Ihn schreien lassen ist so schwer, brauche Bestärkung...

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  • Ich finde mollys Beitrag ganz toll!


    Ich habe auch mitgesenft. Ich habe der Threaderstellerin versucht zu erklären, warum das keine Berechnung ist, was ihr Kind macht. Ich persönlich finde das mit am erschreckendsten, dass sie das für Berechnung hielt. Dafür muss ich keine Threadtitel interpretieren, und ich bin auch keine Über-Rabin (das bin ich WIRKLICH ABSOLUT GAR NICHT). Das hat sie in ihrem Startposting mehr als deutlich gemacht und später in einer Antwort nochmal. Sie schrieb später, dass sie Berechnung anders interpretiert - auch in ihrer Interpretation finde ich mich nicht wieder. Es ist negativ, so, wie sie es auslegt.


    Selbst die Raben, die nur ein kleines bißchen rabig sind, werden - hoffe ich - der Meinung sein, dass ein 16 Monate altes Kind nicht berechnend agiert. Dass es nicht seine Mama "erzieht", damit diese "springt, wenn es schreit".


    Das ist in meinen Augen eine sehr negative Sichtweise aufs Kind. Ich kann mupfelpuh in aller Überforderung völlig verstehen, und ich würde mir einfach wünschen, dass sie diese negative Sichtweise versuchht abzulegen, und versucht, das Kind mal so zu sehen, wie es so ganz ohne Haushaltsansprüche wäre. Nicht nervig, sondern lebhaft. Nicht störend, sondern interessiert. Nicht berechnend, sondern sozial.


    Ich finde meine Kinder auch manchmal nervig und störend, aber ich versuche zumindest, den Blick auf ihre Bedürfnisse zu haben, und abzuwägen, wer jetzt mehr "Recht auf Bedürfniserfüllung" hat. Bis zu einem Alter von ca. 2 Jahren gewinnen da eigentlich immer meine Kinder ;)


    edit: ich hoffe auch, dass Mupfelpuhs nicht-antworten eher darauf zurückzuführen ist, dass sie nun mal auch ein 16 Monate altes Kind hat. Das macht Computer-Nutz-Zeiten nicht grade einfacher ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel ()


  • ey, ich hätt auch so gern nen Cocktail mit Schirmchen!

    und ich erst :D #prost

    Sätze, die ich nie mehr hören möchte: "Mama, mach deine Musik leiser!!!"

  • Im Großen und ganzen ist hier alles gesagt, aber einen praktischen Tipp möchte ich noch da lassen:


    Kind und Wäsche kann man gleichzeitig tragen, wenn man die Wäsche in so großen stabilen Plastiktaschen sich über die Schulter hängt. Die großen Taschen gibt's bei uns jetzt grade im Aldi und letztes Jahr habe ich einige davon bei Rossmann gekauft.

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    Liebe Grüße von Michaela


    Jungsklamotten, selbstgenähtes, Bücher, Spielzeug und noch mehr im
    ♥ Rabenflohmarkt ♥

  • Im Grossen und Ganzen ist das Wichtigste gesagt, richtig.
    Ich habe mich jetzt durch alle Seiten geackert, um nicht vielleicht etwas zu wiederholen, was sowieso schon wo steht - tut es aber nicht.
    Deshalb ein Hinweis von mir, der mir sehr am Herzen liegt:
    Liebe Mupfelmuh, ein Hund sollte im Umgang mit einem Kleinkind niemals knurren. Nicht, weil er dann unerzogen oder sonstwas ist, sondern weil das Knurren schon die nächste Stufe von vielen Anzeichen ist, die ein Kleinkind NATÜRLICH nicht kennen kann, dass beim Hund schon eine Grenze überschritten ist.
    Du beschreibst dein Kind als sehr aktiv und lebendig. Ein Kind in diesem Alter sollte dann wirklich nur im Beisein von Erwachsenen mit dem Hund Kontakt aufnehmen dürfen.
    Ich finde es immer wieder unglaublich, wie sehr Eltern darauf vertrauen, dass der Hund "noch nie was getan" hat. Wenn er "nur knurrt". Und dann sind die Leute völlig verdattert, wenn er plötzlich beisst. Und natürlich ist der Hund dann schuld!


