Schlechter Verlierer

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  • Meine Süsse spielt total gerne Gesellschaftsspiele. Dabei ist sie ne miese Verliererin ^^ .


    Nun ist sie ja erst Vier und meine Erwartungen diesbezüglich sind echt nicht hoch ;) .


    Trotzdem: kann man das irgendwie über, das Verlieren?


    Oft reicht es schon, wenn sie z.B. im Leiterspiel eine Leiter runterfällt, obwohl ihr Kegel immer
    noch ganz vorne ist, damit sie leise wird, auf den Boden sieht, nichts mehr spricht und nicht mehr weiterspielt.
    Spreche ich sie an, dann ist sie beleidigt, meint es wäre fies o.ä.


    Also nochmals, ihre Reaktion ist sicher alterstypisch - kenne ich aber so vom Älteren einfach nicht und überlege,
    ob man ihr hier irgendwie helfen kann. Schließlich ist sie es, die total frustriert ist.


    Was meint ihr?

  • Ich abonniere mal.
    Mein großer ,5 kann auch nicht verlieren. War von Anfang an so.
    Der kleine 3 hat damit überhaupt kein Problem.

  • Ich glaube hier macht Übung den Meister ;) Wie sonst auch bei allem, kommt die Frustrationstoleranz irgendwann. Dafür muss das Kind aber den Frust auch mal erleben dürfen und vielleicht sehen bzw. gezeigt bekommen, wie man damit umgeht.
    Macht einfach weiter, das wird schon :)

  • hm.....es geht nicht in erster Linie drum, sie das Verlieren aushalten zu lassen.


    Soweit kommt es in den meisten Fällen nicht, da sie das Spiel bereits abbricht, wenn sie
    sich auf der Verliererstraße wähnt (wenn auch unbegründet und selbst für eine 4 Jährige offensichtlich).


    Oder sie versucht zu tricksen. Sobald man moniert, dieselbe Strategie ihrerseits.


    Das macht sie im Kindergarten bei Gesellschaftsspielen nicht grad zum beliebten Spielpartner.
    Auch die Erzieherinnen haben mich schon darauf angesprochen.


    Momentan fahre ich die Schiene zu erklären, wie z.B. "Schade, du hast meinen Stein rausgekegelt.
    Jetzt muss ich von vorne beginnen. Mal sehen, ob ich es schaffe, dich nochmals einzuholen.
    Sonst beim nächsten Spiel."


    Ich habe auch schon ihre Reaktion kopiert, da hat sie vielleicht Augen gemacht #freu .

  • Ich wäre ja froh, wenn meine Kinder beim Verlieren leise würden. Nein, sie werden laut. Und wie laut!!! Und bei Zwillingen verliert eigentlich immer einer. Bei Spielen, bei denen die Spieler nur zusammen gewinnen können, ist es nur mäßig besser. dann schreit einer, dass er aber nicht will, dass der andere auch gewinnt :D .



    Ich glaube nicht, dass es eine Übungssache ist. eher eine Reifesache. Wird also schon noch werden #yoga .



    Es gab Zeiten, da hab ich Gesellschaftsspiele gehaßt, weil ich wußte, dass gleich einer rumschreit und tobt.

  • Mein sechsjähriger konnte auch nur schwer verlieren. Wenn er verloren hat, gab es Tränen vor Enttäuschung und Wut. Manchmal war er regelrecht verzweifelt. Angefangen mit Gesellschaftsspielen haben wir auch etwa, als er vier war. Er hat auch schon häufig zwischendurch abgebrochen, wenn er glaubte, dass er nun verlieren müsse. Z.B. bei Lotti Karotti oder Da ist der Wurm drin.


    Mittlerweile ist es deutlich besser geworden. Wir spielen regelmäßig gemeinsam Spiele und er hat sich an das Verlieren "gewöhnt". Manchmal ist es noch schlimm, besonders, wenn er müde ist oder schon von etwas anderem gefrustet. Meistens aber freut er sich, wenn er gewinnt und kann es gut aushalten, wenn er verliert.


    Ich habe auch fast nie gemogelt, damit er gewinnt, nur wenn er schon mehrere Spiele in Folge verloren hatte (z.B. sechs Uno-Runden hintereinander). ;)


    Es wird also besser und braucht Zeit.


    Allerdings habe ich einen Freund, bei dem auch mit über 40 Jahren noch die Würfel vor Wut durch den Raum fliegen, wenn er nicht gewinnt. #angst

    »Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.«


    Christian Morgenstern

  • Aushalten.
    Mehr kann man meiner Erfahrung nach nicht machen. Meine Große ist absolut ausgetickt wenn sie aus Versehen verloren hat, weil sie nicht rechtzeitig ans Schummeln gedacht hat ;) Da flog dann alles durch die Gegend :)


    Und kein großes Ding draus machen. Verlieren ist ja auch echt blöd. Ich war auch so und habe dann alles vom Tisch gehauen. Irgendwann wurde es besser #ja (Glaub ich ;) )

  • Wir sind auf Spiele ohne Verlierer umgestiegen. Gemeinsam gewinnen oder verlieren und nicht gegeneinander spielen.


    Ich sehe keinen Sinn darin verlieren zu lernen. Ich finde den ständigen Wettkampf eh doof. Teamfähigkeit mit Freude am Spiel zu lernen ist doch viel schöner als immer wieder gefrustet zu sein. Frust müssen Kinder so oder so immer mal im Leben aushalten und spielen soll doch Spaß machen.

  • Gewinnen macht ihr aber Spaß. Und da gehört Verlieren eben auch dazu. Ob allein oder in der Gruppe, da sehe ich keinen Unterschied.

