Männliche Erzieher

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  • Adrasteia: Naja, hier bei uns waren Frauen eigentlich nie "nur Dazuverdiener" #weissnicht .
    Aber irgendwo beisst sich da ja auch die Katze in den Schwanz. Es wird schlecht bezahlt, weil es ein "Frauenberuf" ist und es ist ein "Frauenberuf", weil es schlecht bezahlt wird.

  • Ja, leider fehlt die Wertschätzung fehlt und leider ist die Bezahlung schlecht.
    Und weil das so ist und dann noch die pauschale Vorverurteilung hinzukommt, werden zu wenig Männer Erzieher.



    An den schlechten Pisa-ergebnissen waren dann aber auch die Vorschuleinrichtungen schuld, nicht die Schulen (bzw. das Schulsystem).
    Ein Schelm, wer Böses denkt?




    Im Osten waren ErzieherInnen übrigens nicht sooo schlecht bezahlt...

  • Interessanterweise müssen Jungen am häufigsten auf dem Gymnasium eine Klassenstufe wiederholen (auch häufiger als Mädchen auf dem Gymnasium). Der Schulform mit dem höchsten Männeranteil in der LehrerInnenschaft.

  • Zum Thema: Ich bin total froh, dass es in unserem KiGa mittlerweile mehrere männliche Erzieher gibt. Sie machen eine tolle Arbeit und sind ein sooo wertvoller Bestandteil des Teams, weil sie viele neue Impulse bringen. Und ja, Kindern tun männliche Bezugspersonen sehr gut. Egal ob sie zu Hause einen Vater haben oder nicht. Darum geht es doch gar nicht.
    Ich würde mir sehr wünschen, dass noch viel mehr Männer diesen Beruf ergreifen.


    Ja - hier auch. Bei uns (Waldkiga) gibt es männliche und weiblicher Erzieher, Praktikanten, Buftis/FSJler gleichermaßen, und es fühlt sich genau richtig an. Natürlich haben die einen unterschiedlichen Umgang mit den Kindern. Das finde ich sehr bereichernd.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett



  • Damals wurde aber auch unterschieden zwischen Krippe und kiga. Die kiga-Erzieher gehörten eher zur lehrerbesoldung, Krippen-Erzieher zum medizinischen Bereich. Die Ausbildung war auch verschieden. Mit überwiegend Praxis. Was ich gar nicht so schlecht finde!

  • Interessanterweise müssen Jungen am häufigsten auf dem Gymnasium eine Klassenstufe wiederholen (auch häufiger als Mädchen auf dem Gymnasium). Der Schulform mit dem höchsten Männeranteil in der LehrerInnenschaft.


    Unterrichten aber nicht auch am Gymnasium mittlerweile mehr Frauen als Männer? Mein Sohn hat 60% weibliche Lehrer, in allen Hauptfächern sind es Lehrerinnen. Die besten Noten hat in der in den Fächern, die von Männern unterrichtet werden, fällt mir gerade auf! (Ich glaube, das hat aber andere Gründe als das Geschlecht des Lehrers).


    Ich finde männliche Erzieher vor allem wegen des Rollenvorbildes sinnvoll für meine Söhne - damit sie nicht mit dem Eindruck aufwachsen, dass der (berufliche) Umgang mit Kindern nur etwas für Frauen ist.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich finde es wichtig, weil in den letzten Jahren sogenannte "Frauenkompetenzen" (Anpassungsfähigkeit, soziales Handeln) insgesamt erstrebenswerter sind als sogenannte "Männerkompetenzen" (Risikobereitschaft, Bereitschaft zur direkten Auseinandersetzung, sowas in der RIchtung halt). Dies liegt natürlich an den Anforderungen in KiGa/Schule/Beruf. Anpassungsfähigkeit hat da einen sehr hohen Stellenwert. Und zunehmend werden SchülerInnen, die nicht so anpassungsfreudig sind, als "pathologisch" betrachtet.

    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die Akzeptanz von Kinder mit teilweise "ungewollten" Verhaltensweisen bei vielen E
    rzieherinnen/Lehrerinnen geringer ist als bei männlichen Lehrern. Damit meine ich bewusst nicht Akzeptanz der Verhaltensweisen sondern Akzeptanz der Kinder mit solchen Verhaltensweisen. Bei uns im KiGa sind ungefähr 2-3 Erzieherinnen, die sehr konsequent aber dennoch wertschätzend mit solchen Kindern (tendenziell eher Jungs, aber natürlich bei weitem nicht nur) umgehen.


