Wie "perfekt" muss Familie wirklich sein?

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  • Interessant! Ich muss da für mich zwei Sachen trennen. Das eine ist das, was mir wichtig ist im Leben. Danach lebe ich, so oder so, auch ohne darauf zu achten und ohne unter irgendwas zu Leiden oder Schuldgefühle zu entwickeln. Wenn ich das an einer Stelle täte/tue, dann ändere ich auch über kurz oder lang was. In diesen grundlegenden Dingen (die ich jetzt hier nicht aufzählen will, das ist ja ganau nicht das Thema, ne?;)) stimmen mein Mann und ich überein. Das ist also einfach "unser Leben". Die Frage nach Perfektion stellt sich da nicht, allerdings müssen wir natürlich ab und an checken, ob unsere Ansprüche mit der Wirklichkeit übereinstimmen oder ob wir etwas ändern könnten.


    Das andere ist das Thema Familie und Erziehung im speziellen. In dem Bereich finde ich schon, dass sehr sehr leicht unheimlich hohe Ansprüche entstehen können, wenn man nicht aktiv was dagegen tut. Ich hab mich z. B. dafür entschieden, aus keinem Kinder-Thema eine Wissenschaft zu machen und im Zweifel einfach mit den Schultern zu zucken. Ich meine damit: Ich beschäftige mich nicht mit 20 Tragemöglichkeiten, wenn die erste probierte passt. Ich schaue mir nicht 5 Krankenhäuser zur Geburt an, weil ich das im Endeffekt sowieso für unvorhersehbar halte. Usw. Usf. etc pp. Bisher sind in dem Bereich meine Erfahrungen nämlich so gewesen, dass es hier zu jeder Frage, zu jedem Thema von 3 Personen 20 Tipps und Meinungen gibt. Und dann am Ende den tollen Ratschlag:"Informiere dich erst einfach mal überall, und dann entscheidest natürlich du selbst, was für euch am besten ist". Sorry, aber für eine Promotion zu jedem Thema von Schlafen bis Kochen hab ich einfach keine Zeit :) #yoga


    Bin gespannt, was hier noch geschrieben wird ... :)

  • Als großer Herr der Ringe Fan muss ich jetzt endlich mal Galadriels Worte anbringen :D : Die Welt ist im Wandel... *hach* hihi* #pfeif


    Das, was gestern noch das absolut ultimativ Richtigste vom Richtigen war, kann übermorgen schon wieder überholt und total schädlich und überhaupt sein. #weissnicht Ich hab mich immer nur an UNSEREN Bedürfnissen orientiert. Das Pareto-Prinzip ist auch prima dazu - besonders, wenn sich die Zahl der Kinder vergrößert... ^^


    LG Ditta

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)



  • Hallo,


    mir hat noch nie irgendjemand derartige Vorwürfe oder Verbesserungsvorschläge gemacht.


    Ich bin ziemlich unperfekt :D


    ich hab aber auch wenig Umgang mit frischgebackenen Eltern. Ich kann mir aber schon vorstellen, daß sich grade junge Eltern, und auch beim ersten Kind, schnell unter Druck setzen lassen. Da muß man erstmal lernen, die Dinge auch entpannter betrachten zu können.


    Früher hab ich mich sogar durch das Rabenforum hier selber unter Druck gesetzt, ich wollte alles richtig machen, bis ich gemerkt habe, wie streßig und unentspannt das dann bei uns zuhause ist, und daß die Kinder viel mehr davon und von mir haben, wenn ich nicht immer an alles ständig denke und perfekt machen muß.


    Ich find`s auch schlimm und anmaßend, wenn jemand ständig missionarisch unterwegs ist und alles bekrittln muß, was in seinen Augen nicht stimmt.


    bloß nicht streßen lassen. Den Schuh einfach nicht anziehen

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green

  • mir gehts da wie hermine, das sind auch die themen, die uns hier langsam umtreiben.
    diese ganzen babysachen finde ich mittlerweile hans wie heiri, teilweise #angst was aber vermutlich daran liegt, dass ich die für mich abgehakt und meinen weg damit gefunden habe. diskussionen über beikost, stillen, tragen etc. führe ich nicht (mehr).


    und ich denke

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Puh, weiss nicht, von Kind zu Kind werden hier manche Sachen weniger perfekt, aber dafür zu uns passender und entspannter.
    Wir essen momentan bestimmt 3 oder 4 mal im Monat vom Lieferdienst, ich koche nur was ganz unkompliziertes und auch viel Miracoli oder so, weil ich einfach sooooo müde bin und froh das alles so läuft wie es läuft.


