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  • Liebe Gemeinschaft,


    mein Sohn ist jetzt ca. 11 Wochen alt. In diversen Büchern und Artikeln im Netz habe ich gelesen, dass man langsam mit regelmäßigen Schlafzeiten anfangen kann. Vor zwei Wochen habe ich dafür schon mal ein Schlafprotokoll angefertigt, weil ich das Gefühl hatte, dass er schon einen groben Schlafrhythmus hat. Und ja, es gab schon bestimmte Zeiten, zu denen er schläft.


    Als die Elternzeit meines Mannes vorbei war wollte ich mit einem regelmäßigem Tagesablauf starten. Vorher haben wir uns komplett nach dem Kleinen gerichtet. Der Plan sollte wie folgt sein:
    8 Uhr aufstehen - Frühstücken und Baby fertig machen
    dann Spaziergang und Spielen usw.
    12/13 Uhr Mittagsschlaf evtl. 1 bis 3 Stunden
    dann Spielzeit mit Papa
    19 Uhr ab ins Bett


    Das einzige was funktioniert ist um 8 Uhr aufstehen. Danach bricht das Chaos aus. Zunächst mache ich den Kleinen fertig, Wickeln, Füttern, umziehen und dann unter den Spielbogen/Mobile, damit ich schnell was frühstücken kann. Meistens habe ich aber nur 5min um ein Müsli in mich reinzukippen, weil Fabian trotz satt sein und trockener Windeln 'irgendwas will'. Er weint und schreit. Ich nehme ich also hoch, beruhige ihn indem ich ihn stille. Dabei schläft er meistens wieder ein. Das geht dann schlimmstenfalls bis 15 Uhr so. Also Stillen, bis er schläft, dann ablegen, dann schläft er vielleicht 30min um dann wieder aufzuwachen und zu meckern. In seltenen Fällen wird er gegen Mittag so müde, dass er eine Stunde schläft.


    Ab 16 Uhr wird er dann schlagartig munter und will bespaßt werden. Zwar quengelt er zwischendrin noch, aber an sich ist er am späten Nachmittag in Spiellaune. Um 19 Uhr ist dann nix mit Schlafen. Nein, dann sitzte ich mit ihm im Kinderzimmer, Stille und Wiege ihn aber er lächelt und giggelt vor sich hin. Dann kann es locker sein, dass ich bin 0:30 Uhr am Kind herumbastle, damit es müde wird.


    Kurz: Ich weiß einfach nicht, ob ich zuviel von dem Kleinen erwarte. Nachts schläft er eigentlich ganz gut - immer in 2 bis 3 Stunden Blöcken. Ich möchte eigentlich nur ihm einen Rhythmus anbieten. Aber kann er damit schon was anfangen. Im Moment fühlt es sich irgendwie falsch an bzw. weiß ich nicht ob er weiß was ich von ihm will, wenn ich um 19 Uhr mit ihm das Schlaf-Ritual starte.


    Ich versuche auch ihn tagsüber mehr zu beschäftigen, damit er dann auch müde ist am Abend. Aber dann wird er tagsüber nur stinkig, wenn ich ihn nicht schlafen lasse bzw. spielt er einfach nicht, sondern weint und schreit.


    Ich suche nach Erfahrungen was dieses Alter angeht. Soll ich einfach so weiter machen und irgendwann pegelt er sich ein. Oder soll ich ihn einfach machen lassen?

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

  • Hallo du,


    herzlichen Glückwunsch erstmal zum Nachwuchs.


    Leg die Ratgeber weg, keiner von denen kennt dein Kind und dein Familie. Gerade beim ersten Kind hat man oft die Möglichkeit, seinen Alltag um es herum zu planen.


    Versuche doch mal gar nix zu ändern, einfach nur so annehmen wie es gerade ist. Vielleicht ist ein Tragetuch etwas für dich, damit du das Kind bei dir hast und trotzdem die Hände frei, um z. B. etwas zu essen.


    Und es ist völlig egal, was du jetzt wie einführst, dass wird sich eh wieder ändern. Sobald dein Kind einen Schub macht, verändert sich sein Schlafbedürfnis und somit sein ganzer Tagesrhythmus.

