Unser 5 Jáhriger treibt uns zum WAHNSINN!

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  • Hallo Ihr Lieben! Sagt mir bitte mal, WIE Ihr reagieren würdet-ich bin namlich mit meiner Geduld und meinen Ideen ziemlich am Ende...


    Unser 5Jähriger hat nämlich seit ca.14 Tagen eine entsetzliche Phase...
    Als Einleitung- er ist/war ein 24 St Kind, immer extrem fordernd. Extrem in ALLEM eigentlich: fing mit 9 Monaten zu reden an, hat sich mi 3 das Lesen selbst beigebracht und liest nun täglich ca. 200 Seiten, ist sehr willensstark aber auch sehr einfühlsam, schläft sehr wenig (ca. 8 St), ist motorisch sehr fit und mutig (klettert auf allerhöchste Bäume, springt in tiefes Wasser -mit Schwimmweste- fährt Fahrrad wie ein WIlder, usw.


    NUN ja, wir haben seine extremen Forderungen so gut es geht akzeptiert und leben eigentlich wunderbar mit seiner Art.
    Als sein Bruder geboren wurde, da war er 3J, hatten wir eine sehr schwere Zeit in der er wahnsinnig wild und nervös war. Aber das haben wir überstanden und nun ist er eigentlich aussergewöhnlich lieb zu seinem Bruder (teilt alles freiwillig, tröstet ihn, gibt ihm seine eigenen Spielsachen wenn der Kleine sich ihnen auch nur nähert, beschützt ihn sofort wenn er meint, es sei nötig, usw.)
    WENN ER morgens um 5h aufwacht, lässt er uns alle schlafen und schleicht leise aus dem Familienbett ins Spielzimmer, wo er alleine spielt, die Katze reinlässt, manchmal sogar den Frühstückstisch deckt!! (freiwillig natürlich).


    ALSO; Das sind alles so Sachen, die uns positiv überrascht haben, im Laufe der Zeit, und vielleicht sind wir deswegen so schokiert über sein aktuelles Verhalten, das uns an seine Kleinkindzeit erinnert.


    Seit wir Besuch haben (seit 14 Tagen sind meine Schwetser und Schwager hier, die er liebt und die sich sehr mit ihm beschäftigen) seitdem ist er ununterbrochen so überdreht dass er uns alle wahnsinnig macht!!!!!!


    ER redet ununterbrochen extrem laut, redet immer dazwischen wenn wir reden, zappelt, kreischt, tut uns allen weh (Fusstritte, zwicken, hauen) , er ist total frech (z.B. sagt er Sachen wie: "MIR SCHMECKT DAs ESsen heute nicht weil der Onkel mit am Tisch sitzt!!! ) DABEI LIEBT ER DEN ONKEL!!!! Morgens weckt er uns alle absichtlich, oft mit hauen und knuffen oder schreien!


    Es ist einfach unmöglich, sich zu unterhalten oder irgendetwas zu machen wenn er in der Nähe ist, denn er macht uns durch sein Gezappel, Geschrei Unsinn alle nervös!!!!!


    WAHREND den MAHlzeiten ist es besonders schlimm, da schmeckt ihm nichts, dann muss ich ständig aufstehen weil das Essen zu warm, zu kalt, auf dem falschen Teller, ohne KETCHUP, mit zuviel BUtter,. usw. ist. GLeichzeitig trampelt er mit den Füssen auf dem Stuhl herum, spuckt uns Olivenkerne in den Teller und redet laut und total wahllloses Zeug dazwischen. Heute sind im während dem Abendessen EIN GLAS UND EIN TELLER ZERBROCHEN!!!!


    ES GEHT DOCH NICHT dass 4 ERwachsene und der kleine Brucder ein Magengeschwür bekommen wegen ihm!!!


    BITTE SAGt mir mal was ihr darüber denkt, ich bin so fertig u mit der Geduld am Ende!!!!


    Ach ja, wenn EINE PERSON sich lange alleine mit ihm beschäftigt, beruhigt er sich für ein Weilchen. Aber das geht haçlt nicht den gaznen Tag, ausserdem gibts noch den kleinen Bruder, die Hausarbeit, usw.usw. Und seitr er ca. 3 Jahre alt ist, hat er so schön und konzentriert alleine gespielt (in meiner Anwesenheit, aber ohne dass ich ununterbrochen eingreifen musste).


