Einschlafen wenn Papa in der Arbeit ist

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  • Hallo,
    ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich habe 2 Kinder. Die Kleine ist fast 1 Jahr und die Große fast 3. Mein Mann (er ist auch der Papa der Beiden) arbeitet im Schichtsystem (2 Schichten). Eine Woche ist er bereits aus dem Haus, wenn die Kinder aufstehen und kommt dafür am frühen Nachmittag nach Hause; die Woche darauf fährt er nach dem Mittagessen und kommt erst nachts nach Hause. Meine Große hat mal mehr, mal weniger Probleme damit. Zurzeit ist das Bettgehen jetzt alle 2 Wochen ein Drama. Wenn mein Mann Frühschicht hat, bringt er die Große ins Bett und ich die Kleine (da ich noch stille). Wenn mein Mann aber Spätschicht hat, kommt die Große damit nicht klar, dass sie jetzt niemand in Bett bringen kann und nur Zeit für sie hat. Sie darf sich aussuchen, ob sie bei uns schlafen will oder in ihrem Zimmer. Aber ihre kleine Schwester ist natürlich auch da. Und das passt ihr nicht. Sie möchte mich dann ganz alleine haben. Eine Zeit lang klappte es gut, dass sie sich eine Gute Nacht Geschichte aus ihrem Buch ausgesucht hat und wenn die Kleine geschlafen hat, bin ich zur Großen. Dann haben wir Geschichte gelesen... Das war super. Ich vermute, dass sie jetzt zu müde dafür ist, weil sie meistens keinen Mittagsschlaf mehr macht. Dann macht sie Blödsinn, die Kleine macht dann mit.. Irgendwann sind Beide so übermüdet, dass die Große nur noch Grob ist (meist zu ihrer kleinen Schwester, manchmal auch zu mir) und die Kleine weint irgendwann vor lauter Müdigkeit, kann aber nicht schlafen, weil die Große keine Ruhe gibt. Wie kann ich einen 2-wöchentlichen Rythmus finden? Ich möchte meinen Mann ja nicht sagen, er darf die Große nur noch am Wochenende ins Bett bringen. Ich finde es ja schön, dass die 2 so ein inniges Verhältnis haben.
    Vielen Dank für eure Hilfe!!!

  • Liebe Pumba,


    Ich fasse das mal kurz zusammen, damit ich sicher sein kann, Dich richtig verstanden zu haben, ja?


    Deine knapp Dreijährige schläft in ihrem eigenen Zimmer, kann sich aber aussuchen, ob sie im Elternschlafzimmer zusammen mit Mama, Papa und der kleinen Schwester schlafen möchte.
    Wenn es Deinem Mann möglich ist, bringt er die Größere ins Bett und ist „ganz für sie da“, während Du, da Du noch stillst, die Kleinere zu Bett bringst.
    In regelmäßigen Abständen ist Dein Mann aber abends nicht verfügbar, so dass Du Dich um beide Mädchen kümmern musst, und dabei gibt es dann das Problem, dass die Ältere Dich ungern mit der kleinen Schwester teilen möchte – soweit richtig?


    Ausgehend von diesem Szenario wären das meine Gedanken dazu:


    Der Altersabstand zwischen Deinen beiden Mädchen ist recht eng, und die „Ältere“ ist zwar tatsächlich die Ältere, aber dennoch ein noch sehr junges Kind, mit knapp Drei noch nicht einmal im Kindergartenalter.
    Sie braucht Dich im existenziellen Sinne noch beinahe ganz genauso sehr wie die kleine Schwester Dich braucht, abgesehen von der Tatsache, dass sie nicht mehr gestillt wird.


    Gerade abends, wenn die Müdigkeit noch etwas dünnhäutiger macht, und die erlebten Eindrücke des Tages verarbeitet werden, kann ich mir gut vorstellen, dass Deine Zweijährige dann noch einmal etwas mehr auf die unmittelbare Nähe von Mama oder Papa angewiesen ist.


    Insofern kann ich gut nachvollziehen, dass es ihr dann schwer fällt „zurückzustehen“ bzw. abzuwarten, bis sie an der Reihe ist.
    Auch wenn sie mit Dir und ihrer Schwester in einem Bett sein kann, ist es vermutlich schwer für sie, sich nicht am Rand zu fühlen, wenn Du Dein jüngeres Mädchen stillst – diese offensichtliche Verbindung, die sie auf den ersten Blick ausschließt, können viele Kindern ja selbst tagsüber mitunter schwer aushalten.