    Liebe Grüße
    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
    ___________________________________________________________________________________________________________________

    Be calm, be a unicorn



    Mitglied im Reboarder-Verein

  • Kurz: Ich weiß einfach nicht, ob ich zuviel von dem Kleinen erwarte


    Ganz eindeutig. Viel zu viel 8I


    11 Wochen, ja? Nicht 11 Monate, oder??


    Mit 11 Wochen wäre es schon eher außergewöhnlich, wenn sie nur noch einen Tageschlaf machen... Da kenne ich alles zwischen unzählige kleine Schlummer bis hin zu dreimal 2 Stunden über den Tag verteilt


    Wofür ist dir der Rhythmus wichtig?
    Es kann nämlich durchaus am entspanntesten sein, wenn ihr euch einfach komplett nach dem Kind richtet. Es zeigt euch, wann es schlafen und essen mag. Und wann es wach sein will und Interaktion braucht.
    Und sollte es nicht Rahmenbedingungen geben, die zu einem sehr frühen festgelegten Rhythmus zwingen - würde ich das ganze einfach laufen lassen. Der Rhythmus spielt sich irgendwann von ganz allein ein #ja


    Nur kein Stress! Das macht den Kleinen am zufriedensten ;)

  • Mein 7 monatuges kind schläft noch 2-4 mal am tag, meist 3 mal. Und ich richte mich meist nach dem babyrythmus. Quengeln, stillen, schlafen. Meist tragend, aber mit 11 wochen war stillend einschlafend ja noch viel toller.


    Herzlichen glückwunsch zum nachwuchs!

  • Ich würd da auch garnix rumprobieren.
    Wenn der Kleine müde ist, schläft er ein und schläft solange er kann und will.


    Und meine Kinder haben in dem Alter noch sehr viel geschlafen und mehrmals am Tag.
    Irgendwann, -VIEL später- hat es sich dann auf so 2 mal am Tag schlafen eingependelt und dann wieder etwas später nur noch einmal.

  • Keines meiner drei Kinder hatte vor 6 Monaten irgendeinen rytmus... Eines der Kinder hatte mit 10 Monaten einen festen schlaf wach rytmus. Die anderen weiß ich gar nicht mehr...

    LG Prinzenmutti mit 06/07, 05/09, 11/12 und 08/14

  • Was du schreibst klingt für mich sehr vertraut und nach einem "normalen" Schlafverhalten für ein Baby mit 11 Wochen. Diesen klassischen Mittagsschlaf haben meine Kinder z.B. erst mit etwa 14 Monaten gemacht. Vorher gab es so 3-4 Schläfchen über den Tag...
    Auch das Dauerstillen und Schlafen im Wechsel hatten wir hier die ersten 3 Monate genauso. Da habe ich viel Zeit auf dem Sofa verbracht...


    Auch wenn es schwer zu akzeptieren ist: abwarten und den Dingen ihren Lauf lassen ist m.M. die beste Strategie #warte


    Schläft er denn schon?

  • Ich schließ mich meinen Vorrednerinnen an: Versuch es in einem Jahr nochmal :)


    Probier doch mal ihn zum Frühstück nicht abzulegen (man kann prima mit einer Hand essen - mit geug Übung ;) ) oder dich mit dem Müsli neben ihn zu setzen.
    Oder bleib einfach morgens mit ihm noch ein bisschen im Bett, dann hälst du leichter bis Mitternacht durch ;)


    Ich hab (bei beiden Kindern) gestaunt, dass so Sachen wie Rhythmus einfach irgendwann da und dran waren. Plötzlich geht sowas wie im Bett einschlafen, was man sich monatelang gar nicht vorstelen konnte oder so.


    Viel Spaß und bleib entspannt!


    cloudy

  • Oh je, dein aufgestellter Zeitplan KANN bei einem 11 Wochen alten Baby nicht funktionieren, echt nicht. Die meisten Babys fangen erst so um den ersten Geburtstag an, auf einen Mittagsschlaf umzustellen. Ja, du erwartest zuviel, viel zuviel. So, wie du den Tag mit deinem Minibaby beschreibst, ist es ganz normal, so kleinen Menschlein kann man keinen festen Schlaf-Wach-Essen-Rythmus auferlegen.