    Baby bekommt essen was und wann es will ohne Zeitpläne nicht vor dem und dem monat oder so....
    ich trage oder trage nicht je nach körperlicher Verfassung, nen guten Kiwa besorge ich auch.


    Ich stille oder stille nicht mehr soooo lange, ihr könnt mich tuppern, aber wenn ich nochmal wie bei Lynn x Brustentzuendungen bekomme mit 40 Fieber, das gucke ich mir kurz an, dann ist Schluss. Ich muss auch im Alltag funktionieren, muss mich wohlfühlen.


    Abhalten tue ich immer zwischendurch aber nicht ausschließlich, Lynn verweigerte es irgendwann ganz, egal.


    Die Kinder duerfen tablet spielen oder Wii.


    Dafuer sind viele Sachen routinieter, unser Morgenritual, alles greift wie Zahnräder ineinander....Schule und Kiga ist nicht mehr so aufregend wie am Anfang, Wutanfälle kann ich gelassener ertragen weil ich weiß, ist normal.....


    Und was vorallem nicht zu kurz kommt, das kuscheln, das liebhaben, und wir gucken sehr auf die Bedürfnisse der Kinder und auch und gerade der neu hinzugekommenen Babies..... auch wenn das nicht heißt 24 Stunden zu tragen und nur selbstgehaekelte Kleidung anzuziehen. :)

  • Und was vorallem nicht zu kurz kommt, das kuscheln, das liebhaben, und wir gucken sehr auf die Bedürfnisse der Kinder und auch und gerade der neu hinzugekommenen Babies..... auch wenn das nicht heißt 24 Stunden zu tragen und nur selbstgehaekelte Kleidung anzuziehen. :)


    Das hast du schön geschrieben Tortellini. Und das ist doch das allerwichtigste *find*

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Ui, so viiiiiiiiiiel zum lesen. Ich wusste das wird spannend :) Das die Ansprüche an sich selber mit jedem Kind sinken kann ich so auch feststellen. Da kommt dann eben mal das 3. Nudelgericht in Folge auf den Tisch und die Kinder essen mal etwas mehr Schoki. In der Trageberatung versuche ich die Eltern immer in ihrem Weg zu unterstützen und sie zu loben bzw. sage auch sehr klar: es muss nicht perfekt sein, sondern es soll zuerst mal allen Spaß machen. Was ich halt wirklich schlimm finde sind die ganzen FB Gruppen...was da teilweise abgeht ist echt ***puh*** Der falsche Winkel, das falsche Tuch, der Steg nicht exakt in der Kniekehle etc. und erst vor wenigen Stunden eine Mama die eine andere beschimpft, weil sie sich von ihrerer Hebamme eine "falsche" Trage aufschwatzen lassen hat, wo es doch "bessere" gibt. Aber schön, dass hier alle so schön unperfekt sind #super

  • ich bin auch der meinung: hauptsache, alles geht halbwegs entspannt über die bühne. wobei mir mein hang zur faulheit sicher behilflich ist. ich habe nur wenige prinzipien, die ich einhalte. jetzt fällt mir nur eines ein (stilldemenz!): im auto wird jeder insasse altersgerecht gesichert. und sei die fahrt auch noch so kurz.
    ach ja, noch ein prinzip: nudeln, nudeln, nudeln
    und die kinder nicht zum essen zwingen, ich habs auch erst mit 12 "gelernt"

  • Tja das mit den Ansprüchen ist so eine Sache, meist sind die eigenen relativ normal, nur die von anderen Menschen sind ganz anders und die fühlen sich oftmals genötigt diese zum besten zu geben. Ich weiß noch als mein Neffe geboren wurde, so Anfang der 90er mussten Babys unbedingt auf den Bauch gelegt werden. Ein paar Jahre später, als ich als Teenager einen Babysitterkurs belegte, hieß es Babys unbedingt auf die Seite legen. Als ich dann meinen Sohn bekam, hieß es unbedingt auf den Rücken legen. Insofern das was heute gilt kann morgen völlig falsch sein. Ich hab mich dann entspannt und gemacht wie ich es für richtig halte und so mache ich es noch heute.

