Ich brauche mal eure Meinungen (und Erfahrungen).
Nach einem (für mich) nicht zufriedenstellendem Geburtsplanungsgespräch heute, stellt sich mir die Frage, welche Möglichkeiten der freien Entscheidung habe ich denn unter der Geburt?
Im GVK ist mal so im Nebensatz die spaßige Bemerkung gefallen, dass die Frauen unter der Geburt eh nicht mehr aufnahmefähig seien und man darum kein großes Federlesen bei der Entscheidungsfindung macht und dann eben einfach das medizinische Personal entscheidet (aber da ging es um Aufklärung und Einwilligung zur PDA/Spinalen/Vollnarkose bei drohendem Notkaiserschnitt bzw. bei spontan gewünschter PDA). Konkretes Beispiel aus dem Freundeskreis: Frau will PDA, Hebamme lehnt ab mit den Worten "das brauchen Sie nicht, ist eh schon zu spät", dabei war der Muttermund nicht mal komplett eröffnet und es folgten noch weitere Stunden (!) - ohne PDA
Heute ging es explizit darum, dass ein KS aus medizinischen Gründen für die Ärzte nicht nötig scheint und die Begründungen der Patientin für den Wunsch von vornherein abgetan werden (in anderen KH aber durchaus als Indikation gelten!). Das KH ist pro spontaner Geburt. Also fiel heute der Satz, man solle es spontan versuchen und dann könne man immernoch entscheiden. Auf Nachfrage bzw. bei Feststellung, dass in der Vergangenheit mit der Akzeptanz von eigenen Wünschen unter medizinischen Behandlungen nicht entsprochen wurde, wurde gesagt, dass man ja während einer spontanen Geburt nicht einfach so einen KS macht, weil die Patientin das so will, sondern dann nur bei entsprechend medizinischer Indikation. 8I DAS stelle ich mir nicht unter "dann können Sie immer noch entscheiden" vor. Denn da wäre die Entscheidung bereits mit dem Eingehen eines Versuchs einer spontanen Geburt geklärt
Dürfen die das? Kann es wirklich sein, dass wenn ich unter der Geburt sage "mir geht es nicht gut, ich pack das nicht, ich will einen KS", die einfach über meinen Kopf entscheiden dürfen "Nö, ist nicht, da müssen Sie jetzt durch"? Bzw. kann mir das sogar passieren, dass wenn ich mit Wehen/Blasensprung ins KH gehe und sage, ich möchte bitte den besprochenen KS, das KH diesen einfach ablehnen kann? Gleiches ebenso mit dem Setzen von PDA (wie im Beispiel meiner Freundin passiert)?
Kann ich diesem Ausgeliefertsein in irgendeiner Art vorbeugen? Mein Mann kann ja genauso viel wie ich sagen, die müssen es ja trotzdem nicht machen...Muss ich einen Anwalt vor den Kreißsaal stellen? Kann ich hier irgendwas über schriftliche Patientenverfügungen/-anweisungen regeln, die der Klinikakte (nachweisbar) im Voraus beigelegt werden?
Unter den Wehen einfach sagen, "ich geh", ist denke ich mal der weniger gute (und machbare) Weg...wobei ich mir die Gesichter von Hebamme und Arzt sehr interessant vorstelle versuchen würde ich es auf jeden Fall solange ich dazu noch in der Lage bin
Was ich tun kann, wenn gegen meinen Wunsch gehandelt wurde (Anzeige Körperverletzung, Nötigung etc.) ist mir theoretisch bewusst, hilft mir aber leider in der jeweiligen Situation nicht. Rechtliche Konsequenzen würde ich sicherlich einleiten, aber das was passiert ist, könnte keiner ungeschehen machen...
Ein alternatives KH ist leider auf Grund fehlender Kinderkliniken und entsprechender nicht auszuschließender Notwendigkeit nicht in Sicht (bzw. >100 km entfernt). Außerdem zeitlich sehr knapp zu klären (siehe Ticker )
Lieben Dank!
Exon