    Lass es sein, das stresst doch nur dich und dein Kind. Dem nützt ein fester Rhytmus momentan gar nichts und ich glaube rauszuhören, dir auch nicht. Was spricht dagegen, euch durch den Tag treiben zu lassen, auf die Signale seine Babys zu achten und es stillen, schlafen und spielen zu lassen, wann es danach verlangt? Freu dich, dass du die Möglichkeit hast, ganz und gar auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehen zu können. :)


    Nur die Erstgeborenen haben diesen Luxus, die nächsten müssen sich zwangsweise dem Familienrythmus, der allein schon durch die Geschwister (Schule, Kiga, Nachmittagsaktivitäten...) vorgegeben ist, anpassen. Das finde ich echt schwierig und mir tut mein Baby manchmal echt leid, dass es zb. geweckt werden muss, wenn wir los müssen, um die Geschwister abzuholen.


    Ein fester(er) Rythmus entwickelt sich dann später, ganz von allein. Und ändert sich auch immer mal wieder ein bisschen. ;)


    Also, entspann dich und genieß die Zeit mit deinem Baby!

  • Hmm, also, für nur einen Tagesschlaf / Mittsgsschlaf ist es definitiv zu früh, das kommt meist so zwischen 10 Monaten bis über einem Jahr - vorher schlafen die Zwerge öfter, dafür eben meist nicht so lange.


    Und viele Babys haben Abends eine Phase, in der sie entweder wach und "spielbereit" sind oder auch das sogenannte Clusterfeeding betreiben (also nur an der Brust sein wollen und nuckeln/trinken/nuckeln/trinken...).


    Als ich mich von der Vorstellung, das Bärchen müsse Abends irgendwann uns Bett, verabschiedet habe, war die Babyzeit gleich viel entspannter: ich hab mich einfach mit ihm auf die Couch gepackt, Freund und Kater daneben und wir hatten schöne Abende;-). Und grad jetzt im Sommer ist es doch perfekt: Ihr könnt Abends rausgehen und Euer Baby im Tuch oder im Kinderwagen mitnehmen, genießt das doch einfach;-).


    Und auch tagsüber sind laut meiner Hebamme die Eltern am entspanntesten, die sich nach ihrem Kind richten und keine Energie darauf verwenden, irgendwelche Rhythmen vorzugeben (heißt nicht, dass sich ein Baby nicht an einen innerfamiliären Ablauf anpassen kann, wenn ältere Geschwister da sind geht's ja auch nicht anders, aber wenn man keine Pflichten hat - warum nicht bis Mittags im Bett liegen und kuscheln?).

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Ich schließe mich denen vor mir völlig an. Dass ein Baby nach kurzer Zeit des Abgelegtseins überptüft ob die Mama noch in Reichweite ist, ist auch nicht so unnormal. Vielleicht versuchst du es wirklich mal mit einem Tragetuch, wie Sinsiria schon empfohlen hat?
    Und ich kann mich dem nur anschließen: Kinder sind extrem verschieden, das merke ich gerade bei meinem zweiten. Es wird also tatsächlich kein Buch geben, was dir einen perfekten Plan vorlegt.


    Alles Gute!

  • Nur die Erstgeborenen haben diesen Luxus, die nächsten müssen sich zwangsweise dem Familienrythmus, der allein schon durch die Geschwister (Schule, Kiga, Nachmittagsaktivitäten...) vorgegeben ist, anpassen. Das finde ich echt schwierig und mir tut mein Baby manchmal echt leid, dass es zb. geweckt werden muss, wenn wir los müssen, um die Geschwister abzuholen.


    das war hier auch so. Ole war aber auch viel schneller 'da' als max, wahrscheinlich durch den rhythmus, der hier schon herrschte. bei max warne wir so wunderbar planlos. (meine schwägerin - drei kinder- war auch sehr begeistert, als ich ihr mal verpennt im schlafanzug gegen mittag die tür aufgemacht hab.. "ach, beim ersten kind waren wir auch noch 'so'" #freu)
    ich schließe mich allen anderen an, versuchs in nem jahr nochmal..bis dahin gibt sich auch vieles ganz von allein!

