Kind in der Nachbarschaft schreit regelmäßig - was kann man tun?

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  • Hallo,


    irgendwie weiß ich nicht so recht was ich tun kann, darum frage ich mal hier. Zur Situation:


    Wir wohnen seit mittlerweile ca 1,5 Jahren in unserem Haus. Wir sind in der Innenstadt und haben hintenraus einen kleinen Garten, ebenso haben ganz viele andere Häuser in diese Richtung ihre Gärten. Umrahmt wird das ganz von einem riesigen L aus Mehrfamilienhäusern, die der Stadt gehören und in denen zum größten Teil sozial etwas benachteiligte Menschen untergebracht sind. Jedenfalls ist es so, dass wir, wenn wir im Garten sitzen, sehr oft ein Kind aus der weiter entfernten Nachbarschaft wie am Spieß schreien hören. Ich würde vom Schreien her sagen, dass es sich im einen sehr lauten Säugling handelt, kann es aber nicht richtig sagen, vor allem geht das eigentlich schon über die ganzen 1,5 Jahre. Das Schreien ist so intensiv, so hat mein Kind glaub ich nie oder nur unter größten Schmerzen und absolutem Schlafentzug geschrien.


    Im Winter haben wir das nicht mitbekommen (waren auch nicht im Garten), ansonsten ist das soweit ich das beurteilen kann regelmäßig, aber nicht täglich, mittags und abends so. Das Problem ist nur: wir können überhaupt nicht orten, aus welchem der vielen Häuser und Wohnungen das Schreien kommt und geschätzt dauert das meist so 10-20 Minuten. Wenn ich jetzt die Polizei oder das Jugendamt anrufen würde und sagen würde, dass irgendwo manchmal ein Kind schreit, dann ist das doch sehr vage und bis die mal da wären, wäre das Geschrei sicherlich schon vorbei. Außerdem kommen die überhaupt, wenn ein Kind "nur" schreit? Ich mag echt nicht nur die Augen zumachen, mir tut dieses Kind nämlich unglaublich leid, aber was kann man in so einem Fall tun?


    Danke schonmal,
    panema

  • Dasselbe Gefühl hatte ich auch vor einiger Zeit mit einem Nachbarskind.
    Es tat mir auch so Leid, wie es gefühlt eeeeewig schrie... richtig doll.


    Und dann kam die Quappe.
    Die Quappe schreit auch oft und doll. Zum Bespiel beim Umziehen, beim Windeln, beim ins Bett bringen, usw. usf.
    Das hätte ich auch nie für möglich gehalten, dass es Kinder gibt, um die sich gesorgt wird, die getröstet werden und die
    trotzdem wie am Spieß schreien. #weissnicht


    Das hilft dir sicher nicht weiter und ich finde es echt gut, dass du aufmerksam bist. :)

    Schmutz ist ok. Kinder sind 100% waschbar.

  • Hallo Mazzel,


    ja solche Überlegungen hatte ich auch schon. Aber dann denke ich mir immer, was ist, wenn das Kind doch wirklich Hilfe braucht? Kann ich mir das ganze ja noch so schön reden...

  • Ach scheiße :S , vor allem, wenn du gar nicht weißt was dahintersteckt.
    Aber sag mal, es müsste doch irgendwie möglich sein, das genauer zu orten. Wenn das Kind schreit, könntet ihr doch versuchen mal sehr aufmerksam rauszufinden wo das ist.
    Oder ihr fragt mal rum, wo es dort ein Baby gibt?

  • Nachbarn von uns haben ein besonderes Kind, das schreit wirklich viel und laut und es klingt, als ob ihm was sehr weh täte. (Das ist aus meiner Beobachtung heraus allerdings nicht so.) Es klingt wie ein Säugling, aber das Kind ist schon 3.


    Die Nachbarn hatte auch schon Besuch von der Polizei mit V.a. Kindesmißhandlung. Die Eltern waren danach völlig fertig.


    Was ich sagen will: ich finde es richtig und wichtig, aufmerksam zu sein. Vielleicht wird das Kind misshandelt. Ich würde versuchen, herauszukriegen, wo das Schreien herkommt. Die Polizei würde ich wohl eher nicht rufen (erst mal). Hast Du mal in der Nachbarschaft rumgefragt, oft weiß ja doch jemand Bescheid...

