Vegan bei Kindern

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  • Hallo zusammen!


    Wir haben grade eine vermutlich ungewöhnliche Situation.


    Mein Mann und ich sind von klassischen AllesEssernmitVorliebefürSalamiundSchnitzel aus gesundheitlichen und mittlerweile auch ideologischen Gründen auf "vegetarisch bis vegan" umgestiegen.


    An sich habe ich mal ganz alleine für mich gestartet....mein Mann fand die Gerichte interessant, zudem lecker und so kam so eins zum anderen.


    Unsere Kinder haben nach einer Weile natürlich gefragt, warum wir kein Fleisch und -überwiegend nur ich- keine Milch und keine Eier mehr essen wollen.
    Ich habe sachlich geantwortet, sprich meine Gründe erklärt, aber auch mit der Ergänzung, dass sich für sie (Kinder) nix ändern muss....sie können selbst entscheiden, wie sie das handhaben wollen.


    Nach längerem Nachdenken und Nachfragen seitens der Kinder sind sie nun auch bei vegetarisch, essen oft vegan bei uns mit.
    Von der Idee her würden sie beide gerne vegan essen, aber da sehe ich selbst Probleme, weil ich eigentlich immer noch (quasi seit ihren Geburten) bemüht bin, Obst und Gemüse an und in die Kinder zu kriegen.
    Sprich sie essen von sich aus eigentlich KEIN Obst oder Gemüse.
    Höchstens mal sehr unregelmäßig Apfel (oder der Kleine jetzt grade Himbeeren im Garten).
    Aber nicht regelmäßig, schon gar nicht mehrmals am Tag.


    Wenn ich Gemüse in Soßen oder Bratlingen (also gehäckselt oder püriert) verstecke, dann geht es teilweise.
    Wobei der Kleine da verdammt gute Antennen hat und vieles enttarnt.


    Hülsenfrüchte sind ähnlich unbeliebt. Der Große ist teilweise Linsen.


    Aber sonst ernähren sie sich eigentlich von Vollkorngetreide, (gesunden) Ölen, Milch, Käse, Ei, kleinen Mengen Nüssen....



    Gibt es hier vegan essende Kinder?
    Vermutlich essen die dann auch gerne Obst und Gemüse?
    Und Hülsenfrüchte bzw. Pseudogetreide wie Buchweizen oder Amaranth, Quinoa?


    Die Situation ist also so, dass unsere Kinder gerne vegan essen würden, wenn sie die Lebensmittel denn mögen würden.... #stirn


    Solange sie das nicht tun, MUSS ich ihnen doch auch Tierisches geben.....sonst kommen sie doch sicher in diverse Mängel....


    Habt Ihr denn Ideen dazu??


    P.S.: Auf ganz viel zu setzen, worin man Obst und Gemüse verstecken kann, ist leider keine Option, weil auch das oft verschmäht wird und ich auch nicht drei, viermal am Tag kochen möchte (denn gehäckselt bzw. püriert heißt bei uns dann auch zwingend gekocht, denn es darf dann nicht mehr sehr stückig sein).



    Bin gespannt auf Eure Ideen!

    Grüße, Nia mit Nachwuchs (05 und 09).

  • Ich hoffe, jemand anders kann etwas zu deinen eigentlichen Fragen sagen.




    Aber sonst ernähren sie sich eigentlich von Vollkorngetreide, (gesunden) Ölen, Milch, Käse, Ei, kleinen Mengen Nüssen....


    Wie stehen sie zu Hirse? Ich liebe ja Hirsebrei. Ich glaube, für die Eisenaufnahme sollte man es nicht mit Calcium-haltiger Pflanzenmilch kochen. Aber man kann es dann gut mit Obstbrei kombinieren *mjam* und es geht schnell.


    Du sagst, sie mögen keine Hülsenfrüchte - auch nicht als Bratlinge, oder Kichererbsen als Fallafel oder als Hummus? Vegane Hamburger mit Salat und sauren Gurken? oder ist das zu viel Gemüse?


    Wie stehen sie zu Tofu, z.B. Räuchertofu oder Mandel-Nuss-Tofu?

  • Mio: Schon mal schön, dass das kein völlig exotisches Problem ist... #freu


    @SusanStoHelit: Danke für Deine Gedanken dazu:
    Hirse - geht nicht wirklich in Mengen, die satt machen.
    Als quasi Griesbrei (süß eben :D ) noch am ehesten, aber unser Kleiner ist auch da sehr zurückhaltend.



    Hülsenfrüchte: Der Große ißt Hummus und Bratlinge. Der Kleine nix von alledem. Also leider auch nicht für beide.
    Auch nicht hübsch als Burger getarnt.


    Tofu geht als Bolognese-Sauce für beide.


    Avocado beispielsweise essen sie beide nicht, auch nicht als Schokomus a la Nu.xtella.


    Was noch geht ist Karotten- oder Zucchinikuchen (VK-Mehl, Sonnenblumenöl, Kabapulver -das klassische gezuckerte- , evtl. noch Zartbitterschokolade dazu für den Geschmack, Nüsse oder Mandeln und geraspelte Karotten oder Zucchini).
    Aber nach ner Stunde im Ofen ist da von vielen Vitaminen vermutlich nicht mehr viel übrig... #weissnicht

    Grüße, Nia mit Nachwuchs (05 und 09).