  • Lieben Dank für eure vielen Antworten!


    Ich konnte mich gestern leider nicht mehr melden. Kurz nachdem ich den Beitrag abgeschickt hatte, ist der Kleine wieder wach geworden und hat lautstark nach meiner Präsenz verlangt. Bis halb zwölf habe ich gebraucht, bis er endlich eingeschlafen ist.


    Der Plan sollte auch nur eine grobe Richtschnur sein. Ob er nun zwischen 8Uhr und 13 Uhr noch mal schläft ist nicht so wichtig, schließlich sind das 5 Stunden, die hält er natürlich nicht durch! Aber ich dachte, dass so ein Rhythmus auch ihm Sicherheit gibt und ihn entspannt. Und wenn er tagsüber mal einen längeren Schlafblock hätte, hätte ich auch einen Moment um durchzuatmen, so egoistisch das auch klingen mag.


    Ich hab statt eines Tragetuchs eine JoNo-Trage, mit der kann mein Mann besser umgehen. Das Tragetuch war ihm zu kompliziert ;)
    In der Trage schläft er auch relativ zügig ein. Anfangs weint er zwar aber nach 5 bis 10min hat er sich beruhigt und schläft. Die Trage habe ich aber dieses Mal nicht benutzt, weil ich ja wollte, dass er tagsüber mal länger wach ist damit er dann länger schläft...so die Theorie.


    Vielleicht bin ich auch zu Naiv. Irgendwie habe ich gedacht, ich könnte schon jetzt mehr mit dem Kleinen spielen, ihm 'die Welt zeigen'. Statt dessen ist es von morgens bis spät Nachmittags nur ein Kampf, bestehend aus Wickeln, Füttern, Beruhigen, kurzen Schlafphasen und Weinen.
    Den Kinderwagen findet er auch blöd. Wir haben ganz in der Nähe einen total schönen Park zum spazieren gehen. Wenn Fabian merkt, dass er im Kinderwagen liegt, dauert es nur 5 Minuten und er schreit wie am Spieß, erbricht und kriegt sich nicht mehr ein. Als ich das letzte Mal von der Rückbildungsgymnastik (die mittlerweile absagen musste) im Bus zurückfuhr, hat mich sogar der Busfaherer aus dem Bus geworfen, weil ihm
    das Geschrei zu anstrengend war. Dabei hatte ich schon alles versucht um ihn zu beruhigen. Aber ich kann ihn doch schlecht während der Fahrt, stehend (einen Sitzplatz haben mir die Zuschauer NICHT angeboten) aus dem Wagen holen.


    Aber nun gut - anscheinend erwarte ich zu viel bzw. ist mein Kleiner einfach noch nicht so weit. Ich habe nur das Gefühl, dass 'alle anderen Babys' in seinem Alter schon viiiieeel entspannter sind. Bei der Rückbildungsgymnastik waren alle anderen Babys total friedlich, einige sind sogar von selbst einfach eingeschlafen. Das einzig schreiende und nicht zu beruhigende Baby war meins. Von selbst einschlafen, wie es in einigen Büchern steht, hat Fabian noch nie. Egal wie fix und alle er ist - er legt dann lieber noch eine Runde weinen ein, anstatt einzuschlafen...

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

    2 Mal editiert, zuletzt von Schäfchen ()

    • Offizieller Beitrag

    Du klingst ziemlich verzweifelt Du Arme!
    Und dabei beschreibst Du ein Kind, wie ich einige kenne - meine eingeschlossen ;)


    Zusätzlich zu den anderen Tipps: schau Dich doch auf der Rabenhomepage um, lies Erfahrungsberichte, Ammenmärchen (wie zum Beispiel, dass ein Kind mit 11 Wochen alleine einschlafen kann/soll/will/muss....)... Und vergiss jeden Ratgeber, der die Wörter 'muss' und 'soll' mit Zeitangaben enthält.


