Kinderwunsch - Jetzt oder in 3 Jahren?

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  • Liebe Rabeneltern,


    In letzter Zeit verspüre ich immer deutlicher einen Kinderwunsch, auch mein Partner ist nicht abgeneigt.
    Aber: Er arbeitet bereits, ich studiere nach meiner abgeschlossenen Berufsausbildung noch mind. 2 Jahre.
    An sich kein Problem, das Studium fällt mir sehr leicht und die Uni hat viele gute Angebote im Bezug auf Kind und Studium.
    Was mir sorgen macht ist die "Rollenverteilung".
    Die nächsten 3 Jahre ist es für ihn beruflich nicht drin kürzer zu treten (kleines Team, Ausbildung muss fertig werden, ...).
    Ich wäre also hauptverantwortlich fürs Kind, er realistisch nur am Wochenende und Abend daheim.
    Für die 3 Jahre fände ich das okay, wenn das keine Dauerlösung bleibt. Aber: Kommt man von sowas wieder los?
    Oder spielt sich das ein und am Ende ist es eh klar, dass ich beruflich immer zurück stecken werde?


    Wie sind da eure Erfahrungen?
    Würdet ihr mir raten trotz Wunsch noch 3 Jahre zu warten, damit wir von Anfang an gleichberechtigt in die Geschichte starten können?


    Bei mir im Umfeld gibt es da noch keine Eltern an denen ich mich orientieren könnte, wäre die Erste im Freundeskreis.
    Bin daher sehr dankbar für eure Ratschläge, Erfahrungen und Meinungen.


    Yanara

  • Hallo Yanara,


    die Rollenverteilung ist eher ne Frage eurer Charaktere, denke ich. Auch, falls du den Kiwu erst in 3 Jahren umsetzen solltest- ihr würdet doch nicht beide gleichzeitig für einen längeren Zeitraum Elternzeit nehmen können, oder?


    Es ist halt so, dass die Mutter gerade im ersten Lebensjahr einfach mehr vom Baby gefordert wird, weil es einen besser kennt und, wenn man stillt, der Vater diesen Mutterfaktor einfach nicht hat. Das kann man als Vater schon irgendwie kompensieren, denke ich, es gibt schließlich genug Mütter, die direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten, aber das ist für die Väter sicher viel Arbeit. Deswegen ist es nicht gesagt, dass die Rollenverteilung ausgeglichener ist, nur weil dein Partner mehr Zeit hat, sondern eher eine Typfrage.


    Wenn du jetzt ein Kind bekommst, dann sind die "Kosten" für dich geringer (da du ja wegen Kind keinen Arbeitsplatz vorübergehend aufgeben musst) und dein Kind ist aus dem Gröbsten raus, wenn du mit dem Studium fertig bist. Daher, von mir ein leg los #super .


    Ich würde allerdings drauf achten, das mit der Rollenverteilung nicht zu übergenau zu handhaben, wenn ihr dann mal ein Kind habt. Ich habe das ganz am Anfang gemacht, aber festgestellt, dass mein Mann und Baby drunter leiden. Also, Baby schreit, Mann kriegt es über einen längeren Zeitraum nicht beruhigt. Ich nehme es: Zack, sofort ist es ruhig und zufrieden. Inzwischen sehe ich das deswegen weniger dogmatisch. Ich hab ein engeres Verhältnis zu unserem Sohn und verbringe (schon alleine stillbedingt) mehr Zeit mit ihm, aber mein Mann kümmert sich auch gut und die Zeit wird kommen, wenn unsere Rollen unserem Sohn gegenüber ausgeglichener werden.

  • Ich will kurz zu bedenken einwerfen, dass man ja nicht weiß, wann du schwanger wirst- es ja eher die Ausnahme, dass ihr euch heute entscheidet und nächsten Monat bist du schwanger...bei uns hat das 2 1/2 Jahre gedauert und eine Bekannte hat 9 Jahre warten müssen (was ja auch schon nicht mehr die Regel ist)- es fiel mir nur grade ein, weil wir erst letzte Woche darüber gesprochen haben und sie meinte, dass sie bereut, dass sie so spät angefangen haben es zu versuchen. Nun ist es ihnen für ein Geschwisterkind eigentlich schon etwas spät...


