Wochenbett - stell ich mich an oder ist meine Familie etwas komisch?

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    Eigentlich wollten wir es so handhaben, dass wir zeitnah (je nach Zustand/Wollen auch ein paar Tage) an alle eine liebe SMS mit den Infos zur Geburt und Foto von Baby senden, mit der Bitte zu akzeptieren, dass wir vorerst keinen Besuch wünschen und wir uns melden, wenn wir uns soweit aneinander gewöhnt haben. (also eigentlich genau das, was ich jedem aus meiner Verwandtschaft schon x-mal persönlich gesagt habe - ohne nennenswerte Zurkenntnisnahme)


    [in klein und kursiv mal die blöden Gedanken, des kleinen trotzigen Ichs aus der Reflektion der letzten Monate - nicht sehr sachlich, daher bitte ausklammern, wer sowas nicht lesen mag]

    Wow. Das finde ich aber hart. Würdest du echt so eine Ansage machen? (Vorrausgesetzt, das Verhältnis zu den Eltern ist soweit ok.) Ich bin ja auch dafür, dass es echt nicht sein muss, gleich nach der Geburt Besucherstürme zu empfangen oder in der Wochenbettzeit mit Minibaby durch Deutschland zu tingeln. Das sollte Exon auch ganz klar machen, ist ihr gutes Recht.
    Aber wenn ich mir vorstelle, meine Tochter bekommt ihr erstes Kind und sagt zu mir, also in 6-8 Wochen (!) dürfte ich dann mein Enkelkind zum ersten Mal sehen und dann aber bitte nur für eine Stunde zum Kaffee... puh, da blutet mir ja jetzt schon das Herz.


    Stimmt, hier gibt es einen Hintergrund. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist (seit der Schwangerschaft - habe meine eigene Kindheit sehr reflektiert die letzten Monate) nicht mehr ganz in Ordnung. Der Kontakt ist nur noch auf das Notwendigste beschränkt von meiner Seite, aber auch hier werden bereits jetzt gesetzte Grenzen nicht eingehalten. :S Meine Befürchtung kommt daher, dass wir so eine Situation letztes Jahr bereits schon einmal hatten. Besuch wurde angefragt, unsererseits mehrfach (!) abgelehnt, da wir bereits anderweitig verplant waren (Zusage an Bekannte plus Buchung). Und Plötzlich standen meine Eltern vor der Tür. Ich war selten sooooo sauer, da wir alles sofort absagen mussten. (und wer schickt seine Eltern wieder weg, wenn diese so weit gefahren sind - aber da war das Verhältnis noch besser, nach diesem Überfall gab es weitere Grenzüberschreitungen, die ich so nicht mehr hinnehmen konnte). [Außerdem besteht hier ein Raucher/Alkoholproblem, welches mich bereits unschwanger sehr belastet hat und was ich in der Gegenwart meines Neugeboren nicht dulden werde - was sich bei weitangereisten Besuch sehr schwer gestaltet, vor allem, wenn dieser keine Grenzen kennt :( leider wäre hier eine Eskalation der Situation sehr wahrscheinlich]


    Ganz neutral betrachtet: Ich mag generell keinen Besuch. Nicht mal zum Kaffee (bzw. nur wenige ausgewählte Leute). Mein Heim ist mein Rückzugsort, da brauch ich niemand anderen. Außerdem haben alle in meiner Verwandschaft außer mir das Sakrotan- und Möbelkatalog-Gen, ich aber nicht. Sauber reicht hier. Ein Grund, warum jeder Besuch zu Streß für mich wird, denn es ist immer die Erwartungshaltung, wo jemand doch noch Staub sieht (trotz Sakrotan-Putzaktion vor jedem Besuch). Außerdem hat man es jahrelang nicht für nötig befunden mich hier zu besuchen (die "kleinen" Kinder waren immer ein willkommener Grund), erst als wir mit meinem Mann ins Haus gezogen sind, kam man dann mal zum schauen, aber danach auch nicht mehr...und nun wollen alle einfallen. Mein Mann und ich waren (trotz mehrfacher Einladungen) nicht ausreichend als Grund, und nun wollen alle wegen einem Baby sofort hier einfallen. (und "einfallen" empfinde ich da als sehr passendes Wort, denn jede freundliche Ablehnung bisher wurde einfach überhört)