    Vielleicht habe ich deine Beschreibung vom Umgang mit dem Hund auch falsch verstanden. dann vergiss, was ich geschrieben habe. Aber besser einmal zu oft gewarnt, als zu wenig.


    Es hört sich für mich wahrlich nicht einfach an, wie du deinen Alltag gestalten musst. Ein kleiner Trost: Es wird sich wieder ändern. Es wird nicht leichter - aber anders. ;)


    Alles Liebe! Und lass dich nicht unterkriegen!

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Nutzerinnen,
    wir wünschen uns einen respektvollen Umgang miteinander, dieser ist hier an so mancher Stelle doch zumindest fragwürdig. Bitte achtet auf die Netikette.


    Liebe Mupfelpuh,
    von vielen Nutzerinnen kamen vorurteilsfreie und gute Vorschläge, die dir dein Leben mit Kind erleichtern könnten und dir erlauben würden, das Thema Bedürfnisorietierung doch noch mal ins Zentrum deiner Gedanken zu rücken (wobei es hier auch um deine Bedürfnisse gehen darf & soll!). Vielleicht liest du die Posts noch Mal in Ruhe durch und meldest dich dann noch mal?


    Viele Grüße
    Team Rabeneltern.org

  • @Trüffel: Ich würde dem Kind schon "Berechnung" unterstellen. Es ist einfach genetisches Programm, dass Alleinsein - die Mutter aus den Augen verlieren - Gefahr bedeutet. Ein so kleines Kind kann noch nicht abschätzen, wann Mutter wiederkommt, ob in 2 min vom Klo oder in 2 h vom Einkaufen, ob sein Kinderzimmer sicher ist oder ob da ein Tiger lauert. Also schreit es los in der Hoffnung, wieder Kontakt aufnehmen zu können, um der Gefahr zu entkommen und die Mutter wieder bei sich zu wissen.
    Und genauso logisch ist, dass es dann sofort lächelt und ruhig weiterspielt, wenn die Mutter wieder in seiner Nähe ist - die Gefahr ist ja gebannt und es muss sich keine Sorgen mehr machen.


    Wichtig ist wirklich der Blick aufs Kind. Es macht Dinge schon aus Berechnung/Instinkt/Bedürfnissen ... aber immer seiner selbst Willen und nicht um andere damit zu ärgern.
    Und wenn die Rabentipps hier zu harsch kommen, empfehle ich "Born to be wild" von Renz-Polster zur Lektüre :) .

  • mupfelpuh,mein 12 Monate alter sohn verhält sich im moment ganz ähnlich und an manchen tagen ist das wirklich hölle anstrengend! mir hat sehr geholfen,mich einfach damit abzufinden und damit zu leben,dass ich manchmal das ausräumen einer spülmaschine 4,5 mal unterbrechen muss #weissnicht ...haushalt liegt hier auch echt brach.


    wenn ihr es euch leisten könnt,such dir doch eine putzhilfe.ich bin so froh über unsere,die einmal die woche hier die bäder und böden macht,das entlastet und entspannt ungemein und man hat ein bißchen grund drin.


    mein rücken macht mir auch massiv zu schaffen und ich merk ihn oft nach 10 minuten tragen.deshalb gehen wir oft mit dem wagen raus (mag dein kleiner das?).und sonst versuch ich ihn wenig zu heben und eben viel zeit mit dem kind gemeinsam auf dem boden verbringen.


    versuch dir vor augen zu halten,wie schnell die zeit rumgeht und sei nachgiebig mit dir selbst.ich hab meinen haushaltsanspruch an mich selbst ganz runtergeschraubt.erst das kind und wenn zeit da ist kleinere haushaltsdinge.wenn man da die ansprüche runterschraubt und sich einfach zugesteht,dass es ok ist nicht alles zu schaffen hilft das enorm.

