Geburtsplanungsgespräch - was wäre Euch wichtig?

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  • Ach so - und zum Thema "keine Männer": Da denke ich natürlich auch, dass das jeder selber wissen muss :) Ich stehe diesem Problem in unserem KH zum Glück eh nicht gegenüber, da dort ausschließlich Ärztinnen arbeiten (abgesehen von Oberärzten, die ich eh nicht zu sehen bekomme ;)). Hinzu kommt, dass dieses Krankenhaus in einer Gegen liegt, in der extrem viele muslimische Familien wohnen und demzufolge auch viele muslimische Frauen dort entbinden, bei denen ein solcher Wunsch auch nichts ungewöhnliches ist. Die sind dort quai eh auf sowas eingestellt ;)


    Und allgemein denke ich, es hat immer Gründe, wenn eine Frau einen solchen Wunsch äußert und diesen vehement durchzusetzen versucht, das sollte einfach respektiert werden und nicht eins zu eins auf die eigene Person oder das eigene Empfinden übertragen werden. Es ist für mich auch durchaus nachvollziehbar, dass oder warum die meisten Frauen kein Problem damit haben und ich freue mich für diese Frauen, dass sie diese Einschränkung nicht "betrifft" :)

  • Nur weil es oft so gehandhabt wird ist es noch lange nicht in Ordnung.

    Also, ich weiß halt nur, wie es bei mir war: Da war der diensthabende Gynäkologe eben männlich und dann war das eben so.


    Ich könnte mir nur vorstellen, dass es bei einem KH zielführender sein kann, ein paar zentrale Punkte, die einem wichtig sind, aufzuschreiben als einen ganzen "Roman", weil niemand Zeit und Lust hat, so viel zu lesen und die ganzen (Extra-)Wünsche umzusetzen (da könnte dann ggf. auch ein gewisser Widerwillen mitschwingen, weil einem als Hebamme/Arzt soviel Misstrauen entgegen gebracht wird). Das meine ich jetzt nicht als Kritik an Jayd, auf keinen Fall, klar sollte die Geburt so angenehm wie möglich für die Gebärende sein und die Punkte auf ihrer Liste hören sich super an, sondern eher aus Sicht des KH.

  • Genau davor hatte ich auch Angst, Meaow Duck! Dass es untergeht und falsch rüber kommen könnte. Beides ließ sich jedoch im dazugehörigen persönlichen Gespräch klären :)


    Ich hatte vor den eigentlichen Geburtsplan auch noch Anschreiben gesetzt - da es nun zu ner kleinen Diskussion gekommen ist, ergänze ich dieses hier auch mal.


    Es gehört also dieses Anschreiben und das persönliche Gespräch dazu, vielleicht klingt der Plan dann ja nicht mehr ganz so, wie eine Befehlskette ;)


    Ich hatte den Plan übrigens vorher auch meiner Hebamme gezeigt, diese hat bis kurz zuvor in genau diesem KH gearbeitet und dort auch ihre Ausbildung gemacht, sie kennt die Leute da also gut und sagte mir, dass sie den Plan (insgesamt) sehr sympathisch und gut fand.


    Also - hier nun das "Anschreiben", das ich vor den eigentlichen Geburtsplan gesetzt habe:





    Liebes Hebammen- und Krankenhaus-Team,



    ich werde bald mein erstes Kind zur
    Welt bringen und freue mich, dieses Abenteuer in Ihrem Hause und mit
    Ihrer Unterstützung erleben zu dürfen. Ursprünglich hatte ich eine
    Hausgeburt geplant, da es mir sehr wichtig ist, eine natürliche,
    würdevolle und selbstbe-stimmte Geburt zu erleben, die nicht
    pathologisiert wird und bei der meine Intimsphäre gewahrt ist.
    Leider habe ich jedoch auf Grund der schwierigen
    Versicherungssituation keine Hebamme mehr gefunden, die mich dabei
    hätte begleiten können. Stattdessen habe ich mich nun für eine
    Geburt bei und mit Ihnen entschieden, da mir Ihre Philosophie einer
    natürlichen Geburt sehr entgegenkommt und mir mehrfach von sehr
    positiven Erfahrungen mit Ihrem Team berichtet wurde. Dennoch bin ich
    stark dadurch verun-sichert, dass die Geburt in einem Krankenhaus
    stattfinden wird und habe, zu meiner eigenen Beruhigung und
    hoffentlich als Hilfestellung für Sie, diesen Geburtsplan erstellt,
    mit dem ich Ihnen meine Wünsche und momentanen Vorstellungen nennen
    möchte.



