Krasser Artikel in der Eltern zum Thema Stillen

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  • @Septemberglück, warum hast Du Deine Reaktion auf Tortellini wieder gelöscht?


    Tortellini: Ja wir sind hier bei den Raben. Aber darf man sich nur dazuzählen, wenn man LZS praktiziert? Das wäre mir neu und wäre für mich ein Grund, mich auszuklinken.


    Edit: ok, hatte sich überschnitten, September

    Einmal editiert, zuletzt von ich ()

  • @ich: Ich schreibe eigentlich nicht gerne in so einem Ton, aber so ein Beitrag tut mir dann doch weh...
    Naja. Ich werde mal sehen, wie es hier weitergeht.


    Ich habe nicht das Gefühl, dass ich gegen so einige wortgewandte Userinnen hier "ankommen" kann und versuche mich daher meistens zurückzuhalten.

  • Hier geht es doch nur darum, dass die Redakteurin zurückmotzt und klar stellt, dass "echtes LZS" und ein zur Showstellen und Propagieren als "Bestes Mittel der Mutterschaft" unhaltbar ist.

    Nein, der Artikel geht deutlich weiter:


    Hier überzieht sie völlig den Standpunkt von Leute wie Sears. Das nennt man auch Strohmann abfackeln. Zeigt eigentlich nur, dass sie keine Argumente hat.


    Zitat

    Aber das haben wir sowieso schon geahnt. Oder warum werden
    Jungen nicht nur häufiger, sondern auch länger gestillt als Mädchen?
    Warum es verschweigen? Stillen hat eine lustvolle Seite.

    Was soll das? Und wenn es so wäre?
    Und warum bitte, soll das Nuckeln eines Jungen der Mutter mehr bringen, als das Nuckeln eines Mädchen? Es sind Kleinkinder, das ist lächerlich und reine Stimmungsmache.

    Zitat


    Dieser Ablöseprozess lässt sich selbstverständlich
    hinauszögern. Von mir aus bis zur Führerscheinprüfung.

    Wieder das alte Klische, als hätten die Kinder kein Interesse am Stillen.

    Zitat

    "Natürlich" ist es nämlich auch, Jahr für Jahr im Feldgraben hockend zu gebären,
    Insekten zu essen und den weinenden "Tragling" mit einem kräftigen Schlag auf
    den Kopf zu "beruhigen".

    Würde mich mal interessieren, wo sie das herhat.
    Gerade "Jahr für Jahr" gebären wirst du eben nicht in solchen Kulturen finden, da liegen gewöhnlich 4-5 Jahre zwischen zwei Kindern. Die engen Abstände sind typisch europäisch.


    Der Artikel ist einfach blödisnnig und zeugt von einem schweren Komplex der Autorin.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Ich mag seit ich Stille nicht noch mehr Zuwendung im Brustbereich.
    Bin froh, wenn da mal keiner dran ist ^^



    Zum Thema Raben: man muss mAn nicht lange stillen, um dazu zu zählen, aber mehr Toleranz als vom Mainstream erhoffe ich mir hinsichtlich alternativer Ansätze im Umgang mit Kindern im Vergleich zu mainstreameltern schon.

    Süsskram aus den Jahren 2009 und 2012 <3

    • Offizieller Beitrag

    Nein, natürlich gibts hier keine Einlasskontrolle, nur für lzs-Mütter oder so. Aber grundsätzliche Toleranz gegenüber LZS erwarte ich hier schon - die dem Artikel eben völlig abgeht.
    Ich kann zB mit windelfrei für uns nichts anfangen, deswegen würde ich das trotzdem nicht so angehen, schon gar nicht hier.

  • Das Sex-Argument ist wikrlich nicht totzukriegen. 3 Jahre habe ich meinen Sohn gestillt und NIE auch nur den Hauch eines sexuellen Gefühls dabei gehabt.


    Aber ööööhm, während der Stillzeit konnte ich tatsächlich keine anderen Berührungen an der Brust ertragen. Sie war während der Stillzeit keine erogene Zone (mehr), sondern nur noch Nahrungs- und Nähespender. Das änderte sich erst nach dem Abstillen wieder. Während der Stillzeit durfte mein Mann mich da nicht (mehr) anfassen, jedenfalls nicht, wenn es irgenwie auf Sex hinauslaufen sollte *fg*. Gerade deshalb finde ich das Sex-Argument noch umso hanebüchender und völlig schwachsinnig, egal ob nun Sohn oder Tochter an der Brust trinkt.
    Jetzt, NACH dem Abstillen, ist meine Brust auch wieder eine erogene Zone ;)


    LG,
    Anne


    Das ist bei mir zumindest in den ersten Monaten der STillzeit auch immer so. Wenns anders wäre, wäre das aber auch okay für mich. Aber bei mir is es echt so, dass ich das Stillen an sich zwar angenehm finde, es aber körperlich gar nicht über ein Kuschel-Gefühl hinaus geht.

  • Henrietta: Aber wer geht denn hier das LZS an? Nur der Artikel selbst. Alle, die es für sich nicht praktizieren und sich hier geäußert haben, tun dies differenziert, finde ich jedenfalls.


    Jetzt kommt eine Stimme (Nicole), die sich sehr differenziert mit dem Artikel auseinandersetzt und sofort schreien alle auf, wie man es wagen kann und sooo gegen LZS sein kann. Ist sie aber doch gar nicht. Und sogar die olle Autorin hat immerhin 1 Jahr gestillt.


    Ich habe einfach manchmal das Gefühl, dass das Thema zu explosiv ist, um hier im Forum überhaupt sachlich diskutiert zu werden...

    • Offizieller Beitrag

    Ich fand halt nicoles posting in den kulturhistorischen teilen nicht besonders differenziert.
    Und die autorin des artikels setzt sich nicht auseinander, sie haut pauschal drauf mit weit überzogener darstellung der "gegenseite".


    Edit: ich meinte mit meinem posting "warum so polemisch" die reaktion von septemberglück, die aber schon wieder weg ist.

  • Niemand fand doch, dass Nicole zu sehr gegen das LZS sei !?
    Nur, dass der Tonfall und die Artund Weise des Artikels gar nicht gehen.

    Süsskram aus den Jahren 2009 und 2012 <3

  • Ich merk da gar keinen Unterschied, was Erregbarkeit angeht.


    Aber vom Standpunkt solcher Leute wie der Autorin isses eh egal, wie rum.
    Wenn Deine Brust während der Stillzeit empfindlicher wird, Berührungen unangenehm sind und darum ne Zeit lang kein Mann dran darf, bist Du ein egoistisches Miststück, dass dem Mann "seine" Brust vorenthält.
    Wenn Deine Brust erregbar bleibt, missbrauchst Du Dein Kind sexuell.
    Wenn Deine Brust unempfindlicher in dieser Zeit ist, und Du sie nicht in derselben Form wie sonst sexuell "nutzt", siehe oben.


    Glaubt Dir doch keine Autorin, dass es möglich ist, verschiedene Stimuli am selben Körperteil unterschiedlich wahrzunehmen.
    Oder bei Bedarf eine Sexualität drum herum aufzubauen.

  • Shevek
    Du hast recht.
    Wenn man das Ganze als Stellungnahme der Eltern Zeitschrift sieht ... und ja, so wie du es ausdröselst.
    Aber ich sehe es wie gesagt weniger als einen Angriff, sondern als eine Reaktion. Eine Reaktion auf ein Bild / einen Artikel der genau das wollte - provozieren.
    Und wie gesagt, die Frau räumt immerhin ein Stillen von über einem Jahr ein ... ich freue mich eher darüber und über diese Entwicklung.


    Und ja, du hast recht, ich bin in meinem Posting selbst nicht sehr differenziert. Aber immerhin versuche ich etwas anderes anzudeuten und dies hat in meiner Sicht auf die Dinge eine Relevanz :)
    Momentan ist z.B. recht verbreitet für das Tragen damit zu werben, dass in unserer Kultur bis vor 200 Jahren das Tragen verbreitet gewesen wäre, weil es zu diesem Zeitpunkt noch keine Kinderwagen gab. Ganz abgesehen davon, dass die Entwicklung des Kinderwagens mittlerweile über 200 Jahre her ist, war vor 250 Jahren nicht alles supi und die Babys wurden bedürfnisorientiert und körpernah in den Alltag integriert.


    Oder wenn die weltweite Durchschnittsstilldauer herangezogen wird. Ich kann mich doch nicht pauschal mit einer anderen Gesellschaft in einem ganz anderen Lebenskontext vergleichen. Und selbst wenn ich so tun würde, als wäre dies angemessen, so gibt es z.B. einige Länder / Staaten / Verbände, in denen lange gestillt wird, jedoch gleichzeitig Zwangsheirat und Verstümmelungen gibt. D.h. zumindest der romantisierte Blick in andere Kulturen, weil sie ja dort so "natürlich" sind ist in meinen Augen "rosarot" und anstrengend.


    Wenn man also viel, viel weiter (oder tiefer) zurück blicken will, so wie Liedloff oder noch viel mehr, wenn man an traditionelle, ursprüngliche Kulturen stoßen will ... wie viele gibt es aktuell noch davon vier oder fünf? Ich habe nicht viel darüber gelesen, ich bin keine Anthropologin, aber immer wenn ich das Glück hatte eine anthropologischen Artikel zu lesen, dann habe ich zwar etwas darüber entdecken können wie mit jungen Babys umgegangen wird und dies war durchaus "AP", aber sobald die Kinder etwas größer wurden (je nach Kontext) oder wenn sich ein weiteres Geschwisterchen ankündigte oder wenn Regeln umgesetzt wurden, dann wurde dies so beschrieben, dass ich mir dachte, dass dies die wenigsten so wollen würden. Und selbst, wenn es so wäre, dass tatsächlich es unter den vielen verschiedenen Formen traditioneller Kulturen und ihrer Organisation es einen Stamm geben würde, der gewaltfrei und bedürfnisorientiert agieren würde, so wäre doch noch immer die Frage, ob dies tatsächlich auf das LZS zurück geführt werden kann. Von daher ich finde die Diskussion eigentlich unnötig. Ich finde die Aufregung über den Artikel unnötig. Es geht doch darum, dass wir unseren Weg finden, dass man verschiedene Informationen und Argumentationen sich erschließen kann, etc. pp.


    Im Kontakt mit Eltern in der Beratung erlebe ich übrigens sehr unterschiedliche Menschen, allgemein ist, dass sie sehr offen und interessiert sind. Die Stillrate liegt ungefähr entsprechend der SuSe-Studie ... Gründe fürs Nichtstillen sind übrigens nicht blöde Artikel oder die Angst vor einem verwöhnten Kind, dass sich später mit Klappleiter einfach selbst bedient, sondern in fast allen Fällen eine mangelhafte Betreuung im Frühwochenbett und in Folge dessen ein verfrühtes - ungewolltes! - abstillen.


    Ich habe ihren Artikel schnell gelesen und stehe an einem anderen Punkt in meinem Leben, wobei mich so oberflächliches Gemotze nicht stört. Ein allgemeines Abwerten, des Stillens oder einer gewissen Art mit seinem Kind zu leben hätte mich wütend gemacht. Aber sie geht explizit auf das LZS (über ein Jahr bzw. eigentlich bezogen auf das Kind +3 auf dem Bild) und noch viel mehr auf die Art und Weise mit der dies populär gemacht werden soll und welche Begründungen herangezogen werden.
    Ich glaube, dass ein "natürlicher Weg" sich auch "natürlich" entwickeln kann. z.B. auch durch Foren wie diesen. Ich mag dieses Forum sehr.
    Aber scheinbar lebt "der Mensch" lieber in Dynamiken und mit "Spitzen" und sie pikst der eine, den anderen an, anstatt sich einfach "zu erden" und zu informieren.
    Information und Wissen ist der Weg der Wurzeln schaffen kann und auch den Weg zum eigenen Bauchgefühl wieder öffnen kann (auch wenn sich dies zunächst paradox anhört).
    Es sind keine Kleinkriege wegen des Stillens und der möglicherweise optimalen Dauer nötig. Wenn man sein Bauchgefühl hat und die Informationen wird der Weg sich zeigen können. :)


    Liebe Grüße

  • Niemand fand doch, dass Nicole zu sehr gegen das LZS sei !?
    Nur, dass der Tonfall und die Artund Weise des Artikels gar nicht gehen.


    Bei Tortellinis Reaktion hatte ich schon das Gefühl und Henrietta meinte auch, dass man das LZS nicht so angehen sollte hier. Ist aber auch wurscht, mir wurde heute ja auch schon das eine oder andere in den Mund gelegt, dass ich dann ( hoffentlich) klar stellen konnte.


    Schade finde ich es tatsächlich, wenn manche sich offenbar schon gar nicht mehr trauen, etwas zu schreiben, was dem Rabenkodex nicht entsprechen könnte. Da wird der Mainstream da draußen verteufelt, nur um sich hier einen eigenen zu schaffen, auf dem jeder mitzuschwimmen hat 8I ...Sorry für die Polemik ;)

  • Henrietta
    Ja, du hast recht, ich bin im kulturhistorischen Teil nicht extrem differenziert. Aber mir ging es in dem Kontext nicht darum eine wissenschaftliche Arbeit und eine Pro und Contra Liste aufzustellen, sondern darum zu sagen, dass ich den Artikel nicht "so krass" finde und zu erklären warum, schnell und an der Oberfläche anzudeuten warum ich in Teilen verstehen kann, was die Autorin womöglich sagen will und dass ich andere Dinge dramatischer finde, als einen solchen Artikel, der eine Reaktion auf ein durchaus vielschichtiges Bild / Vorgehen ist.