  • Unsere Nachbarschaft ist gespalten: es gibt die in den kleinen Häusern, die kennen wir alle und die kann ich auch ausschließen. Und es gibt die in den Mehrfamilienhäusern, da kennen wir keinen und auch sonst keiner hier, das sind zwei Welten die da völlig isoliert nebeneinander herleben. Zwischen unserem Garten und den Mehrfamilienhäusern liegen noch ein paar andere Gärten, von der anderen Seite, also quasi auf der Straßenseite der MFH, ist das Schreien nicht zu orten, zumindest war es bisher nicht möglich. Ich habe eine vage Ahnung von der Richtung, welches Haus es sein könnte (wobei es auch von einer Wand zurückgeworfen werden könnte, also nichtmal da bin ich mir völlig sicher), und da sind auch immer noch ca 20-30 Wohnungen drin und es gibt auch einige Kinder.


    Wenn ich wüsste, wo es herkommt, würde ich sofort die Polizei (oder wen auch immer) anrufen, weil ich mir denke, lieber sind irgendwelche Eltern einmal "völlig fertig" - ist zwar auch nicht schön, aber wenn wirklich was mit dem Kind wäre, ich könnte mir das nie verzeihen. Naja, dafür müsste ich das immer noch zuordnen können und das kann ich leider nicht :(

  • Und wenn du einfach trotzdem mal bei Jugendamt anrufst und es soweit eingrenzt wie es geht? Vielleicht hkönnen sie nix machen, aber vielleicht haben sie ja dort schon Kontakt zu der ein oder anderen Familie. Vielleicht ist auch genau diese Familie dort schon bekannt, zumindest aus den Akten und dein Hinweis hilft dann trotzdem weiter. Vielleicht können sie dir auch sonst wie weiter helfen.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Ich würde auch das Jugendamt informieren, vielleicht wissen sie schon um welche Familie es sich handeln könnte.


    An sonsten wurden wir auch schon von Nachbarn angesprochen weil Oskar gerade am Anfang richtig viel geschrieen hat und jetzt gerade hat er wieder eine Schreiphase. Wenn ich ihn wickeln muss und es passt ihm nicht oder ich nehme ihn auf den Arm weil ich in einen anderen Raum muss oder so fängt er an zu schreien, richtig schrill, kreischend, leidend. Und er schreit auch so wenn er einschläft.


    Ich hoffe das ist bei der Familie auch so...

  • Solveigh, das hoffe ich auch! Jetzt im Sommer, wo ich es wieder höre, habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht schon letztes Jahr gehandelt habe.


    Ich habe jetzt das Jugendamt angeschrieben und meine Daten hinterlegt, falls die Fragen haben. Außerdem werde ich beim nächsten Mal nochmal einen Spaziergang durch das Viertel machen, vielleicht finde ich jetzt, wo die Fenster überall offen sind, doch mehr heraus.

  • Hey,


    und wenn du in der Abendschreizeit einen Spaziergang um den Block machst? Da ließe sich die Quelle doch genauer orten?


    *Mist, das hast du gerade selbst vorgeschlagen*


    Ich schreibe aber eigentlich nur, weil ich ganz neidisch bin, wenn jemand in Stuttgart, also im Kessel, in einem Häuschen mit Garten wohnt :D


    LGle
    Merlind

  • Ich hoffe, es ist nicht mein Kind was du immer hörst. Das schreit abends nämlich immer sehr sehr erbärmlich, vorallem wenn "nur" Papa da ist und nicht Mama :(
    Ich habe seit ihrer Geburt Angst, dass uns wirklich mal jemand das Jugendamt schickt :(

  • Ich muss ehrlich sein, ich hätte jetzt auch erstmal vorgeschlagen, dass du versuchst herauszufinden, wer dieses Kind ist und warum es schreit.


    Pumbaa schreit seit seiner Geburt, die ersten Monate auch mal 5 Std. am Stück. Und er schrie, er weinte nicht, er schrie als würrde er schlimmst misshandelt werden. Wurde er nicht, er hatte aber sehr starkes KISS und war bzw. ist ein Schreikind - mein 24 Std. Kind. Wenn er eins hat, dann ist es sein Willen! Und sobald er den nicht bekommt, dann schreit er. Und dann schreit er auch mal 20 min lang oder länger. Und dann kommt noch ein Jähzornanfall dazu. Dann darf man ihn nicht anfassen, sonst wird alles noch schlimmer. Langsam wird es besser, weil er endlich nach einer OP jetzt anfängt zu hören und einen Sprachschub hatte.