    Es sieht vielleicht aus, als wolle er Aufmerksamkeit, die er nicht bekommt- aber das stimmt nicht! Alle kümmern sich um ihn und geben ihm Aufmerksamkeit, reden mit, ihm, spielen mit ihm, usw.


    Hat irgendjemadn irgendeinen Rat für mich??????????? #hilfe


    Senga

  • Also einiges von dem, was Du schreibst, kommt mir normal vor für einen 5 Jährigen. Andere Frage: Du sagst, es sei so seit Ihr Besuch habt? Wie lange bleibt der noch? Vielleicht wird es danach wieder besser #weissnicht


    Vielleicht ist er einfach nur überfordert und zeigt das auf diese Art. Ich persönlich finde so langen Besuch auch meist sehr anstrengend, weil es eine andauernde Ausnahmesituation ist. Ein Kind kann das noch viel weniger verstecken.

    Einmal editiert, zuletzt von ich ()

    • Offizieller Beitrag

    das ist anstrengend. er reagiert schon immer recht allergisch auf besuch, wenn ich mich richtig erinnere. hatte er damals auch nicht besuch weggeschickt oder so?
    eine idee hab ich im moment nicht. ignorieren wird ja nicht klappen.
    sich räumlich trennen geht das? geht er noch in kiga?

  • Ja, er hat immer schon sehr stark auf alle Änderungen reagiert, und als Kleinkind den Besuch gern weg gehabt (da erinnerst du dich gut, Fibula! ;)
    Ja, er ist immer ncoh extrem reizoffen und schnell nervös.


    Aber mittlerweile (seit fast 2 Jahren) war Besuch kein Thema mehr, er war vielleicht die ersten zwei, drei Tage nach Ankunft der Besucher etwas nervöser, aber dann hat sichs meistens gelegt und war ganz toll.


    Könnte es irgend so eine blöde (sorry!!) Entwicklungsphase sein, die die Kinder mit 5 so durchmachen, und wo er wiedermal extrem auffällt??? Was passiert in diesem Alter denn so? :)


    Nein, er geht nicht in den Kiga. Räumlich trennen geht schon, aber das ist halt immer mit Gewalt verbunden, das heisst, ich muss ihn rausschicken/ bitten, anderswohin zu gehen/woanders zu schreien,...Und das macht er natürlich nur widerwillig und unter noch mehr Geschrei und wüsten Androhungen (Ich erschiesse Euch, schneide Euch mit der Schere klein, usw!!!!!!!!!!)


    Ich frag mich auch immer: ist denn das räumliche Trennen nicht auch eine Art LIebesentzug, etwas, dass die Nachricht vermittelt: ich liebe dich nur, wenn du brav bist/DU darfst nur bei mir sein, wenn du lieb bist, usw. ??????


    Aber sonst- was tun?????? ICH finde einfach keine Erklärung für soviel Unsinn und keine Kraft, es geduldig durchzustehen!!!!


  • WAHREND den MAHlzeiten ist es besonders schlimm, da schmeckt ihm nichts, dann muss ich ständig aufstehen weil das Essen zu warm, zu kalt, auf dem falschen Teller, ohne KETCHUP, mit zuviel BUtter,. usw. ist. GLeichzeitig trampelt er mit den Füssen auf dem Stuhl herum, spuckt uns Olivenkerne in den Teller und redet laut und total wahllloses Zeug dazwischen. Heute sind im während dem Abendessen EIN GLAS UND EIN TELLER ZERBROCHEN!!!!


    ES GEHT DOCH NICHT dass 4 ERwachsene und der kleine Brucder ein Magengeschwür bekommen wegen ihm!!!

    nee, das geht nicht. ich denke schon auch, dass es eben die ausnahmesituation ist, die ihn nun gerade überfordert, aber deswegen muß man ja auch nicht alles klaglos hinnehmen.


    wenn ihm das essen zu kalt ist, soll er es selber wärmen, zu warm erledigt sich von selbst, falschen teller gibt es nicht, ketchup kann er sich holen usw. und alles was nicht änderbar ist, muß er hinnehmen. an deiner stelle würde ich nicht für ihn aufstehen. ihm geht es mit sicherheit auch weniger ums essen, wenn er solche forderungen stellt.