    Ich bin auch während meiner Ausbildungszeit das 1. Mal schwanger geworden (Referendariat), geplant war es eigentlich im Studium...


    Es ging, war aber anstrengender als diesmal beim 2. Kind, als ich einfach fertig war...ich kann einfach mehr Mama sein- das tut mir gut, aber da ist auch jeder anders.


    Zu den Rollen- hm, das ist eine schwierige Frage: klar, irgendwie ist es schon oft so, dass ich als Mama mehr mit den Kindern zusammen bin, aber ich kann klar sagen, dass grade beim Großen das wirklich nicht in einer Mama-bezogenheit geendet hat- er liebt seinen Papa, er ist soooo wichtig für ihn und sie verbringen immer eine sehr intensive Zeit miteinander. Aber wir schauen eben auch auf "echte Familienzeiten". Bei der Kleinen bin ich noch Mittelpunkt ihrer Welt, aber sie liebt ihn auch sehr und freut sich, wenn sie zusammen sind.


    Ich denke, dass es KEINEN perfekten Zeitpunkt gibt. Lasst euer Herz UND die Zeit entscheiden....

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Danke euch für Eure Antworten!


    Klar gibt es keinen perfekten Zeitpunkt und keine Garantie schnell/ überhaupt schwanger zu werden.
    Da ich aber noch recht jung bin (24) ist das jetzt auch noch gar kein Stress.
    Ich wäre gerne ne junge Mutter. Und ich finde die Vorstellung sehr reizvoll im Studium flexibel in meiner Zeiteinteilung zu sein. Ich könnte länger studieren, viel Zeit für das Kind haben und hätte noch eine weitere Aufgabe als ausschließlich Mutter zu sein.


    In meiner Vorstellung wird das anstrengend aber gut machbar. Und in meiner Vorstellung gehe ich nach dem Studium (Teilzeit) arbeiten. Habe ne Familie und einen Job der mich interessiert. Hin und wieder frage ich mich dann, ob ich sehr naiv bin.
    Und ob eine solche Entscheidung nicht am Ende darauf hinaus läuft, dass ich zu Dekorationszwecken studiert habe. Das würde mich sehr unzufrieden machen.


    Ja, am Ende müssen wir das irgendwie zu zweit entscheiden. Aber Erfahrungsberichte sind da schon sehr interessant!

  • Und weil ich eben ein sehr verkopfter Mensch bin hier mag ich am liebsten schon vorher über sowas nachdenken #hammer
    War einer von euch in ner ähnlichen Situation?
    Findet ihr es vielleicht gar nicht schlimm, wenn einer dauerhaft seinen Schwerpunkt auf Zuhause+Kinder legt?
    Wenn doch: Wie umgeht ihr sowas?
    Habt ihr das im Detail vorher abgesprochen? Oder auf euch zukommen lassen?

  • Du wärst wohl auch mit 27 noch eine junge Mutter ;)


    Findet ihr es vielleicht gar nicht schlimm, wenn einer dauerhaft seinen Schwerpunkt auf Zuhause+Kinder legt?


    Doch, das fände ich wohl schlimm, weil ich der Ansicht bin, dass eine Frau grundsätzlich in der Lage sein sollte, ihre Familie notfalls auch allein durchzubringen. Und dazu ist ein gewisser Anschluss an den Beruf schon nützlich - finde ich.


    Und die Arrangements innerhalb der Familie bedürfen sowieso dauernder Diskussion/Anpassung.


    Ich würde es wohl noch vom Studiengang abhängig machen - wie hoch ist die Präsenzpflicht, kollidieren Praktika mit Schwangerschaft/Stillzeit etc. und von meiner eigenen Disziplin. Sonst kann man (frau) sich bei einem Studium mit Kindern auch unendlich verzetteln.