    Und meine Nachbarschaft wusste zum Glück um den kleinen Kerl. Wenn jetzt jemand das JA angerufen hätte und die wären gekommen, ich glaube, ich hätte alles versucht um mein Kind zwangsweise still zu bekommen, nur damit nicht noch jemand das JA anruft. Aber das hätte noch viel mehr Streß und Druck gegeben, dass hätte alles verschlimmert.


    Pumbaa ist nun mal sehr laut und sehr intensiv. Das wird sich wohl nie ändern, aber das ist gerade das, was ihn ausmacht und was ich so an ihm liebe #love


    Deswegen finde ich es grenzwertig, einfach JA oder Polizei zu rufen, ohne zu wissen, welches Kind und warum es schreit. Natürlich sollte man nicht weghören, aber ich hätte wenigstens versucht herauszufinden, was der Grund dieses Kindes ist. Auch sozial benachteiligte Eltern können ein 24-Std.-Baby haben und trotzdem wunderbar tolle Eltern sein. Und diese haben dann Druck, weil ihr Kind so ist wie es ist. Und ich gehe davon aus, dass das eins der letzten Sachen ist, was du möchtest. Aber genau diese Post kommen dann nachher hier.


    Ich habe ein lautes Kind und die Nachbarn haben mir das JA auf den Hals geschickt. Diese XXX!! Keiner fragt nach, wieso es laut ist und ob man mir helfen könnte oder blablabla, nein Kinder sollen leise sein, deswegen bestimmt das JA.


    Ist nicht böse gemeint, aber ich persönlich würde zuerst nachschauen und dann anrufen.

    Liebe Grüße
    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
    ___________________________________________________________________________________________________________________

    Be calm, be a unicorn



    Mitglied im Reboarder-Verein

  • Außerdem kommen die überhaupt, wenn ein Kind "nur" schreit?



    Aus Erfahrung: JA!


    Fleurchen war/ist ein Schreikind. Morgens geboren, abends fingen die ersten 7 Stunden durchschreien an. Das zog sich sehr sehr lange hin.


    Vor knapp 2 Jahren hatte sie abends einen Anfall (sie hat sich so weggeschrien, das sie nicht mehr ansprechbar war. Ging darum, das sie schon bettfertig war, und noch einen Keks wollte.), als auf einmal die Polizei vor der Tür stand. Hatten die Nachbarn gerufen, weil das Kind ja jeden Abend schreien würde, und wir würden es ja misshandeln. 8I  
    3 Tage später stand auch das Jugendamt vor der Tür.
    Ich hatte den Damen auch gesagt, das ich es gut und richtig finde, wenn mal jemand nicht wegschaut. Allerdings war unser Fall ja was anderes (hatten eine Nachbarin, die das ganze angezettelt hatte. In einer Wohnanlage mit 38 Mietparteien hatte die täglich Ordnungsamt, Jugendamt und Polizei rumgeschickt wegen Nichtigkeiten... #augen ).


    Allerdings wurden wir nie von den Nachbarn direkt angesprochen, immer nur hintenrum getuschel.

    4.024 Beiträge im alten Forum, schon länger dabei! #pfeif Ich bin ein Oma-Schwein mit Fenstern!

    Amy-Fleur 11.11.2008*4500g*53cm*Geburtshaus Köln

    Nathalie 1.03.2011*3920g*51cm*glücklich zu Hause

  • Weil einige schreiben Panema sollte es erstmal selbst rausfinden(hatte ich zunächst auch vorgeschlagen): Das geht doch gar nicht zuverlässig. Selbst wenn sie dort klingelt, werden ihr die Leute, sollte etwas anderes als "Schreikind" dahinterstecken, das wohl kaum erzählen.
    Ich finde das gut und richtig, das übers Jugendamt zu versuchen.
    Wenn es "nur" ein Schreikind ist, dann wird sich das sicher aufklären.

  • Mein Kind hat auch ganz viel und laut geweint. Einmal sind die Nachbarn gekommen und haben mir gesagt, sie wüssten genau, was ich mit ihm mache und wenn das Schreien nicht aufhört, rufen sie gleich die Polizei und das Jugendamt (da war er so 1-1,5 Jahre).
    Mich hat das so schlimm getroffen, das kann ich gar nicht beschreiben. Es ist nie jemand gekommen, ich hatte aber sehr große Angst.
    Also mach wie du denkst, aber behalte im Kopf, dass es auch einfach unzufriedene Kinder gibt.