    spätestens bei den olivenkernen hätte er sich bei mir sein zimmer von innen ansehen können. ich mag den ausdruck "grenzen testen" wirklich gar nicht. mußte aber bei meiner tochter feststellen, und beim söhnchen inzwischen auch, dass sie manchmal wirklich einfach nur wissen wollen, wie lange man das mit macht und wenn man dann entschieden nein sagt, so wirklich aus tiefstem herzen und nicht springt, wenn sie was wollen, vor allem, wenn das jede minute was anderes ist, dann aktzeptieren sie das sehr gut. und im endeffekt ist die sache dann meist friedlicher, als wenn man ewig versucht, es dem kind irgenwie recht zu machen und ja eigentlich doch keine chance hat, weil das kind es gar nicht recht gemacht haben möchte.



    und wenn er euch allen gerade das leben schwer macht, dann würde ich ihn nicht mit extra-aufmerksamkeit überschütten. er soll ja auch merken, wie sein verhalten bei anderen ankommt. und wer sich wie die axt im walde benimmt, der wird nicht noch extra bespielt, der kann sich dann erst mal alleine eine beschäftigung suchen und wenn sich sein gemüt wieder beruhigt hat, dann kann man wieder gemeinsam was machen.


    alles gute und lg

  • Also ich kenne viele 5 Jährige, die sich -insbesondere vor "Publikum" - ähnlich verhalten, um Aufmerksamkeit kämpfen, Wutanfälle bekommen, Extrawurste brauchen, es nicht ertragen, wenn Erwachsene sich unterhalten und dann auch gerne mit Kraftausdrücken um sich werfen. Woran das liegt? Keine Ahnung, mein Sohn ist noch keine 3, hat aber in Gegenwart vieler Erwachsener auch mehr Aufmerksamkeitsbedürfnis. Viell. Solltest Du Dir in derZeit des Besuchs zwischendurch mal Exklusivzeit für ihn nehmen und Schwester bespaßt dasKleine. Wenigstens mal ne halbe Stunde oder so. Ansonsten...irgendwann ist der Besuch doch auch ml wieder weg, oder?#confused

  • Ich frag mich auch immer: ist denn das räumliche Trennen nicht auch eine Art LIebesentzug, etwas, dass die Nachricht vermittelt: ich liebe dich nur, wenn du brav bist/DU darfst nur bei mir sein, wenn du lieb bist, usw. ??????


    Aber sonst- was tun?????? ICH finde einfach keine Erklärung für soviel Unsinn und keine Kraft, es geduldig durchzustehen!!!!


    das mußt du nicht geduldig durchstehen, du bist doch auch nur ein mensch.


    für mich ist die räumliche trennung kein liebesentzug. das ist sie bei einem hilflosen säugling und kleinkind, aber nicht bei einem fünfjährigem. du liebst ihn doch auch, auch wenn du ihn mal aufs zimmer schickst. für mich heißt das nur: du darfst nicht bei uns sein, wenn du uns alle störst, uns das essen verdirbst und dich so benimmst, dass einem der appetit vergehen kann. deswegen hat nichts mit nichts lieben zu tun, aber irgendwoher muß er doch ein feedback auf sein verhalten bekommen. woher soll er denn sonst wissen, was geht und was nicht geht.


    du hast dich doch auch ewig davor gescheut ihn nachts abzustillen und warst dann ganz überrascht, wie einfach das dann im endeffekt ging und wie es dich und letzlich auch ihn entlastet hat.


    lg

  • Das klingt anstrengend! Manches von den Sachen, die Du schreibst, kenn ich ähnlich, allerdings nicht in dieser Häufung.


    Unser Großer ist nun etwas jünger, aber auch da ists derzeit oft recht anstrengend. Aber so wie Du Deinen Sohn beschreibst, kam mir ganz klar eine Assoziation mit "hochbegabt, hochsensibel"... Hast Du ihn schon mal darauf testen lassen? Soweit ich weiss, kann es ja gerade für solche Kinder sehr schwer sein, sich auf neue Situationen einzustellen. Und zwei Wochen Besuch ist ja schon für uns unter Umständen schwierig...


    Tut mir leid, dass ich nichts konkret weiterhelfen konnte!