    Diesen positiven Aspekt sehe ich auch, weiß auch woher er kommt (man hat von mir niemals nie nicht Kinder erwartet), aber ist für mich trotzdem kein Grund, unsere Grenzen zu überschreiten.
    Spontaner Kreißsaalbesuch (und das war leider völlig ernst gemeint von entsprechender Person!), würde zu einer Katastrophe führen, ich bin unter Schmerzen eh ungenießbar. Das würde wohl auf ewig keinen Kontakt mehr geben. Und soweit will ich es einfach nicht kommen lassen :|



    Die (negative) Erwartung ans Wochenbett kommt einmal aus der Erfahrung mit meinen Nichten und Neffen (sind nicht wenige und ich habe viel mitbekommen bei meinen Geschwistern) und zum anderen von der letzten Fehlgeburt. Hier sind wir 2 Tage danach zu meiner Familie über Weihnachten gefahren und es war die Hölle. Wir sind auch wesentlich kürzer geblieben als geplant und ich habe insgesamt 3 Wochen gebraucht, bis ich körperlich und seelisch wieder geradeaus laufen konnte. Gerade das Körperliche hat mich hier sehr bewegt, da die Schwangerschaft noch nicht allzuweit fortgeschritten war. Daher ist die Vorstellung nach einer "richtigen" Geburt noch viel ausgeprägter - aber das sind eben alles nur Annahmen von mir.


    Das freundliche und direkte Ansprechen hat keine Wirkung gezeigt. Die nächste Stufe wäre die Ansage "Wir wollen keinen Besuch und werden euch die Tür nicht öffnen" und dies ohne ein Lächeln im Gesicht. Das hat schon etwas von Watschen ins Gesicht, oder? Eigentlich bin ich ein sehr direkter Mensch und sage auch gern mal Dinge, die andere vor den Kopf stoßen, aber hier fällt es mir auf Grund der Freude übers Baby doch deutlich schwerer.


    Und ich habe eben beim Lesen eurer Beiträge und meinen (immer wieder gelöschten) Antwortversuchen gemerkt, dass da noch viel mehr unter der Oberfläche mitschwinkt als mir lieb ist. An 1. Stelle steht wirklich der Gedanke, unsere kleine Familie für uns geniessen zu können. Nur wir. (und an den danachfolgenden Stellen kommen dann die bösen Gedanken, dass man sich bisher auch nicht dafür interessiert hat was hier so passiert und man es ja jetzt auch bleiben lassen könnte - waaaah, was ist das böse :S )


    Zitat von Sinsiria


    Das einzige was du dagegen machen kannst, ist, dass du jetzt anfängst deinen Mund aufzumachen! Sprich Klartext, ob die anderen das gut oder scheiße finden, ist für dich egal. Du lässt dir ja auch nicht vorschreiben, wie du etwas zu empfinden hast. Das sind deren Gefühle und die dürfen sie haben, die müssen dir nicht passen. Aber wenn du da nicht hin willst, dann muss du deine Gefühle auch klar sagen.


    Und später darfst du dann klar sagen, dass du dein Kind nicht zu einem lebensfernen Menschen erziehst, weil es bei dir im Bett liegt, oder du es trägst oder stillst oder oder oder oder oder... - Willkommen im Club #angst #blume


    Da muss ich leider nicht bis zur Geburt warten, das fängt jetzt schon an #kreischen Daher bin ich für die Entfernung sehr dankbar. #schäm


    Zitat von Schönbauch


    Das Großkind ist ja bei dir noch nicht da, aber du siehst, Situationen können verschieden sein, daher nochmal mein Tipp: Warte ab, entscheide spontan, schau, wie du dich fühlst. Und bei wem sich dir schon vorher die Nackenhaare aufstellen, dem sagst du schon vorher klipp und klar ab.