  • Wenn Deine Kinder fast kein Obst und Gemüse essen, dann könnte ich mir vorstellen, dass sie auch als Fleischesser irgendwann einen Mangel haben. Milch und Käse sind ja kein adäquater Ersatz für Gemüse. Meine Kinder essen zwar vegetarisch, aber Milch, Käse und Ei in eher kleinen Mengen. Sie lieben Obst, Gemüse geht fast nur als Rohkost. Gerne gegessen werden hier diese fertigen Tofu-Würstchen. Ansonsten knabbern sie ganz gerne Kichererbsen pur und Nüsse.


    Welchen Mangel befürchtest Du denn konkret? Ich habe hier das Buch "Vegane Ernährung" liegen, das könnte ich Dir ausleihen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich nach der Geburt meines ersten Kindes von vegan auf vegetarisch umgestiegen bin, weil mir vegane Kleinkinderernährung zu riskant war.


    Wie sieht es denn bei Euch mit Trockenobst und Säften aus?

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Interessante Frage, ich lese auch interessiert mit :)


    Unsere Kinder essen nur auswärts Fleisch und Wurst, z.B. im Kiga, mein Freund ist Vegetarier, also Käse und Milch ist meist da, Eier eher nicht. Die Kinder essen total verschieden, ich kann nichts kochen, wo beide gut essen.


    Der Große isst eigentlich jede Art Obst, auch Trockenobst, und auch totale Mengen, ganze Mahlzeiten aus Kirschen, auch aufs Brot (Bananensandwich). AUch selbstgeflocktes Müsli mit frischem und Trockenobst. Und löffelt gerne mal eine Avocado (aber nicht gewürzt, nur pur). Sonstiges Gemüse dagegen nur püriert versteckt in Kartoffelsuppen. Kuhmilch und Käse mag er gar nicht, liebt aber Dinkelmilch. Reis, Hirse etc. mag er gar nicht.


    Der Kleine isst rohes Gemüse mal eher (Gurken), sonst eher nicht, also nicht gekocht. Obst weniger, und dann eher komische Sorten, die der Große nicht isst (schwarze Johannisbeeren). Getreidemilch trinkt er nie, aber viel Kuhmilch. Reis, Hirse isst er manchmal, aber eher ohne Gemüse. Bratlinge mögen sie manchmal beide. Nussmuse gehen auch phasenweise, ich mache die auch einfach mal in die pürierten Suppen und Soßen rein. Also es ist schon ein ziemliches Gehampel.


    Ich bin ja jetzt mit dem Baby zu Hause und passe auf, dass ich für MICH jeden Tag was leckeres zaubere, und wer von den Herren am Abend davon haben möchte - gerne. Ansonsten gibts Schnittchen mit Belag und Gemüsesticks mit oder ohne Dip. Und ICH lebe jetzt aus den vollen, mache mir leckere Getreidegerichte mit Amaranth, Buchweizen, Hirse und tollen Gemüsebeilagen.Und ich baue darauf, dass die Kinder mit dem Bio-Omni-Kindergartenessen und dem Angebot zu Hause doch alles bekommen, was sie brauchen.


    Liebe Grüße


    von Mauritia

  • Hirse - geht nicht wirklich in Mengen, die satt machen.
    Als quasi Griesbrei (süß eben :D )


    Ich esse den auch süß, ich werde davon prima satt. :D Griesbrei gab es bei uns früher auch gelegentlich, immer süß, als Mittagsmahlzeit.


    Ich hatte als Kind eine lannnnnggge Phase, in der ich kaum Gemüse (und nur wenige Darreichungsformen von Fleisch) mochte und aß. Oft waren 1-3 Äpfel fast das einzige Obst/Gemüse, das ich den ganzen Tag gegessen habe, und wenn nicht, dann war das Gemüse oft sowas wie Dosenerbsen oder Maggi-Tütensuppe. Meines Wissens gibt es das häufiger, andere Kinder haben dann eine Nudeln-mit-Ketchup-Phase oder so. Da muss nicht zwingend so schnell ein Mangel bei herumkommen, das kann sich auch rechtzeitig wieder verwachsen.

    • Offizieller Beitrag

    ich habe schon öfters gelesen, dass man bei kindern einen längeren betrachtungszeitraum wählen sollte, um sehen zu können, ob sie sich einseitig ernähren. also eher so ein monat betrachten.


    hier ist ein vegetarischer bis veganer haushalt mit fleischessendem kind. wobei es eher selten fleisch isst. ab und zu gehen gurken oder karotten. manchmal bananen und äpfel. bei hirse gibts immer wieder phasen. selten aber doch gehen linsen. kürbiscremesuppe geht. sojageschnetzeltes in reis oder tomatensauce geht ab und zu. die tofu-würstel werden seit einem jahr verweigert. trockenfrüchte gehen auch ab und zu. manchmal trinkt es wasser mit zitrone und ahornsirup. so kriegen wir auch etwas vitamin c ins kind


    was sogut wie immer geht, sind kartoffeln und nudeln.