  • Freda, ich bin da gänzlich anderer Überzeugung. Wenn mein Kind nach mir schreit, dann nicht weil es denkt "wenn ich schreie, kommt Mama, und wenn ich lauter schreie, kommt Mama schneller", sondern weil es denkt "ich bin allein! Hilfe, ich bin allein!".


    Denke ich.


    edit: Berechnung bedeutet, etwas zu tun, mit dem Wissen, dass das Ziel nur so zu erreichen ist. Ich schreie, damit Mama kommt. Ich grinse, damit sie nicht mehr sauer ist.


    Aber ich glaube nicht, dass Kinder - v.a. in dieser evolutionär geprägten "Gefahrsituation" so denken. Ich denke, die denken noch ohne Ursache, Wirkung, Ziel. Sondern eben aus dem Moment heraus, was grade klemmt.

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel ()

  • Öhm #gruebel , also genau das meinte ich doch. Vielleicht klingt "Berechnung" in unseren Ohren immer negativ, aber ich meine Berechnung durchaus im postiven Sinne.


    Habe jetzt gerade mal im Duden nachgeschlagen. Vielleicht liegt es daran, dass das Wort zwei Bedeutungen hat:

    Zitat

    Ich meinte es in letzterer Bedeutung der "Voraussicht":
    Gefahr -> Schreien -> Hilfe kommt -> Beruhigung -> Lächeln -> Weiterspielen
    Das ist die programmierte Reaktion bei Alleinsein. Damit rechnet das Kind, weil das "überlebenswichtig" ist.

  • Ja, und ich finden nun, dass dein Gefahr -> Schreien -> Hilfe kommt -> Beruhigung -> Lächeln -> Weiterspielen genau richtig ist ;) dass das aber nichts mit Voraussicht zu tun hat. Die beiden Definitionen find ich gut (finds auch gut, dass du sie gepostet hast), aber ich finde, beide passen irgendwie nicht auf ein schreiendes Kind, das nach Mama ruft.


    Hm, ich kanns nur schwer erklären. Aber ich glaube, wir sind uns im wesentlichen einig. Vielleicht kann Mupfelpuh aufklären, wie sie es genau meinte?

    • Offizieller Beitrag

    vorraussicht bedeutet, sich vergangenheit, gegenwart und zukunft bewusst zu sein. das ist sich ein kind von 16 monaten nur bedingt. es aggiert eher aus einer momentanen situation heraus ohne klare idee über die zukunft.

  • Ich fände es auch wahnsinnig schwer und nahezu unerträglich, meinen geliebten Kleinen schreien zu lassen. Deshalb versuche ich, das zu vermeiden. Ich habe Lust darauf, mit ihm die Welt zu entdecken, mich von der Lebensfreude dieses kleinen Menschen anstecken zu lassen. Ich bin dankbar, dass er mir vertraut und sich sicher mit mir fühlt. Auf diese Weise verbringe ich meine Zeit wesentlich lieber als z. B. mit Haushaltstätigkeiten.


    Liebe mupfelkuh, ich kann Deine Anstrengung und Überforderung nachvollziehen und denke, Du solltest Dich unbedingt mit Deinem Mann zusammen setzen und besprechen, wie Ihr Euer Leben gestalten wollt:
    Wie sehr wollt Ihr es annehmen, dass Euer Leben jetzt heute stattfindet, und wie sehr wollt Ihr Euer heutiges Leben auf die Zukunft ausrichten?
    Wie könnt Ihr Entlastung herbeiführen, damit Ihr jetzt Lebensfreude erleben könnt? (Aufgaben im Haushalt teilen? Haushaltshilfe? Familienergänzende Kinderbetreuung? Vorübergehende Reduktion des Arbeitsumfangs Deines Mannes z. B. durch Elternzeit mit Teilzeitarbeit? Zeitliche Streckung der Weiterbildung?)