  • Für meine Tochter ist es großer ein Unterschied. Beim Gewinnen freut sie sich genauso im Team wie alleine. Mit dem Verlieren kommt sie dann aber viel besser klar. Was alleine ein riesen Drama war und dazu führte das wir Eltern schon gar keine Lust mehr auf Gesellschaftsspiele hatten war gemeinsam dann plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Das Vergleichen mit anderen fällt weg. Ich vermute es liegt daran.

    3 Mal editiert, zuletzt von 1234 ()

  • Für meine Tochter ist es großer ein Unterschied. Beim Gewinnen freut sie sich genauso im Team wie alleine. Mit dem Verlieren kommt sie dann aber viel besser klar. Was alleine ein riesen Drama war und dazu führte das wir Eltern schon gar keine Lust mehr auf Gesellschaftsspiele hatten war gemeinsam dann plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Das Vergleichen mit anderen fällt weg. Ich vermute es liegt daran.



    Das ist ein genialer Ansatz, den ich mir mal abkupfere.
    Mein Kind hat gar nicht das Problem mit dem Verlieren, trotzdem bin ich geneigt, ihr die Enttäuschung zu ersparen. #schäm


    Eine super Idee, mit dem Kind ein Team zu bilden.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Ich kenne einen Erwachsenen, der, wenn er auf der Verliererseite steht, einfach aufsteht und heim geht.


    Unglaublich, oder ? Ich habe gedacht, der ist nur mal kurz zur Toilette.....und der kommt und kommt nicht wieder :stupid:

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    Liebe Grüße von Michaela


    Jungsklamotten, selbstgenähtes, Bücher, Spielzeug und noch mehr im
    ♥ Rabenflohmarkt ♥


  • Bist du die Mutter meiner Kinder 8I #ja ???

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Ich kenne einen Erwachsenen, der, wenn er auf der Verliererseite steht, einfach aufsteht und heim geht.


    Unglaublich, oder ? Ich habe gedacht, der ist nur mal kurz zur Toilette.....und der kommt und kommt nicht wieder :stupid:



    ich hab mal zwei erwachsene erlebt, die schlichtweg nicht damit zurechtkamen, dass ich sie in siedler gnadenlos abgezockt hatte und mich immer zum nächsten spiel überredeten, bis sie dann die 10. runde endlich mit finsterster kooperation gewannen

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • Tilda: es wird besser. meine Kinder sind beide schlechte Verlierer. aber: ich habe immer weitergespielt. damit sie es lernen und das Geschrei ausgehalten. meine grosse war ganz krass..sie hat adhs. ist jetzt 11 und es ist soo viel besser geworden. sie findet sogar Lösungen für ihren Bruder wenn der ausflippt. der hat kein adhs. aber verlieren kann er nicht. ganz schlimm ist es wenn er sich mit seinem freund misst. oder auch im fussball..da flippt er regelmässig aus. also ich wünsche viel Geduld. es gibt ja auch erwachsene die nicht verlieren können. mein mann zb. :D

  • felix ist sehr sportlich. er ist leider in einer klasse mit 13 Mädchen die alle jetzt nicht so sportlich sind. (1. klasse) nach einem halben Jahr bat uns die Lehrerin zu einem Gespräch. er ist anscheinend im sport auf die Mitschüler losgegangen die nicht so gut waren und er darum verloren hat. tzztzz. ich habe ihn dann ins gebet genommen und ihm gesagt dass es so nicht geht. bis jetzt haben wir nichts mehr gehört.
    die 2 spielen gerade monopoly. und der kleine brüllt auch immer mal wieder... ;)

  • ch sehe keinen Sinn darin verlieren zu lernen. Ich finde den ständigen Wettkampf eh doof. Teamfähigkeit mit Freude am Spiel zu lernen ist doch viel schöner als immer wieder gefrustet zu sein. Frust müssen Kinder so oder so immer mal im Leben aushalten und spielen soll doch Spaß machen.


    das sehe ich gar nicht so. ich finde es ganz schlimm wenn man einem kind jeden Frust aus dem weg räumt. hier gibt es Dörfer die keinen sporttag mehr veranstalten damit kein kind verlieren muss. so ein Mist. auch bei fussballturnieren gibt es manchmal keine Gewinner. so ein Mist. da sagen dann die Veranstalter: ihr seit alles Gewinner. nein so ist das nicht. es gibt nun mal bessere und schechtere Mannschaften und bessere und schlechtere Spieler. so ist das. so ist auch das leben. und Kinder wollen sich messen, insbesondere jungs. mein Sohn lernt es auch beim fussball wenn er mit älteren spielt. wenn er da rumschreit und rummotzt dass er in der falschen Mannschaft ist und dass das so ungerecht ist dann spielt er halt einfach nicht mehr mit. fertig!

  • Ich räume meinen Kindern nicht jeden Frust aus den Weg. Das ist bei drei Kindern mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorstellungen ja auch schlichtweg nicht möglich. Da ergeben sich tagtäglich viele frustrierende Situationen.


    Meine Große neigt ständig dazu sich vergleichen und behaupten zu wollen. Alles wird zum Wettkampf. Glücklich erscheint sie mir dabei nicht. Das muss ich nicht zusätzlich noch mit Gesellschaftsspielen fördern. Da finde ich es wirklich besser stattdessen die Teamfähigigkeit zu unterstützen.

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  • Hier plädiere auch zur Übung. Hier war es ähnlich und wir sind dazu übergegangen - vor dem nächsten Würfelwurf kurz die Optionen anzusagen bzw. abzufragen. Etwas "Was passiert den, wenn ich jetzt gelb würfele" . Also das Schreckliche schon mal in den Bereich des Möglich zu ziehen. Wenn sie Zeit hatte, das kurz im kopf zu verarbeiten, war die Enttäuschung nicht so groß.

    Life is a mountain - ride it like a wave