  • Es stimmt schon, als frischgebackene Erstlingsmutter bekommt man teilweise sehr aufdringliche Ratschläge und die Vehemenz mit der Meinungen und ganz persönliche Erfahrungen als absolute, allgemein gültige Wahrheiten postuliert werden, hat mich anfangs auch etwas aus den Socken gehauen und ein, zwei, oder achtundsiebzig Mal kam es auch vor, dass ich mich verunsichert und dazu gezwungen fühlte, teils ganz intime, persönliche Entscheidungen vor halbwegs wildfremden Frauen zu rechtfertigen.
    Das war nicht schön und ich empfand es allgemein auch als so eine Gemeinheit, dass einem diese wundervolle Zeit, die einem ohnehin auch genug abverlangt, nicht weitestgehend genossen werden kann, weil irgendwo immer jemand unken muss und einem das Gefühl gibt, man tue nicht genug, oder das Falsche für sein Kind... Und: irgendetwas machen ja alle "Gaaanz falsch!" Jede(r) fühlt sich irgendwann ertappt, beschämt, zu nachlässig, zu streng, zu öko, zu konventionell, ....
    Was mich zu dem Schluss gebracht hat: Alle machen alles richtig. Ich mache es richtig, so wie ich es mache. Andere machen es richtig, so wie sie es machen.
    Seither bin ich da (wieder) viiiiiel entspannter und wieder voll Vertrauen (in mich, resp. uns).
    :)

    Wenn Du damit beginnst, Dich denen aufzuopfern, die Du liebst, wirst Du damit enden, die zu hassen, denen Du Dich aufgeopfert hast.
    (George Bernard Shaw)

  • Übrigens war eines der für mich wichtigsten Dinge die ich seit meinem Kind gelernt habe, dass es weit mehr als die eine Wahrheit, das eine Richtige gibt und bin viel offener und weniger (ver)urteilend.

  • Ich glaube, hinter dem Streben, alles perfekt machen zu wollen, steckt der Wunsch (und Wettbewerb) dass die eigenen Kinder auf jeden Fall einmal glücklich im Leben werden sollen. Irgendwie sollen es die eigenen Kinder besser, aber zumindest nicht schlechter haben, als man selbst, dafür müssen wir Eltern viiieeeel tun. Das fängt dann halt beim Biobrei an, geht über Chinesisch in der Kita und betrifft sämtliche Erziehungsstile und Lebensformen. Wenn dann irgendwas nicht "perfekt" ist, ist halt das spätere Lebensglück der Kinder dahin (etwas überspitzt natürlich).


    Dabei ist es meiner Meinung nach genau andersherum. Kinder werden lebensfähiger (und glücklicher ;) ) wenn sie das Unperfekte kennenlernen, es aushalten und damit umgehen lernen. Denn was ist in unserer Welt schon perfekt?


    Wir achten hier zu Hause auch nicht bewusst darauf, perfekt zu sein. Es ist bei uns so, wie schon einige geschrieben haben: gute Beziehungen innerhalb der Familie pflegen, zusammen Spaß haben im Sinne von "gerne zusammen leben", füreinander da sein.


    Und Sachen wie "Kind hat zuviel Schoki gegessen, zu viel ferngesehen, heute kein Biogemüse gehabt..." ach, daran halte ich mich nicht auf.

  • Kann mir bitte jemand das 80/20 Konzept nochmal erklären?! Ich verstehs grade nicht... #gruebel



    Die 80/20-Regel, auch - nicht ganz korrekt - unter dem Begriff "Pareto-Prinzip" bekannt, besagt, dass ca. 20% von etwas 80% von etwas anderem ausmachen kann. Ist eine Daumenregel. Beispiele sind: 20% der Arbeit wendet man für 80% des Erfolgs auf. Oder: 80% des Umsatzes stammen von 20% der Kunden.
    Herkunft:
    Vilfredo Pareto untersuchte die Verteilung des Bodenbesitzes in Italien und fand heraus, dass ca. 20 % der Bevölkerung ca. 80 % des Bodens besitzen.


