Das wäre mir wichtig: Frühgeburt

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  • Ich dachte, wir könnten mal eine zentrale Sammlung anlegen zu verschiedenen Geburtsthemen, sodass Nutzerinnen von den vielen Erfahrungen profitieren können, die hier von vielen schon gemacht wurden.


    In diesem Thread soll es um Frühgeburt gehen und was dabei zu beachten euch aus der Erfahrung wichtig (gewesen) wäre. Zum Beispiel betreffend die Geburtsart, den Ort, eventuelle Aufenthalte auf der Kinder(intensiv)station, das Stillen, Vorbereitungen zuhause, Hilfe von anderen, Bonding usw.


    Also: was wäre euch bei einer Frühgeburt wichtig?


    Und ich werf hier gleich mal eine Info in den Raum, die ich in den letzten Tagen rausgekramt hab:


    Wenn ein Frühchen ab der 24. Schwangerschaftswoche mit dem Kopf nach unten liegt, ist das Risiko einer vaginalen Geburt im Gegensatz zu einem Kaiserschnitt gleich zu setzen. Man kann eine spontane Geburt unter diesen Umständen also durchaus anstreben und muss in jedem Fall kein schlechtes Gewissen haben, wenn es dazu kommt. Hier ist ein Artikel dazu inkl. Weiterverlinkung zur Ursprungsstudie.

    Einmal editiert, zuletzt von MaidenMotherCrone ()

  • Hi,


    die Studie mag ich grad nicht lesen, da unsere Twins eh mit Kaiserschnitt kamen.


    Sie kamen bei 29+5 nach vorzeitigem Blasensprung. Gewicht lag bei 1100 und 1240 Gramm und 38 cm Länge. Wir waren direkt in einer Klinik für Frühgeborene.


    Wichtig wäre mir gewesen, dass ich rechtzeitig gemerkt hätte, dass sich da geburtstechnisch was anbahnt. Dann hätte die Lungenreifespritze den Tag vorher noch länger wirken können. Ich hätte Parallene ziehen müssen zur ersten Geburt, anstatt den Kopf leicht in den Sand zu stecken.


    Eine Lungenreifespritze hatte ich in der 26/27 SSW bekommen.


    Unser Sohn hatte am Tag nach der Geburt einen Pneumothorax und musste reanimiert werden.


    Nach dem Gespräch darüber, taumelte ich in den Flur und traf auf Schwägerin und Schwiegermutter. Das war der absolute Supergau, weil sie gratulierten und ich am liebsten nur geschrien hätte. Ich habe dann sehr unwirsch reagiert und das tut mir heute noch sehr leid.


    Mir wäre es lieber gewesen, niemanden zu sehen. Kann aber auch die Familie verstehen, die sich in der Zeit um die Große gekümmert hat.
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    Wichtig wäre mir auch gewesen, dass später beim Känguruhn öfters mal jemand nachgeschaut hätte. Ich hatte den Kleinen etwas höher gezogen, nur ganz wenig und dabei ist wohl die Infusion am Bein los gegangen. Da wir warm zugedeckt waren, hab ich nicht gemerkt, dass sie in meine Hose lief. Anschließend bekam der Kleine Fieber und eine Sepsis an der er fast gestorben wäre.
    Heute weiß ich, dass ich für diese minimale Lagerungswechsel lieber jemanden um Hilfe bitte.


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    Was ich heute auch erst weiß. Unser Mädel bekam eine rote Decke über den Inkubator und unser Sohn eine Blaue. Heute wundert es mich nicht mehr, dass sie seinen Inkubator immer einen grad wärmer stellen mussten. Das gibt doch kaltes Licht.


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    Auf der Päppelstation ging es ihm auch einen Tag sehr schlecht und sie qälten ihn mit mehrfachen Untersuchungen, die nur an dem Tag Zeit hatten. Ich bat darum, ihn in Ruhe zu lassen, was man dann aufgrund des Zeitmanagments der Physiotherapeuten abwiegelte. Danach hörte er mehrfach auf, zu atmen. Er hatte nur noch einen HB von 6,8 und war völlig geschwächt.
    Da hätte ich mich mehr wie eine Löwin verhalten sollen, denn ich spürte, dass was nicht in Ordnung war.
    Nach einer Transfusion ging es ihm besser.