    Papa von Räuber 12/07 und kleiner Maus 06/11

  • Puh, dann kann man nur hoffen, dass dein Besuch nicht auch noch dich mit wertvollen Tipps unter Druck setzt …


    Wie ist die Stimmung denn allgemein so? Bedeutet Besuch haben für euch alle Stress (gerade diese lange Zeit) oder könnt ihr das räumlich so einrichten, dass jeder seine Freiräume hat?


    Ich glaube nicht, dass es an einer speziellen 5-Jahres-Phase liegt, eher ist dein Kind sehr sensibel und, wie du sagst, reizoffen und es ist ihm schlichtweg zu viel.


    Gibt es eine Möglichkeit, ein bisschen »Normalität« zu leben? Frühstück nur im kleinen Kreis (oder nur du mit ihm)? Zeit verbringen, ohne das im Haus alle rumwuseln? Deine Schwester wird sicherlich Ausflüge machen – nutzt die Zeit nicht für »Besuch-Vorbereitungs-Kram« (Einkaufen, Kochen, Putzen), sondern nehmt sie euch als Ruhephasen.


    Ich kann mich schon sehr in deinen Sohn hineinversetzen: Da unsere Familien weiter entfernt wohnen, kommen sie immer für mindestens ein paar Tage zu Besuch. Hinzu kommt, dass wir kein separates Gästezimmer haben und sich alles im Wohnzimmer abspielt. Nach spätestens zwei Tagen wird es mir zu eng und zu viel. Ich brauche irgendwann meine Ruhe …


    LG
    Merlind

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mich schon sehr in deinen Sohn hineinversetzen: Da unsere Familien weiter entfernt wohnen, kommen sie immer für mindestens ein paar Tage zu Besuch.


    so ist es ja auch bei senga. da sie wirklich weit weit weg und wunderschön wohnt, kommen die besucher sicher nicht nur für paar tage. und klar, bedeutet das für alle stress. für ihren großen noch mehr, da er eh sensibel ist. dabei stelle ich es mir ein wenig einfacher vor, da ihr ja sicher nicht drinnen hocken müsstet. ihr habt ja durchgehend gutes wetter und euer garten ist schön. das entspannt die lage um einiges. ich hab ja da auch erfahrung, weil bei uns familienbesuch lange bleibt.


    senga, entwicklungstechnisch könnte es mit dem berühmten testesteronschub bei den jungs genau in diesem alter herum schießt zusammenhängen. in diesem buch wird es erklärt. ich hab es, nur an eine liebe freundin ausgeliehen. ich könnte sie fragen, ob sie damit durch ist und dir ausleihen, wenn du magst. manche ansichten, die in dem buch vertreten werden, sind ähhm ein wenig schräg aber an sich kein schlechtes buch.


    ansonsten such mal nach zahnlückenpubertät im forum ^^


    und das ist kein liebesentzug, wenn du ihn von anderen räumlich trennst. ich mag i.d.r. das verhalten der kindern nicht mit dem der erwachsenen vergleichen aber du würdest auch keinen erwachsenen in deiner nähe dulden, wenn dieser sich über einen längeren zeitraum komplett "daneben benimmt". eine weile ok. bei krankheit was ganz anderes. aber ihr wollt ja die gemeinsame zeit mit besuch irgendwie genießen. ich würde, wenn es geht, die mahlzeiten ohne ihn stattfinden lassen. du ißt mit ihm allein, weniger anreiz, der rest hat beim essen seine ruhe. wenn er ganz aufdreht, geht jemand mit ihm raus/ in einen anderen raum, bis er runterkommt. in ruhigen momenten mit ihm reden, was ihn bewegt, was du dabei empfindest, ob er vorschläge hat, wie ihr aus diesem teufelskreis rauskommt.


    ist nicht leicht. hoffe wird bald besser.

  • Vielen Dank für Euere Antworten!!


    Ja, es ist ihm wohl zuviel, obwohl es, wie gesagt, liebe Verwandte sind die er sehr mag. Sie bleiben 1 monat lang. Wir haben ein grosses Haus und Garten, also kann jeder zeitweise alleine irgendwo rumwuseln, aber das nützt gerade gar nicts, um seine Nervösität zu bremsen.