    bei veganer ernährung fehlt vor allem vitamin b12. ob es durch milchsauer vergorenes oder zb. miso ersetzt werden kann, ist strittig. da würde cih auf synthetisches b12 setzen. der b12-speicher im körper reicht sehr lange aus, aber man sollte das nicht aus den augen verlieren. ein mangel macht sich bei nerven und gehirn bemerkbar.


    fleisch bietet für den menschlichen organismus leicht aufzunehmendes eisen. soweit ich weiss, sollte man bei pflanzlichem eisen darauf achten kalziumhaltiges erst eine stunde später zu essen. vitamin c erhöt die eisenaufnahme aus pflanzlichen eisenquellen.


    Sprich sie essen von sich aus eigentlich KEIN Obst oder Gemüse.
    Höchstens mal sehr unregelmäßig Apfel (oder der Kleine jetzt grade Himbeeren im Garten).
    Aber nicht regelmäßig, schon gar nicht mehrmals am Tag.


    Aber sonst ernähren sie sich eigentlich von Vollkorngetreide, (gesunden) Ölen, Milch, Käse, Ei, kleinen Mengen Nüssen....


    das, was deine kinder essen, finde ich doch recht reichhaltig. gerade in ei (dotter) ist sehr viel drinnen. öle sind reichhaltig, nüsse und vollkorngetreide auch. wenns ab und zu noch ein apfel ist, dann passts in meinen augen.


    vor was für einem mangel hast du angst? bzw. wirken deine kinder kränklich?

    #rose

    Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.

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  • Bei uns geht Obst und Gemüse eigentlich nur roh in Reinform - wie die Himbeeren aus dem Garten. Alles was gekocht oder vermengt ist, bleibt liegen.

  • Mauritia, genau dahin muss ich auch wieder kommen. Kochen, was MIR schmeckt und nicht alles auf die Kinder ausrichten. Dazu habe ich nämlich überhaupt keine Lust mehr..


    :)

  • Mauritia, genau dahin muss ich auch wieder kommen. Kochen, was MIR schmeckt und nicht alles auf die Kinder ausrichten. Dazu habe ich nämlich überhaupt keine Lust mehr..


    :)



    #ja
    es lohnt sich in vielerlei hinsicht.
    ich koche immer eine beilage von der ich weiss die wird gegessen und oft auch einzelteile die ich erst zusammenwerfe wenn wir am tisch sitzen.
    Aber ab und zu passiert es, mein curry wird von den kids gegessen oder sie stürzen sich unerwarterweise auf den Brokkkoli. Natürlich nicht immer, aber zumindest wir erwachsenen haben ein leckeres essen :D

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • @ Veggie-Mama: Das Angebot bzgl. Buchausleihe weiß ich sehr zu schätzen, danke Dir!!
    Allerdings leben wir hier gerade im Kurz-vor-Umzug-Chaos....von daher würde ich lieber in absehbarer Zeit nochmal darauf zurückkommen, wenn die Essenssituation hier so bleibt...


    Ich hab an nichts Spezifisches gedacht, was den eventuellen Mangel angeht, sondern für mich nur überlegt, dass eine eh schon eingeschränkte Ernährung (eben kaum Obst/Gemüse) durch eine weitere Einschränkung/Veränderung zu "auch keine tierischen Produkte" die allgemeine Versorgungssituation vermutlich eher nicht verbessern - trotzdem ich überzeugt bin, dass vollwertig-vegan grundsätzlich sicher gesünder ist als die herkömmliche Ernährung....mein Problem ist eher, dass ich bei den Abneigungen der Kinder teils vor dem Problem stehe, was ich ihnen denn dann überhaupt zu essen anbiete.

    Grüße, Nia mit Nachwuchs (05 und 09).

  • licht: Vitamin B12 würde ich bei den Kindern natürlich substituieren. Aber das ist für den Moment sicher noch in Ordnung ohne, dafür essen sie genug Käse, Milch, Eier.
    Was interessant für mich ist, war Deine Bemerkung über Eisen und Calcium.
    Ich wusste zwar, dass Milch ein Eisenräuber ist, nicht aber dass das am Calcium liegt und man somit auch bei anderen Lebensmitteln aufpassen muß. Danke!

    Grüße, Nia mit Nachwuchs (05 und 09).

  • Euch allen schon mal ganz lieben Dank fürs Brainstorming!


    Jede Antwort ist für sich interessant und hilfreich! #blume

    Grüße, Nia mit Nachwuchs (05 und 09).

  • Milch bzw. tierisches Eiweiß hemmt auch die Calciumaufnahme und fördert Osteoporose.


    Ich würde vorallem alles in möglichen Variationen immer wieder anbieten. Irgendwann gewöhnen sich Deine Kinder vielleicht daran und werden neugierig.


    Mitkochen lassen hilft auch.


    Ansonsten hab ich da nicht so die Erfahrung, da unsere Kinder sich sogar mit ner Tüte Vollkornmehl in ne Ecke setzen und löffeln... ;)