  • Vielleicht ist "Berechnung" wirklich nicht das richtige Wort.


    Aber ich denke schon, dass Kinder in diesem Alter den normalen Zusammenhang: "ich schreie -> Mama hilft mir" durchaus schon herstellen können, wenn sie in ihrem jungen Leben bisher meist schnell gehört wurden. Das ist nicht mehr die reine Instinkthandlung von Säuglingen. Ich denke schon, dass meine Kinder in dem Alter sich schon an viele Dinge gut erinnern konnten und entsprechend gehandelt haben.


    Während eben z.B. bei geferberten Kindern dieser Zusammenhang abtrainiert wird und diese dann nicht mehr rufen, weil sie gelernt haben, dass das nicht hilft.

  • vorraussicht bedeutet, sich vergangenheit, gegenwart und zukunft bewusst zu sein. das ist sich ein kind von 16 monaten nur bedingt. es aggiert eher aus einer momentanen situation heraus ohne klare idee über die zukunft.



    Das denke ich auch. Ich würde eher vermuten, dass das Kind da ein "Programm" abspielt und nicht so viel darüber reflektiert. Allerdings sind ja auch ältere Kinder und Erwachsene nicht unbedingt berechnend in dem Sinne, dass sie kühl kalkuliert vorgehen, sondern man hat eher ein Gefühl dafür, was funktionieren könnte oder ein eingespieltes Muster.

  • Liebe mupfelkuh, ich kann Deine Anstrengung und Überforderung nachvollziehen und denke, Du solltest Dich unbedingt mit Deinem Mann zusammen setzen und besprechen, wie Ihr Euer Leben gestalten wollt:
    Wie sehr wollt Ihr es annehmen, dass Euer Leben jetzt heute stattfindet, und wie sehr wollt Ihr Euer heutiges Leben auf die Zukunft ausrichten?
    Wie könnt Ihr Entlastung herbeiführen, damit Ihr jetzt Lebensfreude erleben könnt? (Aufgaben im Haushalt teilen? Haushaltshilfe? Familienergänzende Kinderbetreuung? Vorübergehende Reduktion des Arbeitsumfangs Deines Mannes z. B. durch Elternzeit mit Teilzeitarbeit? Zeitliche Streckung der Weiterbildung?)


    Danke Rheinländerin, das drückt gut aus was ich mir schon seit Eröffnung des Threads denke.


    Liebe Mupfelpuh, 70h Arbeit/pro Woche + Fahrtzeit klingt unglaublich belastend. Kein Wunder das dein Mann keine Kraft mehr für den Haushalt hat.
    Allerdings hast du ja auch einen 24h Job mit so einem kleinen Kind. Vielleicht findet ihr eine andere Aufteilung oder Lösung. Für deinen Mann ist es bestimmt auch toll sein Kind mehr zu sehen als nur eine halbe Stunde am Abend.


    Ich hoffe ihr könnt da eine Lösung finden um, wie Rheinländerin schrieb, etwas mehr Lebensfreude zu haben.

    Liebe Grüße,
    Saraid



    Faschismus ist keine Meinung, es ist ein Verbrechen.

  • Ähm.


    Also, wie sag ichs.


    Also, ich glaube nicht, dass das totale Berechnung ist, und ich glaube auch nicht, dass dein Kind dich grade erzieht. Ich glaube, dass er grade eine Phase hat, wo er sich nicht alleine beschäftigen will. Das ist anstrengend und eine Phase, ja, und sie geht vorbei, und kommt aber auch wieder.


    Fett unterschreib!