    Ich würde daher zunächst einmal überprüfen, ob es möglich ist, das Stillen auf einen etwas früheren oder späteren Zeitpunkt zu verlegen.
    Früher hieße, Deine jüngere Tochter ist satt und zufrieden (und schläft vielleicht sogar), so dass Du Dich zu der Zeit, in der Deine Ältere ins Bett gehen sollte, wirklich voll um sie kümmern kannst.


    Später würde bedeuten, Dein jüngeres Kind schafft es noch, den Zeitraum abzuwarten, in dem Du Dich um die große Schwester kümmerst.


    In beiden Fällen würde ich schauen, dass Dein jüngeres Kind vielleicht auf einer Decke oder im Körbchen mit dabei ist, aber nur Du und Deine ältere Tochter in deren Bett (oder im Familienbett) am Kuscheln seid.
    Das muss nicht prinzipiell so sein bzw. bleiben, ich könnte mir vorstellen, dass Deine Ältere die kleine Schwester auch durchaus im Bett akzeptiert, wenn Du sie fragst – Voraussetzung ist zunächst aber wohl, dass sie nicht das Gefühl hat, an den Papa-freien Abenden um Deine Anwesenheit „kämpfen“ zu müssen, so wie sie es derzeit offensichtlich tut.


    Wenn Du die Still-Zeit kaum verändern kannst, weil Deine jüngere Tochter einfach feste Zeiten hat, dann versuche doch, die Zu-Bett-Bring-Zeit Deiner Älteren zu verändern – kuschel’ Dich mit ihr zusammen ins Bett, bevor die Jüngere Hunger bekommt bzw. nachdem Du gestillt hast (letzteres scheidet natürlich aus, wenn es danach so spät ist, dass Deine Ältere es so lange nicht mehr aushalten kann).


    Wichtig finde ich, dass Du für Dich und Deine ältere Tochter abends einen Zeitraum schaffst, in dem sie tatsächlich ganz klar im Vordergrund steht, und der ihr nur im „Notfall“ genommen wird.


    Du hast jetzt nicht viel darüber geschrieben, wie euer Tag insgesamt verläuft – ob es z.B. Zeiträume tagsüber gibt, die einigermaßen exklusiv für die Ältere bestimmt sind, oder ob meine hier beschriebenen Vorschläge beispielsweise daran scheitern, dass Deine Jüngere abends viel weint und sich von daher kaum „ablegen“ lässt (hier könnte ein Tragetuch eine Lösung sein).


    Ich fände es übrigens auch sinnvoll, die Abende, an denen der Papa da ist, aufzuteilen – sprich, der Papa übernimmt nach dem Stillen seine jüngere Tochter, derweil Du dann wirklich voll und ganz und ohne schlechtes Gewissen, weil vielleicht Deine jüngere Tochter abends tatsächlich viel weint, bei Deiner älteren Tochter sein kannst.
    Ich denke, es könnte Deiner Älteren dabei helfen, sich nicht so verloren zu fühlen, wenn der Papa arbeiten muss, da sie weiß, dass Du prinzipiell ebenso wie er auch abends ganz für sie da sein kannst.


    Ich wünsche euch alles Gute!

  • Herzlichen Dank für deine Hilfe! Ich bring nun die Große als Erste ins Bett und die Kleine spielt dabei am Boden und es klappt prima. Ich wollt mehr Zeit für die Große haben und habe deswegen die Kleine als Erste ins Bett. Dabei ist es der Großen scheinbar wichtig, das sie die Erste ist - egal wieviel Zeit ich wann habe. Daaaaaaaaanke!!

  • Hi Pumba,


    vielen Dank für Deine Rückmeldung - das freut mich sehr, dass es nun besser klappt.
    Mit dieser Offenheit, die Dinge auch einmal anders anzugehen, statt darauf zu bestehen, dass Dein Kind sein Verhalten verändert, wirst Du sicher auch neu auftretende Hakeleien gut einsortiert kriegen. :)


    Weiterhin ruhige Abende wünsch' ich euch. #ja