    Eigentlich die ganze Familie. Ich will niemanden hier haben. - nur habe ich keine Ahnung ob das derzeit hormonell bedingt ist und es sich wieder legt, oder ob ich mit mir nun wirklich soweit im Reinen bin, bestimmte Dinge abzuschliessen

  • Mein Fazit: Stellung beziehen. Noch klarer und deutlicher. Dabei so ziemlich allen vor den Kopf stossen. Jetzt bleibt nur die Frage wie - denn wenn wir es bis zur Geburt aussitzen und bei dem Plan mit der SMS bleiben, habe ich Angst, wir laufen Gefahr, dass unser Statement bereits zu spät ist und alle unterwegs sind. Meint ihr eine Postkarte mit entsprechender Bitte käme blöd?
    Hinfahren kommt für mich wirklich erst nach den 8 Wochen zum Runden (besonderer Mensch ;) ) in Frage, ich sehe es ehrlich nicht ein, uns solchen Strapazen auszusetzen, nur damit jeder Mal das Baby halten kann (was ich befürchteter Weise wohl gar nicht wollen werde, so wie ich mich kenne - MEINS! ;) ). Eigentlich weiß ich was ich will (und was nicht), nur die Umsetzung bereitet mir grad Probleme (was ungewöhnlich ist, da ich sonst der Elefant im Porzellanladen bin was Feinfühligkeit angeht)



    EDIT: Eben SMS bekommen, dass wir doch vor der Geburt nochmal erwartet werden, wann wir denn jetzt kommen, man würde mich gern nochmal schwanger sehen 8I das Thema hatten wir erst gestern bei einem Telefonat und ich habe es lang und breit erklärt warum nicht mehr (Wetter, Fahrtweg, Retardierung - entsprechend ausgerüstetes Krankenhaus fehlt vor Ort, Mann kein Urlaub etc.) und dass ich Fotos schicke. #kreischen


    Gibt es "Elternheime" wo man unerkannt hin entfliehen kann kurz vor und nach der Geburt? 8o Ich glaube, Handy wird noch diesen Monat abgemeldet und Festnetzstecker gezogen - das ist doch nicht mehr normal :wacko:

  • Zurück antworten: Nein, Grund hatte ich erklärt und daran hat sich nichts geändert.
    Gruß Exon



    Ganz einfach, wenn du nicht willst, dann willst du nicht. Da darf man auch mal egoistisch sein.

  • Ich würde nicht mehr groß erklären, sondern nur noch, ganz aus der Ich-Perspektive, eure Pläne darlegen:


    Wir verreisen nicht mehr vor der Geburt. (Foto im schwangeren Zustand mitschicken)


    Auf Anraten meiner Hebamme werde ich ein strenges Wochenbett (im Bett liegen) von 2 Wochen einhalten, danach werden wir langsam kleine Spaziergänge in der näheren Umgebung unternehmen.


    Tagesbesuch ist Willkommen, Übernachtungsgäste bitte nicht während des Mutterschutzes.



    Ich stell mal noch in den Raum: es geht ja nicht nur ums sich Kennenlernen und die kleine Familie genießen. Stillen ist echt anstrengend. Meine Eltern kamen - willkommen und eigentlich ganz stressfrei - etwa 6 Wochen nach Geburt zu Besuch. Schon auf dem Weg von der Bushaltestelle, wo wir sie abgeholt haben, nach Hause, hab ich gemerkt, wie sich der Milchstau (der 1.!) gebildet hat. Ich lag dann fast 2 Tage im Bett und meine Mutter hat sich damit beschäftigt, mir Quarkwickel zu machen. :D