    Also immer auf sein Herz/ Verstand/ Gefühl hören.


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    Heute würde ich keine eigenen Sachen mehr anziehen, obwohl das schön war. Das Zeug musste zu Hause gewaschen werden. Und einige Schwester haben das nicht so mitbekommen und unsere Sachen in die Krankenhauswäsche getan. Bei soviel Wäsche hab ich nicht mehr alles wiedergefunden.
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    Am schlimmsten fand ich den aufgenötigten 4 Stunden Rhythmus beim Essen. Ich pumpte ab und sie wurden sondiert, bzw. bekamen später die Flasche. Ich schlief zu Hause wg. der Großen. Wenn sie nicht da gewesen wäre, dann wäre ich rund um die Uhr im KKH geblieben und hätte irgendwie nach Bedarf gefüttert, als sie größer waren. Das haben wir dann zu Hause getan. ich habe sie voll gestillt nachher. Im KKH herrschte immer noch die Meinung, dass Flasche trinken einfacher wäre, als stillen. Die Gesichter waren zu gut, als Tochterherz bei den ersten Stillversuchen mal so eben 50 Gramm mehr wog.


    Ordentliches Stillkissen zum Umschnallen hab ich mir gekauft und mitgenommen in die Klinik.
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    Wir hatten Gottseidank gefrorenes Essen vom roten Kreuz vorher abgesprochen. Das wurde schnell geliefert, so gab es wenigstens zu Hause mal was Warmes.
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    Mein Mann hat von zu Hause gearbeitet und die Große mit Hilfe der Omas betreut. Heute würde ich zusehen, dass ich eine Haushaltshilfe bekomme. Und das auch noch ettliche Zeit nachher und wenn wir sie hätten selber zahlen müssen.
    Als die Twins 8 Monate waren, da ging bei mir gar nix mehr.
    Alles war liegen geblieben. Krankengymnastik ect. zu Hause. Es gin monatelang über meine Kräfte.
    Die Verwandtschaft verstand nicht, dass sie einfach mal vorbei kommen sollten. Nur 5 Minuten für etwas Zuspruch, nen Kaffee ect.... Das hätte ich deutlicher sagen müssen. Ein paar unsere Freunde hatten das irgendwie besser verstanden.
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    So mehr fällt mir gerade nicht ein.

  • Vielen Dank watweißich im Namen derer, die es mal betrifft!
    Hoffe mein Bauchbaby bleibt laaange drin #yoga


    Finde deine Erfahrung sehr lehrreich und gleichzeitig treibt sie einem die Tränen in die Augen... ;(


    #knuddel ich weiß noch wie wir damals Alle auf den August fieberten und du plötzlich im Mai deine Babys hattest.



    Ganz liebe Grüße an dich und deine Familie
    Ivy #rose

    #sonne im Herzen und die tollsten Jungs an der Hand #herz #herz  Es könnte nicht besser sein #rose DANKE #rose

  • Hi Ivy,


    danke dir #liebdrück .


    Ich wollte jetzt keinen zum Weinen bringen. Aber es war wirklich ne harte Zeit.
    Heute ist ja alles gut. Die beiden sind jetzt 5 und freuen sich schon auf die Schule im nächsten Jahr. #ja


    Ich drücke dir ganz feste die Daumen, dass dein kleiner Bauchbewohner noch lange drin bleibt #pro

  • Ich habe beim Lesen auch gedacht, was alles hinter dem so leicht Gesagten "es war ein Frühchen" steckt... Was für ein steiler Berg, liebe watweisich.
    Da stecken viele wichtige Sachen drin an die ich nicht gedacht hätte.

  • Ja, ich meinte das mit meinen Tränchen auch so, wie es Rana schreibt. Man hat ein Einblick bekommen, wie hart solch eine Zeit einfach ist.
    Und das berührt mich echt. Was man aber Alles aushalten und durchstehen kann, wenn es eben nicht anders geht, das ist auch beeindruckend #laola
    Und es ist soooooooooo schön zu lesen, dass diese kleinen Mäuse jetzt ganz normal im Leben stehen, haben sie sich doch so ins Leben kämpfen müssen...