    Ich möchte Ihnen bereits jetzt für
    all Ihre Mühen und Verständnis danken und bin schon voller
    Vorfreude auf die Geburt :)



    Liebe Grüße

    XYZ :)

  • Jayd, schön, wenn der Plan gut aufgenommen wurde :) . Ich glaube, ich werde für das nächste Mal keinen Plan mehr machen. Zumindest in meinem KH war das Meiste davon nicht notwendig (KH war babyfreundlich) und beim Rest kam es eher auf das angemessene Reagieren in der Situation an, also dass entweder ich was sage oder eben mein Mann. Einlauf habe ich bspw. einfach abgelehnt und wurde so akzeptiert.


    Wie ist denn das eigentlich, wenn man vorher seine Wünsche geäußert hat (bspw.: Keine Vitamin-K-Tropfen, also eben die medizinischen Punkte) und das Kind erhält diese trotzdem. Könnte man das KH eigentlich dafür belangen, wenn es im Geburtsplan, der in der Akte lag, vermerkt war, dass man das nicht will?

  • Könntest Du bestimmt, zumindest privatrechtlich. Da stellt sich nur die Frage, wie ein möglicher Schaden festgestellt werden soll, ganz abgesehen von den Erfolgsaussichten einer solchen Klage.
    Dass man bei einer Maßnahme wie der Vitamin-K-Gabe eine strafrechtliche Verfolgung erreichen kann (im Sinn einer Körperverletzung), das bezweifele ich mal.

  • Danke Duck :) Für mich gehört das auch mit zur mentalen Geburtsvorbereitung - durch die Erstellung des Plans wurde ich erstmals mit Entscheidungen konfrontiert, die ich sonst hätte planlos vor Ort hätte treffen müssen, weil ich als Erstgebärende von nix ne Ahnung hab bzw. hatte. Und das ist vermutlich auch noch so ein Knackpunkt - es ist mein erstes Kind :) Kann mir gut vorstellen, dass es beim nächsten Kind anders läuft - insbesondere wenn ich dieses Mal eine schöne Geburtserfahrung machen darf natürlich.


    Ich denke schon, dass man dagegen vorgehen kann, auch im Sinne einer Körperverletzung. Eigentlich bedarf es ja schließlich andersrum immer der Einverständniserklärung eines Elternteil, egal was gemacht wird. Wird dieses nicht eingeholt, sondern sogar trotz besseren Wissens entgegen gehandelt, ist das wohl schon Körperverletzung - oder was sagen die rechtlich bewandten Raben? Notfallsituationen, in denen schnell gehandelt werden müssen, sind natürlich nochmal anders zu bewerten, aber eine prohylaktische Vitamin-K-Gabe ist davon ja weit entfernt.

  • Danke für deine Ausführungen Jayd. Finde ich gut, dass die dich da ernst genommen haben. :)


    Da ist halt jeder Typ auch anders; mir macht das ganze Krankenhausprozedere nix aus, solange ich menschlich behandelt werde und nicht blöd angemacht oder schlimmeres.


    Meine beiden Frauenärztinnen, die ich bisher hatte, habe ich mir übrigens auch gezielt nach Geschlecht ausgesucht. Ich denke, das ist gar nicht so selten. Umso besser, dass deine Wunschklinik personell da gut aufgestellt ist.