    Und dann: entspann Dich, pack den Kleinen in die Tragehilfe (oder kauf Dir ein Tuch, in dem Alter lohnt sich das noch eeeeeeewig), geh raus mit ihm und geniess den Sommer. Niemand bei Euch "muss" irgendwas zu irgendeinem Zeitpunkt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zum Bus kurz: nächstes Mal über Fahrer bei Zentrale beschweren. Eine Mutter mit Mini-Baby aus dem Bus zu schmeißen, weil es ihm zu laut ist, das geht mal gar nicht. Und ja, einfach rausnehmen aus dem Wagen, ist doch egal, was die anderen denken. Dass die keinen Platz gemacht haben, ist schon schlimm genug... Bei sowas krieg ich echt die Krise.

  • Kinder in dem Alter schaffen es oft nur 1 1/2 - 2 h am Stück wach zu sein. Es bringt überhaupt nichts, diese Zeitspannen zu verlängern, dann hat man nur ein aufgedrehtes Kind, das nicht mehr einschlafen kann und quengelig ist.
    Wenn Dein Kind den Kinderwagen nicht mag, dann rate ich unbedingt zu einer Trageberatung und einem guten Tuch. Sobald das Baby anfängt, sich die Augen zu reiben ab ins Tuch (geht auch in dem Alter schon gut auf dem Rücken) und dann die Zeit entspannt genießen oder nutzen, die das Baby schläft. Schläft es nachts noch wenig, dann kannst Du Dich ja auch tagsüber mit ihm hinlegen.


    Ich habe übrigens beim 1. Kind in dem Alter auch gedacht "jetzt ist es doch alt genug, damit wir anfangen können, das Allein-Einschlafen zu üben" #schäm . Mein Sohn hat mich schnell eines Besseren belehrt, bei den anderen beiden habe ich das gar nicht erst versucht.


    Das mit dem Busfahrer geht ja gar nicht. Ich würde ein schreiendes Kind immer aus dem Wagen nehmen. Vorher mal einen Fahrgast fragen, ob er Dir mal Platz machen würde, damit Du Dich mit dem Baby hinsetzen kannst. Aber auch für solche Situationen hilft z.B. ein Sling, in den man das Kind schnell reinnehmen kann, ohne groß ein Tuch zu binden. Das ist ideal, wenn man den immer dabei hat.


    Was Du jetzt schon tun kannst, um einen gewissen Rhythmus zu bekommen, ist, den Nachtschlaf deutlich anzuzeigen. D.h. nachts möglichst nur noch in Notfällen und bei stark gedämmten Licht wickeln. Kein Spielzeug nachts anbieten, keine Späße und Spiele. Das ist den Tag vorbehalten.


    Ansonsten: Entspanne Dich. Ein geregelter Tagsablauf ist mit kleinen Babys Stress für alle. Sei froh, wenn es noch keine Termine von großen Geschwistern gibt, die unbedingt eingehalten werden müssen.

  • Also mein Sohn, jetzt 2,5, ist in seinem Leben bisher vielleicht 2 Mal einfach so eingeschlafen... ;) Alles ganz normal, jedes Kind ist verschieden. Wenn dein Fabian den Kiwa nicht mag, nimm dmoch die Trage. Ich war am Anfang auch nur mit Trage unterwegs... Ist eh platzsparender!
    Ach so: Bei uns hat es bestimmt 9-10 Monate gedauert, bis der Pups mal länger als ne Std tagsüber am Stück geschlafen hat...

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. #rose
    Mark Twain


    Glückliches

  • Kenn ich auch alles. Mit meinem Ersten war es ähnlich - und ich habe auch den Fehler gemacht, viel zu viel zu lesen und dann zu denken, mein Baby wäre so wie in den Büchern beschrieben.
    Mein Baby hatte offenbar andere Bücher gelesen :D


    Bei den weiteren Kindern lief es deutlich entspannter, weil ich Dinge wie "brav im Kinderwagen", "still bei der Rückbildung", "Still- und Schlafrhythmus" oder "alleine einschlafen" einfach überhaupt nicht erwartet habe sondern als Glücksfall angenommen habe, wenn es mal vorkam. Das Baby kommt auf den Rücken, wenn ich die Hände oder den Kopf frei brauche - fertig. Da kann es dann schlafen und ich kann es ablegen. Meist vergesse ich es #freu