    Habt ihr wirklich toll gemacht #rabe #applaus #rabe

    #sonne im Herzen und die tollsten Jungs an der Hand #herz #herz  Es könnte nicht besser sein #rose DANKE #rose

  • Watweisich, da habt ihr Ja auch was durch. Ist also dein erstes Kind auch zu früh gekommen?



    Also hier nochmal.


    Meiner kam 6 Wochen zu früh,hatte ein anständiges Gewicht und trotzdem waren wir in der Mühle...
    Er musste erst auf die intensiv,proforma,weil Ja Frühchen. Er hatte super Apgarwerte 9-10-10...
    Einmal tief durchatmen...


    Ich würde auf Känguruhen bestehen,wurde uns nicht Angeboten.


    Dann würde ich bei einem Kind was nur im Wärmebett liegt,darauf bestehen mit meinem Baby zusammen in einem Zimmer zu bleiben und mich wenn es Das KH nicht will,verlegen lassen.


    Ich würde wieder allen Hass auf mich ziehen,indem ich ihn doch immer anlege und mit dem Brusternahrungsset zufüttern.


    Ich würde mich nicht mehr wegschicken lassen,nur weil keine Fütterungszeit ist und schon gar nicht würde ich mir sagen lassen Das es nicht gut ist wenn ich mein Baby auf dem arm halte.


    Kurz gesagt ich würde kämpfen noch mehr...diese Zeit in der Klinik war die schrecklichste in meinem Leben,jeden Tag dahin gehen und Das Kind da lassen zu müssen hat mir jeden Tag Das Herz gebrochen.
    Auch dieses zwischen den Fütterungen weg Geschickt zu werden,weil Das Kind Ja Ruhe braucht. Ja Die hat es bei seiner Mutter...
    Nein selbst mit professioneller Hilfe habe ich diese Zeit nicht überwunden,auf jeden fall wird sie nicht weniger.


    Beim nächsten mal,habe ich einen Notfallplan:


    Eine Doula an meiner seite und einen vorbereiteten Mann der auch meinen Willen mit durchsetzt.
    Ich würde mich nicht von meinem Kind trennen lassen (klar wenn es in inkubator muss,dann muss es auf intensiv und dann wäre Das halt so,aber bei einem Reifen Frühchen ne niemals wieder)
    Jetzt mit Kind zu Hause wurde ich eine Haushaltshilfe anstellen und einen babysitter besorgen.
    Mich nach homoopathischen Mitteln gegen trinkfaulheit etc und gelbsucht bewaffnen, hat bei meinem Sohn auch gut geholfen.


    Und wie gesagt wenn Das baby stabil ist und die im kh wieder so scheisse sind,lass ich mich verlegen.


    Ich hoffe Das ich es diesmal nicht brauch.ich werde vorbereitet sein. Bekomme auch von meiner Ärztin ab 24.ssw Progestan zur Vorbeugung.
    Und hoffe diesmal.wenigstens bis 36+6 durchzuhalten und meine HG haben zu können...


    Ansonsten hebe ich noch nicht mal mehr einen Wäschekorb die treppen hoch.
    Ich mache alles piano und hoffe so meinen muttermund zu schonen. Denn bin ich den ganzen Tag auf den Beinen merke ich einen Zug nach unten...

  • Liebe Nikita,


    es macht mich so traurig und wütend zu lesen, was euch da im Krankenhaus angetan wurde. Das ist so schlimm. Es gibt Studien dazu, dass Frühchen sich unter der Pflege und Anwesenheit ihrer Eltern so viel besser entwickeln...Jedes Krankenhaus sollte das verstanden haben und die Eltern miteinbeziehen.


    Mir sind aus der Zeit im Krankenhaus besonders zwei Sätze in Erinnerung geblieben, die mich immer noch mit Dankbarkeit dem Klinikpersonal gegenüber erfüllen:
    "Sie sind hier auf der Station bei Ihrem Kind immer willkommen, auch nachts."
    " Sie machen das alles so gut."