    Letzten Endes sind es ja nur ganz subjektive Eindrücke, aber ich habe das Gefühl, dass nicht viele LehrerINNEN so konsequent UND wertschätzend mit solchen Kindern umgehen. (wobei ich allein schon "solche Kinder" als stigmatisierend empfinde).


    Das andere ist natürlich, dass schon früh vorgelebt wird, dass Berufe wie Erzieher und Lehrer nicht "für Männer" sind.

  • Genderkacke hin - Genderkacke her: Männer haben einfach einen
    anderen Umgang. Mit den Kindern, mit auftretenden Problemen und der
    Problemlösung, mit fast allem. Ich finde es gut, wenn die Kinder auch diesen Umgang vorgelebt bekommen. Sie erleben dabei unterschiedliche Handlungsstrategien und nehmen dabei hoffentlich auch was für ihre persönliche Entwicklung mit.


    Der Erzieherberuf ist mittlerweile weit über das Bastel- und Kaffeetantenimage hinausgewachsen, die Anforderungen werden immer höher, die Arbeitsbedingungen immer schlechter. Das Image ist nachwievor schlecht, die gesellschaftliche Anerkennung mies.
    Daher wird der Beruf grottenschlecht bezahlt. Das ist ganz sicher auch ein Grund für den eklatanten Fachkräftemangel und inbsbesondere für den Männermangel im Erzieherberuf.

    Da stimme ich vollkommen zu!


    Und dass die Bezahlung so schlecht ist und deswegen ja die armen Männer den Beruf nicht ergreifen können, ist echte Genderkacke. Also die Annahme, dass schlecht bezahlte Berufe nur für Frauen geeignet ist. Furchtbar! Männer wie Frauen leisten in KiTas eine sehr wichtige Arbeit und sollten angemessen bezahlt werden. Völlig unabhängig vom Geschlecht.

    #pro


    es ist außerdem ein Ausdruck mangelnder Wertschätzung der Arbeit.

    Ja, das sehe ich auch so.

    Damals wurde aber auch unterschieden zwischen Krippe und kiga. Die kiga-Erzieher gehörten eher zur lehrerbesoldung, Krippen-Erzieher zum medizinischen Bereich. Die Ausbildung war auch verschieden. Mit überwiegend Praxis. Was ich gar nicht so schlecht finde!

    Das finde ich schwierig. Gerade in der Krippenzeit passiert bei den Kindern noch viel in ihrer Entwicklung. Das braucht altersgerechte Spiel- und Erfahrungsangebote. Außerdem finde ich gerade bei den kleinen die emotionale Stabilität sehr wichtig. Hier einen Schwerpunkt im "medizinisch - pflegerischen" zu setzen, halte ich für verkehrt. Es geht in meinen Augen bei weitem über den medizinischen Bereich hinaus.


    Hmm, das ist in meinen Augen personenabhängig. #weissnicht

    Jeder hat nur eine Chance auf eine sichere, geliebte und schöne Kindheit.

  • Die studienlage und die argumentation ist übrigens nicht so einfach: erstens haben kinder schon immer die überwiegende zeit ihrer frühen kindheit mit frauen verbracht, zweitens hatten väter noch nie so viel zeit für ihre kinder wie heutzutage, drittens bedeutet alleinerziehend nicht automatisch, dass die väter abwesend sind. ich behaupte außerdem, dass GROßVÄTER noch nie so viel zeit für ihre enkel hatten wie heutzutage.


    Studien zeigen übrigens, dass erzieher nicht grundlegend anders erziehen als erzieherinnen. sie toben und werken eher mit den jungs und basteln und singen eher mit den Mädchen. Und Erzieher sind natürlich in ihren persönlichen eigenschaften und vorlieben genauso divers wie erzieherinnen. d.h., nicht jeder spielt gerne fußball, manch einer hat den Job vielleicht auch gewählt, weil er nicht wettbewerbsorientiert ist oder weil er gerne bastelt und malt.


    Warum ich allerdings männliche erzieher für wichtig halte: Sie sind ein tolles Rollenvorbild für unsere Söhne und Töchter, für die es selbstverständlich wird, dass auch Männer sich fürsorglich um kleine Kinder kümmern. Das formt einen Anspruch für die Zukunft.



    Danke!


    Ich sehe das genauso.