    Obwohl ich eine gute Geburt hatte und mich fit fühlte, hatte ich dann trotzdem absolut das Bedürfnis, 2 Wochen im Bett zu liegen.
    Ich hatte das Wochenbett auch komplett unterschätzt. Mir war z.B. nicht klar, wie oft ich auf Toilette muss, dass ich eine Weile beinahe komplett inkontinent war, länger Sitzen nicht angenehm war. Wunde Brustwarzen. Es war sehr heiß und ich war einfach nur froh, zuhause halbnackt rumlaufen zu können, Toilette nicht von Gästen belegt, Brustwarzen an der Luft heilen lassen.
    Mein Baby hatte 10mal am Tag Stuhlgang - meistens verbunden mit komplettem Kleiderwechsel.


    Das alles irgendwo unterwegs "on the road"? - Niemals.


    Die Ansprüche der Familie sind egoistisch - wenn es nur ums Kind ginge, könnten sie auch andere - fürs Kind und dich schonendere - Wege vorschlagen. Eben, dass sie 3 Wochen nach Geburt oder so zu Besuch kommen, in einer Pension schlafen. Oder zumindest mit einem ganz konkreten Hilfsangebot, dass du nichts machen musst und einem klaren Zeitlimit (2 Tage oder so).


    Ich kann dir ja mal erzählen, wie es bei uns geplant ist (2. Kind): ET Ende August. Wir werden vorher nicht mehr besuchen fahren (obwohl wir sonst gerade Ende Juli/Anfang August besuchen). Und wir werden auch hinterher bis Weihnachten nicht besuchen fahren. Dafür wahrscheinlich an Weihnachten etwas länger bleiben. Dafür haben alle Verständnis.
    Wenn das Kind pünktlich kommt, werden meine Eltern usn eventuell in den ersten 2 Wochen des Wochenbetts besuchen (sind an Schulferienzeiten gebunden). Sie würden dann auch hier übernachten, aber wahrscheinlich nur 2 oder 3 Tage. Ich wüsste auch, dass ich dann nicht Gastgeberin spielen muss - und sie sich auch alleine beschäftigen können bzw. mit dem großen Kind was unternehmen.

  • Exon, dein Fazit klingt meiner meinung nach schonmal nach einem guten Plan, du weißt was du willst und kannst es sicher auch formulieren. Es wäre absolut grenzüberschreitend, wenn deine Familie deine Wünsche auch weiter ignoriert und in dem Fall auch wirklich gerechtfertigt, sie einfach vor der Tür stehen zu lassen.


    Das Thema Wochenbett und Familie treibt mich grade auch etwas um (Ähnliche Situation: Familie wohnt sehr weit weg und will natürlich das Baby bestaunen). Zum Glück steht meine Mutter aber voll hinter mir und meinem Bedürfnis nach Ruhe und Dreisamkeit, so dass sie mir den Rücken freihält und auch wenn sie dann hier sind, andere Familienmitglieder, die das offenbar nicht so nachvollziehen können, zu "bespaßen".


    Gibt es evtl. in deiner Verwandschaft eine Person, die für dich diese Rolle übernehmen könnte? Die also die ganze Besuchermeute etwas im Zaun hält und ausführt. Denn bei solchen Distanzen bedeutet Besuch ja meist auch Übernachtung und damit mehr Zeit als nur auf nen Kaffee vorbei kommen.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • man liest so viel über Wochenbett und dass man da Ruhe braucht usw. Beim ersten Kind hab ich das auch noch geglaubt, (trotzdem hab ich nie Nein gesagt zu Besuch, im Nachhinein Gott sei Dank, mir wäre sonst sterbenslangweilig gewesen), und wir sind 2 Wochen nach der Geburt der Ältesten von Norwegen nach Deutschland gereist, zuerst 19 Stunden mit der Fähre, dann 9 Stunden durch Deutschland und 1 Woche später dann vom hohen Norden Deutschlands in den Süden (nochmal 9 Stunden).