    Das klingt jetzt sehr banal aber die Bestärkung der Eltern ist so wichtig in dieser schweren Situation. Ich hätte einfach gar keine Kraft gehabt mich gegen unfähige Schwestern und Ärzte zu wehren.


    Zur Ausgangsfrage: Es wurde ja schon vieles geschrieben.
    In dieser ersten Zeit gehen wohl die meisten Eltern (und Kinder) über ihre Grenzen. Gut ist es sich Menschen zu suchen, die einem wirklich Unterstützung geben können und diese dann gezielt um Hilfe zu bitten. Ich habe diese Unterstützung (z.B. beim Stillen) vor allem durch das Klinikpersonal erfahren.

  • Danke MMC, der Thread ist eine super Idee denn mir hat genau das gefehlt: die Vorbereitung auf eine Frühgeburt.


    Ich bin da so reingestolpert und wusste mir kaum zu helfen.
    Ich hab mein Baby für 10min nach der Geburt gesehen und danach 20! Stunden nicht mehr..
    Diese Stunden verfolgen mich noch heute. Ich würde alles geben um das ungeschehen zu machen. Heute würde ich kämpfen wie eine Löwin um beim Kleinen bleiben zu dürfen.


    Ich würde bei einer drohenden Frühgeburt ein gutes Kkh suchen. Eins bei dem ich nicht mehrmals am Tag 15 min quer durch das ganze Haus zum Baby kriechen muss.


    Ganz wichtig wäre auch gewesen, mehr über den Kaiserschnitt zu wissen. Zum Beispiel dass es üblich ist dass der Bauch nicht ganz taub ist. Ich hätte die Zähne zusammen gebissen und keine Vollnarkose kassiert.


    mehr fällt mir grade nicht ein.. Aber da gibt's bestimmt noch mehr..

    Liebe Grüße,
    Saraid



    Faschismus ist keine Meinung, es ist ein Verbrechen.

  • Auch ich hatte eine Frühgeburt und vielleicht habe ich die Tage mal die Kraft alles aufzuschreiben.
    Ich habe im Anschluss noch mal vom KH den Entbindungsbericht angefordert und es kam mir nicht nur so vor,
    die Hebamme war ganze 3 x in 5 Stunden bei mir und hat mich mit meinem Mann vollkommen alleine gelassen.
    Ich durfte wegen vorzeitigem Blasensprung nicht aufstehen, die Herztöne waren ständig vom Zwerg weg
    und es ist für mich bis heute traumatisch ....


    Viele schauen sich das Kind heute an und nicken nur, ach ein Frühchen - aber in meinem Umfeld weiß niemand so richtig, was das bedeutet...


    Ich abonniere mal ..

    3 Mal editiert, zuletzt von flughexe ()

    • Offizieller Beitrag

    Vielen dank für diese Sammlung schonmal.
    Ich muss mich leider auch gedanklich darauf einlassen, da ja ca. 50% der Zwillinge zu früh auf die Welt kommen.
    Ich hoffe und bete,dass sie lange in meinem Bauch bleiben, aber man kann ja wenig selber tun.
    Immerhin ist die Betreuung der großen Kinder durch meine Mutter gesichert, die kommt sobald sie muss, bzw sicher ab woche 33 eingeplant hat mich hier zu unterstützen.
    Ich muss mir jetzt die Kliniken anschauen, was für uns in Frage kommt.

    LG Tevi mit #male 03/2010, #male 06/2012 und zwei weiteren Wundern #female & #male 09/2014

  • Vielen, vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen teilt! Das ist wirklich sehr hilfreich! Ich hab jetzt mal ein Buch bestellt zum Thema ("Frühgeborene - zu klein zum Leben?: Geborgenheit und Liebe von Anfang an" von Marcovich und dedeJong) und hoffe, dass mir das auch noch ein bisschen Aufschluss gibt.


    Außerdem berühren mich eure Geschichten sehr. Es ist so wichtig, gut betreut zu werden.