    Ich wünsche mir mehr Erzieher, weil ich will, dass es noch viel normaler wird, dass Männer in Kindererziehung involviert sind. Wer weiß, vielleicht gibt es ja dann irgendwann auch Anwälte, die in Elternzeit gehen... das wiederum wäre mir zwar inzwischen nicht mehr für meine eigene Familienplanung wichtig, aber doch, damit potentielle Arbeitgeber nicht denken "Frau=fällt eh zwischendurch aus, nehmen wir lieber den Mann".

  • Hmm, das ist in meinen Augen personenabhängig.

    Ich meine schon, dass es auch in den Grundschulen, wo es zunehmend keine männlichen Lehrer mehr gibt, durch das Frauengeglucke (sorry, ist halt meine Erfahrung) so ein Selbstläufer wird, dass "Jungs"verhalten pathologisiert wird. Hier live erlebt, mehrfach, auch im KiGa. Sicher ist das auch typabhängig, aber es entwickeln sich ja gewisse "Trends" in Kollegien.

  • Ich meine schon, dass es auch in den Grundschulen, wo es zunehmend keine männlichen Lehrer mehr gibt, durch das Frauengeglucke (sorry, ist halt meine Erfahrung) so ein Selbstläufer wird, dass "Jungs"verhalten pathologisiert wird. Hier live erlebt, mehrfach, auch im KiGa. Sicher ist das auch typabhängig, aber es entwickeln sich ja gewisse "Trends" in Kollegien.


    Das möchte ich unterschreiben, obwohl ich eine Tochter habe und keine Jungen. Aber was ich um mich herum sehe ist erschreckend.


    Was mich auch erschreckt hat früher, ist die Tatsache, daß mir diverse Kindergartenmütter sagten, sobald ein männlicher Erziehern im Kindergarten eingestellt werden würde, würden sie ihr Kind aus dem Kindergarten nehmen. Männer unter Generalverdacht.... #confused Statistik hin oder her, aber dann braucht sich niemand wundern, daß abgesehen vom "weiblichen" und schlecht bezahlten Job sich keine Männer mehr für die Stelle eines Erziehers interessieren.


    An der (großen) Grundschule meiner Tochter existieren keine Männer außer dem Hausmeister. An der anderen Grundschule im Ort ist die Situation gleich.


    Ich denke auch nicht, daß männliche Pädagogen herangezogen werden müssen wegen der männlichen Schüler sondern wie schon anklang hier, wegen aller Kinder, weiblich wie männlich.



  • Oh ich habe mich glaube ich doof ausgedrückt.:) ich finde es besser, dass damals spezifischer ausgebildet wurde. Ich habe selbst 5 Jahre pädagogische Ausbildungen gelernt und finde da kam der krippenbereich wirklich zu kurz!


    Die meiste zeit ging es um Kindergartenkinder zwischen 3-6. das entspricht einfach nicht nur dem Arbeitsfeld eines Erziehers!



    Zum Thema;) ich habe eine Weile in der Förderschule gearbeitet, da gab es einen hohen männeranteil. Damals gab es auch noch zivis. Das war sehr angenehm.


    Überhaupt finde ich es auffällig, dass der männeranteil im heilpädagogischen Bereich so viel höher ist, obwohl der ja nicht höher bezahlt wird. Zumindest nicht hier.

  • Ah, ok,... :) der heilpädagogische Bereich ist vielleicht etwas männlicher?

    Jeder hat nur eine Chance auf eine sichere, geliebte und schöne Kindheit.

  • Zunächst mal: Ich genieße sehr, dass in unserer Kita das Verhältnis fast 50/50 ist, der Bezugserzieher meines Sohnes ist ganz toll. Aber mich stört immer die Rollenerwartung, übrigens auch gegenüber Vätern. Mein Mann tobt und rangelt nicht mehr mit den Kindern als ich, eher im Gegenteil. Der Erzieher meines Sohnes ist tatsächlich kein großer Bastler - er ist eher der Gitarrenspieler. Er ist sanft im Umgang, ein großer Tröster. Und schafft es gleichzeitig, dass die Stimmung in der Gruppe eben nicht zu ruppig wird (manchmal laut und barsch ist eher seine Kollegin), obwohl sie im Moment zu zwei Dritteln aus Jungs besteht. Am Fußballtag haben sich neulich alle beteiligt, da hieß es nicht, die Männer gehen jetzt mit den Kindern raus und spielen Fußball.