    Der Punkt war: ICH wollte das, weil ich gerne mein Kind vorstellen wollte, weil ich nicht das Gefühl hatte, ich müsste mich grossartig nach der Geburt ausruhen (so war das Gefühl auch bei allen bis auf Nr. 4, da hab ich 2-3 Tage gebraucht, bevor ich mich wieder superfit gefühlt hatte, aber wenn man schulpflichtige Kinder hat, dann muss man ja so oder so ran und kann sich nicht grossartig ausruhen).


    Insofern von mir: ich kann deine Familie verstehen (das wird ja dann eventuell auch das erste Enkelkind sein, na klar sind die dann neugierig), ich persönlich finde, das Wochenbett wird überschätzt und vielleicht brauchst du selbst und das Baby auch lange nicht so viel Ruhe, wie du dir das jetzt vorstellst. Letztendlich ist das deine Entscheidung und ich würde mich an deiner Stelle offen halten, vielleicht fühlst du nach der Geburt ganz anders, als du dir das jetzt so vorstellst. Absagen kann man ja immer noch.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

    Einmal editiert, zuletzt von HeikeNorge ()

  • Beim ersten Kind habe ich mir noch vieles aufzwingen lassen, beim Zweiten haben wir die Ansagen gemacht, was geht und was nicht.


    Ich hatte das Wochenbett auch komplett unterschätzt.


    Hier kann ich unterschreiben.
    Nach 36 Stunden Wehen, also zwei Nächten ohne Schlaf und dann doch Kaiserschnitt wäre ich froh gewesen, wenn ich im KH - gerade vom Katheter befreit und morgens noch Abführtee trinkend - nicht noch Besuch von Schwiegereltern bekommen hätte. Auch in den ersten Tagen zuhause brauchte ich noch keinen Besuch, ich war mit meinem Körper und der Narbe, dem Stillen und dem fehlenden Schlaf ausreichend beschäftigt. Ich hatte das Bedürfnis, alle Klamotten, die mit im KH waren, zu waschen, musste mal aussortieren, welche Sachen ich überhaupt noch anziehen konnte - Umstandssachen passten nicht mehr, anderes drückte auf die Narbe, war nicht stilltauglich.... -, das war mir - neben der Tatsache, dass ich einfach die Zeit mit meinem Kind genießen wollte - alles wichtiger als Besuch. Ich find's schon schön, dass andere ja auch das Kind bewundern wollen, aber mir war in der Situation einfach nicht danach. Ich hab teilweise erst mittags duschen können am Anfang, wir waren froh, wenn wir es mal geschafft haben, was warmes zu kochen, mit Kind rauszugehen - das war mir alles wichtiger als Besuch. Selbst wenn der "keine Erwartungen" hatte. (So ganz stimmt das dann ja doch nicht. Nachdem mein Mann mir immer gesagt hat, ich könne ja auch schlafen, wenn seine Eltern da seien, hab ich das mal gemacht. Kam nicht gut an. Nachdem das Kind bei einem Besuch dauergestillt hat, wurde auch mal gefragt, wann ein Kommen denn günstiger sei - woher soll man das wissen bei einem Neugeborenen, das man selber noch gar nicht gut genug kennt??)

    • Offizieller Beitrag

    es ist eigentlich egal, wie hier jede einzelne die sache mit wochenbett sieht. die eine braucht nach der geburt keinen tag zum ausruhen, die andere 7 wochen. manche arbeiten bis die wehen einsetzen, andere hören wochen vor et auf zu arbeiten. es ist auch richtig so.
    das einzige wichtige ist, dass du/ihr deine/eure ruhe haben wollt. punkt. daher würd auch ich sagen: ankündigen, nichts erklären und euer ding machen.
    in eurem fall würd ich allerdings lieber überall absagen und ggf. überraschend auftauchen, dann ist die freude um so größer.