    Gestern abend ist es dann eskaliert u ich habe ihn wütend ins Spielzimmer gebracht und gesagt, wenn er uns das Abendessen so verdirbt, soll er lieber nict mitessen und solange im Kizi spielen. Er hat komischerweise keinen Mucks gesagt und blieb (bei nur angelehnter Tür, zuschliessen würde ich niemals!), eine ganze Stunde ruhig im Spielzimmer. Als ich dann irgendwann reinkam, hatte er den ganzen Vorhang mit der Spielschere zerschnitten!!!!!!!!!!!! DAzu meinte er (nun schon etwas bedrückt und beschämt) das wäre seine Rache, weil ich ihn "weggesperrt" hätte!!!!!! Er hat also gar nicht kapiert, worum es mir ging sondern fühlte sich ungerecht behandelt!


    Also, wie kann ich ihm denn nur klarmachen, dass sein Verhalten unangenehm für uns alle ist, ohne dass er sich ungerecht behandelt fühlt und Rache übt?!!!!!!



    Wg Hochbegabung usw. : unsere KiÄ meint, wir sollten ihn testen lassen, da er schon ziemlich auffällt (also, in vielen Bereichen weiter entwickelt ist als viele Gleichaltrigen), aber wir halten eigentlich nicht viel von so einer Diagnose- was soll man denn dann damit anfangen? (Darüber schreib ich vielleicht mal einen anderen thread, wenn ich Zeit habe! ;)
    DIE DIAGNOSE HB HILFT UNS DANN IN SOLCHEN FALLEN WIE JETZT auch nicht weiter! ;)




    NoCHMAL DANKE UND HER MIT IDEEN! :)


    SENGA

  • Eigentlich schreibst Du ja selbst, was los ist: er kommt mit Änderungen schon immer sehr schwer klar.


    Man könnte da jetzt gleich nach Asperger fragen (habe ich in meinem Umfeld mehrfach, deshalb bin ich da sensibilisiert) oder eben auch nicht. Es ist jedenfalls eine Euch gut bekannte Eigenheit. Jetzt hat er gerade in seinem innersten Umfeld eine massive Veränderung durch den Besuch und auch wenn das für ihn positive Auswirkungen hat, scheint es ihn doch so zu stressen, daß er permanent Dampf ablassen muß.


    Letztlich muß er, wenn er diese Eigenheit behält, Strategien entwickeln, sozialverträglich mit diesem Streß umzugehen. Im Moment ist er dafür zu klein. Also müßt ihr ihn z.T. vor diesem Streß schützen, bzw. wenn ihr das nicht wollt oder könnt (man will ja nicht grundsätzlich Besuche vermeiden) für und mit ihm Strategien finden, wie er mit diesem Streß umgeht.


    Testosteron-Schub, Zahnlückepubertät etc. kann sicher noch verstärkend wirken, aber so wie ich Euch im Kopf habe, ist das bei ihm sicher nicht der Kern des Problems.


    Alles Gute! Ich finde Deine Beschreibung hört sich trotz des momentanen Austickens nach so einem wunderbaren kleinen Jungen an!!

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

    • Offizieller Beitrag

    wir halten eigentlich nicht viel von so einer Diagnose- was soll man denn dann damit anfangen


    genau zu wissen, woran man ist. sich evtl. mit anderen eltern gezielt austauschen. hier gibt es auch ein unterforum dafür. ich denke, das bringt viel mehr als hier unsere gut gemeinte vorschläge. das würde zumindest mir helfen.


    klar fühlte er sich ungerecht behandelt. das wundert mich jetzt nicht. er ist halt noch nicht in der lage, sein verhalten zu ändern, auch wenn er spürt, dass er zuweit geht. er kommt da nicht raus.


    würde es klappen grundsätzlich die mahlzeiten (jemand mit ihm und der rest) getrennt zu gestalten. nicht um ihn zu bestrafen sondern um allen auch ihm einen gefallen zu tun. so würd ich es ihm auch vermitteln. vielleicht bringt es ja ein wenig entspannung.


    wie geht ihr jetzt in der sache vorhang vor?