    Was ich sagen will: In ihrem Leben, im Kindergarten, in der Grundschule, zu Hause, auf dem Sportplatz sollen meine Kinder mit beiden Geschlechtern zu tun haben. Und dabei eben auch lernen, dass es malende Männer gibt, tobende Frauen und alles andere. Nicht: Wir brauchen mehr Männer, damit im Kindergarten mehr getobt wird.


    viele Grüße,


    saloniki

  • Danke, happy spider, genau das meine ich, für mich hört es sich auch oft so an, als ob weibliche Erzieherinnen den Kindern schaden.


    Was ich kritisch sehe, ist oft das "Umfeld". Ich habe schon mit mehreren Männern zusammengearbeitet, und bis auf eine Einrichtung wurde der Kollege total in den Himmel gehoben, während er genau die gleiche Arbeit macht. Ich habe es auch schon ein gewisses "Ausruhen" auf dem Männerbonus erlebt.
    Auch schon erlebt: Der Erzieher unternimmt wenig Anstengungen, die Mädchen mit einzubeziehen. So dass diese sich dann zwangsweise mit den weiblichen Betreuungspersonen beschäftigt haben. Oft war da auch Traurigkeit dabei, der Wunsch mittun zu wollen und ein Gefühl außen vor zu sein. Und das sehe ich dann als Signal, was vom männlichen Rollenvorbild den Mädchen gegenüber ausgestrahlt wird, sehr kritisch.


    lila

    Mit kleinem Blau (April 2007) und kleinem Gelb (August 2011)


    Neue Wege entstehen, indem man sie geht.

  • Ich nehme das bei uns nicht so wahr. Also dass die männlichen Erzieher eine bestimmte Rolle wahrnehmen oder den "Hahn im Korb" spielen.
    Nein, gar nicht. Aber ich empfinde es schon so, dass sie das Team mit neuen Sichtweisen bereichern und eben auch gern von den Kindern als Ansprechpartner gesucht werden.
    Nicht, weil sie Fußballspielen, Raufen oder Handwerken. Sondern weil sie eben auf ihre Art für die Kinder da sind.
    Klar, bestimmt gibt es auch Frauen, die ähnliche Impulse bringen könnten. Aber eben doch als Frau und nicht als Mann. Und das IST nun mal ein Unterschied.

  • mir ist das biologische geschlecht der erzieherinnen relativ gleichgültig. ich wünsche mir kompetente und einfühlsame erzieher!nnen.


    etwas gedanken in dieser hinsicht mache ich mir hier in einem stadtteil mit sehr sehr großem anteil an islamisch geprägten kindern weil sich mir verschiedentlich der eindruck ergab, dass einige jungen gegenüber frauen geringen respekt hegen. natürlich ist das problem eigentlich anders gelagert, nämlich in den rollenbildern, die in den jeweiligen familien vorgelebt werden, aber möglicherweise ist hier ein höherer anteil an männlichen erziehern vorteilhaft für soziales miteinander und einfindung. dem könnte man aber auch entgegenhalten, dass dann eben diese jungs nur den männlichen erziehern gegenüber respektvoll sind und sich die mühe sparen, das auch gegenüber den weiblichen zu sein. schwierig...


    allerdings habe ich gerade in dieser hinsicht keine solche beobachtung in unserer kita gemacht, wo 99,75% weibliches erzieherpersonal (1 praktikant) auf (schätzungsweise) 85% islamisch geprägte kinder treffen.

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • anbei bin ich ja mal gespannt, wie diese diskussion mit transsexuellen menschen verläuft/verlaufen würde... und auch mit homosexuellen menschen...

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • happy spider, danke für das 200-sterne-posting und lilaflieder für den wichtigen nachsatz.


    mich macht das mittlerweile massiv ärgerlich, wenn ich immer dieses mehrmännergelatscher höre. mein sohn hatte es super in seinen einrichtungen. mit den frauen, den gemischten teams, den überwiegend männlichen... mit allen. weil er zu fast 100% mordsglück mit den LEUTEN da hatte. und mir ist das auch sowas von wurscht, welches geschlecht die haben, sofern sie mein kind anständig betreuen.



    an diese ausschlaggebenden "unterschiede" GLAUBE ich schlicht nicht. die werden m.e. hochstilisiert und hochgehypt. folge = weibliche erzieherinnen, die SCHON IMMER den job zu miesester kohle gemacht haben (für die war das "gut genug"??) wirken wie der bodensatz des jobs, während die männer kommen und gleich die stars sind. es nervt mich.


    viele mütter haben sich angesichts vereinzelter männer in den erziehungsteams geradezu kreischend überschlagen. ich hätte ins eck brechen können. den wirklich sehr guten männern hätte ich nie unrecht tun wollen dabei.



    lg, patrick