Der Fall von Selbstjustiz..

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  • Ohne jetzt im Detail die deutsche Rechtsprechung und Gesetzgebung aufdröseln zu wollen: In der von Dir zitierten Quelle steht doch relativ prominent, dass v.a. die Gesetzeslage prekär ist - das ist doch kein Versäumnis der Rechtsprechung!
    Und ich gebe Dir Recht, dass Opferschutz immer verstärkt werden sollte! Aber da sind doch nun mutmaßlich nicht vier Männer losgezogen, haben sich gedacht "der bekommt sonst eh nur ne Therapie" und haben den Vergewaltiger dann getötet; das dürfte doch echte Rache gewesen sein. Und damit nimmt man dem Rechtsstaat die Möglichkeit, auf die Vergewaltigung zu reagieren.

  • Blutrache bedeutet, das deutsche Rechtssystem wissentlich und willentlich zu umgehen und jemanden zum Tode zu verurteilen.


    Das ist etwas anderes als z.b. aus wut und verzweiflung durchzudrehen.


    Wir wissen nicht, was genau passiert ist. Daher ist es ein rassistischer reflex zu denken: Ah, Araber. --> Dann wird's wohl Blutrache gewesen sein.

  • Ich weiß nicht, was ich machen würde, wäre eins meiner Kinder betroffen.


    Es sagt sich immer leicht, dass man dieses oder jenes machen bzw. nicht machen würde, wenn man selbst nicht betroffen ist.


    In Ausnahmensituationen reagiert man doch immer anders, als man denkt.

  • Ohne jetzt im Detail die deutsche Rechtsprechung und Gesetzgebung aufdröseln zu wollen: In der von Dir zitierten Quelle steht doch relativ prominent, dass v.a. die Gesetzeslage prekär ist - das ist doch kein Versäumnis der Rechtsprechung!
    Und ich gebe Dir Recht, dass Opferschutz immer verstärkt werden sollte! Aber da sind doch nun mutmaßlich nicht vier Männer losgezogen, haben sich gedacht "der bekommt sonst eh nur ne Therapie" und haben den Vergewaltiger dann getötet; das dürfte doch echte Rache gewesen sein. Und damit nimmt man dem Rechtsstaat die Möglichkeit, auf die Vergewaltigung zu reagieren.



    da steht auch, dass nur jede 8. Anzeige zu einer verurteilung führt. :-o Es gibt auch einen weiterführenden Link zur Kriminalstatistik. bitte, bitte, informiere dich erst gündlich, bevor du hier das weiter diskutierst! ich weiß, es ist schwer auszuhalten, sich vorzustellen, dass man im Zweifelsfall keine Gerechtigkeit finden würde, aber leider ist das die realität für eine überwältigende anzahl von vergewaltigten frauen in Deutschland.

  • Happy spider, du hast Recht, die Rechtssprechung ist nicht in Ordnung diesbezüglich. Und im Prinzip ist es egal, wer welcher Herkunft ist. Es erlaubt weder das eine, noch das andere. Und da wir auch nicht wissen, was nun wirklich vorgefallen ist, ist ja alles erst einmal Spekulatius...

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Ich habe sowohl Deinen Link als auch den weiterführenden gelesen bzw kannte die Studie des KFN bereits. Ich werd's hier auch nicht weiter diskutieren, keine Sorge. Allein schon deshalb, weil ich mir nix von einem "rassistischen Reflex" unterstellen lassen mag.

  • Ich habe sowohl Deinen Link als auch den weiterführenden gelesen bzw kannte die Studie des KFN bereits. Ich werd's hier auch nicht weiter diskutieren, keine Sorge. Allein schon deshalb, weil ich mir nix von einem "rassistischen Reflex" unterstellen lassen mag.



    ich habe nicht dir einen rassisstischen reflex unterstellt, sondern gesagt, der gedanke "araber = blutrache" sei ein rassistischer reflex.
    und ich habe weiter diskutiert, obwohl du mir haltlose unbegründete pauschalisierungen unterstellt hast (dazu neige ich eher selten, übrigens). :)

  • Nein, das war jetzt aber ein echtes Missverständnis! Ich wollte damit oben geschrieben haben, dass es wohl genauso pauschal ist, auf einen Fall von Selbstjustiz mit "in Deutschland werden zu wenig Vergewaltiger verurteilt" zu antworten wie meine Annahme, dass bei einer derart geplanten Tat aus dem Familienkreis des Opfers Blutrache vorliegen könnte. Erst danach hast Du klargestellt, dass Du Fälle von Selbstjustiz trotz der prekären Lage von Vergewaltigungsopfern in Deutschland ausschließt. Das habe ich erst hinterher gelesen und das auch mitgeteilt.
    Meine Annahme war eben nicht "Araber = Blutrache" sondern "wirklich ausgeklügelter Plan von Angehörigen = Blutrache". Las sich für mich nicht nach spontaner Wut. Ist aber letztlich auch für alle Betroffenen der schrecklichen beiden Taten egal.

  • Ist es nicht so, dass der Haupttäter 17 Jahre alt ist? Das ist ja noch ein weiteres Problem. Er wird dann nach Jugendstrafrecht verurteilt, oder? Ich frage mich, welche Rolle der Vater dabei gespielt hat. War das auch durchdacht? In dem Falle fände ich das absolut verwerflich. Ich kann doch als Vater nicht meinen Sohn vorschieben für so etwas, damit er weniger Strafe bekommt als ich selbst, damit aber zum Mörder wird?


    Ich frage mich auch, was die vergewaltigte Frau empfindet. Ich selbst wäre todunglücklich über die Situation. Nicht nur, dass es mir eh schon schlecht ginge, aber dass nun "wegen mir" andere Menschen einen Mord begangen haben... oder ist sie froh, weil sie somit gerächt ist?


    Auch wenn ich Vergewaltigern alles mögliche Schlechte an den Hals wünsche und es emotional verstehen kann, dass Mordgelüste aufkommen. Ich finde das Ganze sehr beklemmend.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...