    • Offizieller Beitrag

    Hej Yanara,
    ich würd Dir raten, so gegen Ende des Studiums zu versuchen, schwanger zu werden. Was den generellen Zeitpunkt angeht, nimm den, wo Du und Dein Partner am allerwenigsten Stress haben. Versuch schon während der Schwangerschaft alles Nervige, Stressige, Negative von Dir fernzuhalten.
    Die Zeit bis dahin könntest Du z.B. damit nutzen, eventuelle hormonelle Verhütungsmittel abzusetzen und nur mit NFP (falls möglich) zu verhüten, deinen Zyklus besser kennenzulernen.
    Und ja, ich finde es schon viel besser, wenn beide Elternteile sich versuchen, beider Säuglingspflege miteinzubringen. Ergo fände ich es am besten, Dein Partner würde gucken, wann er beruflich (vielleicht mit Elternzeit?) kürzer treten kann, und Du könntest Dir überlegen, wann und wie Du vielleicht jobtechnisch ein bisschen wiedereinsteigen könntest. Das lässt sich natürlich alles nicht punktgenau planen, und wer weiß wie es dann letztlich kommt, aber Gedanken machen schadet ja nicht.

  • Ich habe angefangen zu studieren, als mein jüngstes Kind in den Kindergarten gekommen ist. Es ist unglaublich anstrengend, liegt aber sicher auch am Studienfach selbst.


    Was mir aber gerade eher zu schaffen macht: Bekomme ich in meiner Branche einen Teilzeitjob? Das muss nicht auf dich zutreffen, aber direkt in Teilzeit zu starten, ist nicht in jeder Branche üblich. Wenn man schon Vollzeit gearbeitet hat und nach der Elternzeit zurückkommt hat man andere Voraussetzungen.

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

  • Hej, ich bin mit 24 im Studium schwanger geworden und würde es jedes mal wieder so machen.
    Ich denke es ist ohnehin utopisch, sich wirklich alles genau zu teilen aber das macht meiner Meinung nach auch nichts denn eine gute Eltern-Kind-Bindung entsteht ja nicht dadurch das jedes Elternteil genau 12 Stunden mit dem Kind verbringt ;)


    Also viel Spaß beim basteln ;)

  • Wie seid Ihr denn sozialisiert bezüglich der Rollenverteilung in der Familie, und unterscheiden sich Eure Vorstellung sehr oder sind sie sich ähnlich? Ich halte Aushandlungsprozesse zu diesem Themenbereich für enorm wichtig und würde mir an Eurer Stelle dafür wahrscheinlich noch etwas Zeit nehmen. Die Frage nach der Rollenverteilung berührt ja nicht nur den Aspekt der Kinderbetreuung und Eltern-Kind-Bindung, sondern ziemlich viele weitere Aspekte, die für die Familie, aber auch individuell essentiell sind:


    Wie wollt Ihr wirtschaften, gemeinsam, separat, teilweise gemeinsam? Kannst Du Dir vorstellen, finanziell komplett von Deinem Partner abhängig zu sein?


    Welche beruflichen Ziele verfolgst Du? Ein Berufseinstieg auf qualifiziertem Level ist in Teilzeit dürfte eine besondere Herausforderung darstellen, da die meisten Stellen in Vollzeit ausgeschrieben werden. Ist man einmal drin, lässt es sich leichter reduzieren.


    Auch das gerne verdrängte Thema Rente sollte angesprochen werden. Wenn Dein Berufseinstieg sich zeitlich nach hinten schiebt und Du dann in Teilzeit arbeiten willst, entstehen deutliche Nachteile für Dich. Welche Relevanz hat das für Dich? Gäbe es einen beziehungsinternen finanziellen Ausgleich für Dich?


    Wie sicher ist der Job Deines Partners? Welche Absicherung gibt es für den Fall von Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit? Wenn Erwerbsarbeit und Familienarbeit geteilt werden, lassen sich gewisse Risiken deutlich minimieren.


    Setzt Dein Partner seine Priorität im Job oder bei der Familie? Ganz konkret: Würde er z. B. seinen Rechtsanspruch auf Elternzeit, Teilzeit in Elternzeit, Kind-Krank-Tage etc. nutzen, auch wenn der Arbeitgeber dies nicht begrüßt?