  • Liebe mupfelpuh, eigentlich ist ja alles gesagt. Aber zu dem Thema Arbeitsbelastung möchte ich noch etwas anfügen, vielleicht liest Du es ja noch: ich habe die für mich allertollsten Großeltern. Sie haben sich immer ganz toll um meinen Bruder und mich gekümmert, als wir noch klein waren (wohnen im gleichen Haus wie meine Eltern), vor allem mein Opa: basteln, heimwerken, vorlesen, im Garten rumwühlen, jeden Tag mit mir mein Pflegepony von der Weide holen und nebenher rennen, wenn ich es geritten bin...;-). Und auch jetzt lieben sie das Bärchen heiß und innig und ich hoffe, dass sie ihn noch lange erleben dürfen.


    Aber mein Opa sagt auch, dass er es sehr schade findet, diese intensive Zeit erst mit seinen Enkeln erlebt zu haben. Denn als meine Mutter klein war, hat er hart gearbeitet (Schichtdienst) und dann noch nebenbei um das Haus schnell abzubezahlen und die finanzielle Zukunft zu sichern. Im Nachhinein meint er, er hätte lieber intensiver erlebt, wie meine Mutter aufwächst, ihre ersten Schritte gesehen, ihr Fahrrad festgehalten als sie fahren gelernt hat... Das alles hat er bei uns, seinen Enkeln nachgeholt, aber eigentlich hätte er es doch früher erleben sollen.


    Was ich damit sagen will: natürlich ist es normal, wenn Eltern arbeitsbedingt weniger Zeit haben als Großeltern. Und natürlich ist es wichtig, an der beruflichen und finanziellen Zukunft zu arbeiten. Aber wenn die Situation so ist, dass man sein Kind nur 30 Minuten am Tag sieht - so schreibst Du ja von Deinem Mann - und das nicht nur eine ganz kurze Phase ist (vor einer Prüfung z.B.), dann solltet Ihr ernsthaft überlegen, da irgendwas zu ändern. Denn es geht Euch jetzt nicht gut dabei und Ihr werdet es in Zukunft - s.o. - vielleicht bereuen. Später interessiert es echt niemanden mehr, ob man das Haus 5 Jahre früher oder später gekauft hat oder ob die Beförderung früher oder später kam. Was zählt, ist die Zeit, die man zusammen verbringt und gerade die Baby- und Kleinkindzeit kann man nicht nachholen (außer dann bei den Enkeln wenn man Glück habt).


    Ich wünsche Euch, dass Ihr gemeinsam Wege findet, diese Zeit zu genießen! Ob man nun die Weiterbildung "streckt" oder Arbeitszeit reduziert oder ganz anders ist ja egal bzw. das könnt nur Ihr entscheiden. Aber denkt wirklich mal ernsthaft über Eure Prioritäten nach und schaut, ob Ihr nicht ggf. was ändern könnt/solltet.

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Naja, aber wenn wir jetzt anfangen, Eltern zu kloetern, die ihre Babys schreien lassen wollen - nicht, weil sie mal einen Augenblick zum Durchatmen wollen, sondern weil sie den Haushalt lieber in Ruhe und ungestört machen würden (ey, ich hätt auch so gern nen Cocktail mit Schirmchen!), dann können wir auch bei rund-ums-baby diskutieren und das rabending hier zumachen.
    Das einige eben sehr zartfühlend schreiben und andere äußerst direkt, ist hier üblich. (Und gut so imo.)

    Zwischen kloetern und runterputzen gibt es aber noch Zwischentöne. Und dem Kind ist m.E. nicht geholfen, wenn man die Mutter so angeht, dass sie in eine Abwehrhaltung gerät.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Ich frag mich gerade - ich weiß nicht, vielleicht hab ich es auch verdrängt, es ist ja schon zwei Jahre her, dass ich ein Kind in dem Alter hatte - aber:
    Kann man echt nicht Staubsaugen mit Kind im Zimmer?
    Den Geschirrspüler ein und ausräumen, Die Waschmaschine ein- und ausräumen?
    Klar, einen tipptopp aufgeräumten Haushalt kriegt man mit kleinem Kind nicht hin, aber so das allernötigste?