    Hier war es so gemeint, dass man sich auf die wenigen Punkte konzentrieren soll, mit denen man erreicht, dass es der Familie/ dem Kind schon ziemlich gut sind, ehe man sich Gedanken darüber macht, ob man auch noch die ganze Arbeit für ein perfektes Ergebnis aufwenden will.

  • Ich kenn die Regel von einem meiner Profs. Der erklärte, dass man mit 20% Lernen in der Prüfung 80% erreichen kann... Anleitung zum faulen Studentenleben :D


    Das mit der Perfektion halte ich auch für ein Problem der frischgebackenen Eltern, da nehm ich mich vor 8 Jahren nicht aus. Das kann doch sowieso kein Mensch dauerhaft durchhalten, ohne krank zu werden. Irgendwann holt einen die Realität wieder ein und man setzt Prioritäten. z.B. die Stoffwindeln durch Wegwerfwindeln zu ersetzen #angst


    Nun schreibe ich noch was und ducke mich schonmal vor den fliegenden Tupperdosen: Diesen Perfektionismus erlebe ich hier, bei meinem Schulkind, durchaus auch noch. Konkret denke ich an eine kleine Handvoll Mütter, die ich mangels besseren Wissens als "nicht ausgelastet" bezeichne (mit Einzelkindern die schon in die Schule gehen, einem gutverdienendem wenig anwesenden Vater/Partner, selbst nicht oder nur marginal berufstätig und mit Personal für den Haushalt). Da werden Angelegenheiten der Schule kritisiert oder der Sportverein nach Kriterien ausgesucht, wo ich wirklich nur noch so 8I 8I 8I gucken kann.
    Das ist keine generelle "Hausfrauenklatsche"! Aber beim Nachdenken über dieses Thema fiel mir eben auf, dass die letzten verbleibenden Perfektionisten alle aus dieser Ecke kommen. So wie viele herrlich unperfekten Damen auch.


    LG
    navete

  • Ich bin in einer "perfekten" Familie aufgewachsen: feste Mahlzeiten, frisch gekocht, alle essen zusammen, entsprechende Tischsitten, Wochenende gehört der Familie, kein Fernseher, McD nur auf Fahrten in die Ferien etc. pp.


    (ok, Bio war damals noch nicht so und in meiner Familie auch nicht; Stillen war nicht "Zeitgeist" - konnte damals keiner, da wegen mangelnder Hebammenbetreuung alle dachten, sie könnten es eh nicht usw.)


    Mit so Gedanken bezüglich Tagesrhythmus, Essenssituation etc. bin ich also auch in Ehe und Mutterschaft gegangen.


    Jetzt lebe ich in einer bikulturellen Ehe, mein Mann arbeitet hauptsächlich am Wochenende (Wochenende Familienzeit - gestrichen) und bekommt am Abend tausend Anrufe (ruhiges Abendessen zusammen - kann man in der Regel vergessen). Wir haben oft 3 verschiedene Mahlzeiten auf dem Tisch, weil wir alle unterschiedliche Bedürfnisse/Wünsche oder Allergien haben. Meine Tischsitten haben sich sehr vom deutschen Ideal gewandelt, ich muss nicht mehr zwingend das Messer untätig in der anderen Hand halten. Ich habe von meinem Mann gelernt, dass man 99% aller Speisen ausschließlich mit einem Löffel essen kann und beim übrigen 1% hilft die Hand. Messer und Gabel sind im Grunde überflüssig.


    Das sind alles so Sachen, die meine Grundeinstellung verändert haben.


    Heute versuche ich abzuwägen: was ist mir wirklich wichtig?
    Ganz ehrlich hat es am Anfang auch manchmal geschmerzt, loszulassen - z.B. von dem Ideal des Sonntagnachmittags mit Familie. Heute organisiere ich mich anders und treffe mich z.B. mit einer Freundin, bei der der Mann auch oft sonntags arbeitet. Dafür haben wir unter der Woche mehr Zeit füreinander.