  • tja, mein sohn kann ähnlich drauf sein, vor allem bei oder nach besuch. das ist für alle nicht schön und anstrengend und viel zu oft kommt es zu wirklich unschönen situationen, aber ich habe mittlerweile für mich heraus, daß in ein anderes zimmer schicken als strafe ankommt und, - wenn ich ehrlich bin - auch in den allermeisten fällen so gemeint ist.
    und dabei, - auch das ist mir mittlerweile klar, - "kann er nicht anders" weil er eben einfach überfordert ist und mit der situation und sich selbst in der situation nicht zurecht kommt.


    evtl hilft es, ihn nicht des tisches und ihn in sein zimmer zu verweisen, sondern es ihm zu erlauben :)
    am besten mit ihm sprechen, wenn gerade eine "gute" situation ist, klarmachen, daß man weiß, daß er nicht mit böser absicht handelt, daß man selbst das auch nicht tut, ne ;) und mit ihm erarbeiten, was helfen kann.


    mit meinem sohn habe ich jetzt zum beispiel die abmachung, daß er, wenn wir von einem besuch zurückkommen, erstmal mit etwas zu essen und einem stapel comics in seinem zimmer in ruhe sein darf. und daß ich ihn daran ruhig auch erinnern soll, daß er das darf. seitdem sind die ausflipper viel besser geworden.


    fünfjährige sind schon manchmal anstrengend, klar, das hält auch eine weile, das dauergequassel und permanente "rufen" als befände man sich im stadion, und nicht am tisch ^^
    und selbstverständlich soll es für alle schön sein.
    aber ich denke wirklich, am zielführendsten ist es, das nicht persönlich zu nehmen, nicht in die "erzieher"-falle zu tappen, sondern eben mit verständnis zu versuchen, die situation so erträglich wie möglich für alle zu gestalten.
    fünfjährige wissen in aller regel, wann sie sich "daneben benehmen". aber sie sind halt auch noch ganz schön klein und können noch nicht immer alles umsetzen, was sie "eigentlich" wissen.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Das klingt sehr anstrengend für Dich!
    Was ich bei meinen Kindern gemerkt habe ist, dass ihnen Routine sehr wichtig ist. Also dass die Tage immer einen ähnlichen Ablauf haben. Wenn sich da was ändert, dann brauchen sie schon ihre Zeit bis alles wieder in geregelten Bahnen läuft. Ich hab irgendwo mal gelesen, dass das sogar vier Wochen dauern kann, bis sie sich an die neue Situation gewöhnen. Bei euch das blöd, denn bis der Große sich daran gewöhnt, ist der Besuch ja wieder weg.
    Ich glaub da spielt es auch keine Rolle, dass er den Besuch eigentlich gern hat. Meine beiden sehen ihre Großeltern auch nicht so oft (so 2-3 Mal im Jahr) und auch wenn sie super gerne da sind, stresst sie das total. Bei meinen Eltern sind sie immer wie ausgewechselt und wenn wir wieder zu Hause sind, brauchen sie halt auch eine Weile um sich zu beruhigen.
    Viel Raten kann ich Dir nicht, außer durchzuhalten und auch Verständnis für ihn zu haben. Ich bin selbst ähnlich wie Merlind, mir wäre ein Monat Besuch auch von den allerallerliebsten Menschen zu viel.


    EDIT

    Zitat

    Wg Hochbegabung usw. : unsere KiÄ meint, wir sollten ihn testen lassen, da er schon ziemlich auffällt (also, in vielen Bereichen weiter entwickelt ist als viele Gleichaltrigen), aber wir halten eigentlich nicht viel von so einer Diagnose- was soll man denn dann damit anfangen? (Darüber schreib ich vielleicht mal einen anderen thread, wenn ich Zeit habe! ;)
    DIE DIAGNOSE HB HILFT UNS DANN IN SOLCHEN FALLEN WIE JETZT auch nicht weiter! ;)

    Mein Bruder (19) hatte auch ne HB Diagnose. Geholfen hat uns (meinen Eltern) das aber nicht. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Anstrengend, Besuch und durchdrehendes Kleinteil! Oh weh! Ich glaube auch, dass er einfach ziemlich reizüberflutet ist von der gesamten Situation und eben ständig in ziemlichem Aufregungszustand unterweg ist. Ich kenne das hier auch in Ansätzen, zum Glück beschränkt sich meine Familie aber auf Kurzbesuche und dann sind auch immer andere Kinder dabei, was einiges abfedert.