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Uns wurde unterstellt, dass wir uns nachts nicht um die Kinder kümmern wurden uns sie einfach weinen lassen. Da ließ sich weder Nachbarin noch Vermieter vom Gegenteil überzeugen. Mich hat das sehr getroffen und ich habe damit gerechnet, dass das Jugendamt bald vor der Tür steht und mich gefragt wie ich denn das Gegenteil beweisen soll.

  • Aber wärt ihr denn, aufgrund euer Erfahrung, fürs wegschauen?
    Es gibt letztlich vermutlich keine Lösung, die für alle fair ist. Dennoch denke ich, dass lieber die Eltern sich getroffen fühlen, als dass man etwas schlimmes einfach überhört.

  • Uns wurde unterstellt, dass wir uns nachts nicht um die Kinder kümmern wurden uns sie einfach weinen lassen. Da ließ sich weder Nachbarin noch Vermieter vom Gegenteil überzeugen. Mich hat das sehr getroffen und ich habe damit gerechnet, dass das Jugendamt bald vor der Tür steht und mich gefragt wie ich denn das Gegenteil beweisen soll.


    Puh, DAS ist mal hart! Wir haben hier auch dünne Wände und hören jeden Pups von unseren Nachbarn. Uns haben sie mal unterstellt wir wären so laut, dass immer das Nachbarskind heulen würde. Ich wusste, dass es Käse ist. Habe immer Mitleid mit den Eltern gehabt, dass der Kleine so unglücklich war...es war so mehr ein Jammern. Und als ich frug, stellte sich heraus, dass meine Ahnung stimmte: Er zahnte ganz bitter und war vor allem abends immer hin und weg :(


    Was ich damit sagen will: Ich hab mit direkt Ansprechen gute Erfahrungen gemacht, auch was andere nachbarschaftliche Sachen betrifft. Man geht i.d.R. ja erstmal von banalen Sachen aus. Aber wenn es sich eben so lange zieht (diese 1,5 Jahre) dann kann ich auch eine Mutter verstehen, die da zumindest nicht tatenlos sein will. Wenn einem die Hände gebunden sind, weil man einfach nicht herausbekommen kann, wo genau das herkommt und somit auch nicht fragen kann, dann verstehe ich die menschliche Regung, etwas "in die Wege zu leiten".


    Etwas anderes ist die Frage danach, wie taktvoll mit Eltern umgegangen wird, die aufgrund solcher Verdachte ins Visier des Amtes kommen. Und da sind wir wieder bei Deinem Posting, liebe Ansadi. Denn es muss zumindest auch mal die Unschuldsvermutung gelten dürfen. Ist sehr zweischneidig...gerade, wenn es auch Fälle gibt, in denen "hinterher" alle mit dem Finger auf vermeintlich gutgläubige Jugendamtsleute zeigen. Aber ich möchte auch nicht in einer Welt leben, in der immer gleich alle und jeder verdächtig sind...


    Just my two cents.

  • Ich warte täglich auf den Besuch von Polizei und JA. Schnappi schreit so schrill, verzweifelt und ohrenbetäubend, dass jeder Nachbar mit einem Hauch Empathie einfach einschreiten MUSS. Denn die wissen ja nicht, dass er schreit, weil ich ihm verboten habe, an einer Batterie zu lutschen. Oder unerlaubt ein Stück Melone gegessen habe. Oder gar weil er nicht das Lego seines Bruders kaputtmachen darf. Die Schreianfälle dauern zwischen 20 und 40 Minuten. Es ist ganz ganz schlimm. Müsste ich das jetzt vor dem JA rechtfertigen, wäre ich völlig am Ende.
    Andererseits, wenn es in Deiner Nachbarschaft wirklich eine Misshandlung ist? Dann wäre es fatal, einfach von Autonomiephasen-Wutanfällen auszugehen.
    Geräuschquelle orten und die Nachbarn unauffällig mal kennenlernen wäre sicher eine gute Idee.

  • schwierige Frage, vor allem, wenn man nicht genau weiß, wo es her kommt.



    Unsere Jüngste ist ein sehr lautes Kind und sie schreit oft sehr laut, mag zum Teil überhaupt nicht getröstet werden, bzw. steigert sich richtig rein, so dass niemand an sie rankommt. Am besten ist es dann eigentlich, wenn man sie in Ruhe lässt, dann beruhigt sie sich eigentlich am schnellsten. Naja, wie dem auch sei, ich habe oft ein mulmiges Gefühl, wenn ich mir vorstelle, was die Nachbarn wohl darüber denken bzw. was wohl wäre, wenn da einer das Jugendamt anrufen würde. Dabei ist sie wirklich einfach nur laut und eben sehr launisch.

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick