Mitten im Berufsleben nochmal was ganz Neues probieren: Wer hat's gewagt?

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  • Groß- und Außenhandelskauffrau gelernt, 7 Jahre im Beruf gearbeitet, 1. Kind bekommen u. in Elternzeit arbeiten gegangen; direkt im Anschluss 2. Kind bekommen u. in Elternzeit zu Hause geblieben. Kurz vor Ablauf der Elternzeit eröffnet mir mein Arbeitgeber, dass er mich nicht behalten will u. bietet einen Aufhebungsvertrag.
    Kurzer Hand beschlossen diese Chance zu nutzen u. neu anzufangen. 6 monatiges Praktikum in einer Kita als Erzieher angefangen - unbezahlt. Und nun startet meine Ausbildung (für diese ich das Praktikum brauchte) im August. Im Praktikum hab ich mich mehr als wohl gefühlt. Es ist mein Beruf u. das was ich machen will.


    Also hier eine Stimme für: MACH ES!

  • Was das Praktikum angeht, kann ich nichts sagen, was das komplett neu anfangen angeht aber schon. Klar geht das mit 36. warum nicht.


    Ich habe jetzt mit 37 was ganz neues angefangen.


    Ich habe eigentlich nie in meinem Studienfach gearbeitet, ich habe ganz klassisch Agrarbiologie studiert, dann im Gentechnischen Labor promoviert, da habe ich 3,5 Jahre ein Stelle als wiss. Assistentin gehabt, dass war so am ehesten mein Breich, mit Vorlesungen und Praktika, und dann bin ich in die Pharmabranche gewechselt, aber da ist man als zweifach-Mutter ohne unbegrenzetes Zeitpotential irgendwann nicht mehr tragbar...nein auch ich bin da gar nicht verbittert, auch bei mir sieht das nur so auch, auch meine Firma hat es sich richtig Geld kosten lassen mich loszuwerden (ist trotz materieller Absicherung einfach ein Scheißgefühl, aber Schwangerschaften sind nicht überall gern gesehen, v.a. wenn hinterher noch ein Kind dabei rauskommt 8o ).


    Dann habe ich überlegt was gaaaaanz anderes zu machen, hab versucht mich zu orientieren und wollte eindlich mal was machen, was meinem idealistischen Anspruch entspricht.


    Größte Hürde dabei ist, ja allgemein nütziger ein Job ist, desto weiter weg war er von meinen aus der Pharmabranche stammenden Gehaltsvorstellungen...aber...Geld ist nicht alles. Daher arbeite ich jetz für sehr viel weniger Geld, als wiss. Angestellte an einer Klinik im Gewebespende-Bereich und bin sehr glücklich damit!


    Also...machen!!!!


    Kiwi

  • ich bin gelernte friseurin, hab viele jahre im selben betrieb gearbeitet.nach der karenz hab ich wieder dort angefangen, war ca 1 jahr da, gearbeitet hab ich ausschließlich für die kinderbetreuung (schlecht bezahlt) und hatte noch dazu den ärgsten stress alles zeitlich zu schaffen (alleinerziehend).
    mir gings dann auch psychisch richtig dreckig und die arbeit hat mich nicht mehr erfüllt.
    mittlerweile bin ich yogalehrerin (noch hab ich nicht viele kurse), ansonsten arbeite ich wo und wann und wie viel ich will bei einem sehr erfolgreichen österreichischen unternehmen, perfekt für mich! (falls das jemanden auch interessiert gerne pn an mich :) )
    ich bin mittlerweile davon überzeugt dass wenn man das macht wonach das herz ruft, sich auch alles andere fügt!

  • Ich geb Euch mal ein Update. Eigentlich wollte ich das grad auf meinem Blog veröffentlichen, aber den kennt mindestens eine Kollegin, also erzähle ich es nur Euch.
    Es fing vielversprechend an und ich hab's total verbockt. ;(  
    Alle hassen mich. Heute schlug mir von mehreren Seiten unverhohlene Verachtung entgegen. Warum? Darum:




    Das Leben lehrt uns unsere Lektionen immer so oft, wie wir sie brauchen. Immer und immer wieder, wenn es sein muss sogar noch öfter, als Sixx "Grey's Anatomy" wiederholt.


    Bereits in der Grundschule musste ich schmerzlich erfahren, dass man nur auf einer Seite beliebt sein kann, bei Mitschülern ODER bei Lehrern. Beides geht nicht. Die Lektion wiederholte ich auch auf zwei Gymnasien. Nach dem Abi kamen andere Lektionen an die Reihe. Die Lektion "dauerhaftes Idealgewicht funktioniert nur mit Sport" habe ich inzwischen 8 x wiederholt und werde demnächst mal wieder auffrischen außerdem steht der Wiederholungskurs "Bewegungsmangel macht Rückenschmerzen" an. Weiterhin lerne ich täglich aufs Neue, dass Kinder, die man zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu erziehen versucht, auch einem selbst gegenüber selbstbewusst auftreten und zum Teil sehr konkrete und sehr stark von elterlichen Vorstellungen abweichende Vorstellungen von Tagesabläufen haben.


    Aber jetzt muss ich in der ersten erwähnten Lektion zur Nachprüfung antreten. Verdammt. So ein Anfängerfehler. Da hat man ein neues Arbeitsumfeld, möchte unbedingt in dem Bereich eine Festanstellung, versteht sich ganz gut mit den Kollegen, bekommt ab und zu mal ein bisschen positives Feedback - da wird man halt schnell mal übermütig. Ich war übermütig. Ich habe mich vor lauter Begeisterung über meine aktuellen Aufgaben dazu hinreißen lassen, ein wenig mehr zu machen als das, was vorgesehen war. Und statt das alles schnell wieder zu verbrennen, habe ich mich mit einem von den Wichtigen drüber unterhalten. Dummerweise fand er es so gut, dass er mich vor versammelter Mannschaft gelobt hat. Was für ein IDIOT! Naja, die eigentliche Idiotin war ich. Erst hab ich jemandem meine Arbeit gezeigt und dann habe ich mich auch noch wie blöd über das Lob gefreut und mich mit Leuten darüber unterhalten. Wieviel Dummheit auf einmal kann sich ein Mensch leisten?


    Tja. Schade. Hätte echt nett werden können in dem Sender. Aber Jetzt? Nachdem ich öffentlich als Streberin bloßgestellt wurde? Niemand mag Streber. Zu meiner Zeit hießen Leute wie ich noch Streber, heute nennt man sie Nerds, aber das hat irgendwie noch einen minimalen Touch von Coolness. Ich hab nicht mal ne coole Nerd-Brille. Also bleib ich beim Begriff Streber, passt einfach besser. Und jetzt sitze ich meine restliche Zeit auf der befristeten Praktikums-Stelle ab, hoffe dass niemand darauf aufmerksam wird, wie verdammt gut ich texten kann, und schaue ab und zu verstohlen über meine Schulter, ob mir jemand ein Post-it mit schmutzigen Worten auf den Rücken geklebt hat.



    Ob ich es nochmal bei einem anderen Sender versuche? Aber wie kann ich da mein Talent unter Beweis stellen, ohne dass es jemand merkt? Menno. Ist doch kacke.

  • Das ist ja echt fies. #knuddel


    Ich dachte eigentlich, dass die meisten nach der Pubertät darüber hinweg sind, was gegen Streber zu haben. Ich bin nämlich auch sehr ehrgeizig und gegen Ende der Schulzeit und im Studium hatte ich nicht mehr den Eindruck komisch angeguckt zu werden, wenn ich gesagt habe, wie viel ich für die Schule oder die Uni mache, weil es vielen anderen genauso ging. Vielleicht ist es besser, wenn du dort nicht bleibst. Bei so einem Arbeitsklima, wo alle neidisch sind, wenn man mal was Gutes schreibt, statt sich mit einem zu freuen, macht es doch gar keinen Spaß zu arbeiten. :(


    Ich wünsche dir, dass du noch was Schöneres findest, wo auch deine Kollegen deine Leistung anerkennen können und du deine Leistung nicht verstecken musst. Und du bist bestimmt nicht Schuld daran, dass die anderen neidisch sind. Sie sind vermutlich einfach sauer, weil sie auch gerne erfolgreicher wären und du gleich so ein Lob bekommst, obwohl du erst so kurz dabei bist. Aber da kannst du nun mal nichts daran ändern, wenn du besser oder motivierter als die anderen bist. Wenn das geht, würde ich ehrlich gesagt möglichst schnell kündigen, wenn du keine Hoffnung hast, dass sich das Arbeitsklima noch ändert.

  • Vielleicht bilde ich es mir ja auch ein, aber mindestens zwei waren wirklich ziemlich offensichtlich feindselig. *schnief*


    Ich könnte natürlich auch gezielt an deren Stühlen sägen... #zaehne


    Nee, Quatsch.
    Ich zieh bis zum Ende durch und dann seh ich zu, dass der, der mich so toll findet, die Beurteilung schreibt...


  • Genau!


    (Sagt eine, die gerade auch arg am Zweifeln ist, was sie eigentlich will)

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Scheinen echt viele zu sein, die beruflich grad am Scheideweg stehen. Vielleicht sollten wir mal einen Berufsfindungsworkshop machen gemeinsam...

  • Scheinen echt viele zu sein, die beruflich grad am Scheideweg stehen. Vielleicht sollten wir mal einen Berufsfindungsworkshop machen gemeinsam...


    :)

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von undine ()

  • Ein Kollege prophezeiht mir jetzt eine "große Zukunft als begnadete Zeitschriftenredakteurin." Ist das jetzt ein Kompliment an meine schreiberischen Fähigkeiten oder die freundlich verpackte Information, dass ich im Radio nix zu suchen habe? Egal. Ich bleib trotzdem beim Radio. So.


  • Ich könnte natürlich auch gezielt an deren Stühlen sägen... #zaehne


    ...


    und genau davor haben die natürlich Schiss


    wenn du was geleistet hast, darfst du das auch an die große Glocke hängen. Falsch...du MUST das sogar. Sonst sackt nämlich wer anders womöglich noch die Lorbeeren dafür ein und du machst du nur pralle Backen.
    Wie willst du da eine Festanstellung bekommen wenn du deine Leistung nicht zeigst?


    Und was die Kollegen betrifft: Mitleid kriegt man geschenkt. Neid muß man sich verdienen.


    Also: Sei ein Streber !

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    Liebe Grüße von Michaela


    Jungsklamotten, selbstgenähtes, Bücher, Spielzeug und noch mehr im
    ♥ Rabenflohmarkt ♥

  • Kindergarten! Aber ich sehe das wie mi-ka-do: grade in Bereichen mit eher prekärer Stellenlage wird man von Kollegen die gleichzeitig Konkurrenten sind für gute Leistungen die auch noch so deutlich auffallen nicht gefeiert. (Schwurbelsatz, meine Stärke ist offensichtlich nicht das Schreiben).
    Das ist anstrengend - ich reiche dir einen Satz Ellbogenschoner mit für die letzte Zeit dort. Mach was Du gut kannst, mach es gut und lass es freundlich aber deutlich jeden dort wissen :)

  • heute hab ich ne einladung zu einem vorstellungsgespraech bekommen. nicht im redaktionellen bereich, sondern sowas wie im alten job. nicht mein traum nr 1, aber oeffentlicher arbeitgeber, dh keine diskriminierung wegen meiner behinderung. ich habe beschlossen, die stelle zu kriegen und mit dem konkreten stellenangebot in der tasche selbstbewusst und kackdreist eine noch bessere stelle im sender zu fordern. 8)

  • oooder der andere job ist viel cooler. interessant klang er schon, nur die stellenbezeichnung war weniger cool als "redakteurin".