    Was sind das für Begründungen, weshalb man nicht zum Baby gelassen wird und es erst so spät wieder sehen kann? Bei einem Kaiserschnitt wird es vermutlich einfach sein, dass das Personal einen nicht hinschieben möchte und sagt, es gäbe keine Zeit dafür? Gibt es etwas, was dagegen spräche, dass das ein Angehöriger übernehmen könnte? Wobei frisch operiert, wenn man einen KS hatte, ja nicht die beste Zeit ist, um ohne medizinische Begleitung zu sein, oder? Vielleicht wäre es also hilfreich, die Hebamme für die Nachsorge zu bitten in die Klinik zu kommen und einem dort behilflich zu sein z.B. beim Schieben zum Ort, wo das Baby liegt. Ich frage mich, wie die Rechtssituation ist und ob ich in jedem Fall das Recht habe, mein Kind jederzeit und ohne Zustimmung des Personals zu sehen (Ich kann es mir eigentlich fast nicht anders vorstellen)?


    Ich fänd es ja prima, wenn wir unsere Ideen sammeln könnten und vielleicht anpinnen im Frühchenforum damit das allen zugänglich ist. Vielleicht gibt es ja auch gute Broschüren im Internet, die man gleich mitverlinken könnte.

  • Vielen, vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen teilt! Das ist wirklich sehr hilfreich! Ich hab jetzt mal ein Buch bestellt zum Thema ("Frühgeborene - zu klein zum Leben?: Geborgenheit und Liebe von Anfang an" von Marcovich und dedeJong) und hoffe, dass mir das auch noch ein bisschen Aufschluss gibt.


    Ich kann Dir zusätzlich das Buch "Frühgeburt" von Prof. Jorch empfehlen, es ist sehr aktuell und soll vor allem für Deutschland sehr praxisnah sein. (Ich habe Prof. Jorch als sehr kompetenten und sehr herzlichen Menschen erlebt)


    Was sind das für Begründungen, weshalb man nicht zum Baby gelassen wird und es erst so spät wieder sehen kann? Bei einem Kaiserschnitt wird es vermutlich einfach sein, dass das Personal einen nicht hinschieben möchte und sagt, es gäbe keine Zeit dafür? Gibt es etwas, was dagegen spräche, dass das ein Angehöriger übernehmen könnte? Wobei frisch operiert, wenn man einen KS hatte, ja nicht die beste Zeit ist, um ohne medizinische Begleitung zu sein, oder?


    Vielleicht wäre es also hilfreich, die Hebamme für die Nachsorge zu bitten in die Klinik zu kommen und einem dort behilflich zu sein z.B. beim Schieben zum Ort, wo das Baby liegt.
    Ich frage mich, wie die Rechtssituation ist und ob ich in jedem Fall das Recht habe, mein Kind jederzeit und ohne Zustimmung des Personals zu sehen (Ich kann es mir eigentlich fast nicht anders vorstellen)?


    Manchmal liegen Mutter und Kind in unterschiedlichen Häusern, Kliniken, Städten, dann ist ein Transport nach KS tatsächlich schwierig, selbst mit Unterstützung.


    Ich glaube die eigene Hebamme in eine "fremde" Klinik holen, das ist nicht gern gesehen.
    Und, man darf leider nie vergessen, man ist darauf angewiesen daß das Personal sich wohlwollend um das Baby kümmert, weshalb viele Eltern Angst haben sich unbeliebt zu machen. (Ich will hier noch mal mal furchtbar dramatisches unterstellen, aber auch "Kleinigkeiten" können für Eltern und Baby schlimm sein)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Nein keine wirklichen Begründungen,aber geschockt von der fruhgeburt. Und frisch als Mama,da randaliert man nicht im kh.vor allem weil die Schwestern sich Ja nachts kümmern und man will Ja Das sie nett zum baby sind...
    Wobei es bei meinen Beobachtungen so war Das die Babys auf der päppelstation mal länger scheuen und wenn Dann der Monitor piept dann kommen sie erst...
    Darf da nicht dran denken...Und wenn sich Das baby dann eher meldet als nach den 4 Stunden dann wird es den Schwestern unangenehm und meist wird man dann auch schneller entlassen wenn Das baby Das öfter macht...
    Und eigene Hebi mitnehmen zur Geburt geht meist nicht...man könnte wenn die Hebi da nicht bekannt ist sie als Schwester oder Tante reinschmuggeln.
    Hab ich auf der intensiv gemacht und wir haben heimlich globulis ins Kind geschmuggelt...