    Liebe Grüße


    @ich
    Ich hatte auch das Gefühl, dass es "gegen mein Posting" ging. War etwas überrascht. Aber so ist es manchmal hier. Das Stillen oder nicht stillen oder wie lang stillen ist ein emotional hoch besetztes Thema und ich glaube, dass daher sehr oft Wörter einfach gelesen werden wie der Empfänger sie in seinem Kontext deutet und dann kann manchmal ein Funke ein Feuer auslösen, während ein anderer den Funken verglühen lassen würde. :)

  • @Trageberaterin:
    Ich habe ja nun mal ein Ethnologiestudium hinter mir, und damit kann ich sagen, das das was in dem Artikel als "natürlich" dargestellt wird, es eben nicht ist.
    Es ist mir aber auch neu, dass Sears und Liedloff erzählen, wie toll es unsere Großeltern gemacht haben. Da geht es doch um ein ganz bestimmtes Volk.


    Was das LZS angeht: Da fand ich schon, dass der Artikel es sehr pauschal angegriffen hat, und da fühle ich mich dann auch angegriffen. Ich habe nämlich meine Tochter 5 Jahre lang gestillt.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Yequana im Amazonasgebiet.
    Die sind meines Wissens recht freiheitlich.


    Das LZS und Tragen nicht alles ist, ist klar, aber das hat auch nie jemand behauptet. #weissnicht

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Aber was ist denn "natürlich"? Es gibt doch gar nicht, das pauschal "Natürliche", oder? Bzw. wie weit ... wie viele Jahrhunderte will man zurück gehen und wenn man so weit zurückgeht, ist dann das was da war und möglicherweise "natürlich" war, automatisch auch noch für uns "natürlich"?
    Dass das Stillen natürlich und angemessen ist und das Körperkontakt wichtig ist steht für mich außer Frage, ob ein medienwirksamer Kampf nötig ist, darum ob Kleinkinder (siehe auch den Beitrag "Stillen bis der Schulbus kommt", den die Schreiberin auch aufgreift) noch gestillt werden sollten / können / dürfen. Stelle ich stark in Frage.
    Es ist doch nicht davon auszugehen, dass in unserer Gesellschaft aktuell LZS "natürlich" ist. Kann es überhaupt in unserer Gesellschaft natürlich sein? Oder ist ein sehr langes Stillen möglicherweise einfach eine Variation innerhalb eines bedürfnisorientierten Umgangs mit Kindern?




    Ich glaube, dass durch unsere aktuell sehr gute Informationsmöglichkeiten die Stillbereitschaft und vor allem das Wissen wächst, wichtig hierfür sind neben Informationen, im Idealfall Begleitung vor Ort und dann kann man gucken wohin es sich entwickelt, auf welchem Level es sich einpendelt oder ob "wir" Extreme brauchen, aus Untergruppen, die entweder das Stillen idealisieren und glorifizieren oder die das Stillen und die stillenden Mütter abwerten.





    Und nein Liedloff und Sears meinten nicht unsere Großelterngeneration, hat sich das so angehört, als wollte ich das sagen?

  • ich musste gerade lachen - habe der chefredakteurin eine mail geschrieben, in der ich mein - gelinde gesagt - missfallen über diesen wahnsinnig schlecht recherchierten und peinlichen artikel (fremdschämen ist hier angebracht!) kundgetan habe - out of office reply: sie ist bis 10.9. im urlaub und ist im funkloch, also für nichts und niemanden zu erreichen #pfeif das wird ein schöner arbeitsbeginn, den kommentarén nach zu urteilen :D

  • P.S.: Nein, ich glaube nicht, dass hier der Großteil der Rabengemeinschaft glaubt Stillen und Tragen "sei Alles". Aber evtl. bezieht sich die Autorin auf solche Gruppen. Und diese greift sie doch an. Sie greift doch nicht, die nette Familie / Mutter an, die im Kindergartenalter stillst, sondern, die die so tun, als wäre das aller Probleme Lösung. Und anstelle zu erklären warum das nicht sein kann, greift sie diese an und tut so, als hätten sie nicht alle Latten am Zaun und seien weltfremd ;) Ich glaube ich muss den Artikel noch mal lesen ...