    Welches Rollenverständnis wollt Ihr Eurem Kind vorleben?


    Mir selbst fällt übrigens auch nach einigem Überlegen kein einziges Paar ein, welches bei der Familiengründung ein Modell lebte, bei dem der Mann vollständig für die Erwerbsarbeit und die Frau für die Familienarbeit zuständig war und wo es dann später zu einer deutlichen Veränderung der Rollenverteilung kam. Bei allen Paaren mit diesem Modell, die ich kenne, arbeitet die Frau langfristig gar nicht, auf Minijobbasis, in geringfügiger Selbständigkeit oder in Teilzeit, der Mann dauerhaft Vollzeit. Damit sind erhebliche Nachteile bezüglich der sozialen Absicherung der Frau verbunden.

  • Hallo Yanara,


    ich finde es gut und wichtig, dass du dir da jetzt so rational Gedanken drum machst. Ich kenne viele Freundinnen, die eine gute Berufsausbildung haben, aber mit der Geburt der Kinder - schwup di wup - sich in der Rollenaufteilung von vorgestern fanden. - das ist erstmal nicht weiter schlimm ABER: spätestens jetzt, wo die Kinder im Schulalter sind, finden die meisten von ihnen das selber sehr schlimm und frustrierend. Vor allem, weil sie wenig Perspektive sehen, die Situation der finanziellen Abhängigkeit von ihren Männern und des "für alles zu Hause hauptverantwortlich sein" irgendwann zu ändern.


    Wenn ihr während deines Studiums das erste Kind bekommt, dann braucht ihr einen ganz expliziten Plan, wie du beruflich auf die Füsse kommst! und es muss Euch dann auch klar sein, dass es für Euch alle auch hart sein kann, wenn nach einer Zeit von "hauptsächlich Mama ist zuständig", du dich möglicherweise Vollzeit dem Beruf widmest. Emotional ist das für alle vielleicht schwer, aber vielleicht auch finanziell, wenn dein Mann dann trotz der bis dahin geschaffenen Tatsachen (Vorsprung beim Geldverdienen, Chef findet Teilzeit doof, etc) beruflich eine Weile zurücktritt.

    Es ist halt so, dass die Mutter gerade im ersten Lebensjahr einfach mehr vom Baby gefordert wird, weil es einen besser kennt und, wenn man stillt, der Vater diesen Mutterfaktor einfach nicht hat. Das kann man als Vater schon irgendwie kompensieren, denke ich, es gibt schließlich genug Mütter, die direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten, aber das ist für die Väter sicher viel Arbeit. Deswegen ist es nicht gesagt, dass die Rollenverteilung ausgeglichener ist, nur weil dein Partner mehr Zeit hat, sondern eher eine Typfrage.

    naja, dazu kann ich nur sagen, für die Mütter ist es auch viel Arbeit, sich um ein Baby zu kümmern, und sollte kein Argument für eine bestimmte Aufgabenverteilung sein.


    Als ich 24 Jahre alt war, wäre ich sicher fröhlich und unbedarft in die typische Rollenverteilung mit Kindern und finanzieller Abhängigkeit usw. gerutscht - das wird Dir schonmal nicht passieren, weil du und dein Partner da gut drüber nachdenkt. Ich hatte "das Glück" zu dem Zeitpunkt meinen Mann noch nicht kennengelernt zu haben. Zur Zeit bin ich die Brötchenverdienerin der Familie, war es auch immer direkt wieder nach dem gesetzl. Mutterschutz. Ich bin sehr sehr sehr froh drum, dass ich auf jeden Fall für mich selbst sorgen kann. Und fände es super erstrebenswert, wenn in einer Familie beide Partner sich das Geldverdienen UND die Familienarbeit relativ ausgewogen aufteilen KÖNNEN.