  • Hallo ihr Raben,


    Ich schleiche jetzt schon ein paar Tage um den Thread und würde gern versuchen noch was beizusteuern.


    Zur Situation: Großkind war fast genau 2 Jahre als die Zwillinge bei 34 +5 nach vorzeitigem Blasensprung kamen. Wir waren 5 Wochen auf Frühchen. Ich wurde zum unnötigen KS gezwungen und bin fast verblutet.


    Das schwierigste ist m.M.n. der eigene Zustand und das "Weisskittelsyndrom". Ich denke man muss sich wirklich mit der Situation vorher auseinander gesetzt haben um überhaupt handlungsfähig zu sein.


    Ich wusste wahnsinnig viel über gebären und was ich für meine Kinder will. Mein Großer durfte zu Hause das Licht der Welt erblicken. Ich wusste alles übers Bonding, Stillen und Abhalten. Aber mit einer Krankenhausgeschichte oder gar Frühchen konnte ich mich nicht auseinandersetzen. Das war mein großer Fehler. (Trotzdem: ich bin immer noch froh über meine unbeschwerte Zwillingsschwangerschaft.)


    Tia, und so wurden wir total überfahren und ich war irgendwann nicht mehr in der Lage selbst zu handeln.


    Wichtig ist, glaube ich, als aller erstes: WAS will ich, was erwarte ich. Für mich ist da auch eine GUTE Hebamme sehr entscheidend.Die hat mich dann auch im KH "besucht" - vermutlich unentgeldlich.. :(


    Dann: Krankenhäuser anschauen. Alle die auch nur im entferntesten in Frage kommen. Und da klar machen was man will. Schauen wem man vertrauen kann. Ich würde da auch nie allein hingehen. Für die da zu führenden Gespräche hab ich als Schwangere keine ausreichende Durchsetzungskraft. Ich würde mich eher für 10 Wochen in eine Ferienwohnung begeben als nochmal den Weg zu nehmen den wir gehen mussten.


    Eine Geburt vor der 37. SSW ist kein Grund für einen KS. Ich weiss leider grad nicht genau wo die Grenze liegt (kann man im Buch von Marcovich wohl nachlesen). Ab einem bestimmten Punkt ist es für die Kinder immer besser den natürlichen Geburtsweg zu gehen als den Schock eines plötzlichen KS zu ertragen NUR weil man erst in der 35 SSW ist. Ich hatte eine Frau auf dem Zimmer die ihr 4. Frühchen bekam (vorzeitiger Blasensprung in der 31. SSW). Sie sagte: Du darfst denen nicht sagen das du Wehen hast. Erst wenns ans pressen geht, dann haben sie keine Zeit mehr dich aufzuschneiden. So ein kleiner Kopf geht da schon durch. Sie hat recht behalten.


    Wenn das Kind da ist muss es nicht gewogen und gewaschen werden. Es sollte bitte, wenn es irgendwie möglich ist, zur Mama (die sich auch hervorragend als Wärmebettchen eignet mich ihren doch meist 37°C Körpertemperatur.)


    Auch wichtig: Familienzimmer statt 3 Bettzimmer auf Frühchen für die Kinder und Mama 3 Stockwerke tiefer im 3-Bett-Schnittchen-Zimmer.


    Wir dürfen nie Vergessen: WIR sind die Eltern. WIR dürfen NEIN sagen.Wir müssen nichts! Sicher gibt es vieles das ich in so einer Situation nicht überblicke und was ich abnicken muss. Trotz allem wäre mir sehr wichtig das man mich als für MEIN Kind verantwortlich wahr nimmt. Ich hatte oft den Eindruck das die Rechnungsabteilung da wichtiger war.


    Ich empfand das alles so übergriffig. Wir wurden abgehandelt, keiner hat uns informiert. Ich kam irgendwann morgens rein und es roch nach Sab Simplex. Am nächsten Tag erwähnte eine Schwester im Nebensatz das die Kinder das jetzt bekommen. Ich möchte über die Behandlung meiner Kinder MINDESTENS informiert werden.