  • Ich habe ein Freundin, die hat nach der Geburt eine Nachricht verschickt (per WhatsApp, SMS und eMail). In dieser Nachricht wurde die Geburt samt aller interessanten Daten bekannt gegeben, ein Bild vom Kind und eines von der Familie mitgeschickt UND geschrieben, das die nächsten 2 Wochen alle Telefone auf Stumm geschalten sind, die Türklingel deeaktiviert wurde und Besuchern nicht geöffnet wird, weil sich die Familie erst finden möchte. eMails werden ehr Zeitfern beantwortet.


    Ich war ganz schön vor den Kopf gestoßen, habe das nicht verstanden, weil ich selbst ganz anders gestrickt bin, aber ich habe das natürlich akzeptiert.


    Als wir später mal darüber gesprochen haben, kam raus, dass dieses Abschotten nötig war, um die Verwandtschaft auf Abstand zu halten - die kennt da nämlich auch keine Grenzen und fände ernsthaft (!) eine Hausgeburt im Kreise der kompletten Verwandtschaft am schönsten, um das neue Familienmitglied zu empfangen. #hammer .


    Da habe ich die Aktion verstanden. Der frischgebackene Papa hat die neugierige Meute während der 2 Wochen täglich (mehrmals #freu ) mit Bildern und Kommentaren versorgt und jetzt ist alles gut.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Du wirst in Zukunft häufiger deine Grenzen ziehen. Das wird für manche sehr komisch sein, aber irgendwann gewöhnen sie sich dran.


    Aus meinem Wochenbett hab ich die Erfahrung gemacht dass Telefon abstellen ohne nen AB zu haben dazu führt dass sich manche echt Sorgen machen und andere solche Sorgen nutzen um einem ein schlechtes Gewissen zu machen.... Wir haben das nächste Mal einen AB mit nem danke für den Anruf und einer Zusicherung dass es allen gut geht.


    Die ersten zwei Wochen in dreisamer Ruhe taten dennoch einfach gut. Kontakt hatte ich nur zur Hebi und meiner Ibclc-Freundin ...


    Mein Bruder meinte übrigens auch ich solle ihn verständigen wenn die wehen losgehen. Lol. Er käme dann ...


    Ich glaub einfach inzwischen das ist normal bei denen die keine Kinder haben oder die Kinder grösser sind oder die es anders empfunden haben. Und die sensiblen darunter sund gold wert!


    Mir war ein Weihnachten mit gesamter Familie 3 Monate nach Geburt zu viel... Gefühlt. Ein paar Tage nach Weihnachten waren wir meinen Onkel in seinem Ferienhaus besuchen weil das nicht so weit war... Es ging nachmittags gut. Abends wurde es zum Desaster. Gsd ist der weg nicht weit und wir konnten aber heimfahren weil es nicht so weit ist.


    Mach was dir gut tut und versuch es auch zu kommunizieren. Alles andere liegt nicht bei dir... Find ich.

  • #kuss


    Hat die Verwandtschaft keine Angst vor Deinen Hunden?
    Die meisten meiner Verwandtschaft haben Angst vor unseren Hunden. Ich habe ganz klar gesagt, dass ich keinen der Hunde nach der Geburt wegtun kann wegen Besuch. Von daher hat sich Besuch schon erledigt. #freu


    Ich denke auch, dass Du ganz klar Deine Grenzen ziehen musst, finden dann zuerst man alle komisch und blöd, aber die Kriegen sich wieder ein.

  • Exon,


    ich finde es gut, dass Du Dir so Gedanken machst, was Dir gut tut, gerade beim 1. Kind.


    Aber ich kann auch bei HeikeNorge unterschreiben. Wir haben bei beiden Geburten (1 mal ambulante KH-Geburt, 1 mal HG) die engste Familie wenige Stunden nach der Geburt zu uns nach Hause eingeladen - aber spontan. Für uns passte der Besuch in den ersten Tagen (wir haben aber auch zu allen ein super Verhältnis) so am Besten, vor Milcheinschuss und Babyblues.


