Ist sich mein Kind meiner Liebe nicht sicher?

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  • Hallo,


    heute habe ich mal wieder eine Frag zu meiner Tochter. Sie ist jetzt 4,5 Jahre alt und eigentlich ein Sonnenschein (mit manchen Übertretungen).
    Am Anfang ihres Lebens hatte ich leider mit einer schweren Wochenbettdepression zu kämpfen, aufgrund dessen ich mir fast das Leben nehmen wollte. Mit einem Therapeuten bin ich aus der Sache raus gekommen und konnte meine schreckliche Kindheit verarbeiten.


    Nun ist es so, dass ich das Gefühl habe, dass sie sich meiner Liebe nicht sicher ist.
    Ein Beispiel: Am Sonntag hatten Tochter und ich MD. Mein Mann hat sich um unseren Sohn gekümmert und um die "Große", der es eigentlich ganz gut ging. Plötzlich hats mich derart aus den Latschen gehauen, dass ich fast umgekippt wäre. Ich habe mich also schnell mit einer Schüssel ins Bett gelegt und genau in dem Moment kam meine Tochter und wollte unbedingt kuscheln. Sicher, sie hat sich wahrscheinlich sorgen gemacht, aber auch auf meine Erklärung hin, dass ich jetzt nicht kann und ich doch bitte bitte meine Ruhe brauche, klammerte sie sich nur noch fester an mich.
    Damit kann ich aber nicht um. Ich fühle mich dann, als würde ich im Treibsand feststecken. Je mehr ich mich gegen ihr geklammer wehre, umso fester wird ich Griff und ich werde natürlich immer ungehaltener.


    Ich habe einfach das Gefühl, sie ist sich nicht sicher, dass ich sie immer immer liebe. Aber wie kann ich ihr das deutlich machen? Leider passiert es immer mal, dass ich gerade nicht kuscheln kann. Das nimmt sie halt nicht hin. Aber wenn ich doch nun auf Toilette muss, oder andere wichtige Dinge gerade anstehen. Wenn es sich einrichten lässt mal eine Minute etwas aufzuschieben, dann tue ich das schon oft.


    Ach was mach ich nur. Sie geht damit ganz schlimm über meine Grenzen.

    Tine mit Perlchen *02.2010 und Junior *12.2013

  • #knuddel wenn du magst!
    Mein Grosser ist haargenauso. Mir ist das auch manchmal zu viel. natuerlich wissen die Kleinen, dass wir sie lieben. Du machst nichts falsch! Die Kleinen leben noch so sehr im jetzt, was wir leider mehr oder weniger verlernt haben. Wenn sie kuschln wollen, dann bitte schoen jetzt. Was? Mama muss auf Toilette? Aber das dauert eeeewig - ich will jetzt kuscheln!

  • Lies mal hier beim Wunschkindblog.
    Also ich hab keine Ahnung ob das bei euch was mit dem Geschwisterchen zu tun hat, aber ganz unabhängig von den Ursachen fand ich extrem interessant was die Autorin darüber schreibt was ihre Töchter als zu wneig Aufmerksamkeit empfanden - es wog nämlich "Nein (jetzt nicht)" in kleinen Dingen viel schwerer im Negativen als ungeteilte Aufmerksamkeit bei großen Dingen im Positiven.

  • Hallo,


    ich kenne sehr gut was du beschreibst, nur dass es bei mir schwieriger ist, weil mir meine Grenzen sehr wichtig sind und ich ziemlich stinkig werden kann, wenn man immer drüber saust.
    Ich kenne auch die Momente, wo man komplett am Limit ist und gerade dann die Kinder einen brauchen.
    Bei uns ist es aber auch so, dass ich und meine Erstgeborene hochsensibel sind und das hat hier großen Einfluss.
    Ich will sie nicht wegstoßen und sie meint, sie könne/müsse mir helfen.


    Hier gilt es klar zu sagen, dass ihr sicher später kuscheln könnt, aber jetzt ist dein Bedürfnis Ruhe.
    Es hat nichts mit ihr zu tun, aber so ist die Situation nun.
    Grenzen in solchen situationen abzustecken finde ich enorm wichtig, auch wenn ich mal lauter werden muss, bis sie hingenommen werden #schäm

  • Danke für eure Gedanken. Der Link ist auch wirklich toll und hat mir geholfen, besser zu verstehen.


    Ich stecke da meine Grenzen schon sehr fest. Aufgrund meiner Kindheit bin ich sehr empfindlich, wenn ich das Gefühl habe, die werden von ihr ignoriert. Aber ihr ist das so ziemlich egal. Ich sag ja, der Griff wird fester und fester. Manchmal laufe ich dann vor ihr weg, sie weint dann. Das finde ich auch blöd.

    Tine mit Perlchen *02.2010 und Junior *12.2013

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe ja schon einen "grossen" 10-jährigen. Und aus der Perspektive sind Viereinhalb halt schon noch wahnsinnig klein.


    Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass sie selbst noch nicht ganz fit war und bedenke, dass selbst mein Grosser verunsichert ist, wenn einer von uns nicht "normal funktioniert"... Da würde ich sagen: so klammern ist eine verständliche Reaktion.
    Wir handhaben das so, dass der gesunde Partner das Kind möglichst spannend beschäftigt. Das hilft etwas.


    Liebe Grüsse


    Talpa