    Zumindest haben wir durchgesetzt das nicht alle 4h gefüttert wurde. Bei 3,5h konnte ich endlich bremsen. Daheim gabs dann eh nach Bedarf. Sicherlich ist Badarfsfütterung im KH, wenn man nicht selbst 24h da sein kann, zu viel verlangt. Aber die Kinder auf 4h zu zwingen finde ich unnötig.


    Wir wollten die Kinder dann auf einene Kappe heim holen - mit Monitor für die Sauerstoffsättigung. Da hab ich dann das 1. Man den Stationschef zu Gesicht bekommen. Der mich ins Gebet genommen hat. Wir bekamen dann die Einweisung ans Gerät und die Geräte für daheim am nächsten Tag, haben uns dann aber doch entschieden zu warten. Die Monitore daheim wären eine unglaubliche Belastung geworden. Daher haben wir uns umentschieden. Aber es war sehr Interessant zu sehen was passiert wenn man versucht eigenverantwortlich zu handeln.


    Was sind das für Begründungen, weshalb man nicht zum Baby gelassen wird und es erst so spät wieder sehen kann? Bei einem Kaiserschnitt wird es vermutlich einfach sein, dass das Personal einen nicht hinschieben möchte und sagt, es gäbe keine Zeit dafür? Gibt es etwas, was dagegen spräche, dass das ein Angehöriger übernehmen könnte? Wobei frisch operiert, wenn man einen KS hatte, ja nicht die beste Zeit ist, um ohne medizinische Begleitung zu sein, oder? Vielleicht wäre es also hilfreich, die Hebamme für die Nachsorge zu bitten in die Klinik zu kommen und einem dort behilflich zu sein z.B. beim Schieben zum Ort, wo das Baby liegt. Ich frage mich, wie die Rechtssituation ist und ob ich in jedem Fall das Recht habe, mein Kind jederzeit und ohne Zustimmung des Personals zu sehen (Ich kann es mir eigentlich fast nicht anders vorstellen)?

    Bei mir wars so das es erst hiess die PDA müsse aufhören. Da hat keiner gemerkt das ich verblute und dann war natürlich keine Zeit für solche "Späße". Dann war ich auf Intensiv. Man müsse mich erstmal wieder "auffüllen" hies es da. Ich denke es hatte schlicht keiner Zeit und Bock mich da hoch zu karren. Mein Mann hat sich abwimmeln lassen, aber er hatte dann ja auch mehr als eine Baustelle. Rechtlich weiss ich leider nicht genau wie das so ist. Aber: die Eltern sind der VORMUND der Kinder, auch der Frühchen. Das Kinder sind Patienten, Kunden.... Ich kann mir nicht vorstellen das man NICHT das RECHT hat da zu sein. Ist halt für die Zuständigen schwieriger sich ständig zu rechtfertigen.


    Alles in allem würde ich auch das Buch "Frühgeborene - zu klein zum Leben? Geborgenheit und Liebe von Anfang an" von Marcovich und dedeJong empfehlen. Ausserdem braucht man Unterstützung, vor allem wenn man schon kleine Kinder hat. Ich weiss nicht wie 2 Erwachsene so eine Situation allein überstehen könnten.


    Jetzt muss ich gleich mal die Bande aus dem KiGa holen. Daher drück ich jetzt einfach mal absenden.


    Viele Grüße


    Soorma

  • An unsere lieben mods:
    Festpinnen halte ich für eine super Idee!
    Aber bitte nicht in der frühchenecke sondern HIER #pro


    Auf diesem Weg habe ich mich das erste mal mit diesem Thema durch Zufall beschäftigt und evtl von ich ja nun im Falle eines falls nicht ganz so unvorbereitet, wie man sonst wohl einfach auf eine frühgeburt ist.




    #danke an mmc für die Idee und die tapferen Mamas, die ihre Erfahrungen geteilt haben. Sie werden ganz sicher jemanden helfen!



    #rose

    #sonne im Herzen und die tollsten Jungs an der Hand #herz #herz  Es könnte nicht besser sein #rose DANKE #rose