    lg martita

  • Liebe Yanara,


    ich bin auch im Studium geplant schwanger geworden und hatte mir alles so schön machbar vorgestellt, schließlich studiere ich an einer Hochschule in einem Fach, das extrem familienfreundlich ist.
    Aber wie das so ist, kommt ja vieles anders, als geplant:
    Ich habe in der Schwangerschaft eine durch die Schwangerschaft ausgelöste schwere Phobie entwickelt und war ab da fast unfähig mich selbst zu versorgen.
    Dann, als der kleine Mensch da war, hat es nochmal fast ein Jahr gedauert, bis sich diese Phobie auf ein Maß zurückgeschraubt hat, dass ich wieder normal im Alltag teilnehmen konnte. Außerdem ist das Kleinchen ein 24-Stunden-Baby gewesen und ist auch heute noch ein 24-Stunden-Kleinkind.
    Nichts da mit: Ich nehme das Baby im Tragetuch mit in die Veranstaltung, Babys schlafen ja eh so viel und zwischendrinnen trinkt es mal nen Schluck Mamamilch.
    Pustekuchen.
    Unser Sohn hat im ersten Lebensjahr nur mit direktem Körperkontakt zu mir schlafen können, in einem verdunkelten Zimmer und nicht im Tuch, sondern liegend im Bett.
    Er hat die Betreuung durch mich immer EXTREM bevorzugt, sodass auch ein 24-Stunden anwesender Papa völlig nutzlos war im Bereich Babybespaßung. Das ist gleichbedeutend mit: für das Studium etwas tun - Pustekuchen.
    Es gäbe dazu noch so viel mehr zu sagen.
    Der kleine Mensch ist jetzt über drei und ich bin nur geringfügigst mit meinem Studium weiter gekommen.



    All diese Dinge schreibe ich nicht, um die abzuhalten. Oder gar abzuschrecken.
    Mein Kinderwunsch war damals so groß, ich wäre psychisch daran zerbrochen noch wer weiß wie viele Jahre auf ein Kind zu warten.
    Aber, es wäre gut gewesen, jemand hätte mir mal glasklar die Eventualitäten, die eine Schwangerschaft und ein Kind mit sich bringen können aufgezeigt. Damit ich einen Plan B für das Leben als Mama und Studentin mit einem über-fordernden Baby/Kind in der Tasche gehabt hätte oder auch darauf vorbereitet gewesen wäre, dass Schwangerschaft nicht nur eitel Sonnenschein mit Brechreiz sein kann, sondern auch schwere psychische Veränderungen mit sich bringen kann (das ist allgemein wenig bekannt, dass es nicht nur die postpartale Depression gibt, sondern schon in der Schwangerschaft psychische Krankheitsbilder auftreten können).


    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass ihr euren Weg finden werdet #blume Der, auf dem ihr mit oder ohne Kind sehr glücklich sein werdet in den nächsten drei Jahren und darüber hinaus :)

  • Ich denke auch, sich über das alles Gedanken zu machen ist gut und vernünftig, aber oft kommt es dann alles irgendwie doch anders und ich wäre glaube ich dann völlig überfordert, wenn meine Pläne sich nicht umsetzen ließen. Das musst du halt bedenken. Wenn du dir grundsätzlich vorstellen kannst, erstmal den Uniabschluss (auf unbestimmte Zeit) zurück zu stellen und du nicht auf eine schnelle Karriere aus bist (in Teilzeit schwer, wenn man überhaupt in TZ starten kann) dann legt los, wen es such jetzt richtig anfühlt.
    Mit der Rollenverteilung sehe ich das so, dass man als Mutter zunächst mal den Bärenanteil an der Kinderversorgung und auch im Haushalt leistet, das finde ich aber ok für mich, da mein Mann dafür Vollzeit arbeitet und uns finanziell durch bringt.
    Finde es aber auch wichtig selbst auf eigenen Beinen stehen zu können und sich auch am Einkommen zu beteiligen sofern es das Umfeld zulässt... Sei es nur für paar Stunden die Woche rauskommen, dass tut der Mama-Seele gut #augen vieles hat sich bei uns im Verlauf spontan ergeben. Von zu viel Planung im voraus bin ich durch die kinder abgekommen.