    Bei uns sehr wichtig: Nicht vor anderen konfrontieren, kritisieren, maßregeln etc. Wenn mein Sohn gerade in Wilder-Kerl-Laune ist, kann er aus irgendwelchen Gründen nicht runter von seinem Tripp. Auch wenn ihm eigentlich völlig klar ist, dass das jetzt gerade gar nicht geht, wird es durch Argumentieren meinerseits vor anderen nie besser, eher schlimmer. Aushalten tue ich das aber trotzdem nicht, sondern nehme ihn aus solchen Situationen dann konsequent raus. Gehe mit ihm zusammen ins Nebenzimmer oder zumindest außer Hörweite der anderen und sage knapp, deutlich aber leise, wie ich sein Verhalten empfinde, wie ich es mir wünsche und signalisiere gleichzeitig, dass das alles kein Drama ist, so aber einfach nicht läuft. Dann kann er sich entscheiden, ob er gerade in der Lage ist, sich anders zu verhalten oder noch ein paar Minuten braucht. Wenn ersteres gehen wir zusammen wieder rein, wenn letzteres bleib ich entweder kurz dabei oder er kann - wenn er will - ein paar Minuten allein irgenwo sitzen oder was spielen.


    Ich bitte dann auch alle anderen, nichts dazu zu sagen und kommentiere selbst nicht beim rein oder rausgehen. Ich kann das selbst ziemlich gut nachvollziehen, dass so ein kleiner Mensch, einmal in Wut gerate, schwer wieder runterkommt. Das kenn ich von mir selbst: Wenn ich so richtig sauer bin auf irgendjemanden oder auf die Welt im allgemeinen, wir es in dem Moment, in dem ich kapiere, dass eigentlich ich selbst gerade das Problem bin, erst mal noch schlimmer. Da könnte ich dann durchdrehen #motz . Von daher gestehe ich ihm das auch zu, auch wenn es natürlich eigentlich kindisch und unvernünftig ist.


    Ansonsten hilft bei uns ausreichend Schlaf und "klare Kante" z.B. frage ich einmal vor Start der Mahlzeit, ob noch was fehlt und wenn ich sitze, dann sitze ich. Das ist oft kompliziert, weil man ja nicht alles kommen sieht, klappt aber oft auch erstaunlich gut.


    Ich wünsch dir auf jeden Fall weiter gute Nerven und drücke die Daumen, dass es bald besser wird und ihre euren Besuch noch genießen könnt!

  • Ich will natürlich hier kein "Fass aufmachen", für das Du grad keine Zeit hast. (Thema: Was "nutzt" es mir, wenn ich ne Diagnose habe?) Nur kurz dazu meine Meinung: Ich glaube schon, dass einem so etwas helfen kann, weil man erstens das Verhalten leichter verstehen kann, und sich zweitens mit Leuten in ähnlichen Situationen besser austauschen kann.


    Ansonsten versuchen (!) wir auch immer mal, unseren Räuber aus den Situationen rauszunehmen, die ihn gerade überfordern. Ihn dann mal - möglichst an einem etwas ruhigeren, reizloseren Ort -auf den Schoß nehmen, das belastende Thema mal kurz und ohne Vorwurf anzusprechen und dann etwas ablenkendes (kurze Geschichte, Spiel, manchmal auch nur Augen zu, Kopf aneinander und zusammen tief atmen, ...), hilft so gut wie immer besser, als wenn ich ihn in der Situation rüge. Oft eskaliert das ganze dann noch mehr und es wird ein hin- und her-Gezicke. Manchmal habe ich den Eindruck, er fühlt sich dann "in der Öffentlichkeit gedemütigt und versucht, sein "Gesicht zu wahren". (Ich natürlich auch! Welcher Vater lässt sich schon vor anderen von seinem Sohn "blöd anmachen"? :wacko: )


    Leider gelingt es uns - unserer Meinung nach - noch immer zu selten, das ganze gelassen anzugehen und ruhig zu reagieren. Aber wir versuchen (bei uns) dran zu arbeiten - für uns alle...


    Ich wünsche Euch allen viel Glück!

    Papa von Räuber 12/07 und kleiner Maus 06/11

  • Dein Kind klingt so als ob er verdammt viel Struktur braucht. Damit schließt sich meine Frage an: ist vielleicht durch den Besuch die normale Alltagsstruktur durcheinander gekommen? Und zwar so sehr durcheinander, dass es Deinem Sohn dadurch sehr schlecht geht und er völlig aufgewühlt ist?