    Mein viertes Kind ist nun eines, dass einen Rhythmus anbietet und wohl auch gerne hätte. leider hat es drei geschwister, die zu unterschiedlichen Zeiten zu ihren Terminen gekarrt werden müssen - der Babyrhythmus ist damit einfach nicht zu bewerkstelligen. Stresst das Baby manchmal, ja. Es kann aber damit leben und sich anpassen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Hach Gott, es ist sooo beruhigend zu hören, dass ich nicht die einzige bin, bei er es drunter und drüber geht :D
    Ständige habe ich das Gefühl, dass ich irgendetwas essentielles falsch mache und 'alle anderen Babys' viel einfacher sind.


    Wenn er Nachts/Abends dann irgendwann einschläft, schläft er recht gut. Gestern gab es sogar mal einen 5 Stunden-Schlafblock! Ich hatte mich so erschrocken, dass ich aufgewacht bin um zu schauen, ob er noch atmet.

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

  • Boah, dem Busfahrer hätte ich ja was erzählt, wenn ich das erlebt hätte!! #sauer Unglaublich, was es für Leute gibt!!!


    Erstmal: dein Kind ist total normal und sicher ein ganz tolles Wesen. Und ganz bestimmt sind nicht alle anderen Babys total pflegeleicht, es erzählt dir nur keiner. Es scheint so, dass viele tatsächlich solche Dinge verschweigen, weil sie nicht als schlechte Eltern dastehen wollen #confused
    Solange man es sich erlauben kann (nicht arbeiten muss und nicht weitere Kinder versorgen muss z.B.) würde ich mich ich so weit es geht nach dem Kind richten. Es hilft ihm am meisten, wenn du ihn einfach machen lässt, denn er weiß am besten, wann er müde ist, Hunger hat oder Aufmerksamkeit braucht.
    Uns hat die Trage das Leben sehr viel leichter gemacht. Wir haben sie von Anfang an sowohl in der Wohnung als auch zum Spazieren gehen genutzt. Wenn dein Kleiner den Kinderwagen nicht mag, dann lass es doch einfach und nimm ihn in die Trage. Sogar manche Rückbildungsübungen lassen sich super mit Tragebaby machen. Vielleicht schläft er ja sogar in der Trage länger und auch wenn du ihn dann dabei hast, kommst du wahrscheinlich eher zur Ruhe, als wenn du ständig nach ihm schauen musst.
    Bei unserem Baby ist es so, dass er direkt ruhiger wird in der Trage, ist er müde und quengelt im Bett, ist er in der Trage zwar immer noch müde, aber die Welt ist gleich viel besser. Selbst wenn er dort nicht direkt einschläft, tut es ihm sichtlich gut.
    Und man kann damit viel besser die Welt entdecken als mit einem Kinderwagen, denn die Babys sind so auf unserer Augenhöhe. Vor allem jetzt, wo mein Kleiner immer interessierter wird (5 Monate alt) merke ich das: was immer ich anfasse, fasst er auch an, wir interagieren viel mehr als das in einem Wagen möglich wäre!
    Hätte ich keine Trage, könnte ich meinen Alltag nicht meistern: so kochen, backen und putzen wir gemeinsam.


    Zitat

    Von selbst einschlafen, wie es in einigen Büchern steht, hat Fabian noch nie.


    Sowas macht unserer auch nicht. Und ich denke die wenigsten Babys machen das "von sich aus", sondern eher werden sie dazu "erzogen", indem sie eben allein gelassen werden zum einschlafen. Ich habe nicht das Gefühl, dass du Fabian allein lassen würdest, wenn er weint. Und das ist richtig so, gerade dann brauchen sie uns doch, auch wenn das manchmal hart auszuhalten ist.


    Ich würde dir empfehlen, einfach das zu tun, womit es dir gut geht. Alles zu vermeiden, was "ein Kampf" ist. Vielleicht kannst du den Kopf frei bekommen von dem, was andere (und Ratgeber) dir sagen und nur auf euch hören, schauen, was sich für euch richtig anfühlt.