  • Bei mir ist es so. Mann war fertig mit dem Studium, ich ganz am Anfang, als das erste Kind kam. Inzwischen sind es drei Kinder und ich immer noch nicht ganz fertig mit dem Studium und mein Mann verdient inzwischen so gut wie ich ich meinem Job vermutlich nie verdienen werde. Daher wird es so bleiben, dass er das Familieneinkommen erwirtschaftet und ich hauptsächlich für die Kinder verantwortlich bleibe, sprich: halbtagsjob die nächsten Jahre.


    Wenn ihr nur ein Kind bekommt und du dann als Berufsanfängern etwa gleich viel verdienst wie er, ist es meiner Ansicht nach kein Problem, aus dieser Rolle wieder auszubrechen.
    Problematischer ist es halt bei mehreren Kindern und einem starken Verdienst-Gefälle.

  • Ich bin mit 21 im Studium schwanger geworden und habe meine Tochter dann mit 22 bekommen. Mit dem Studium (fernuni) war das gut machbar, ich musste nicht pausieren und konnte in Teilzeit gemütlich meinen Bachelor machen (und, als meine Tochter in den Kindergarten kam, parallel freiberuflich arbeiten).


    Jetzt bin ich 28 und wäre immer noch eine junge Mutter - kann mir aber auf absehbare Zeit kein weiteres Kind vorstellen, weil es mich doch alles viel Kraft gekostet hat und ich nicht schon wieder von vorne anfangen will. Zwar schreibe ich mich gerade wieder für die Uni ein (konsekutiver Masterstudiengang) und könnte das ganze dann also wieder mit dem nächsten Kind in Teilzeit durchstudieren, aber ich habe momentan einen unglaublich Selbstverwirklichungsdrang und (eventuell durch die frühe Mutterschaft und das nie wirkliche "Frei sein") will nicht nochmal zurückstecken.


    Ich denke aber auch inzwischen, dass (Familienfreundlichkeit des Studienangebots vorausgesetzt), die Uni/Fernstudium der beste Zeitpunkt ist, um mit einem kleinen Baby zu hantieren. Ich persönlich hätte es schlimmer gefunden, zu studieren, einen Job anzufangen, und dann wieder komplett zurückgeworfen zu werden. Aber das ist nur mein persönliches Empfinden.


    Außerdem schließe ich mich den anderen an, die sagen, man sollte dann lieber jetzt versuchen, schwanger zu werden, weil es ggf. doch länger dauern kann. Bei uns war es nun (nur so mittelmäßig geplant), dass ich sofort schwanger geworden bin. Aber das ist nicht die Regel.

  • Ich denke auch, sich über das alles Gedanken zu machen ist gut und vernünftig, aber oft kommt es dann alles irgendwie doch anders und ich wäre glaube ich dann völlig überfordert, wenn meine Pläne sich nicht umsetzen ließen. Das musst du halt bedenken. Wenn du dir grundsätzlich vorstellen kannst, erstmal den Uniabschluss (auf unbestimmte Zeit) zurück zu stellen und du nicht auf eine schnelle Karriere aus bist (in Teilzeit schwer, wenn man überhaupt in TZ starten kann) dann legt los, wen es such jetzt richtig anfühlt.

    Ich denke auch, nicht zu viel theoretisieren, weil es häufig anders kommt. Ich würde halt gucken, dass die Rahmenbedingungen passen: Vereinbarkeit mit Studium, Bereitschaft des Partners, auch kürzer zu treten, wenn du mit dem Studium fertig bist.

    Zitat von »Meaow Duck«




    Es ist halt so, dass die Mutter gerade im ersten Lebensjahr einfach mehr vom Baby gefordert wird, weil es einen besser kennt und, wenn man stillt, der Vater diesen Mutterfaktor einfach nicht hat. Das kann man als Vater schon irgendwie kompensieren, denke ich, es gibt schließlich genug Mütter, die direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten, aber das ist für die Väter sicher viel Arbeit. Deswegen ist es nicht gesagt, dass die Rollenverteilung ausgeglichener ist, nur weil dein Partner mehr Zeit hat, sondern eher eine Typfrage.
    naja, dazu kann ich nur sagen, für die Mütter ist es auch viel Arbeit, sich um ein Baby zu kümmern, und sollte kein Argument für eine bestimmte Aufgabenverteilung sein.