  • Ich glaube auch, dass das auch oder gerade heute nichts unübliches ist. Manspricht nur auch selten drüber, denke ich, weilein solcher Wunsch gern mit einer Form von Prüderie in Verbindung gebracht wird. Das ist ein wenig schade, aber wohl auch teilweise nachvollziehbar.


    Über die Gründe oder Ursachen brauch man dabei aber so wie so eigentlich gar nicht streiten, weil sie irrelevant sind :) Wenn frau es aus persönlichen Gründen ablehnt, einen fremden Mann in einer so intimen Situation (Geburt) dabei zu haben, ist es für die eigene Psyche auch wichtig - ob nun nachvollziehbar oder nicht. Das wollte ich allgemein noch dazu gesagt haben :)


    Und nochmal ganz allgemein: Ich wollte mit dem Einstellen meines Geburtsplans eigentlich nur Gedankenanstöße geben, wozu man sich im Rahmen dessen Gedanken machen könnte. Und wünsche äußern kann man immer. Mir hat's sehr geholfen, mich damit zu beschäftigen - auch wenn ich davon ausgehe, dass ich die Hälfte meiner Punkte (z.B. Gebärpositionen, die ich mir grad gut vorstellen könnte) während der Geburt FÜR MICH gar keine Rolle mehr spielen - aber selbst wenn, was soll's :)

  • Ich glaube auch, dass das auch oder gerade heute nichts unübliches ist. Manspricht nur auch selten drüber, denke ich, weilein solcher Wunsch gern mit einer Form von Prüderie in Verbindung gebracht wird. Das ist ein wenig schade, aber wohl auch teilweise nachvollziehbar.


    Über die Gründe oder Ursachen brauch man dabei aber so wie so eigentlich gar nicht streiten, weil sie irrelevant sind :) Wenn frau es aus persönlichen Gründen ablehnt, einen fremden Mann in einer so intimen Situation (Geburt) dabei zu haben, ist es für die eigene Psyche auch wichtig - ob nun nachvollziehbar oder nicht. Das wollte ich allgemein noch dazu gesagt haben :)


    Und nochmal ganz allgemein: Ich wollte mit dem Einstellen meines Geburtsplans eigentlich nur Gedankenanstöße geben, wozu man sich im Rahmen dessen Gedanken machen könnte. Und wünsche äußern kann man immer. Mir hat's sehr geholfen, mich damit zu beschäftigen - auch wenn ich davon ausgehe, dass ich die Hälfte meiner Punkte (z.B. Gebärpositionen, die ich mir grad gut vorstellen könnte) während der Geburt FÜR MICH gar keine Rolle mehr spielen - aber selbst wenn, was soll's :)


    Na klar, ist doch auch völlig in Ordnung!


    Viel Glück für die Geburt. :)

  • Als wir in Bensberg im Krankenhaus waren zum Infoabend, wurde berichtet, dass durchaus viele mit Geburtsplan kommen, der wird durchgesprochen und meist sind das zu 90% Dinge, die einfach abgenickt werden, weil sie dort Standard sind. Durch unsere Beleghebamme fand ich für uns keinen nötig und denke auch, dass das KH da grundsätzlich schon so weit mit unseren Vorstellungen konform ging, dass ich auch mit den normalen Stationshebammen keine Probleme gehabt hätte.
    Jedenfalls denke ich, dass ein gutes Krankenhaus mit einem so ausformulierten Plan keine Probleme hat und sich da auch nicht angegriffen fühlt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einem selbst auch zur Einstimmung auf die Geburt dient.

  • -kein Dauerctg
    -Nabelschnur auspulsieren lassen (mein Mann ist auch Rhesus -)
    -Im Notfall bleibt mein Mann ständig beim Kind/ bei KS mit Spinaler oder Pda bleibt das Kind bei mir im Op.
    Außerdem wird mein Mann das Brain-Schema an die Hand bekommen.


    Fällt noch jemanden etwas ein?.