    Ich war selbst ganz überrascht, wie wenig Probleme ich hatte, meine Schwiegermutter ständig um mich zu haben, nach der Geburt. Sie ist häufig etwas übergriffig, aber nach der Geburt ging das prima und ich war dankbar um ihre Hilfe. Denn das war auch die ungeschriebene Regel. Alle, die kommen, bringen Hilfe (Essen, Geschwister bespassen, Aufräumen) mit :-).


    Aber das war unser Weg, wenn ihr einen anderen wählt, dann passt das. Sei nur offen, dass alles ganz anders ist, also Du denkst :-).

  • An deiner Stelle würde ich erst bescheid sagen, wenn das Baby da ist. Wenn dann jemand meint den weiten Weg ohne Einladung machen zu müssen, dann haben sie eben Pech, wenn ihr die Tür nicht öffnet, das würde ich an deiner Stelle auch so klar formulieren.
    Ich gehe davon aus, das dein Mann dich abschotten kann und durchsetzungsstark ist.


    Nein, du stellst dich nicht an. Es ist eure Geburt und euer Wochenbett.


    In der Zeit konnte ich nur meine Schwester und meine Schwiegermutter länger um mich haben, natürlich auch mein Mann und meine Kinder. Alle anderen die ohne Absprache vorbeigekommen wären hätte ich nach einem Kaffe wieder vor die Tür gesetzt. Und wenn mir das im Allgemeinen zu viel wurde, dann bin ich mit Baby ins Schlafzimmer und da hat sich keiner getraut mich zu stören.
    Ich bin aber auch eher der Mensch, der sich nicht lange im Bett aufhalten kann, selbst im Wochenbett wollte ich nach ca. 2 Wochen wieder ein bisschen unterwegs sein.


    Ich finde nicht, das die euch Druck machen dürfen, wegen der Feierlichkeiten.


    Und die SMS ist ja der Oberknaller :stupid:


    Vielleicht solltest du auch erwähnen, falls du vorher auch keinen Besuch möchtest, das du auch dann noch nicht die Tür öffnen wirst.


    Ich kann es verstehen, jahrelang kommt keiner und zeigt Interesse an Dir und deinem Mann und nun verlangen die Dinge, die wirklich dreist sind.


    Igel dich ein, mache eine letzte ANsage und zieh alle Stecker, eine ALternative zu Natodraht wäre noch eine Selbstschussanlage ;)

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

    2 Mal editiert, zuletzt von moscan ()

  • Wenns noch keiner verstanden hat, warst du wohl nicht klar genug. Nein ist Nein! Versuch das auch für dich zu akzeptieren. Irgendwann ist eben nicht mehr nett.


    Viel Erfolg. Familien haben so komische Dynamiken in sich.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Zusagen kann man aber auch immer noch. Und zwar oftmals einfacher als absagen. Gerade bei der Sorte Mensch, die hohe Erwartungen an andere hat.



    Das ist richtig, aber ich glaube, in Exons Situation würde ich eher zusagen, und dann hinterher eventuell absagen, wenn sich denn dann der Termin nähert. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ja ein Nein von der Familie nicht akzeptiert, wenn sie jetzt also einfach Ja sagt, dann hat sie wenigstens Ruhe und bekommt nicht immer wieder Telefonanrufe, ob sie nicht doch kommen will oder wie doof das denn alles wäre, dass sie nicht kommen will. Die Verwandten geben Ruhe und sie muss nicht jetzt schon irgendwelche Kämpfe kämpfen, die sie vielleicht nach der Geburt gar nicht kämpfen muss, weil sie ja vielleicht doch kommen will. Wenn nicht, dass sagt sie kurzfristig ab, und die anderen sind dann zu sehr mit Vorbereitungen beschäftigt, als dass sie noch grossartig Zeit haben zu nölen ;)