    Nee, das soll auch keine Entschuldigung für Väter sein, sich aus der Säuglingspflege zu ziehen. Klar ist es für eine Mutter viel Arbeit, sich ums Kind zu kümmern!!! Ich meine nur, dass es Müttern eben einfach leichter fällt, das Kind zu versorgen (Stillen- kein umständliches an die Flasche gewöhnen, daraus füttern, beruhigen: Klappt bei Müttern eben meistens einfach besser durch Schwascha und Stillen). Und der Vater muss eben bereit sein, diese naturgegebenen Nachteile irgendwie zu kompensieren. Und das ist dann eine Frage der Persönlichkeit. Übrigens auch der der Mutter, es soll Mütter geben, die dem Mann das Kind kaum überlassen wollen, weil sie nicht ertragen können, dass der Mann Dinge anders handhabt und das Baby auch mal weint und er es nicht so schnell beruhigt bekommt...


    Wenn ihr während deines Studiums das erste Kind bekommt, dann braucht ihr einen ganz expliziten Plan, wie du beruflich auf die Füsse kommst! und es muss Euch dann auch klar sein, dass es für Euch alle auch hart sein kann, wenn nach einer Zeit von "hauptsächlich Mama ist zuständig", du dich möglicherweise Vollzeit dem Beruf widmest. Emotional ist das für alle vielleicht schwer, aber vielleicht auch finanziell, wenn dein Mann dann trotz der bis dahin geschaffenen Tatsachen (Vorsprung beim Geldverdienen, Chef findet Teilzeit doof, etc) beruflich eine Weile zurücktritt.

    Da unterschreibe ich. Je nachdem, in welchem Bereich du studierst, ist ein Berufseinstieg in TZ schwierig (und auch nicht unbedingt empfehlenswert, wenn du gewisse Ambitionen hast). Da kann es dann wirklich sein, dass du VZ arbeiten musst und das kann emotional schwer sein.

    Setzt Dein Partner seine Priorität im Job oder bei der Familie? Ganz konkret: Würde er z. B. seinen Rechtsanspruch auf Elternzeit, Teilzeit in Elternzeit, Kind-Krank-Tage etc. nutzen, auch wenn der Arbeitgeber dies nicht begrüßt?

    *unterschreib*

    Welche beruflichen Ziele verfolgst Du? Ein Berufseinstieg auf qualifiziertem Level ist in Teilzeit dürfte eine besondere Herausforderung darstellen, da die meisten Stellen in Vollzeit ausgeschrieben werden. Ist man einmal drin, lässt es sich leichter reduzieren.

    *unterschreib*. So habe ich das gemacht: Erstmal etwas gearbeitet und dann ein Kind bekommen. Jetzt geht es TZ wieder zurück.

  • Für mich wärs undenkbar gewesen im Studium ein Kind zu bekommen. Ich hatte aber auch ein Hardcore-Studium. Außerdem hat mir der Mann gefehlt:-)


    Aber zu einer Sache möcht ich meinen Senf dazugeben:

    Ich wäre also hauptverantwortlich fürs Kind, er realistisch nur am Wochenende und Abend daheim.

    Dafür ist es doch völlig unerheblich, ob du studierst oder arbeitest, oder? #gruebel
    Bei uns studiert keiner mehr und mein Mann IST nur am Abend und am Wochenende da, manchmal auch auf Dienstreise, dann ist er noch nichtmal am Abend da. Mein Sohn ist ein Papakind durch und durch #love Will heißen, ich finds nicht sooo unnormal, dass Papas nur am Wochenende und abends da sind und zweitens beobachte ich, dass das nichts mit der Enge der Beziehung zu tun hat.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Bei mir ist es so. Mann war fertig mit dem Studium, ich ganz am Anfang, als das erste Kind kam. Inzwischen sind es drei Kinder und ich immer noch nicht ganz fertig mit dem Studium und mein Mann verdient inzwischen so gut wie ich ich meinem Job vermutlich nie verdienen werde. Daher wird es so bleiben, dass er das Familieneinkommen erwirtschaftet und ich hauptsächlich für die Kinder verantwortlich bleibe, sprich: halbtagsjob die nächsten Jahre.