    Ich meine mich zu erinnern, die Maus hat mit anderthalb angefangen, uns bei solchen Sachen zu helfen. Beim Saugen saß sie entweder auf dem Sofa, oder auf meinem Rücken (okay, mit Bandscheibenvorfall kann ich mir vorstellen, dass das schlicht nicht geht, aber wie gesagt, warum kann er nicht auf dem Sofa sitzen?).
    Beim Wischen durfte sie auch einen leicht feuchten Lappen haben, und an irgendnem Fleck rumwischen.


    Ich selber fand es schon immer wichtig, wenigstens saubere Wäsche und Geschirr zu haben und ab und zu mal durchzusaugen (und ich bin wirklich alles andere als eine begeisterte Hausfrau, oft sieht es hier schlimm aus... #schäm ). Aber so das allernötigste fand ich, geht durchaus mit Kleinkind.
    Warum kann er nicht in der Küche auf dem Boden sitzen, wenn Du Euch ein Brot schmierst oder den Geschirrspüler ein und ausräumst?
    Ansonsten find ich es auch nicht schlimm, ein paar Abstriche beim Haushalt zu machen.


    Was das Chaos angeht, und das an alle Mama-Sachen rangehen - ich glaube, das ist gerade darum so, weil alles tabu ist. Ich würde auch soweit wies geht Kindersicher machen (gefährliche Dinge wegräumen, Steckdosen zu), und ihm einfach erlauben, auch ein paar Spielsachen mit ins Wohnzimmer zu nehmen.


    Ich kenne Momente, in denen ich mich provoziert und ausgenutzt fühle von den Kindern, ich eigentlich einfach nur mal meine RUHE will, und es schwer ist, freundlich und objektiv zu denken (objektiv = einfach im Kopf zu behalten, dass die Kinder NICHT bewusst "tyrannisieren" und "Spass am Machtkampf haben"). In denen ich einfach nur wütend bin und so weiter und so fort.
    Ich reagiere auch oft suboptimal, wütend, schimpfend und so. dennoch finde ich es immer wieder wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Kinder sich nicht "so" verhalten, um die Eltern zu ärgern oder zu "erziehen". Sondern schlicht, weil sie versuchen, ihr eigenes Bedürfnis anzumelden, und es eben nicht sozial kompetent - mit ich-Sätzen und ausformuliertem Gefühl und so - können.
    Mupfelpuh, ich würde Dir schon raten, ganz bewusst Deine Formulierungen zu ändern. Ganz bewusst alle Abwertungen zu streichen. Die Art, wie ich Dinge formuliere, formt nun mal auch die Art, wie ich über sie denke.


    Du schreibst, Du weißt nicht, wie es "richtig" geht, mit der Erziehung und so. Wenn Du Dich hier rumtreibst, dann wirst Du ja wahrscheinlich für Dich entschieden haben, dass der Raben-Ansatz gar nicht so doof ist. Sonst wärst Du ja längst weg. Wenn dem so ist, dann wäre es vielleicht hilfreich, wenn Du das, was hier geschrieben wurde, annimmst...

  • Das Nötigste im Haushalt geht schon; es dauert halt dreimal so lange und man kann nicht so gründlich putzen wie gewohnt.


    Zu Babyzeiten ging Staubsaugen tatsächlich nicht, weil es davon aufwachte.


    Und da die Nächte schlimm waren, habe ich mich tagsüber immer mit hingelegt. Da blieb dann auch Einiges liegen.


    Aber das Nötigste ging durchaus; nur eben auf teilweise unbequeme und nervige Art: Kind mit in Waschküche nehmen, Kind jagt dem Stausauger hinterher und steht /krabbelt im Weg, Kind will an der Schnur vom Bügeleisen ziehen, Kind krabbelt in Spülmaschine usw.


    Es ist einfach diese enorme Fremdbestimmtheit, die schwer zu akzeptieren ist und ein ordentlicher Haushalt gibt wenigstens ein bisschen Sicherheit im Leben und das Gefühl, dass nicht alles aus dem Ruder läuft. ;)

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