    Das könntest Du ja wahrscheinlich relativ leicht verändern und dann mal schauen, was passiert.

  • ich weiß nicht, ob einem die diagnose hb viel bringt. wenn aber verhaltensauffälligkeiten dazu kommen, dann ist die wahrscheinlichkeit aber hoch, dass die hb nicht alleine vorliegt sondern noch was anderes dazu kommt. von daher finde ich diagnostik schon sinnvoll, dann kann man sich auch richtig informieren, andere suchen, denen es ähnlich geht und mit ihnen austauschen.


    das kommt auf euren leidensdruck und vor allem den eures sohnes drauf an. so ein beitrag liest sich leicht mal dramatisch, weil man über die gut laufenden dinge wenig schreibt. wenn sich alles in luft auflöst, sobald der besuch wieder weg ist, dann ist ja gut. wenn es immer mal wieder probleme gibt, die deiner meinung nach das normale maß überschreiten, dann würde ich mal genauer drauf schauen lassen.


    wegen den zerschnittenen vorhängen...tochter hat hier schon kaugummi an die tapete geklebt, weil sie so wütend auf mich war. hinterher hat es ihr dann sehr leid getan.


    lg

  • Liebe Senga,


    auch ich verfolgte Deine frühere Threads und denke folgendes :


    Dein Sohn ist nun mal sehr sensibel und sozusagen "offen" für die Außenwelt, somit natürlich offen für alles Neue, talentiert, begabt, lernt schnell, aber leider auch genauso offen für Reize. Er ist noch sehr klein und kann sich nicht abschirmen. Er kann auch noch nicht damit umgehen. Er ist auch nicht dran schuld und ich würde ihn nicht bestrafen.


    Meine Tochter ist ähnlich, aber bei Weitem nicht in dieser Ausprägung, was Begabung, aber auch was Reizbarkeit angeht.


    Ich meine, er ist auf jeden Fall ein außergewohnliches Kind. Sozusagen, habt Ihr ein Wunderkind bekommen und es ist nicht immer einfach, mit solchen Überflieger und Supertalentierten umzugehen. Wenn Du die Biographien von berühmten Menschen gelesen hast, sie waren meistens für die direkte Umgebung schwer zu ertragen.


    Ich finde, er braucht keine Strafe, sondern Hilfe. Er muss abgeschirmt werden. Ich finde es kontraproduktiv, daß sich alle mit ihm beschäftigen, ich würde schauen, daß er Ruhe bekommt. Vielleicht nur Onkel-Tag, wo sie den ganzen Tag was miteinander unternehmen und sonst keiner da ist. Am anderen Tag vielleicht Besuch Tagesausflug machen lassen und selbst wie immer zu Hause bleiben und ruhig haben. Usw. Seine Tageskontakte etwas einschränken und sonst so viel Ruhe wie möglich haben. Dem Besuch erklären, daß Kind maximal überdreht ist, und um Verständnis bitten.


    Unser Besuch sieht es immer selbst, und verhält sich auch verständnisvoll. Meine Tochter überdreht auch immer total, sie macht nichts negatives, aber sie ist überhaupt nicht runterzubekommen, ins Bett abends oder so, und sonst auch wie batteriebetrieben. Und meistens endet es in Tränen. Wir versuchen auch die Besuchszeiten so ruhig wie möglich zu gestalten.


    Es ist schwer, dem Kind, das Dich gerade getreten hat oder den Vorhang zerschnitten, Liebe und Zuwendung zu schenken, aber im Grunde ist es das, was sie brauchen. (Klare Ansage, daß es nie mehr vorkommen soll, finde ich trotzdem wichtig).


    Tante Edit sagt noch: er braucht (und es wird mit zunehmenden Alter noch mehr) Strategien zum Abschalten, sich beruhigen. Ich finde, er braucht eine regelmäßige sportliche Betätigung, die ihn maximal ausbelastet. Koperliche Anstrengung hilft maximal, auch geistige Balance aufrechtzuerhalten. Gibt ihm Sport. Jeden Tag große Radtour, eine Sportart kim Verein oder wo auch immer, die er wirklich mag, Schwimmen oder was auch immer. Glaub mir, das wird Euer Leben deutlich entspannen.