    Wenn ihr nur ein Kind bekommt und du dann als Berufsanfängern etwa gleich viel verdienst wie er, ist es meiner Ansicht nach kein Problem, aus dieser Rolle wieder auszubrechen.
    Problematischer ist es halt bei mehreren Kindern und einem starken Verdienst-Gefälle.


    Es ist eher unwahrscheinlich, als Berufsanfängerin mit Kind, ggf. Teilzeit arbeitend, etwa gleich viel zu verdienen wie ein Mann mit mehreren Jahren Vorsprung im Sinne von Berufserfahrung. Deshalb fände ich die Frage überaus wichtig, ob der Mann ganz klar bereit wäre, zukünftig berufliche und finanzielle Nachteile zu akzeptieren, damit seine Frau erfolgreich den Berufseinstieg meistern kann. Ansonsten ist ein vielleicht unerwünschtes Rollenmodell zementiert.


    Die immer wieder angeführte Argumentation mit den Gehaltsunterschieden finde ich wirklich grausam: Ich verdiene auch deutlich weniger als mein Partner und werde es wahrscheinlich dauerhaft branchenbedingt tun. Das heißt aber doch nicht, dass deshalb alle beruflichen Nachteile von mir getragen werden müssen, sondern eigentlich ganz im Gegenteil, dass ich erst recht beruflich anschlussfähig bleiben und für meine Absicherung sorgen muss. Ja, dann hat man als Familie weniger Geld, aber auch davon lässt es sich vielleicht leben? Außerdem wird dieser Aspekt nur relevant, wenn komplett gemeinsam gewirtschaftet wird bzw. eine Ehe besteht. Für nicht verheiratete Frauen, denen im Falle einer Trennung nicht einmal ein Zugewinnausgleich zusteht, sollte wohl besonders klar sein, was zu tun ist...


  • Die immer wieder angeführte Argumentation mit den Gehaltsunterschieden finde ich wirklich grausam: Ich verdiene auch deutlich weniger als mein Partner und werde es wahrscheinlich dauerhaft branchenbedingt tun. Das heißt aber doch nicht, dass deshalb alle beruflichen Nachteile von mir getragen werden müssen, sondern eigentlich ganz im Gegenteil, dass ich erst recht beruflich anschlussfähig bleiben und für meine Absicherung sorgen muss. Ja, dann hat man als Familie weniger Geld, aber auch davon lässt es sich vielleicht leben? Außerdem wird dieser Aspekt nur relevant, wenn komplett gemeinsam gewirtschaftet wird bzw. eine Ehe besteht. Für nicht verheiratete Frauen, denen im Falle einer Trennung nicht einmal ein Zugewinnausgleich zusteht, sollte wohl besonders klar sein, was zu tun ist...


    Danke für Deine klaren Worte, rheinländern. Das kann man leider nicht oft genug wiederholen!!!

  • unterschätze nicht den faktor geld. mit geld lässt sich vieles legitimieren, zb auch: du studierst, verdienst also nicht, und hast daher auch weniger zu sagen in punkto zeiteinteilung. und notfalls bist du die, die aufschieben, verschieben, aufgeben muss, weil er vedient ja das geld. #stumm


    du bist 24. schliess dein studium ab und starte in den beruf und bekomme dann kinder. mit 27 bist du immer noch jünger als es die meisten sind.


    und mein mantra: egal ob du mit kind studierst oder arbeitest, krieg die betreuung ordentlich geregelt! dieses ach, baby in die vorlesung, manchmal wird er abends schon das kind nehmen können, und ich kann lernen, ich lerne dann wenn das baby schläft. VERGISS ES! das wird nicht klappen. du musst bereit sein, dein kind abzugeben. und ohne verlässliche betreuungslösung wird das nix.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7