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Das ist richtig, aber ich glaube, in Exons Situation würde ich eher zusagen, und dann hinterher eventuell absagen, wenn sich denn dann der Termin nähert. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ja ein Nein von der Familie nicht akzeptiert, wenn sie jetzt also einfach Ja sagt, dann hat sie wenigstens Ruhe und bekommt nicht immer wieder Telefonanrufe, ob sie nicht doch kommen will oder wie doof das denn alles wäre, dass sie nicht kommen will. Die Verwandten geben Ruhe und sie muss nicht jetzt schon irgendwelche Kämpfe kämpfen, die sie vielleicht nach der Geburt gar nicht kämpfen muss, weil sie ja vielleicht doch kommen will. Wenn nicht, dass sagt sie kurzfristig ab, und die anderen sind dann zu sehr mit Vorbereitungen beschäftigt, als dass sie noch grossartig Zeit haben zu nölen ;)


    Das mit der Ruhe jetzt ist ein Argument, das stimmt. (Wobei ich mich dann verpflichtet fühlen würde zu kommen, auch wenn mir nicht danach ist....schließlich habe ich zugesagt. #augen )

  • nanette: kleine Notlügen (dem Baby geht es nicht so gut), (ich bin noch so schwach, weil die Geburt so lang/kompliziert/anstrengend war) oder eventuelle Statements vom Gesundheitspersonal, die das Kind gesehen haben wie zb. der Arzt hat gesagt, das Baby braucht jetzt viel Ruhe, werden von den Verwandten hinterher aber bestimmt eher angenommen als ein jetztiges kategorisches Ablehnen. Und mit so einer kleinen Notlüge lässt es sich auch ganz gut mit sich selbst vereinbaren, abzulehnen, bei mir jedenfalls #angst #schäm


    Vor allen Dingen: man muss, wenn man doch Lust und Kraft hat, zu den ganzen Veranstaltungen zu gehen sich nicht ein "Siehste, ich hab es dir doch gesagt, dass das alles geht, es ist doch alles halb so schlimm so ne Geburt" von den Verwandten anhören ;)

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

    Einmal editiert, zuletzt von HeikeNorge ()

  • also, ehrlich gesagt, wenn ich so lese, was du schreibst, exon, habe ich das gefühl, es geht gar nicht so sehr um wochenbett und was "man" da so macht, was "zumutbar" ist oder so, sondern es geht darum, daß du deine familie eigentlich nicht leiden kannst und nicht bei dir haben willst.
    ich finde das legitim.
    ich finde, für solche situationen ist es hilfreich, wenn man nur in ich-botschaften kommuniziert und dabei knapp bleibt. weder erklärt, noch sich rechtfertigt noch über die gefühle des gegenübers spricht.


    ob das eine "watschen" ist #weissnicht umgekehrt ist es ja auch nicht sehr höflich, anderer leute grenzen einfach einzurennen und mit subtilen zermürbungstaktiken doch noch sein ziel erreichen zu wollen. da kann man schonmal ärgerlich werden.


    ich würde wohl da tatsächlich den finger drauflegen und sagen: mir scheint du nimmst mich nicht ernst! ich bin aber ernst und werde weder vor der geburt verreisen noch im wochenbett besuch empfangen! - ohne lächeln, selbstverständlich.



    ich hatte auch gern besuch im wochenbett, aber von freunden, denen auch an mir gelegen war, die sich bemüht haben, mir gutes zu tun und sich mit mir über meine babys gefreut haben. da hab ich es auch genossen, meine schätze vorzustellen.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ganz ehrlich?


    Ich habe nach der letzten Geburt 14 Tage gebraucht bis ich wieder voll einsatzfähig war. Also so ohne Schmerzen den ganzen Tag sitzen, gehen, stehen und mit moderaterm Wochenfluss. Was stellen sich die Leute denn vor? Ich finde es ist eine absolte Unverschämtheit zu ERWARTEN, dass jemand kurz nach der Geburt irgendwas macht oder irgendwo hinfährt.... X(


    Ich würde ne ziemlich klare Ansage machen und keine Rücksicht nehmen! Davon hält deine Verwandschaft ja offenbar auch nicht viel!! #weissnicht


    Gönn dir so viel Ruhe wie du willst und brauchst. Im Vorraus kannst du das ohnehin nicht planen...