich) andere Kinder eher als "Dinge" denn als menschliches Gegenüber wahrnehmen würden - was man bei Babies noch eher sieht - und das dafür sprechen würde, dass die Kleinen andere Kinder zumindest nicht "brauchen" zur Sozialisation/Entwicklung etc.


    Aus meiner Erfahrung mit dem zweiten Geschwisterkind kann ich das echt nicht bestätigen. Auch bin ich aus eigener Anschauung überzeugt, dass sich Empathie sehr früh entwickelt. Ich habe immer wieder gestaunt, wie gut das Baby/Kleinkind das größere Kind auch in schwierigen Situationen einschätzen konnte und darauf eingehen konnte (manchmal echt besser als wir Erwachsene).


    Größere Kinder sind auf jeden Fall Klasse. Die machen auch viel lustigere und spannendere Sachen als die Erwachsenen. ;)

  • meine kleine tochter zeigt jetzt nicht sooo viel interesse an aneren kindern.
    Talpa
    was schreibt pikler denn dazu?

    LG


    Maleeni


    mit Sonnenscheinmädchen (11/2012) und Sommerbaby


  • Unbedingt! Und wenn auch manche eher die intovertierten Beobachter sind, Kinder lernen voneinander viel besser als von Erwachsenen... find ich. Warscheinlich ist die Motivation größer?
    Super interessant zu dem Thema finde ich das Buch "Menschenkinder" von Herbert Renz-Polster.
    Ich finde es schlicht "artgerecht" wenn Kinder mit anderen Kindern in Kontakt kommen.


    Hier schließe ich mich absolut an!!!!!!
    Sicher auch, weil ich auch das Buch gelesen habe.... #super


    Tochterkind hat schon im Babyalter sehr interessiert andere Kinder beobachtet. Viel aktiver als Erwachsene.
    Jetzt zieht sie es auch immer wieder zu anderen Kindern.
    Heute auf dem Spielplatz ist sie auch zu einem kleinen Jungen gelaufen um zu schauen, was der da so macht.
    Sie freut sich am Montag sicher wieder auf die Tagespflege ( TaMu hatte Urlaub). Auch wenn sie nicht wirklich aktiv mit den anderen spielt, aber sie schaut sich viel ab und die größeren Kinder ( sind bis zum Schulbeginn da) gehen auch sehr viel auf die Kleinen ein.