    Oder ich werfe auch mal Prinzipien über Bord wie: beim Essen wird nicht ferngesehen - weil das Kind z.B. an einem Abend total müde ist, aber auch merklich Hunger hat und ich die Wahl habe zwischen: hungriges Kind nach Tobsuchtsanfall am Tisch und Essen-verweigern ins Bett schleifen und Kind auf youtube eine nette Kindersendung schauen lassen zur Ablenkung und ihm nebenbei noch das Abendessen füttern.
    Wenn das MAL passiert - davon geht das Abendland nicht unter und mein Kind wird trotzdem mitbekommen, wie wir uns die Essenssituation eigentlich wünschen.


    Und ich bin sehr dankbar dafür, dass es bei uns nicht "perfekt" ist - weil mein Kind so z.B. die Möglichkeit hat, zu lernen, wie man mit den Händen große, in Sauce getunkte Maisbreiklößchen formt und am Stück runterschluckt. (Und er kann's, während ich immer noch ausgelacht werde, weil ich kauen muss.) Jetzt mal so als banales Beispiel. Aber ich empfinde es tatsächlich so, dass viel von meinen Perfektionsansprüchen mit der Bikulturalität unserer Familie kollidiert sind und ich sie erst dann hinterfragt und abgelegt habe.

  • Ich find es immer wieder interessant.. Manchmal treiben mich Themen an 1-2 Tagen um und SCHWUBB gibt es dazu nen Thread.
    Bei mir ist das ganz heftig so gewesen. Innerlich. Innerliche Perfektionszwänge.
    - Ich weiß nun wie man richtig kochte, also MUSS ich auch richtig kochen. Meine Mutter konnte keine "echte" Tomatensauce kochen, ich weiß nun wie es geht, also muss ich Fertigprodukte verurteilen, so ungefähr ist das zu verstehen.
    - Familienmahlzeiten als entspanntes nettes beisammensein von allen beteiligten. Nein, alle haben bei uns so unterschiedliche Bedürfnisse, da ist es viel angenehmer auf alle Rücksicht zu nehmen.
    - Süßkram: Tja, irgendwie hab ich jetzt endlich entdeckt, dass die Schlagzeilen der Kinder, die an drei Eis im Sommer elendiglich zu Grunde gegangen sind nicht grad häufig sind. Also entspanne ich mich auch da.
    - insgesamt hab ich mir innerlich so starre Regeln aufgestellt. Man "Hat" den TV auszulassen, man hat die Kinder so und so zu unterstützen. Und dabei verheize ich mich dann total. Weil eben für mich selbst als Person das Laissez Fair (Schreibt man das so?!) komplett fehlt.
    Das geht so nicht mehr. Es wird alles entspannter gesehen. Komplett.
    Jeder hat Bedürfnisse, jeder hat Rechte, jeder hat Pflichten. Keine künstlichen, sondern die, die sich tatsächlich aus dem täglichen Leben ergeben. so. #banane

  • Als Erstlingsmama habe auch ich mich gerade am Anfang viel zu sehr verunsichern lassen. Z.B. stillen: immer auf dem Stillkissen, Kind akkurat Bauch an mit einem, muss den Warzenhof komplett im Mund haben, Bäuerchen machen... Das hat mich enorm gestresst, weil unser Wuselkind halt eigentlich anders wollte. Ich war total verzweifelt, dachte ich wär eine schlechte Mutter. Das Ganze hat sich dann natürlich auch aufs Baby übertragen ;( So ging es mir auch beim Tragen, Schlafen, später Beikost etc. Ich finde es selbst jetzt noch schwer mich vor anderen zu "rechtfertigen" bzw. gut gemeinte Ratschläge als solche abzutun :S


    Auch hier im Forum setze ich mich selbst manchmal unter Druck, weil es bei uns halt nicht so klappt, was bei anderen kein Problem zu sein scheint.


    Mittlerweile lerne ich jedoch nach und nach die Bedürfnisse meines Kindes und auch meine eigenen durchzusetzen und verständlich zu machen. Und vor allem lerne ich auch, wenn es mal nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat: ok, dann nehme ich das an und akzeptiere es! Mein Kind ist schließlich kein Roboter und jede Familie ist halt anders und lebt auch anders. Punkt. #ja